GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Ohm? <

Saiten ständig voller Kolophonium

> Knackbass- wie geht das?

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Kolophonium

Claudia Profilseite von , 30.10.2014, 20:05:09
Saiten ständig voller Kolophonium

Hallo an alle,

ich darf mir seit 3 Wochen einen Jugendwunsch erfüllen und lerne auf meine alten Tage tatsächlich noch Kontrabass spielen. :-)

Ich bin fleissig am Üben verzweifel jedoch daran, dass die Saiten an der Streichstelle nach ein paar Minuten schon komplett weiss mit Kolophonium bedeckt sind. Der Bass brummt dann gar nicht mehr, sondern "quietscht" eher und der Ton wird erst wieder besser, wenn ich die Saiten mit einem Tuch wieder sauber mache. (Wobei ich da teilweise richtig mit Druck bzw. Fingernagel ran muss um alles runterzubekommen.)

Jetzt streich ich eh schon nur noch 3x mit dem Bogen übers Kolophonium für ca. 1 Std. üben. Ob das immer noch zuviel ist ? Am Anfang hab ich immer 5-6x drübergestrichen, bis ich das Gefühl hatte, der Bogen klebt beim Drüberstreichen leicht fest, das war wohl zuviel. Aber bei noch weniger Kolophonium bekomm ich gar keinen brummenden Ton hin.

Komischerweise haben wir das Phänomen beim Minibass von meinem Sohn überhaupt nicht, obwohl wir beide das Nyman Kolophonium verwenden (jeder aber ein eigenes). Da sieht man überhaupt nichts an den Saiten und man spürt auch keine Rückstände, obwohl er max. 1x pro Woche die Saiten kurz mit einem weichen Tuch abwischt.

Blöderweise sind grad Herbstferien und ich kann meinen Lehrer deshalb nicht direkt fragen. Aber so macht das Üben echt nicht viel Spass, weil ich nie weiß ob der schiefe Ton an den verklebten Saiten oder falscher Spieltechnik (zu wenig/zu viel Druck) liegt und ich ständig am Putzen bin. *grummel*

Vielleicht hat ja von euch jemand einen Tipp was die Ursache sein könnte ?

Danke und viele Grüße

Claudia

nagybögö Profilseite von nagybögö, 31.10.2014, 01:06:03

Vielleicht sind Deine Bogenhaare verdreckt mit altem staubigem Kolophonium. Die kann man waschen. Oder das Nyman ist zu alt. Oder die Bogenhaare sind abgespielt. Die Saiten würde ich auf alle Fälle gründlich mit Spiritus reinigen (vermutlich Stahlsaiten).

Claudia Profilseite von , 31.10.2014, 12:07:44

Saiten hab ich schon mit Spiritus gereinigt, das hat nichts gebracht. (Ja sind Stahlseiten. Laut meinem Lehrer sind das D'addario Helicore).

Aber ich hab jetzt mal das Nyman von meinem Sohn genommen und das ist ein ganz anderes Streichgefühl und auch ein viel wärmerer Ton. *staun* Das werd ich heute Abend nochmal testen. Vielleicht ist das wirklich die einfache Ursache.

Ärgerlich wäre das mit dem Kolophonium trotzdem. Das hat nämlich im Vergleich von dem bei Thomann gekauften ein Vermögen gekostet. Aber Thomann hat halt wahrscheinlich einfach größeren Durchsatz und damit immer frischere Ware als der Musikladen in der Kleinstadt...

 

LowB Profilseite von LowB, 31.10.2014, 12:30:18

Hi Claudia!

Nyman ist eigentlich ein staubarmes, gutes Kolophonium, spiele ich selbst. Altes Kolophonium kann man u.U. noch retten: Einfach eine Kuhle oben in das Kolophonium drücken, angewärmt geht's leichter, und ein wenig (!!!) Balsam-Terpentinöl hinzugeben, 2, 3 Tropfen. Dose zu und das ganze mindestens zwei Wochen stehen lassen. Manchmal klappt's.

Je nach Zeitabstand zum Kauf (3 Wochen?) sollte man das beim Händler reklamieren.

Grüße

Thomas

Claudia Profilseite von , 31.10.2014, 13:12:56

Hallo Thomas,

tja, zum Reklamieren hätte ich mir wohl den Kassenzettel aufheben müssen - auf der Dose selber ist nur der Herstelleraufkleber drauf. Und da ich sonst nie in dem Laden bin, werden die sich nach 3 Wochen kaum an mich erinnern.

Und bevor ich jetzt noch Balsam-Terpentinöl kaufe und versuche das andere aufzufrischen, ist es wohl billiger einfach nochmal ein neues Nyman bei Thomann zu bestellen. ;-)

Ach ja, als staubarm würde ich mein Nyman echt nicht bezeichnen. (Wobei es weniger staubt als das Alaska, dass vom Verleih mitgeschickt wurde.) Also noch ein Hinweis darauf, dass ich beim Kolophonium als Fehlerquelle wohl auf der richtigen Spur bin.

Gruß Claudia

LowB Profilseite von LowB, 31.10.2014, 14:11:58

Hi Claudia!

Dank für die Rückmeldung. Klar, Balsam-Terpentinöl hat nicht jeder zuhause und man sollte beim Umgang damit vorsichtig sein, außerdem hält es sich nicht ewig. Wenn ihr schon zwei Bassisten/innen in der Familie habt, warum auch nicht zwei Kokophonien? Da kann man je nach Gegebenheit auch mal wechseln, wobei ich hauptsächlich zwischen Nyman und Pops (das klebt so richtig - staubfrei) wechsle. Petz Premium ist zum Streichen traumhaft - aber das staubt wie alle Petze mal so richtig...

"Jetzt streich ich eh schon nur noch 3x mit dem Bogen übers Kolophonium für ca. 1 Stunde üben. Ob das immer noch zuviel ist?"

Das muß man selbst herausfinden, gemeinhin wird ja empfohlen mit möglichst wenig Kolophonium zu spielen. Ich habe gelernt "viel hilft viel" und bin ohne Nachteile dabei geblieben. Aber alle Achtung, wenn Du nach nur drei Wochen bereits eine Stunde am Stück üben kannst, da haben andere mehr Probleme.

Grüße

Thomas

 

Claudia Profilseite von , 02.11.2014, 10:41:35

Hallo Thomas,

stimmt, ich könnte eigentlich auch noch ein anderes Kolophonium bestellen.

Momentan probier ich immer noch ein bisschen herum. Ich hab festgestellt, dass der Klang besser wird, wenn es wärmer gelagert ist. Ich hatte ich es nämlich neben dem Laptop vergessen und nicht wie sonst in der Basstasche.

Und was die Übungszeit angeht, ich find das total entspannend, wenn nach einem Tag voller Kindergequassel nur noch 4 Töne um mich rum sind und mich mal in Ruhe auf eine Aufgabe (zur Zeit Handgelenk locker und sauberes Brummen) konzentrieren kann. Da ist ein Stündchen ratzfatz um.  ;-)

Viele Grüsse

Claudia

midioma Profilseite von midioma, 02.11.2014, 19:06:39
Wenn es warm besser funktioniert ist das Kolophonium zu hart.
Entweder der Typ an sich oder mit der Zeit (und der Wärme) ausgetrocknet.
Im Winter lieber ein weicheres Kolophonium nehmen, das kann man etwas ausgetrocknet vielleicht auch noch im Sommer verwenden. Ich würde mal Kolstein Soft versuchen, das Kolstein All-Weather funktioniert bei mir besser als Nymans, das ja recht verbreitet ist. Ansonsten noch Pops, das ist wohl so ziemlich das weichste. Zu weich ist aber auch nicht gut, wenn dann einzelne Haare an der Saite kleben bleiben und sich dehnen oder gar reißen.
hasenopa Profilseite von hasenopa, 03.11.2014, 13:05:11

Hallo,

Folgendes habe ich mal im net aufgeschnappt und gebe es gern weiter. Vielleicht liegt es daran:

Zitat:

Man kann die Produkte jedoch grob in zwei Gruppen unterteilen, deren Unterschied zwar klein erscheint, jedoch gravierende Auswirkungen hat. Gemeint ist der Ausgangsstoff Lärchenharz auf der einen Seite und alle anderen Nadelholzharzarten, wie Pinien-, Kiefern-, Fichten- oder Tannenharz auf der anderen Seite. Bei jeder Gruppe gibt es hervorragende Produkte, die den Musiker überzeugen können und - allein aufgetragen - ihre volle Qualität präsentieren.
Man sollte jedoch nie den Fehler begehen, Lärchenharzkolophonium mit anderen Kolophoniumsorten zu mischen. Tut man es doch, so kommt es zu einer Reaktion der beiden Sorten untereinander, das Kolophoniumgemisch haftet nicht mehr an der Saite und kann sie kaum aus ihrer Ruheposition bewegen. Man hat das Gefühl, die Bogenhaare seien mit Seife eingestrichen.
Eine Reinigung der Haare mit Wasser und Seife oder gar mit Spiritus nützen gar nichts. Das Kolophonium lässt sich mit Wasser nicht wirklich auswaschen, und Alkohol weicht das Kolophonium auf. Es verbindet sich mit anderem Schmutz auf den Haaren und verklebt sie. Außerdem ist Vorsicht geboten, weil Alkohol den Lack bzw. die Politur der Bogenstange anlöst und so große Schäden verursachen kann. Um den Bogen wieder funktionstüchtig zu machen gibt es leider nur eine Möglichkeit: der Haarbezug muss ausgewechselt werden. Das Gleiche gilt auch für jede andere Verschmutzung in den Haaren.
Der Grund für die unterschiedlichen Kolophoniumseigenschaften mag im Unterschied der Baum- und Harzeigenschaften liegen.

Zitatende

Viele Grüße   Peter

LowB Profilseite von LowB, 03.11.2014, 15:12:14

Hmmm?

Wer "baut" denn heute noch Lärchenkolophonium - außer Larica (früher Liebenzeller)? Ich hab's gespielt, das Gold H VI, und fand es allenfalls durchschnittlich und viel zu teuer. Und dieses "Lärche gegen den Rest der Welt" halte ich für eine nie bewiesene Behauptung - von wem übrigens, ist als ganz hilfreich wenn man bei einem Zitat auch die Quelle angibt. (Würde mich micht wundern, wenn's von Larica selbst kommt um ihr pseudo-elitäres, anthroposophisches Zeugs los zu werden.) Meine Bezüge waren bestimmt nicht immer ganz sauber wenn ich das Liebenzeller auftrug, einen Unterschied zu "sortenreinem" Liebenzeller konnte ich aber nie feststellen - obwohl ich da schon die genannten Gerüchte kannte.

Einen Bogenbezug kann man mit Spiritus schon sauber bekommen -> Christian Adam Geigenbau (Forumsmitglied) -> Tipps & und Tricks.

Grüße

Thomas

Samy Profilseite von Samy, 28.12.2018, 10:20:44

Aus gegebenem Anlass nehme ich das Thema "Lärchenkolophonium" noch mal auf..:) ( Ich habe eines zu Weihnachten geschenkt bekommen....:P)

Gibt es jemanden mit "authentische Erfahrungen" zum "Mischen" von Petz-Kolophonium mit anderen "Fichtenharz-basierten" Kolophoniums? Kann man es nun mischen? Nur ein bißchen? Oder verklebt es die Haare vollkommen, wenn man Petz auf Bogenhaare aufbringt, auf denen vorher schon z.B. Kolstein war? Für Hinweise und eigene Erfahrungen jeglicher Art bin ich dankbar :)

hasenopa Profilseite von hasenopa, 03.11.2014, 15:27:03

Noch mal Hallo!

Die zitierte Stelle habe ich von irgendeiner Geigenbauerwebsite vor Jahren mal für mich kopiert, weil ich es interessant fand. Von wo genau ich es habe, ist nicht mehr nachvollziehbar.

Als Wald- und Wiesenbassist habe ich davon keine Ahnung und gebe gepflegtes Halbwissen einfach weiter, in der Hoffnung, die Spezialisten werden es klären.

Viele Grüße  Peter

 

 

LowB Profilseite von LowB, 03.11.2014, 15:58:06

Hi Peter!

Dank für Deine Antwort. Vielleicht hilft die Diskussion ja auch dazu Mythen und Märchen aufzuklären.

Hier noch mal eine Meinung von Christian, auch wenn es sich um Geigenkolophonium handelt: http://www.geigenbau.com/forum/geigen-forum.php?action=view&topicid=30

Grüße

Thomas

P.S. In der Malerei lassen sich Terpentine und Balsame der Lärche ja auch problemlos mit denen anderer Koniferen mischen...

UhuSchuhu Profilseite von UhuSchuhu, 28.12.2018, 23:23:22

Den von Peter zitierten Text gibt's hier:

http://www.gerbeth.at/Fachartikel_Kolophonium.htm

... wohingegen der Beipackzettel des Petz-Premium-Kolophoniums sagt, daß "reinstes Harz aus Föhren und Lärchen" drin enthalten sei, also beide angeblich unverträgliche Komponenten. Hat jemand eine Erklärung dafür?

Ich selbst habe vor dem ersten Auftragen des Petz-Kolophoniums die Bogenhaare durch Brennspiritus gezogen wie von Herrn Adam beschrieben.  Ich bin dann doch wieder zu meinem alten Nyman zurückgewechselt, ohne das Petz auszuwaschen, hab's nur mal runtergespielt. Auf den schwarzen Bogenhaaren gab es kleine weisse Krümel, was am Mischen der Kolophoniumsorten gelegen haben kann, aber nicht muss. Daß der Bogen danach wie eingeseift wäre, habe ich jedoch nicht festgestellt.

Neuester Beitrag Samy Profilseite von Samy, 30.12.2018, 08:36:06

Vielen Dank für die Hinweise. Das klingt ja jetzt nicht so dramatisch. 1

Ich werde wohl mal einen Versuch mit einem älteren Carbonbogen starten, der sowieso demnächst mal neuee Haare braucht.tounge_smile

Ohm? <Zurück zur Liste> Knackbass- wie geht das?

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 16.11.2024, 14:45:01.