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Liebe Bass-Community,
seit etwa drei Jahren beschäftige ich mich mit der Jazzgitarre und plane nun einen ernsthaften Seitensprung zum akustischen Bass. Was sind Eure Tips? Sollte ich erst einen Lehrer suchen, dann einen Bass auswählen? Hier in Berlin werde ich sicher bei beidem fündig. Und was wären Eure Kriterien für ein geeignetes Instrument? Den meisten Spaß dabei hätte ich natürlich, wenn ich gleich so ein schönes großes Möbel zuhause hätte, etwa 5000 bis 7500 könnte ich investieren.
Herzlichen Dank für Eure Antworten und Grüße
Christian
(sorry ich hatte gerade schon versehentlich eine leere Nachricht versandt...)
>>Sollte ich erst einen Lehrer suchen, dann einen Bass auswählen? <<
Je nach persönlicher Einstellung. Also ich hatte was dagegen, mir einen Bass (sowie Saiten, Tonabnehmer, Verstärker, Bogen, Kolofonium, kurz das ganze set-up) nach dem Geschmack meines Lehrers zu kaufen. Meine Einstellung erfordert aber sehr viel Zeit, (Internet)- Recherche, und auch einiges an Lehrgeld. Aber ich habe das gefunden, was ich möchte und bin zufrieden.
Grüße, Uli, der mehr als ein Jahr nach dem 'richtigen' Bass gesucht hat
5000€ ist ja nicht wenig, da kann ich nur raten, vorher viele Bässe mal in die Hand zu nehmen und ein Gefühl dafür zu entwickeln. Mit den Vorkenntnissen von der Jazzgitarre bist da ja nicht ganz neu im Fach.
Zwei Dinge solltest du (als Gitarrist) aber im Blick haben:
- Viel wichtiger als bei der Gitarre ist beim Bass das Setup. Einen Bass optimal einrichten zu lassen ist aufwändig und kostet entsprechend.
- die Saiten machen auch einen großen Unterschied – mehr noch, als man das von der Gitarre gewohnt ist. Und sie sind teurer. Für den Anfänger ist es schwierig einzuschätzen, welchen Anteil die Saiten am Klang eines getesteten Basses haben, und welchen Anteil das eigentliche Instrument.
… und falls du das nicht schon kennst, hier gibt es noch mehr Infos: www.kontrabassblog.de
jonas
Hi Christian!
Zunächst mal habe ich gar nichts dagegen, wenn sich ein Anfänger ein relativ teures und gutes Instrument leistet, im Gegenteil. Und ich könnte Dir auch genau sagen und begründen, welchen Instrumenten ich in der 7,5k €-Klasse zugeeignet sein würde. Aber Du bist Jazzer, ich vornehmlich Klassiker - und da gibt es schon Unterschiede in den Präferenzen. Ich entnehme Deinem Beitrag ein gewisses GAS (gear aquisition syndrome) - aber sinngemäß möchte ich wie Uli und Jonas sagen: Erst mal langsam mit den jungen Pferden.
Es braucht halt eine gewisse Zeit bis man weiß was an einem Baß gut ist und was nicht - und vor allem ob es zu einem selbst paßt! Gerade im Jazz sind ja halbmassive oder Sperrholzbässe weit verbreitet, erstens weil sie pizz. klanglich durchaus gut sein können, zweitens weil Kratzer und Macken im Bühnenalltag einem selbst nicht so weh tun. Von daher möchte ich in Deinem Fall anfangs doch zu einem einfacheren, optimal eingestelltem Instrument raten oder wenigstens für die ersten Monate zu einem Leihinstrument. Danach hast Du wesentlich fundiertere Entscheidungskriterien.
Neben Jonas' Kontrabaßblog kann Dir hier auch die Kategorie "Neuling" weiterhelfen.
Grüße
Thomas
Ich würde auch erst mal sagen Leihinstrument, das aber natürlich vernünftig eingestellt sein muss (kann der Lehrer überprüfen).
Wenn Du dann ein Gefühl für das Instrument hast und weißt was Dich daran stört ist es Zeit mal verschiedene Bässe auszuprobieren. Dabei nicht unbedingt gleich einen kaufen wollen, sondern das Gefühl und die Macken dieser Instrumente feststellen und zum Erfahrungsschatz hinzufügen. Dann langsam mal die Finanzen und den Bedarf überprüfen (da läßt sich manchmal leider keine nichtleere Schnittmenge finden), weiter suchen und was ernsthaft ins Auge fassen. Dann den Lehrer mal mitnehmen und seinen detaillierten und begründeten Kommentar dazu einholen. Was davon für Dich relevant ist kannst Du beachten, jeder braucht ja ein etwas anderes Instrument. So kann man durchaus auf ein Jahr kommen, ein halbes wird es aber sicher dauern.
Wenn Du ziemlich bald was kaufst, dann nur etwas, das man auch gut ohne mit möglichst geringem Verlust wieder weiter verkaufen kann. Und das Budget sollte dann eine sehr großzügige Reserve von über 100% des Kaufpreis des ersten Basses enthalten, sonst bleibt es beim ersten Bass oder Du stehst irgendwann für längere Zeit ohne Bass da.
Eine relativ gut klingende günstige Sperrholzkiste kann man auch für Gigs in unfreundlicher Umgebung (zu eng, open-air, rauhe Behandlung) behalten. Die Dinger sind in der Regel sehr robust. Kosten aber wenn sie in der Tiefe noch klingen sollen oder es kommt eher wenig raus. Ausnahmen bestätigen die Regel, sind aber eher selten. Dann hast Du aber irgendwann zwei Bässe, was nicht unbedingt falsch sein muss.
Ich persönlich fände es als Anfänger aber sehr sinnvoll den Lehrer einzubeziehen, es sei denn Du kaufst von einem Geigen-/Bassbauer, der Dir verspricht das Setup kostenfrei nachzuarbeiten und noch auftretende bauliche Fehler in den ersten Monaten ebenfalls kostenfrei zu beheben (nicht Unfälle!). Bässe aus privater Hand kannst Du als Anfänger baulich nicht beurteilen. Was hilft Dir ein schöner oder gut klingender Bass, wenn er in Kürze auseinanderfällt oder einen Deckenriss bekommt und die Reparaturkosten dich mal eben über tausend Euro kosten? Bässe aus privater Hand sollte man auch zwecks Beurteilung zu einem Bassbauer bringen dürfen, sonst Finger weg.
Du kannst Dir natürlich auch einen neu bauen lassen, das kostet aber einiges und Du weißt nciht wie er klingen wird. Die Vorteile, das was Du alles daran auf bestimmte Weise realisiert zu haben kannst Du jetzt noch gar nicht nutzen, da Du dafür zu wenig darüber weißt und man auch ein paar Jahre praktische Erfahrung dazu braucht.
Für was einigermaßen Vernünftiges muss man aber auf dem Gebrauchtmarkt schon mindestens 3000-4000 Euro rechnen, eher etwas mehr. Bei einem Sperrholzbass tut's auch die Hälfte, Halbmassiv liegt dazwischen. Neue massive Instrumente so aber etwa 5000 Euro bis Ultimo.
Auch werden Deine instrumentalen Fähigkeiten auf dem Bass frühestens nach einem Jahr eintsprehcend sein, dass Du den Bass selbst sinvnvoll ausprobieren kannst. Das Anspielen kann Dein Lehrer besser und man hört den Bass als Spieler anders als das Publikum. VOn daher auch gut, wenn Du sowohl die Hörer- als auch die Spielerfunktion einnehmen kannst um das Instrument zu beurteilen.
Rechne damit ein paar hundert Euro für viele Fahrten, Instrumentenbauerbeurteilung und ggf. Setup ausgeben zu müssen. Das ist gut angelegtes Geld. Erfahrung ist eben nicht umsonst, aber nur mit dieser kann man eine sinnvolle Entscheidung treffen.
Hi Christian,
fuer den Anfang brauchst du wirklich nicht ein Instrument in dieser Preisklasse.
Baesse auf dem Markt sind i.d.R. Einzelstuecke und nicht Modelle, was den Vergleich erschwert, und vieles ist einfach Geschmackssache. Ich wuerde ein, zwei jahre auf einem korrekten Schueler-Instrument lernen und dann schauen, was so Deine Vorstellungen sind. Dann kannst du gezielter nach einem passenden Bass suchen. Z.B. ein Orchesterbass muss unterrum wuchtige Baesse bieten, was bei einem Solobass oder einem fuer Jazz bestimmten Instrument gar nicht so angesagt ist.
Ich persoenlich spiele seit 25 Jahren und mein Hauptbass ist vielleicht 2500-3000 wert, mein Zweitbass vielleicht 1500. (Wenn ich mir Midiomas Beitrag ansehe vielleicht auch ein bisschen mehr -- kenne die Preise in D-Land nicht so. Sind halt beides Schuelerintrumente aus Ostproduktion [DDR bzw Rumaenien] der 70er Jahre) Seit Jahren sage ich, irgendwann kaufe ich mir mal was besseres, aber so dringend ist es nicht, und die beiden unterscheilich eingestellten Baesse sind fuer mich absolut OK fuer akustische/verstaerkte Gigs. Das ist ein bisschen wie bei Stereoanlagen - je hoeher man im Preis geht, desto weniger Klangverbesserung bekommt man fuer jeden mehr investierten Taler. Irgendwann wird es halt snobistisch. Dann muessen Baesse auch eingespielt werden (und regelmaessig gespielt werden damit sie nicht "einschlafen"), und meine Instrumente spiele ich halt seit Jahren --- das macht wirklich was aus, eine Art Symbiose.
Ferner ist bei Baessen nicht automatisch teurer besser. Preise sind letztendlich teilweise subjektiv. Alte Instrumente, die handgemacht sind, sind halt wertvoll, auch wenn sie im Einzelfall gar nicht so toll klingen. Es gibt hier ein begrenztes Angebot, und einen gewissen Sammlerfaktor. Ferner spielt die Qualitaet des Holzes eine Rolle und wie aufwaendig das Instrument geigenbauerisch gemacht ist -- beides zwar irgendwie mit dem Klang korreliert, aber eben nur teilweise (der Rest ist fuer die Optik).
Wenn man jetzt Klassikprofi ist, sieht das sicher anders aus -- weil es hier ein klareres Klangideal gibt. (wahrscheinlich wuerde kaum jemand mit einem meiner Baesse bei einem Vorspiel fuer eine Orchesterstelle auftauchen) In anderen Musikrichtungen ist es nicht so -- verschiedene Bassiten koennen sehr unterschiedlich klingen (was auch an Saiten, Splietchnik, Tonabnahme [falls verstaerkt] liegt), aber trotzdem im gleichen Kontext (z.B. Jazz) passen.
Ich wuerde dir raten, such dir erstmal einen Lehrer und leih dir ein Instrument, und dann schau weiter. Wenn du dir was kaufen willst, wuerde ich mich von einem erfahrenen Bassiten oder Lehrer beraten lassen und eher gebraucht von privat kaufen. Vom Geigenbauer zu kaufen wuerde ich dann in Erwaegung ziehen, falls der Betrieb auf Baesse spezialisiert ist und bei dir in der Naehe ist. Du wirst etwas mehr bezahlen, hast aber dann einen Ansprechpartner falls es Probleme gibt. Wobei Geigenbauer Eintsellarbeiten auch auf Fremdinstrumenten machen. Manche erzaehlen einem dann zwar, dass man viel zu viel bezahlt hat, aber das ist ein anderes Thema.
Viel Glueck bei der Suche -- Armin
Lieber Bassleute,
allerbesten Dank fürs schnelle Feedback - das sind schon einmal sehr hilfreiche Anregungen. Wenn es weiter ins Detail geht, komme ich sicher mit weiteren Fragen...
Herzlich
Christian
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