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Was üben in den Ferien mit langer Unterrichtspause?

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Zugeordnete Kategorien: Üben

Saskia Profilseite von Saskia, 29.08.2014, 16:47:05
Was üben in den Ferien mit langer Unterrichtspause?
Hallo Ihr lieben Anfänger und alle anderen,

dies soll kein Sommerloch-Füller sein, dennoch interessiert es mich, was andere üben, wenn sie nicht unterrichtsbedingt konkrete Übe-Aufträge haben.
In Baden-Württemberg sind immer noch Sommerferien, und seit Wochen habe ich keinen Unterricht mehr gehabt. Die nächste Stunde ist erst in der 2. Septemberhälfte. Zuerst hatte ich den Blues, verletzungsbedingt, weil ich nach einem Fahrradsturz den linken Arm nicht mehr hoch gekriegt habe, anschließend war ich auf Entzug, weil ich niemandem mein Leid klagen konnte und seit einer guten Woche (ich habe noch Urlaub) über ich so gezielt und effektiv wie nie zuvor:
Die Tonleiter- und Arpeggio-Übungen von Johannes Schädlich (sehr gut durchdacht und effektiv, vielen Dank fürs Bereitstellen), dann die Intonationsübungen in Kap. 53 aus dem Jazz Bass Book von John Goldsby und zuletzt, um die hier wohnenden Mithörer zu versöhnen, noch die schönen Stücke aus dem 1. Band der Rabbath-Schule, täglich 2x mindestens 45 Minuten oder länger. Und ich bin total glücklich und zufrieden, das ist das Beste!!!

Und Ihr? Was übt Ihr so, wenn Ihr nicht konkrete Aufgaben habt?

Ich freue ich über Eure Berichte!

Saskia
Uli Profilseite von Uli, 30.08.2014, 10:03:46

Für solche Zeiten und auch immer dann, wenn ich Lust dazu habe, nehme ich 'Marco Bordogni, 43 Bel Canto Studies für Tuba, überarbeitet von Robert King, Herausgeber Alphonse Leduc Editions Musicales
beziehungsweise die beiden Ausgaben von Stefan Kaundinya, die für die Kontrabasstuba ausgelegt sind.

Natürlich sind die Noten, wie bei Tuba üblich, klingend notiert- also vielleicht etwas ungewohnt für den eine Oktav höher lesenden Kontrabassisten.

Grüße, Uli

Saskia Profilseite von Saskia, 01.09.2014, 19:12:07
Das kann ich mir vorstellen, dass die Notierung ungewohnt ist - würde mich wahrscheinlich völlig verwirren.

Übrigens kann ich jetzt guten Gewissens sagen, dass Üben hilft - es wird immer besser mit den Leitern und den Arpeggien, nebenbei übt das auch das "Rein-in-die-Daumenlage-und-wieder-raus".

Wünsche weiterhin viel Spaß mit den Tuba-Etüden!

Saskia
LowB Profilseite von LowB, 01.09.2014, 19:34:09

Hi Saskia!

Ich nehme immer mal wieder gerne die "96 progressive(n) Etüden" von Wenzel Hause zur Hand. Kleine Stücke in sämtlichen Tonarten, da kann man sich schnell Erfolgserlebnisse schaffen. 

Es gibt zwei Ausgaben von Billaudot, vierbändig, und von Kalmus, einbändig. Ich empfehle letztere, etwas besser zu lesen und handzuhaben und in der Summe preisgünstiger. Fingersatz muß man sich aber selbst erarbeiten, oft unnötig schwer und oft nicht ganz klar, Lagenwechsel werden generell mit Aufwärtsstrichen gekennzeichnet. Ist halt ein "Ur-Simandl" Fingersatz.

Grüße

Thomas

AlZwi Profilseite von AlZwi, 01.09.2014, 20:20:28

Hallo Saskia,

... Was üben in den Unterrichtspausen ... Ganz wichtig , PAUSEN !    Langsames, sparsames, lieber auf Tonbildung und Sound achten und auf die Pausen, weniger ist oft mehr. Timing ohne zu spielen und wild mit dem Fuß mitzuklopfen, entspannt am Instrument zu stehen damit eine 5 stündige Probe auch noch am nächsten Tag dem Körper Spaß macht ... Und auch mal ne Kaffee Pause machen - PAUSE ...

 

Saskia Profilseite von Saskia, 01.09.2014, 22:02:04
Hallo AlZwi,

wenn ich arbeite, ist übetechnisch eher Pause angesagt ;-)
Ich genieße es gerade, so viel Zeit am Bass zu haben. Und mit dem Fuß klopfe ich auch nicht - alles bestens also (am Do muss ich leider wieder ins Büro...)
Diese intensive Üben gefällt mir gerade sehr, bald ist wohl wieder Schluss damit, wenn hier der ganz normale Alltagswahnsinn wieder einkehrt. Aber so geht es uns allen vermutlich...

Jedenfalls profitiert die Intonation in den höheren Lagen unheimlich von diesen Übungen und das ist schön :)

Und Kaffee trinke ich sowieso zu viel ;-)

Schöne Grüße
Saskia
Saskia Profilseite von Saskia, 04.09.2014, 06:52:06
Leider sind meine Ferien jetzt wieder zu Ende, gleich muss ich los zur Arbeit...
Eine Frage hätte ich aber noch zu Fingersätzen:
Ich habe beim Stöbern auf die Durtonleitern über 2 Oktaven, versehen mit Fingersätzen von Herrn Trumpf, gestoßen. Diese unterscheiden sich natürlich von denen des Herrn Schädlich.
Gibt es d e n Fingersatz, den man drauf haben sollte? Oder möglichst viele verschiedene? Oder muss ich immer sofort wissen, was ich will, um dann - ja nach dem, wo ich gerade hin möchte - den passenden Fingersatz abrufen können? Es macht ja beispielsweise wenig Sinn, das G auf der G-Saite mit dem Daumen zu nehmen, wenn ich gar nicht höher hinaus will, oder etwa doch? Kann ich einfach den für mich bequemsten herauspicken? Oder warum gibt es so viele verschiedene offenbar anerkannte Fingersätze? Fragen über Fragen... Wie macht ihr das?

Septembergrüße,
Saskia
gerrits Profilseite von gerrits, 04.09.2014, 10:25:30

Als relativer Anfänger würde sagen, dass man sich den einen Fingersatz entscheiden sollte -- der einem am besten liegt, oder der, den der Lehrer auch benutzt.  Letztlich ist er ja sowieso nur Mittel zum Zweck, um Sicherheit und Treffgenauigkeit zu steigern.  Möglichst viele Automatismen machen Kapazitäten frei für andere Dinge -- Ausdruck, Timing, Kreativität beim Improvisieren ...  Mehr als ein Fingersatz würden mich da eher verwirren als helfen.

LowB Profilseite von LowB, 04.09.2014, 13:15:41

Hi Saskia!

Vielleicht sollten wir diesen Thread an dieser Stelle unter Deinem 1 Thread "Tonleitern und Dreiklänge üben" vom 13.05.d.J. fortführen. Fingersatz ist ja eine allgemeine Frage und hat viel mit Tonleitern zu tun. Das dient dann auch der Übersichtlichkeit im Forum. - Habe gerade keine Zeit, später mehr zum Thema.

Grüße

Thomas

Saskia Profilseite von Saskia, 04.09.2014, 16:48:38
Ja gerne, ich hänge meine Fragen noch mal im "alten Thread" mit den Tonleitern und Dreiklängen an :-)


Grüße
Saskia
playbass Profilseite von playbass, 11.09.2014, 22:53:06

Ich halte es damit http://www.talkbass.com/threads/really-learning-a-tune.304843/

Ich suche mir entweder einen Tune aus dem aktiven Repertoire heraus oder einen "den wollt ich schon immer mal spielen".  Dann vertiefe ich den genüßlich, suche nach Interpretationen, analysiere Solos die darauf gespielt wurden (vorzugsweise NICHT die Basssolos) und experimentiere damit rum, bis ich den in und auswendig kann und nach Belieben darauf improvisieren. Im Song fühlt man sich wie im eigenen Schlafzimmer - absolut sicher.

War es ein Song aus dem Repertoire, bekommen die Bandkollegen nach der Sommerpause große Augen... so soll das sein :-))

 

Saskia Profilseite von Saskia, 14.09.2014, 20:07:07
Hi Playbass,
das ist auch eine gute Idee - wenn ich die Tonleitern und Arpeggien alle drauf habe, mache ich das auch ;-)

Ansonsten kann ich allen nur empfehlen, Tonleitern und Arpeggien zu üben, das macht Spaß und die Fortschritte sind schnell spürbar, ich habe mich im Quintenzirkel gegen den Uhrzeigersinn bewegt und bin fast durch, es ist schön, dass alles allmählich in meine Kopf hängen bleibt.
Als nächstes ist dann "Minor" dran...

Schöne Grüße,
Saskia
playbass Profilseite von playbass, 14.09.2014, 21:02:24

Liebste Saskia,

schön, dass Dir das Quintenzirkelgerutsche von Tonleitern und Arpeggien Spaß macht. Für mich war das nie erbaulich. Eigentlich hatte ich in den nun schon 34 Jahre langen Basserleben nie wirkliche Probleme mit Fingersätzen, Skalen oder Arpeggien. Was mich wirklich immer beschäftigt ist das Thema Rhythmik und musikalisch tolle Ideen beim Improvisieren und Begleiten. Das mühelose Beherrschen von Skalen und Arpeggien über das ganze Griffbrett hilft dabei leider garnix ;-/

Liebe Grüße,

Jens

 

 

Saskia Profilseite von Saskia, 14.09.2014, 22:10:26
Da kannste mal sehen: Meine 3 Jahre im Vergleich zu Deinen 34 Jahren :-)
Mir bringt es gerade unheimlich viel, weil ich anfange, mich auf den Griffbrett auszukennen, also oberhalb der 11/2ten - wie war das nochmal mit den Lagen? - also alles, wofür die Greifhand sich aus der halben Lage weg bewegen muss...

Noch mehr Spaß macht es natürlich, irgendeine CD einzulegen und drauflos zu zupfen, nicht mal Miles kann sich beschweren, wenn ich zu seinen Stücken munter dazu dudle.

Liebe Grüße
Saskia
playbass Profilseite von playbass, 15.09.2014, 21:51:01

Hi Saskia,

natürlich bringt das Skalengeübe was. Ich meinte auch nicht, dass das nicht zu üben wäre.

Meine leichte Verwunderung - welche mich wohl zu meinem Beitrag hinriß - liegt höchstens in der Ernsthaftigkeit mit der Du selbst Fingersätze studierst. Aber ich glaube das liegt tatsächlich an meiner langen Basserzeit, die in der Jugend begann: manche der Themen wie z.B. Fingersätze haben sich über die vielen Jahre hinweg manifestiert und ich habe es garnicht mal bewußt wahrgenommen, was sich da alles gesetzt hat. Du aber gehst als erwachsene Musikerin vom Sax kommend die Sache einfach sehr systematisch an. Weiter so, dann haste bestimmt bald meine 31 Jahre Vorsprung aufgeholt bye.

Grüßle,
Jens

 

Boddason Profilseite von Boddason, 15.09.2014, 15:17:47

@Jens:

Ich suche schon lange Wege, das auch anders anzugehen.

Was machst  Du z.B.bei  All The Things you Are? Bzw. wie spielst Du (über) einen Cmaj7, ohne Skalen und Akkorde geübt zu haben?

 

playbass Profilseite von playbass, 15.09.2014, 21:07:06

Nun, bitte nicht falsch verstehen: natürlich MUSS man einen Cmaj7 aufwärts, abwärts, in jeder Inversion, mit Optionstönen, in passenden Skalen, horizontal, vertikal und auch bitte in der Daumenlage spielen können. Das MUSS man sich erarbeiten. Und wie Saskia habe ich das auch schon im Quintenzirkel rauf und runtergedudelt - nur Spaß, SPASS hat sich mir dabei NIE eingestellt. Das ist für mich wie das lästige Stretching damit das Joggen funktioniert.
Daher versuche ich solche unmusikalischen Übungsformen zu meiden und mir lieber Tunes herauszusuchen und dann Skalen, Arpeggios in einem musikalischen Kontext zu üben (und das dann gerne bis zur Vergasung...).

Eine Frage, was ich über einen Cmaj7 spiele kann ich ohne Kontext übrigens überhaupt nicht beantworten.
Begleitung? Solo? Was kommt davor, was danach, welche Stilistik?


Ich persönlich knapse halt eher daran, dass ich die Skalen und Arpeggien kenne und spielen kann, aber das oft genug ein Solo zum konzeptlosem Skalengedudel verkommt und dann höre ich mir ein Solo eines der Granden an, welcher haargenau das gleiche Tonmaterial (oder gerade eben ein akkord- und skalenfremdes !)sparsam nutzt und es ist einfach grandios. Da hülfen mir leider auch 340 Jahre Skalenüben nichts  ;-/
 

Aber ich glaube, da bin ich auch nicht ganz alleine...

Neuester Beitrag DrJohn Profilseite von DrJohn, 19.09.2014, 21:42:03

 Mir geht das genauso wie Playbass/Jens. Tonleiter-/Arpeggio-Üben, es gibt kaum etwas langweiligeres. Vielleicht höchstens noch das leere-Saiten-Streichen, was ich (als Kind) bei meinem ersten Cello-Lehrer wochenlang machen musste (hab immer dazu Melodien gesummt :) ). Ich gehe sogar so weit zu gestehen, dass ich nie systematisch alle Tonleitern/Skalen/Arpeggien auf dem Bass geübt habe, sondern immer nur diejenigen implizit, die in einem Stück (=Jazz-Standard) vorkommen, was ich gerade spiele. Natürlich weiß ich aufgrund meiner Erfahrung an verschiedenen Instrumenten, welche Töne zu welcher Tonleister/ zu welchem Akkord gehören, das muss man schon wissen, aber was nützt es mir, ein Wörterbuch einer Sprache auswendig zu können, wenn ich aus den Wörtern keine Sätze bilden kann.

Für Geläufigkeit, Intonation, Notenlesen-Uben spiele ich klassische Musik, meist Cello-Barock-Sonaten oder einzelne (geeignete) Sätze der Bach-Suiten.

Ansonsten versuche ich, das wirklich zu verinnerlichen, was im Jazz harmonisch passiert. Das funktioniert bei mir am besten über die Stimme. Was ich singen kann, das habe ich verstanden. Die Technik/das Umsetzen auf dem Instrument kommt dann von ganz alleine. Mir hilft dabei natürlich auch, dass ich gezielt einzelne Sounds/Skalen/Voicings auf dem Klavier anspielen kann, um sie so besser ins Ohr zu bekommen.

Schöne Grüße
Johannes
 

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