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Hallo...hat jemand Erfahrung mit "Evah Pirazzi" Solosaiten?
Ich finde dass die eine ungeheure Spannung haben und sehr anstrengend zu spielen sind.
Wie lange dauert es, bis die Spannung nachläßt?
Anscheinend gibt es von denen nur eine einzige Stärke oder?
Gruß
Alex
Solo-Saiten gibt es immer nur in einer Stärke, und deren Spannung entspricht in aller Regel der mittleren Stärke bei der Orchesterstimmung.
Da kann man nur versuchen auf Saiten auszuweichen, die bei Stärke Mittel weniger Spannung haben als die Evahs. Wenn Du bei Synthetikkernsaiten bleiben willst, dann würde ich Innovation Braided Solo oder SuperSensitive Sensicore (alle SuperSensitive Saiten haben eine recht geringe Spannung) versuchen. Eventuell auch Kolstein Heritage (falls es die überhaupt in Solostimmung gibt) oder Pirastro Obligato. Bei Stahl z.B. auch die Corelli 360M oder auch SuperSensitive Pinnacle. Klanglich sind die Corelli aber eher das andere Ende, hell und fast scharf.
Die Evahs brauchen einige Tage bis sie sich gedehnt haben, dann haben sie etwas weniger Masse auf dem schwingenden Teil der Saite und deshalb auch etwas weniger Spannung. So viel weniger ist das aber nicht.
Falls Du eine eher langer Mensur hast (>105cm), dann kann die hohe Spannung zusätzlich auch daher rühren. Die normalen Evahs haben aber schon reichlich Spannung. Wenn Deine Mensur bis 105cm ist, dann kannst Du auch Spiro Solo 4/4 aufziehen, die haben weniger Spannung als die 3/4 Saiten auf gleicher Mensur, weil diese für eine längere Mensur konstruiert wurden. (Spiros sind aber meines Wissens die einzigen Saiten bei denen das so ist, möglicherweise noch bei Superflexible.)
Solo Weich gibt es also nicht, aber Solo Stark oft schon, dann nimmst Du einfach Orchester Weich-Saiten und stimmst sie auf Solostimmung. In der Regel halten das die Saiten aus. Bei Orchester Mittel würde ich die zusätzliche Zuglast der Decke des Basses nicht zumuten wollen.
Hallo midioma...
Danke für die detaillierte Info...
mein Problem ist, dass ich Saiten brauche, die auch für Jazz Pizz gut klingen und da gibt es nur sehr wenige.
Außerdem stimme ich sie regelmäßig in Orchesterstimmung und muß deshalb aufpassen, dass sie nicht scheppern wenn sie zu niedrig sind.
Ich brauche also Saiten, die für alles gut klingen und halbwegs für alles gut zu spielen sind.
Viele Grüße
Alex
wie man die Saitenspannung empfindet, hängt auch von der Saitenlage ab. Am angenehmsten finde ich blanke Darmsaiten (auch in Solostimmung) zu greifen. Vielleicht liegt das auch daran, dass sich die Spannung wg. des größeren Durchmessers besser auf dem Finger verteilt.
Gerold Genßler macht dir auch SoloSaiten mit dem gewünschten Zug. Halt ne Preisfrage.......
Probier auch mal Thomastik Dominant, die sind auch mit Kunststoffkern, relativ dünn und auf der hellen Seite.
Hallo Frank.
Ich stimme(zwar nicht oft aber regelmäßig) auf Orchesterstimmung runter, muß also verdammt auf die Saitenlage aufpassen, außerdem spiele ich Jazz und will diesen "knurrigen"Pizz-Sound...ich fürchte hier gibts keine Kompromisse.
Die Genßler Saiten kenn ich...die sind mir z.B. in Orchesterstimmung zu labbrig.und für um die 500€ unerschwinglich.
Thomastik Dominant werd ich mal probieren...Danke ;-)
Dominant haben aber jede Menge Spannung. Fast wie Spiro Mittel.
Das mit der Saitenlage stimmt natürlich. Wenn man Stegschrauben hat, läßt sich das ja auch leicht ausprobieren, jede Saite klingt in einer anderen Steghöhe optimal. (Und jeder Finger fühlt sich auf verschiedenen Saiten in verschiedenen Steghöhen am Wohlsten...)
Das angenehmere Spielgefühl bei Darm und Synthetiksaiten kommt (neben der größeren Auflagefläche auf dem Finger) auch von der höheren Elastizität des Saitenkerns (denn nur der hält die Spannung!). Mehrfaser-/-draht-Kerne (egal ob Synthetik oder Stahl) sind auch etwas dehnbarer als Einfaser-/-draht-Kerne. Die Saitenspannung wird von der Masse der Saite bestimmt. Je mehr Masse die Saite hat, desto höher muss die Rückholkraft (über die Saitenspannung) sein um die gleiche Schwingungsfrequenz (der Grundschwingung) zu erhalten. Klangfarbe ist noch mal ein extra Kapitel, das ist nicht so einfach. Übrigens ist hohe Elastizität nicht unbedingt ein Vorteil. Die limitiert nämlich die Dynamik der Saite und benötigt wegen der höheren Auslenkung eine höhere Saitenlage.
Im Extremfall kannst Du auch einen Saitensatz, der zum einen eine sehr hohe Spannung hat (z.B. Spirocore Mittel) und zum anderen für den eine hohe C-Saite existiert nehmen, und die Saiten eine kleine Terz (E-Saite fällt dann weg) herunterstimmen. Allerdings passen nicht alle hohen C-Saiten spannungsmäßig zu dem darunterliegenden Normalsatz. Bei Spiros müßte es recht gut gehen, die sind vergleichsweise ausgeglichen. Die Spannung wird dann aber gleich deutlich geringer (drei Stufen). Außerdem sind hohe C-Saiten in Stahl recht dünn und klingen in der tiefen Lage so stark heruntergestimmt recht schwach.
Ich würde ja erstmal Innovation Braided Solo (140BS) versuchen, die kann man in England per Post bestellen und kosten deutlich weniger als Evahs.
Wenn Du in die höchsten Lagen willst (insbedondere wenn es pizzicato sein muss), dann klingen flexible Stahlsaiten mit nicht zu hoher Spannung dort aber besser (dafür oft in den tiefen Lagen etwas dünner). Vielleicht die SuperSensitive Pinnacle oder Pirastro Passione.
Nackter Darm hat meist eine recht geringe Spannung. Das ist den alten Bässen, die für diese Saiten gebaut wurden geschuldet. Allerdings kann man sich von den meisten Herstellern ohne (wesentlichen) Aufpreis beliebige Stärken anfertigen lassen. Gestrichen klingen die auch gut, sind nur aufgrund der vielen dazu notwendigen Därme (über 100) recht teuer, vor allem natürlich die tieferen Saiten und Saiten mit höherer Spannung (da ja mehr Masse benötigt wird). Pizzicato scheiden sich bei der D-Saite schon langsam die Geister, nacktes A wird eher selten gespielt, nacktes E nur von sehr wenigen. Da die Darmsaiten ca. den 2,5-fachen Durchmesser einer Stahlsaite haben, klingen die in der hohen Lage oft nicht mehr gut (zumindest nicht strahlend), vor allem im Pizzicato ein Problem. Bis zur Oktave meist kein Problem auf dem G, man spielt da aber eher auf dr hohen Saite als in der Lage quer über die Saiten, da das dann nicht mehr gut klingt. Daher auch häufig die Kombination E/A Stahl oder Synthetik mit Metallumwicklung und G/D nackter Darm. Ist in dieser Kombination auch recht stimmstabil (für Darmsaiten). Vor allem aber auch noch bezahlbar...
Vielleicht kannst Du uns genauer sagen wofür Du die Saiten genau haben willst (klass. Solospiel in welcher Besetzung, Jazz?, sonstiges?). Für klassisches Solospiel würde ich nur dann auf Synthetik oder Darm gehen, wenn Dir die Stahlsaiten zu sehr in den Finger schneiden (Setup überprüfen!) oder die auf Deinem Bass zu grell klingen (das tun Stahlsaiten aber fast alle am Anfang, am längsten noch die Spiros). Evah Pirazzi wären vermutlich so ziemlich die letzten Saiten, die ich für klassisches Solospiel aufziehen würde (wenn ich so etwas machen würde), aber vielleicht braucht Dein Bass das ja aus klanglichen Gründen.
Viele Saiten sind anfangs (das kann sich auch länger hinziehen) auch biegesteif. Das wird dann oft als hohe Spannung empfunden, da man zum Biegen der Saite beim Herunterdrücken zusätzliche Kraft braucht. Man kann die Saite unter etwas Spannung über einen gekrümmten Gegenstand (Rad/Rohr/Stange mit mind. 5cm Durchmesser oder längs über den Daumen) laufen lassen, um diese Steifigkeit zu reduzieren. Aber gleichmäßig und rund um die Saite herum. Zu viel davon ist auch nicht gut. Gerade bei Synthetiksaiten sollte man da etwas vorsichtig sein. Ggf. am Ende mit sehr feiner Stahlwolle (zur not aus der Küche, aber ohne Seife) die Oberfläche der Saite wieder polieren um leichte Grate zu entfernen. Die Biegesteifigkeit nimmt mit der Dehnung der Saite (man stimmt ja mehr hoch als hinunter im Laufe des Lebens der Saite) automatisch zu, nur dauert das eben eine Weile, je dach Kernmaterial.
puuuuhhhh....aaaaalso.
Ich habe einen Grünert Bass, der sowieso schon sehr schwierig in der Tongebung und ansprache ist.Außerdem hat er die lange Testore Form (Violinform mit 107er mensur).und ist jetzt nicht besonders handlich.Der Wumms von unten ist(angesichts der Größe des Korpus) sehr dünn gesät und ich hab extra umbauen lassen Setup kompl., Bassbalken usw...jetzt hab ich die Evahs drauf und das machts nat. auch nicht leichter.....Ich spiele Solo klassisch(Bottesini, Dragonetti und und und), Jazz und Orchester klassisch, also alles, was man mit dem Kontrabass machen kann.
Ehrlich gesagr...bin ich mit meinem Latein am Ende...
Ich kann hier nur wieder mal sagen, daß ich von meinen Eudoxas (Darm/Silber) auf meinem Big Band Bass begeistert bin- und streichen lassen die sich auch.
So, nachdem mein langer Beitrag nicht aufgetaucht ist, hier in (zu) kurzer Form:
Dominant reissen beim Herauf- und Herunterstimmen.
Nimm Deine mittelstarken Orchestersaiten zu denen es auch einen Solosatz gibt, probiere Solo-Literatur in Orchesterstimmung. Wenn OK, stimme einen Ganzton herunter und probiere Jazz und Orchester. (Natürlich allein im Kämmerchen.) Wenn OK, kaufe entsprechenden Solo-Satz. Wenn nicht OK, anderen vorhandenen Satz ausprobieren.
Sonst (in abnehmender Priorität):
Presto Balance Orchestra Solo (leichte Ansprache, Spannung noch erträglich)
Innovation Braided Solo (140BS) (dickere hohe Saite als Stahl, stimmstabil, geringe Dehnung des Kerns)
Spirocore Solo S43 (4/4-Satz) (Ansprache könnte besser sein, wenn neu recht lange grell)
Velvet Compas 180 SUIT (Ansprache arco sehr gewöhnungsbedürftig, teuer)
Darm wäre auch denkbar, könnte durch das häufige Herauf- und Herunterstimmen insbesondere am Sattel verschleißen und dann reißen. Dann war das ein teures Vergnügen.
Überlege welchen Kompromiß Du am ehesten eingehen willst.
Falls keinen brauchst Du zwei Bässe.
Viel Erfolg bei Deiner Suche.
Frage doch mal Gerold Genssler, wenn du sonst schon alles durch hast. Der stellt Saiten individuell her und kann vllt die spezifischen Probleme deines Basses mit den Saiten gezielt kompensieren.
das hätte mich auch interessiert, wie die evah pirazzi solo sind, doch ich habe bis jetzt keine weiteren versuche unternommen u. spiele weiterhin pirazzi orch. - weich mit einer mensur von 109cm (schwingende saite!) u. das sogar mit einem windelband saitenhalter, der ja die a- u. e-saite deutlich strafft (um einige cm ! ), was bei den tiefen saiten von vorteil sein kann. die saitenlage ist bei meinem bass nicht besonders niedrig u. das ist beim pizz. auch o.k. u. sollte auch so sein, denn sonst schepperts aufm griffbrett. gestrichen gefallen mir die pirazzi-weich nicht wirklich, und die frage ist, ob die solo vom diameter (umfang) auch dünner gefertigt werden (wie z.B. spirocore solo), dann müssten sie gestrichen event. besser ansprechen als die orch.-mittel. nicht ohne grund sollten solo-saiten dünner sein u. das ist beim pizzicato klanglich wiederum nicht so toll, wie ich finde (ein bsp. ist die spirocore solo g-saite....in orchesterstimmung beim pizz im ton zieml. dünn). wenn es darum geht sich mit tonabnehmer pizzicato zu verstärken, sind spirocore solo 4/4 sicher die am leichtesten zu spielenden saiten, also in hohen lagen auf jeden fall, auch wenn der steg nicht super niedrig ist. und sie knurren auch schön, nach meinem empfinden im ton aber mit einem etwas dunkleren timbre als andere stahlsaiten die als pizzicato-saiten (d´addario pizz. , pirastro jazzer...) angeboten werden. wenn der sattel nicht sehr niedrig ist, finde ich spirocore solo in den unteren lagen nicht immer leicht zu bespielen, aber das hängt eben davon ab, wie das instrument von seiner beschaffenheit ist bzw. wie es eingerichtet wurde (hab ich schon auf versch. instrumenten ausprobiert). kunststoffsaiten öfters umzustimmen, halte ich nicht für ratsam, erstens weil sie nicht so schnell die stimmung halten wie stahlsaiten (wenn sie aber einmal halten, halten sie gut) u. weil das material, vor allem an den stegkerben darunter leidet (an der stelle sind sie nicht so robust wie stahlsaiten). haltbar sind die pirazzi aber schon. sie werden allerdings mit der zeit immer dunkler u. bei entsprechender "behandlung" beim pizz. auch etwas weicher. das kann man insgesamt aber nicht als "leicht zu bespielen" bezeichenen. dort wo ein ton rauskommen soll, muss man auch entsprechend reingeben. eine echte alternative zu darmsaiten sind (u. können) pirazzi nicht (sein). also ich würde (u. werde) die eudoxa, zumind. g- u. d-saite ausprobieren, um zu schauen, was sie tonlich auf dem instrument hergeben, denn das ist auch eine komponente der wahrnehmung bzw. des gefühls, je besser man sich hört bzw. je besser einem der klang des eigenen instruments gefällt, desto leichter spielt es sich....spirocore sind keine pauschallösung, nur weil man sich etwas weniger saitenspannung wünscht....das ist alles sehr relativ! pirazzi weich haben meinem instrument zu deutlich mehr ton verholfen, wenn ich entsprechend spiele u. das hat mir auch gefallen, doch nun wird es allerhöchste zeit andere saiten aufzuziehen.
für klassik würde ich auch mal belcanto solo ausprobieren, die sind pizz. aber nicht knurrig u. ein wenig zu schlaff. auf meinem großvolumigen instrument klangen die belcanto solo dunkel u. sehr smooth im ton, vor allem beim streichen....wunderschön....so smooth wie belcanto beim streichen klingen, sind die pirazzi tonlich beim pizzicato....das ist zumind. mein vergleich gewesen, der sicher auch nicht weiterhilft. man muss schauen, mit was für einen ton man auf seinem intrument klar kommt. eine saite für alles, kann es wohl nicht wirklich geben.
die firma Innovation fertigt saiten nach kundenwunsch auch auf das maß des instruments. zum pizz. würde ich aber "solid-core" nehmen.
thomastik dominant spielen sich lange nicht so leicht, wie die bereits erwähnten, auch tonlich haben sie mich nicht überzeugt, obwohl sie für kunststoffsaiten sehr hell klingen u. auch einen guten "growl" haben.
velvet-saiten sind geschmackssache, ich finde sie haben einen seltsamen "spröden" growl...
also wenn belcanto nicht zufrieden stellen können, wären die Presto Balance Hybrid - light als stahlsaite auf jeden fall einen versuch wert (ich würde sie sogar vor spirocore u. belcanto probieren....nicht nur wg. dem preis, denn die fertigungsqualität von presto überzeugt ebenfalls)
hier eine tolle besprechnung:
http://www.geba-online.de/545-Testbericht_Presto_Balance_Hybrid_Light
und hier ein thread belcanto/spirocore/pirazzi beim arco:
http://geba-online.de/forum-0-28905-81-1_Arco ... Pirazzi-oder-Thomasik-Belcanto
in einem anderen forum habe ich gerade gelesen, dass pirazzi u. obligato pizzicato "pfundiger" als presto empfunden werden, die pirazzi lauter, fetter u. fingerfreundlicher......das muss man alles auf dem eigenen instrument probiert haben !!
da es ja um solo-saiten ging u. darum, öfters zwischen solo- u. orchesterstimmung zu wechseln, kommen eudoxa nicht frage, da die silberdrahtumspinnung das nicht lange mit macht (eudoxa gibt es ja über direktbezug bei pirastro auch in solo-stimmung, allerdings als sonderanfertigung). und ich glaube, die presto hybrid light sind nicht wirklich dafür geeigent einen ganzton höher gestimmt gespielt zu werden....aber es gibt ja die presto orchester in solo-stimmung......nach dem testbericht von jan mit 112cm mensur (und 5 cm längenunterschied zu alex seinem bass), könnte es - wer weiss - mit den hybrid aber vielleicht doch gehen?
man merkt es einer dünneren solo-saite aber in jedem fall an, dass sie schneller beim bogenspiel anspricht.....auch die spirocore solo, wenn man damit umgehen kann.
eine andere frage ist, ob die presto orchestra solo überhaupt dünner gefertigt werden oder nicht einfach nur längen- u. spannungsmäßig anders bemessen werden? Jonas?
von den spirocore solo weiss ich, dass sie einen gesonderten fertigungsprozess haben u. der aufbau anders ist als bei orchester saiten (viell. auch die legierungszusammensetzung?)
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