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Zwischenlagen

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik

Rentner Profilseite von Rentner, 29.04.2015, 18:10:12
Zwischenlagen

Weshalb gibt des den Begriff "Zwischenlagen", anstatt dass einfach je Halbton höher durchgezählt wird : 1. Lage, 2. Lage,3. Lage usw., wie es z.B.- bei der Violine üblich ist ?

In den Schulen (Simadl usw.) ist dazu nichts zu finden. Der Begriff wird einfach verwendet, also wäre er "gottgegeben".....

Danke für jeden Hinweis.

 

 

 

jlohse Profilseite von jlohse, 29.04.2015, 18:26:07

Tja, die KB-Lagen nach Simandl & Co haben eine wirklich sehr eigene Logik. Sie basieren auf den auf der G-Saite gegriffenen Tönen der C-Dur-Tonleiter, weshalb sich da eben Lagen und Zwischenlagen ergeben. Das "a" ist leitereigen --> erste Lage. Das "as" (einen Halbton tiefer) liegt zwischen den leitereigenen Tönen "g" und "a" --> Zwischenlage (halbe Lage). 

Mir ist das bis heute zu kompliziert, als ehemaliger Gitarrist denke ich imme rnoch in Gitarren-Lagen (eine Lage per Halbton/"Bund").

http://kontrabass-atelier.de/media/Grifftabelle_KB_large.jpg

 

 

Claudia Profilseite von , 30.04.2015, 07:43:15

Das Poster ist ja genial. Das brauch ich umbedingt. :-)

rase Profilseite von wdrase, 30.04.2015, 08:22:24

In meiner Anfangszeit als Kontrabass-Schüler (vor gefühlt hundert Jahren) hatte ich ziemliche Verständnisschwierigkeiten mit den Lagebezeichnungen, weil manchmal der erste Finger, manchmal der vierte Finger, manchmal chromatisch und manchmal diatonisch gezählt wurde, nach Schule und Guru. Mein zweiter Lehrer machte dann den radikalen Schnitt: erster Finger, in Halbtonschritten, sonst nix. Deshalb ist mir unverständlich, wie auf dem og. Poster immer noch die uralte Simandl-Zählweise auftaucht. Es ist wirklich an der Zeit, dass die Kontrabassisten sich von den übrigen Streichern emanzipieren und eine Lagebezeichnung verwenden, die praktisch und auch für Schüler ohne Gedächtnisakrobatik nachvollziehbar ist.

jlohse Profilseite von jlohse, 30.04.2015, 08:49:55

"Deshalb ist mir unverständlich, wie auf dem og. Poster immer noch …"
Als Autor des Posters kann ich dir das beantworten: weil es dieses System eben gibt! In der Literatur taucht das auf, und das Poster gibt eine Hilfe, das zu verstehen bzw die Lagenbezeichnngen aufs Griffbrett zu übertragen. 

jonas

chazz Profilseite von chazz, 30.04.2015, 12:51:20

Man könnte sich ebenso beschweren, dass beim Kontrabass in den hohen Lagen im Tenor-Schlüssel gelesen werden muss. Das erlernen eines dritten Schlüssels, finde ich nicht unproblematisch, insbesondere bei Saiteninstrumenten. Praktischerweise, habe ich mir überlegt, könnte man die hohen Lagen ja auch im C-(Violinen)schlüssel lesen (also wie beim Klavier vom Bass in den Violinenschlüssel übergehen).....es steht einem frei mit der Tradition zu brechen.....wenn man nicht im Klassikbereich tätig ist, dann kann man ja auch die Lagenbezeichnungen der Bassgitarre übernehmen....

wie ich aber gerade sehe, sind die hohen Lagen auf dem erwähnten Grifftabellen-Poster im C-Schlüssel notiert.....schönes Poster ;)

UgoBassi Profilseite von UgoBassi, 30.04.2015, 13:01:50

Chazz,

der Tenorschlüssel eignet sich lesetechnisch besonders gut für den Bereich von der leeren G-Saite bis zum hohen d auf der G-Saite. Damit wird vermieden, dass in diesem Bereich dauernd zwischen Bass- und Sopranschlüssel gewechselt werden muss.

chazz Profilseite von chazz, 30.04.2015, 13:08:16

.....den Sopran-Schlüssel gibt es ja auch noch confused_smile

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 30.04.2015, 15:32:53

Ich habe was das mit den Lagen beim KB soll eigentlich nie so richtig kapiert, da man bei 1-2-4 Fingersatz links ja sowieso keine TL in einer Lage spielen kann (es sei denn mit Leersaiten).

Davon abgesehen sind Simandls Lagenbezeichnungen  natuerlich etwas eigenartig. Aber  egal wie man die Lagen nun zaehlt, ich finde sie als Konzept nicht so hilfreich. Klar sollte man wissen auf welchem Ton man ist. Aber sobald man das theoretisch weiss, geht es ja darum, so flexibel wie moeglich zu werden im Navigieren - und dazu muss man halt staendig wechseln.

Da hat mir als improvisierenden Dilletant viel was es so an Noten gibt, nicht besonders geholfen - vor allen Dingen habe ich Schulen hassen gelernt, die einem Fingersaetze vorenthalten mit dem Argument, dies waere paedagogisch wertvoll.

Was mir dann ziemlich geholfen hat war Band 2 von der  J.M. Rollez Schule --- sehr trocken, da reine TL und Arpeggio uebungen mit ausfuehrlichen Fingersaetzen,  die aber sehr systematisch sind. Nach einer Weile Ueben mit diesem Buch wendet man die Muster automatisch an. Vielleicht war ich zu der Zeit wo ich Simandl mal  habe spielen muessen noch zu planlos, aber damals habe ich daraus wenig auf andere Sitautionen uebertragbares gelernt.

chazz Profilseite von chazz, 01.05.2015, 14:35:35

ich habe schon so lange keine Klassikliteratur gespielt, dass ich ehrlich gesagt die üblichen Lagenbezeichnungen etwas vergessen hatte, obwohl ich mit Simandl u. Co. "sozialisiert" wurde, und mich beim Schreiben von Fingersätzen in Bigbandnoten dabei ertappt habe bzw. kurzzeitig verunsichert war. Also habe ich, glaube ich, die Bassgitarren-Lagenbezeichnung verwendet, da ich keine Klassikschule zur Hand hatte.

Wichtig ist doch, dass man sich orientieren kann u. weiss was gemeint ist, wenn man sich schon mal ein paar Fingersätze einzeichnet. Ich versuche mich dahingehend zu trainieren, dass ich auf Fingersätze weitestgehend verzichten kann. Schnelles Umdenken (ohne Fingersätze), ist aber bei komplexer Literatur natürlich nur bedingt möglich. Es muss Sinn machen, Fingersätze anzuwenden, ansonsten sollte man sich fragen, ob es unbedingt notwendig ist, denn es gibt immer mehrere Möglichkeiten, die einem das Spielen nicht immer leichter machen, also besser nach dem eigenen Gefühl gehen, sprich die Lagenwechsel verwenden, die einem zuträglich sind. Manchmal ist es schlichtweg eine Frage der Kraft, wie sauber man Lagenwechsel hinbekommt.

Ulli Profilseite von Ulli, 01.05.2015, 18:23:41

Hallo. Ich finde die Lageneinteilung gar nicht kompliziert. Mein Lehrer hat mit mir die Lajos Montag Kontrabassschule Band 1-5 verwendet und mir die Lagen mit Hilfe der Stammtonreihe A-B-C-D-E-F-G (auf deutsch A-H-C-D-E-F-G) also alphabetisch und von der A-Saite ausgehend erklärt. d.h.

von Ton A auf H ist ein Ganztonschritt und daher erste Lage, von H auf C zwar ein Halbtonschritt aber der nächste auf der Stammtonreihe und daher gleich zweite Lage. Daraus ergibt sich folgendes System: H=1Lage, C=2Lage, D=3Lage, E=4Lage, F=5Lage, G=6Lage, A=7Lage und zugleich erste Daumenaufsatzlage die dann cromatisch nach oben verläuft d.h. g=1Aufsatzlage, gis=2Aufsatzlage, a=3Aufsatzlage usw. Wirklich nicht sehr kompliziert und hoch wissenschaftlich.

Wichtig ist nur das der erste Finger die Lage bestimmt und die restlichen sog. nicht natürlichen Halbtonschritte (natürliche sind von H auf C, und E auf F) immer mit einer Zwischenlage bezeichnet werden z.B. Ton Cis ist zwischen Ton C und D also demnach zweite auf dritte Zwischenlage.  

Viel Spass noch und LG

Ulli

schokomat Profilseite von schokomat, 01.05.2015, 18:49:59

N'abend.

Jetzt bin ich aber doch verwirrt.... Ich dachte immer die Lagen bei Simandl basieren auf den Tönen der G-Moll (!)-Tonleiter auf der G-Saite?!

Also ERSTER FINGER auf:

I.Lage A, II.Lage B(b), dann C, D, Es !, F......

 

Grüße

Thomas

 

Edit: Achso, Ulli meinte ja die A-Saite - dann stimmt es ja wieder :-)

 

midioma Profilseite von midioma, 01.05.2015, 21:14:52
Ob G-Moll auf der G-Saite oder A-Moll auf der A-Saite ist für die Lage ja wohl genau das gleiche.
Man kann sich das aber aufgrund der Vorzeichenfreiheit auf der A-Saite aber besser merken, sofern man sich merken kann, dass es auf der A-Saite ist...
Saskia Profilseite von Saskia, 01.05.2015, 22:11:10
Super, jetzt habe ich es auch verstanden. Ich bin gespannt, wie meine Tochter das lernt...

Grüße,
Saskia
Neuester Beitrag Ulli Profilseite von Ulli, 02.05.2015, 10:59:56

Hallo nochmal.

Freut mich sehr, das ich euch wenigstens ein bischen weiterhelfen konnte. Da ich mit meinen Schülern grundsätzlich mit Streichen der Leersaiten (zuest D dann A Saite) beginne und alle Schüler meist schon über 8 Jahre alt sind, ist ihnen das Alphabet geläufiger als eine reine G-Moll Tonleiter (natürlich Moll oder äolisch auf G). Aus etwas schon Bekanntem lässt es sich einfach leichter aufbauen und das Alphabet beginnt halt mit A und nicht mit G und deshalb ist hier auch keine besondere Denkhilfe mehr nötig.

Wenn ich dann mit dem Einsatz der linken Hand beginne starte ich mit der ersten Lage auf der G-Saite also wieder mit Ton A und erarbeite mir die Lagenwechsel ebenfalls nach der Stammtonreihe also reines A-Moll (z.B. a=1Finger h=4Finger, Lagenwechsel 2te Lage mit h=2Finger c=4Finger usw. Erst wenn meine Schüler bei der 4ten Lage angekommen sind mache ich dann direkte Lagenwechsel in die sogenannten Zwischenlagen wie z.B. a=1Finger h=4Finger, a=1Finger Lagenwechsel h=1Finger und somit zweite auf dritte Zwischenlage cis=4Finger.

Viel Spass noch und LG

Ulli.    

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