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Zugeordnete Kategorien: Jazz
Liebe Jazz-Kollegen,
erklärt mir bitte mal, wie ihr schnelle Walkingbässe, z.B. Cherokee oder Lover, auf die Reihe bekommt? Legt man sich was zurecht und lernt es dann auswendig, oder ist es eine Frage der Erfahrung und man wir mit der Zeit einfach schneller im Hirn?
Wie lernt ihr die Standards auswendig? Es gibt bestimmt mehrere Weg nach Rom,....alles interessant für mich!
Nach fast 20 Jahren Jazz Abstinenz habe ich vor einem Jahr wieder intensiv angefangen, regelmäßig zu jazzen. Mein Problem ist schlicht weg, dass ich mir schwer tue, Changes auswendig zu lernen,, geschweige denn, diese at hoc zu transponieren. Ich fühle mich beim walkingbass einfach freier und kann bessere Linien spielen, wenn ich den Akkord vor mir sehe.....
Viele Grüße und schöne Feiertage
Frank
Was ist denn für dich bei schnellen Tempi das Hauptproblem? Technik (Geläufigkeit)? Die Line ist ja nicht viel anders als im langsamen Tempo. Und was man langsam nicht kann, kann man schnell auch nicht …
Hummelflug hätte ich drauf.......
den hab ich erst mal langsam geübt und dann immer schneller,schneller,........
Wenn ich deine Antwort richtig deute, dann legst du dir eine oder mehrere Linien zurecht und steigerst dann das Tempo.
Nein, komplette Linien nicht. Zumindest nicht absichtlich, denn nach soundsoviel Durchgängen wiederholt man sich schon zwangsläufig. Eigentlich lege ich mir nur heikle Stellen zurecht, wo es hakt.
Bei wirklich foltten Tempi spiele ich auch nicht jeden Akkord aus, sondern denke/fühle vorwiegend in der Tonleter, die sich funktionsharmonisch ergibt. Also beim A-Teil von "Rhythm Changes" Bb-Dur rauf und runter, anstatt immer streng den Turnaround. An wichtigen Stellen wird dann harmonisch ein Akzent gesetzt (durch einen Grundton, Lick oder plakatives Ausspielen eines wichtigen Akkordes), damit die Orientierung da ist.
Hallo Frank,
ich glaube, es gibt da keinen Shortcut. Letzten Endes denke ich, daß es gerade bei schnellen Tempi wichtig ist, die Akkorde sehr deutlich auszuspielen, weil man - vor allem, wenn man etwas unsicher ist - schnell in der Diatonik- bzw. Chromatikhölle landet. Und dann keiner mehr durchblickt, wo Du bist…
Was bedeutet, daß Du Arpeggien üben solltest. Umkehrungen und im Zweifel nur einzelne Akkordverbindungen, wie zum Beispiel II-V oder I-IV, und die auf verschiedene Weise, was weiß ich… Zum Beispiel jeweils 4-Taktig bis halbtaktig, von langsam bis eben ganz schnell, erst Halbe, dann Viertel.
Die Akkordverbindungen können abstrakt sein, wie eben II-V, oder auch aus den Stücken kommen - wie die Bridge von Cherokee oder die ersten Takte von Lover…
Fang die Stücke langsam an, vornehmlich in Halben, versuche Akkordtöne auf die schweren Zeiten zu legen (Welcher Ton wann wo erscheinen sollte, ist zugegebenermaßen eine Wissenschaft für sich und es gibt da viele Möglichkeiten - Prima ist der Grundton auf der 1.. Manchmal gehts aber auch anders - das ist eine Sache des Geschmacks und anderer Faktoren) Diatonik und Chromatik sind gut für Durch- und Übergänge, spiel aber keine „Tonleitern“, sondern visiere die Akkordtöne an.
Wenn Du den Hummelflug spielst, sollte Tempo grundsätzlich kein Problem sein.
Ich habe für mich festgestellt, daß ich schnelle Tempi besser begleiten kann, wenn ich nicht mit zwei, sondern nur mit einem Finger zupfe. Mit etwas Übung geht das gut und der Sound ist stabiler, weil es nicht zwischen dem Zeige- und Mittelfingerklang ( und -punch!) hin und her wechselt.
Auch gut sind Tonwiederholungen. Einfach mal den selben Ton wiederholen. Selten gemacht, kommt aber gut..
Und auswendig lernen - ohoh. Ich vergesse schnell. Und erinnere mich dann im Moment immer wieder. Funktioniert ganz gut. Was geht, ist, den Song zu lernen. Begleiten und dazu die Melodie singen. Geht leichter als man denkt, man muß ja nicht auf die Bühne damit. Wenn man das eine Weile macht und die Songs auch immer wieder mal transponiert, geht das dann etwas schneller. Zum Beispiel spiel Cherokee doch mal in D. Irgendwann schnallst Du dann, daß die Bridge auf der kleinen Terz, in diesem Falle in F anfängt. Oder daß dieser und jener Akkord da und dort auf der Sekund liegt.. Und dann hat man damit auch in Ab kein Problem mehr, weil man nicht mehr nur in Akkordnamen, sondern in Stufen oder eben in Songs denkt…
viele Grüße, frohes Schaffen
Alex
Schnell spielen? Langsam üben!
Außerdem Technikhausaufgaben machen. Erstmal bei 300bpm nur eine Saite spielen und gucken, ob man das von der rechten Hand her tight hinkriegt. Wenn nicht, weiß man, woran man zu üben hat. (und zwar erstmal langsamer)
Im Falle von Cherokee z.B. probiere aus, den Song 10-20 Choruse bei ca. Tempo 60 zu spielen. Dabei hast du soviel Zeit, dass Du Dir über jeden Tonarten- und Akkordwechsel min. 2 Sek Gedanken machen kannst. Das prägt sich ein. Probiere es im Anschluss direkt mal bei nem gemütlichen Medium- up aus. 220-260.. Du wirst sehen, dass Du auf Vieles, was Du ausprobiert hast zurück greifen kannst.
Ansonsten ist es eine Frage der Zeit. Bei mir ist die Ausdauer ab 300 ein Problem. Gerade der B-Teil, der wenig Leersaiten zulässt und sich z.T. in unangenehmeren Tonarten bewegt ist für mich einfach körperlich anstrengend.
Übrigens: Auf der Victor Feldmann Platte "Arrival of Victor Feldmann" spielen sie den Titel Bebop bei ca. 400 bpm. Scott Lafaro spielt dabei im Prinzip in jedem Chorus die selbe Line. Der hat sich also entweder was zurecht gelegt oder spielt einfach immer das naheliegenste.
Songs auswendig lernen -> ohne Realbook spielen ;-)
Danke für eure Anregungen,........guten Rutsch !
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