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Verspannung durchs Bass-Spiel

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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit

Saskia Profilseite von Saskia, 27.03.2015, 17:41:20
Verspannung durchs Bass-Spiel
Liebe Mit-Bassisten,

ich war heute wieder einmal bei der Physiotherapie, diesmal bei einer anderen Therapeutin, die mich noch nicht kannte. Ich hatte seit Montag Schmerzen im Rücken, linke Seite, zunächst unterhalb des Schulterblattes, später im Nackenbereich, heute dann kribbelten die Finger der Greifhand die ganze Zeit.
Sie hat mich dann bearbeitet, viele Punkte gefunden, die hart und verspannt waren (Triggerpunkte"), im Rücken, Nacken und im linken Arm. Es war ziemlich schmerzhaft, fühlt sich aber jetzt, nachdem ich noch eine halbe Stunde im Fango lag, gut an. Die Schmerzen sind so gut wie weg, es kribbelt auch nichts mehr. Gut so, nachher muss ich nämlich mit dem Orchester auftreten :D

Seid ihr auch linksseitig so fürchterlich verspannt? Oder mache ich etwas falsch? Tut ihr etwas dagegen? Habt ihr Tipps für spezielle Übungen? Das würde mich interessieren.

Schöne Grüße
Saskia
rase Profilseite von wdrase, 27.03.2015, 19:33:36

Auf meinen Unterlagen bei meinem Orthopäden steht die Anmerkung "Achtung Risikopatient; Risiko: Kontrabass". Das war ein kleiner Scherz vom Doktor, um mich aufzumuntern, als ich mit starken Schmerzen in der rechten Schulter bei ihm aufkreuzte, für die sein Vorgänger keine Abhilfe gefunden hatte Er hat mir versichert, dass die Schmerzen im Schultergelenk und nahe des rechten Schulterblatts nicht direkt vom Bassspielen verursacht wurden, aber sich durch die nicht alltägliche Beanspruchung der Sehnen und Muskeln im Gelenk schon verstärken können. Neben der konservativen Behandlung der mit dem Alter zunehmenden Abnutzungserscheinungen (Kalkschulter, Knorpeldegeneration, teilweise zerfetzte Sehnen) hat mir die Behandlung mit manueller Therapie durch eine erfahrene Physiotherapeutin am besten geholfen. Seither versuche ich in regelmäßigen Abständen die Hilfe der Therapeutin in Anspruch zu nehmen, um weitgehend schmerzfrei zu bleiben. Was die Ursache von Saskias Schmerzen im linken Rücken ist, kann ich nicht beurteilen, aber sicher ist ein  Orthopäde, vielleicht mit Spezialisierung auf Musiker, und eine hervorragende Physiotherapeutin ein guter Anfang.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saskia Profilseite von Saskia, 28.03.2015, 08:33:17
Ja, diese manuelle Therapie tut echt gut, heute bin ich schmerzfrei, obwohl ich gestern abend im Orchester gespielt habe.
Aber man kann sich ja leider nicht sein Leben lang jede Woche durchkneten lassen, auch wenn es gut tut, es sei denn, man hat einen Physiotherapeuten geheiratet. Das hätte man sich wohl vorher überlegen müssen ;)
Mein Mann ist Optiker, wenn ich dann die Noten auf dem Pult nicht mehr erkennen kann, bin ich in besten Händen.
Gute Bessrung für Deine linke Seite.

Saskia
sekundus Profilseite von sekundus, 27.03.2015, 20:49:53

 

Hallo Saskia, Leider hab ich momentan ebenfalls massive Probleme. Mein linker Ellenbogen schmerzt so stark, dass ich nach einer bestimmten Zeit nicht mehr spielen kann. der Orthopäde hat mir erst mal 10 Behandlungen beim Physiotherapeuten verordnet; mal sehen was das bringt. Heute bekam ich den Tip, es mal mit Pferdebalsam zu versuchen; ich bin mal gespannt. Grüße Ralf
Saskia Profilseite von Saskia, 28.03.2015, 08:35:55
Ja, der Ellenbogen zickt bei mir auch ein bisschen, allerdings bin ich letztes Jahr mit dem Fahrrad gestürzt und auf selbigem gelandet.
Pferdesalbe? Kenne ich gar nicht.
Vermutlich müssen wir doch alle Ausgleichssport machen...
Gute Besserung und viele Grüße,
Saskia
nagybögö Profilseite von nagybögö, 28.03.2015, 02:07:16

Bass spielen ist keine rückenfreundliche Angelegenheit. Eigentlich sollte Dein Pysiotherapeut Dir Übungen zeigen, um zu dehnen und Muskeln zu lockern, das ist sein Job (und nicht nur Massage und Fango).

Ansonsten ist eine Ferndiagnose natürlich nicht möglich. Wenn Du einen guten Lehrer hast, dann achtet er auf Deine Körperhaltung. Es gibt  (leider) so viele Dinge, die man beim Bass spielen falsch machen kann und die zu Verspannungen führen. Hier im Netz könnte ich nur im Trüben fischen, wenn ich Dir Tipps geben wollte.

Saskia Profilseite von Saskia, 28.03.2015, 08:30:00
Hallo nagybögö,

nicht falsch verstehen, meine Physiotherapeutin hat mir natürlich Übungen gezeigt, die ich jetzt in meinen Alltag einbinden werde, mich hat nur interessiert, was andere Bassisten für Erfahrungen haben.
Und mein Lehrer achtet auch darauf.
Denkst Du, wenn man beim Bassspiel alles "richtig" macht, kommt es nicht zu Verspannungen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, die Belastung für den Körper ist doch enorm und vor allem sehr einseitig...

Schöne Grüße
Saskia
nagybögö Profilseite von nagybögö, 28.03.2015, 16:45:58

Hallo Saskia,

auch wenn Du alles richtig machst (aber wer macht das schon ...), wird das Problem grundsätzlich bleiben, dass Bass spielen Verspannungen produziert. Das geht ja schon mit dem Schleppen des Instrumentes los. Wenn Du täglich ca 1 Stunde übst und ab und zu eine Orchesterprobe, sollte dies aber ohne, oder nur mit geringen, Verspannungen möglich sein. Wenn es schon in den Fingern kribbelt, sind Deine Verspannungen recht heftig bei geringer Belastung, verglichen mit Orchestermusikern, die in vollen Wochen täglich 3 - 6 Stunden spielen. Deshalb vermute ich, dass es bei Dir zu reduzierbaren Verspannungen durch Fehlhaltungen kommt.

Damit Du mich nicht falsch verstehst: ich antworte Dir, weil ich das Problem (als Orchestermusiker) nur zu gut kenne und selber am Lernen bin. Ich beobachte mich immer wieder beim Spielen vor dem Spiegel und frage mich, wieso es zwickt und versuche, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Bis die Bewegungsabläufe flüssig sind, links wie rechts, braucht es vieel Zeit. Gut, dass Dein Lehrer darauf achtet. Ich hatte gute Basslehrer, die aber nur wenig zum Thema gesunde Körperhaltung gesagt haben.

Saskia Profilseite von Saskia, 28.03.2015, 18:08:27
Danke, ich freue mich, dass Du Deine Meinung kund tust und sogar darüber, wenn mir jemand sagt, dass ich etwas falsch mache. Wie soll ich es sonst besser machen?

Ja, die Schlepperei kommt natürlich noch dazu. Sehr unangenehm, besonders, wenn man Treppen hoch gehen muss.

Dieses Massieren der Triggerpunkte mit einem Tennisball (drauflegen solange, bis es nicht mehr ausstrahlt) hilft mir zu Hause, ansonsten werde ich wohl um ein Training für den Rücken nicht herum kommen. Er wird es mir danken ;) Aber Liegestütze geht gar nicht, das konnte ich noch nie :(

Schönes Wochenende,
Saskia
Boddason Profilseite von Boddason, 28.03.2015, 15:02:17

Liegestütze und Klimmzüge, zur Entspannung ab und zu mal laufen (lockert den ganzen Körper).

Musikmachen ist eine körperlich ziemlich einseitige Sache, will man das bis ins Alter ohne größere Blessuren machen, kommt man um ein wenig Ausgleichsport nicht drum herum.
 

nagybögö Profilseite von nagybögö, 28.03.2015, 16:27:01

Ausgleichsport ja - aber Liegestütze und und Klimmzüge trainieren einseitig die Beuger, die sowie schon zu viel belastet werden. Dehnungsübungen, die der Beanspruchung entgegengesetzt wirken, sind wesentlich sinnvoller als Muskelaufbau im Bizepsbereich. Das ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich habe einmal ein Seminar bei Prof. Schnack besucht, Mediziner, der sich auf Musikererkrankungen spezialisiert hat.

Boddason Profilseite von Boddason, 28.03.2015, 17:26:05

Da ist man 50 Jahre alt geworden, den größten Teil davon mit Musik am Instrument, hat seine Rückenprobleme seit Jahren wieder komplett los bekommen und dann lese ich, dass das nicht gut sei...

Klimmzüge sind genial, die Rückenübung schlechthin. Liegestütze, habe ich vergessen, als Musiker nur mit den Liegestützgriffen. Und, wie beim Üben, intelligent trainieren. Also Liegestütze z.B. an der Tischkante oder der Wand anfangen. Viele Musiker vergessen vor lauter Üben leider das Krafttraining, haben eine sehr Einseitig entwickelte Muskulatur.

(ist auch nicht auf meinen Mist gewachsen, den Link suche ich noch.)

ladi Profilseite von ladi, 28.03.2015, 21:05:00

Neulich hat es bei mir die linke Schulter und Wirbelsäule rechts im Nierenbereich getroffen, war alles so blockiert, dass ich kaum noch spielen konnte. Eine Physiotherapie (insgesamt 6mal besucht, also 3 Wochen) hat richtig gut getan, seitdem viele Dehnübungen mit Theraband (sehr empfehlenswert!) und Krafttraining gemacht und es scheint vorbei zu sein. Grund? Schlechte Haltung (spiele viel im Stehen) und allgemeine Schlappheit :) Boddason hat völlig recht... man sollte sich auch auf Krafttraining fokussieren, solange Kontrabassspielen eine reine Kraftsache ist :)))

Boddason Profilseite von Boddason, 28.03.2015, 22:36:27

Kraft ist wichtig, damit Kontrabass spielen keine Kraftsache ist. Für uns, Musiker, ist die Kraftausdauer besonders wichtig. Muskeln braucht man selbst zum Kaffeekochen.

hervejeanne Profilseite von hervejeanne, 29.03.2015, 00:05:24

Ich kann auch bestätigen, was Boddason sagt. Eine Trainerin hatte mir einen Sling-Trainer (einfach mal googeln) empfohlen für "schräge Liegestützen" und für Ruderübungen. Ich merke auch das mir diese beiden Übungen sehr gut tun. Und Klimmzge kann ich auch empfehlen. 

Neuester Beitrag nagybögö Profilseite von nagybögö, 29.03.2015, 08:00:32

Wir brauchen eine gleichmässig aufgebaute Muskulatur. Hauptproblem ist die, im Vergleich, unterentwickelte Streckmuskulatur. Liegestütze und Klimmzüge trainieren vor allem die Beugemuskulatur. Wenn die Übungen sinnvoll ergänzt werden, bringen sie bestimmt was. Aber nur diese zwei Übungen sind zu wenig. Vom Einzelfall ("mir hat es geholfen") zu verallgemeinern, ist eine heikle Sache.

Ich ergänze mal einen Büchertipp http://www.buecher.de/shop/stretching/fit-in- ... ducts/detail/prod_id/08595120/

Ich weiss von einigen Musikern, die damit ihre chronischen Rückenprobleme deutlich reduzieren konnten, mich eingeschlossen.

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