GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Michael Glass Bass <

Röhrenamps für E- und Kontrabass

> Spalt zwischen Zäpfchen und Halsfuß

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Verstärker&Bassboxen

DoppelM Profilseite von , 21.12.2013, 23:54:17
Röhrenamps für E- und Kontrabass

N'Abend allerseits. 

Ich bin Malte, und neu hier.  Seit exakt heute spiele ich Kontrabass. Und habe gleich ich ein paar Fragen zum Thema Verstärker:

Als E-Basser schwöre ich bisher extrem auf Röhrenamps, Trasnsistoren habe ich bisher immer gemieden. Da mein alter gerade abgeraucht ist (wörtlich zu nehmen) brauch ich so oder so einen neuen. Zur Zeit spiele ich in einer Country/Folk-Band, meist sehr kleine Clubgigs in mittlerer Lautstärke, und würde da gern sowohl E- als auch KB einsetzen.

Die Frage: Hat hier jemand Erfahrungen mit Röhrenverstärkern und Kontrabässen? Wenn ja, welche? Aus E-Bass perspektive kämen für mich die üblichen Verdächtigen der 100W-Liga in Frage. Ampeg V4, Hiwatt, Fender Bassman Silverface. Ganz evtl. (je nachdem was die Versicherung sagt) auch ein Ampeg B15R, wie ihn Lee Rocker anscheinend spielt. Interessant finde ich auch den Reußenzehn Monoblock, da habe ich aber sorgen wegen der fehlenden Klangregelung. Mir wurde auch der Dynacord Bass King aus den 60ern empfohlen, da mach ich mir aber sorgen ob dessen 50 Watt genügend Headroom bereithalten. Als Box hatte ich an eine Ashdown 2x10 oder 2x12 gedacht.

Dass ich für den KB einen Preamp brauche ist mir klar, ich denke drüber nach ob es Sinn macht den parallel zum Amp direkt in die Anlage zu spielen. Damit fühle ich mich allerdings aus mehreren Gründen unwohl: Nicht alle Läden die wir spielen haben gute Anlagen und wir verbrauchen auch so schon mindestens 6 Kanäle der PA. Ich muss also immer damit rechnen dass ich mich auf PA-Sound nicht verlassen kann.

Ich weiß das mein e-Bass Sound vom grundsätzlichen Ansatz her sehr wenig mit akustischen Instrumenten zu tun hat, und bin deshalb ziemlich unsicher wie ich den und meinen Kontrabass vereinen kann, ohne das eins von beidem ein totaler Kompromiss wird.

Ich fänds schön falls hier jemand Erfahrungen in die Richtung hat und sie teilen kann.

Liebe Grüße aus Hamburg

Malte

 

sekundus Profilseite von sekundus, 22.12.2013, 02:06:27

 

Hallo Malte, Ich spiele seit 30 Jahren Kontrabass und habe bisher die Erfahrung gemacht, dass der Verstärker den Sound möglichst wenig färben sollte, d.h. dass der akustische Basssound möglichst unverfälscht rüber kommen sollte. Das heißt nicht unbedingt, dass ein Röhrenamp schlecht sein muss, aber jedenfalls solltest Du, bei Verwendung eines Piezoelement-Pickups einen Vorverstärker verwenden, um die Eingangsimpedanz des Verstärkers anzuheben. Piezos brauchen eine relativ hohe Eingangsimpedanz >1 Megohm. Ich spiele einen Acoustic-Image Combo, der relativ clean klingt; dabei handelt es sich um einen digitalen Transistoramp. Für Kontrabass sind die von Dir genannten Amps meiner Meinung nach eher weniger geeignet; es gibt aber Amps mit Röhrenvorstufen (z.b. Von SWR), die einen relativ warmen Sound erzeugen und viele Einstellmöglichkeiten bieten (parametrische Equalizer). Ich hoffe ich konnte helfen. Grüße Ralf
LowB Profilseite von LowB, 22.12.2013, 11:01:33

Hi Malte!

Willkommen hier xyxthumbs! Grundsätzlich möchte ich mich Ralf anschließen und wenn Du in der Freitextsuche "Impedanz", "Rückkopplung" und "Röhrenverstärker" eingibst wirst Du noch mehr erfahren. 

Ist vielleicht etwas polemisch und ich möchte Gitarren und deren Amps bedingt ausnehmen, aber grundsätzlich: Im allgemeinen fahren wir nicht mehr mit dem Ford T-Modell durch die Landschaft, fliegen nicht mehr mit offenen Doppeldeckern und telefonieren nicht mehr mit kabelgebundenen Bakelit-Telefonen - aber bei der Verstärkung muß es dann eine 100 Jahre alte Technik sein!?!

Ich habe genau drei mal den KB an Röhrenverstärker angeschlossen, Fender Bassman und zwei Gitarrenverstärker mit Baßboxen, Engl Straight und Marshall JCM 800 - alles andere als klanglich überzeugend - da war ein  "heavy" Transitorenteil wie z.B. der JCM 2000 (Gitarrenamp!) viel überzeugender. Und 50 Röhrenwatt (Marshall) sind alles andere als wenig - Du weißt anscheinend noch nicht, wie schnell so ein Kontrabaß zur Rückkopplung neigtdevil_smile e.

E- und Kontrabaß abwechselnd auf der Bühne sind immer problematisch: Verstärkung und Instrumentenwechsel. Trotzdem ein Vorschlag zum Anfang: "Klarer" E-Baß Transistorenamp, 2x10" Box, regelbarer A/B-Schalter (z.B. Boss LS-2), Vorverstärker für den Kontrabaß (siehe Forumsbeiträge) und wenn der E-Baß unbedingt nach Röhre klingen soll ein entsprechendes Gerät für den E-Baß einsetzen, heute wird z.B. gerade bei Ebay ein Hughes&Kettner Tubeman vertickt.

Grüße

Thomas 

 

Uli Profilseite von Uli, 22.12.2013, 11:24:38

>>...telefonieren nicht mehr mit kabelgebundenen Bakelit-Telefonen-...<<

Ja, was sagst Du denn da?  Natürlich klingelt bei uns noch ein schwarz glänzendes W48!   Und ein anderes haben wir nicht.   s1

Grüße, Uli

LowB Profilseite von LowB, 22.12.2013, 11:50:49

Hi Uli!

Touché 1!

Ich schrieb ja auch: ...im allgemeinen... Vielleicht sind wir Bassisten halt doch ein besonderes Völkchen... Ich könnte ja jetzt eine Aufzählung meiner "Antiquitäten" im Alltag vornehmen, vom Auto ohne ABS über Rennräder mit Rahmenschalthebeln und ein Smartphone habe ich natürlich auch nicht. 

Allerdings: Die Röhrenamps habe ich aber schon vor gut 20 Jahren verbannt.

Grüße

Thomas

crocoolli Profilseite von crocoolli, 22.12.2013, 16:41:46

Ich befasse mich schon länger mit dem Thema KB und Rörenamps und hatte bis vor ein paar Monaten die Hoffnung aufgegeben.Irgendwie schien es nicht zusammenzupassen.

E Bass spiele ich ich über einen 78er Marshall Super Bass und ner 4x12er Acoustic Box und das ist fantastisch!Leider klingt das mit Kontrabass nicht gut.Wobei ich ausschließlich Rockabilly Slapp spiele.

Daher verstärkte mein Kontrabass bisher div. Transenamps.Zuletzt ein KBV 600, ein sehr sehr komplizierter Amp! Aber praktisch wg.der 2 Kanäle "Bass" und "Slapp".Ich hab mir dafür ein Combogehäuse von SAD für 4x8" bauen lassen.Das war ein paar Jahre mein "Funktionston".

Bis vor knapp einem halben Jahr mein Freund Eddy,der in einem hiesigen Musikladen arbeitet, mit einem Fender PA 135 in den Proberaum kam.Jemand hatt ihn in Zahlung gegeben. Dieser sehr seltene 4 kanalige Verstärker war für mich die Erfüllung meines Traumes! Er kann E-Bass,KB und Slapp!Allerdings ist ein Preamp nötig.Ich habe ich div.Preamps getestet, wobei der Fishman Platin Bass EQ das Rennen gemacht hat!

So weit,so gut, mußte nur noch eine passende Box her.Und da hab ich nach einigem Probehören meine alte JBL 2x15" wiederentdeckt.Diese Kombi ist mit meinem neuen Duke Peacemaker und Gut-A-Like Strings eine unschlagbare Kombi.Zweite Wahl wäre meine Ampeg 4x10"...

Den KBV Combo behalte ich natürlich als kleines Besteck,aber wenn möglich,nehme ich die große Anlage mit zum Gig. 

Ich erreiche hohe Lautstärken ohne Feedback.Der E Bass hat einen eigenen Kanal und davor habe ich einen Tube Factor geschaltet.

Was auch sehr gut geht,ist ein Bassmann 70 oder ein Dynacord Imperator.Die klingen auch fein,aber es sind halt keine Poweramps.

Das allerwichtigste ist, probieren und testen!Es gibt bescheidene und geniale Kombis.Ich sag immer- Ohr gewinnt!

 

 

LowB Profilseite von LowB, 22.12.2013, 16:43:42

Jetzt ist mir noch etwas eigefallen: Bi-Amping! Ich bin überhaupt nicht auf dem Laufenden was der Markt zur Zeit so hergibt, aber von Warwick gab's mal die zweikanaligen (Röhre und Transistor) Pro Tube IV und IX. Den IVer kann man gelegentlich noch günstig gebraucht bekommen, beim IXer wird's schwer - in doppeltem Wortsinn da ++20kg Gewicht und welcher K-Basser braucht schon bis zu 900 Watt, dazu zumeist noch zu Phantasiepreisen! 

Weiß aber nicht, welchen Zuverlässigkeitsgrad die Teile heute noch haben. - Nur mal so als Idee.

 

 

leftenant Profilseite von leftenant, 22.12.2013, 19:17:28

Hallo zusammen,

meiner Meinung nach gibt es sehr wohl geeignete Röhrenverstärker für Kontrabass, nur nicht für höhere Lautstärken dann fangen sie an zu zerren und klingen mehr und mehr nach E-Bass.                

Ich hab mal den Ampeg V4BH ausprobiert, da hab ich überhaupt kein brauchbaren Sound rausbekommen.

Der Reußenzehn Monoblock mit dem EDB 1 Vorverstärker und Glockenklang Acoustic 8-1 Box klang schon ziemlich gut.                                                                                                                                 Hörbeispiel:  http://www.youtube.com/watch?v=SIUaXXCsNho

Aber am besten klingt für meinen Geschmack der Reußenzehn Studio Bass Amplifier mit dem Reußenzehn Mic-Mic Röhrenvorverstärker, unschlagbar warm, voluminös und detailreich bis mittlere Lautstärken danach fängt er leider an zu zerren, er hat ja auch nur 15 Watt.

Da wir in meiner Band leise aber auch sehr laute Stücke haben spiel ich jetzt den Balsereit Studio über ein Yamaha Mischpult und RCF-Boxen, klingt auch sehr gut, kommt im Vergleich zu all den anderen Piezotonabnehmern die ich ausprobiert habe schon recht nah an ein Mikrofon ran und man kann seeehr laut spielen bis es zum Feedback kommt.                                                                      Sobald unser Schlagzeuger die Besen in die Hand nimmt spiel ich über mein DPA- Mikrofon das ebenfalls am Yamaha angeschlossen ist, klingt natürlich am besten, damit ist aber leider lautes Spielen nicht möglich wegen Rückkopplungsanfälligkeit.                                                                    Für die leiseren Stücke  extra meine Reußenzehnanlage mitzuschleppen ist mir zu aufwändig.Hab leider kein Roady.

Um einen passenden Sound für sich zu finden muß man einfach möglich viele Kombinationen ausprobieren soweit es Nerven und Geldbeutel zulassen.

Gruß Martin

 

El-Basso Profilseite von El-Basso, 23.12.2013, 11:13:40

Hallo Malte,

ich bin auch "Röhren-Freak", und ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Fender Bassman 135 gemacht. Für mich der bestklingenste Amp für E-Bass. Für KB klingt der m.E. auch gut.

Ich habe auch in Bands gespielt, in denen ich E- und K-Bass spiele. Bei dem Amp kein Problem, da er 2-kanalig ist. Man kann also die Lautstärke und den Klang für jedes Instrument separat regeln und hat noch eine Master-Vol. Bei Bedarf kann man zwischen KB und Amp noch einen EQ oder sonstige Geräte zur Soundmodulation schalten.

Zu meinem übrigen Eqipment: Ich spiele dazu eine 4x10"-Box von FMC (kleine Boxenbauschmiede in BW). Früher hatte ich eine Ampeg-Box mit gleicher Lautsprecherbestückung. Da ich im Rock and Roll / Oldies / Blues-Rock unterwegs bin, habe ich am KB einen PU von K&K, den Bassmaster Rockabilly Plus, der auch einen Vorverstärker beinhaltet.

Beim Gig habe ich beide Instrument mit dazwischengeschalteten Stimmgeräten (2 Stück, habe leider noch keinen Tuner mit 2 Ein- u. Ausgängen gefunden) fest verkabelt. Der Instrumentenwechsel auf der Bühne dauert bei mir dann etwa 20 Sek.

Auch diese Lösung stellt natürlich einen Kompromiss dar, aber ich komme damit sehr gut zu recht. Und mit 135 Röhren-Watt hat man auch ausreichend Reserven.

Ich  besitze noch einen Fender Bassman Ten, das ist ein 50 W-Vollröhren-Combo mit 4x10"-Speakern. Der ist für E-Bass ok, klingt für KB aber nicht so gut, da unten herum etwas fehlt. Die Leistung wäre mit KB für kleine Gigs noch ok, man hat allerdings nicht viele Reserven.

Einen Ampeg B15R hatte ich auch mal, der ist für 100 Röhren-Watt allerdings recht leise, kein Vergleich zu Fender, die ja als laute Amps gelten. Über den hatte ich  kein KB gespielt, klingr dafür warscheinlich aber auch nicht übel.

Hoffe, ich konnt helfen. Frohe Weihnachten allerseits!

Gruß

El-Basso

DoppelM Profilseite von , 31.12.2013, 20:16:22

Hi! Danke für euer Feedback! 

Was die alte Technik angeht: Mein Rennrad ist so alt wie ich und hat ne Rahmenschaltung ;) - Ne, im Ernst: Ich glaube dass man e-Bass nicht mit Autos oder Handys vergleichen kann, da es hier ja um Eingeschliffene Hörgewohnheiten geht. Wenn ich also einen "alten" Sound will, ist das oft am sichersten über alte Verstärker und Instrumente zu haben. In dem Bereich weiß ich leider sehr genau was ich mag, und das ist leider schwer und teuer. Was den Röhrenklang angeht, geht es mir da weniger um Distortion als um die Dynamik und die Obertöne, die da schöner ausklingen (Ein paar Techniker nennen das dann wohl harmonische Verzerrung). Transistoramps mit Röhrenvorstufe kriegen das imho nur bedingt hin.

Mein Problem ist glaub ich, dass genau diese Soundphilosophie und Prägung sich überhaupt nicht mit einem "natürlichen" KB-Sound verträgt, vermute da fangen dann die Kompromisse an. Den Tip mit dem Bassman 135 oder 70 werd ich mal weiter verfolgen, hatte da auch einen angeboten bekommen, aber bisher genau wie den B15 nicht mit Kontrabass testen können.

Lautstärkemäßig sind wir als Countryband nicht so wild unterwegs, deswegen hoff ich da um Feedback Probleme herumzukommen.

Danke euch allen für den Input und nen guten Rutsch! 

Malte

Bigsby Profilseite von HannoBass, 04.01.2014, 22:16:56

Hier habe ich einen Röhrenverstärker für Kontrabass entdeckt. Wird sicherlich nicht günstig...

http://www.slap-strings.de/product_info.php?products_id=12

http://www.morgana-amps.com

badbone Profilseite von badbone, 06.01.2014, 19:18:32

Ich spiel seid 15 Jahren über einen Dynaccord BA 300 und finde den super für Kontrabass. Hat allerdings ein Transistorvorstufe und eine Röhrenendstufe. Dadurch kann der  recht sauber klingen.

DoppelM Profilseite von , 09.01.2014, 01:20:10

Hej Bigsby, über die Morgana Amps bin ich früher schon mal gestolpert, als mein Kitty Hawk noch nicht verbrannt war. Danke für den Link, hatte danach gesucht. Sind mir allerdings zu teuer.
Habe jetzt sowohl B15 als auch Bassman 135 jetzt mit Kontrabass antesten können, allerdings bin ich mit meinem Pickup noch nicht richtig zufrieden und hab deshalb noch keine echte Meinung dazu.
 Allerdings bin ich mit laut genug für wilde Rückkopplungs-Orgien geworden, wo ich im Proberaum mit einem alten Roland Studio Bass 100 weit weg war. Denke also der sollte reichen. (Der Bassman hat es kaum über Gain auf 4 und Master auf 2 geschafft)

Der Dynacord macht auch nen guten Eindruck, wird aber wohl schwer zu finden sein...

Ich überlege eh grade, ob ich nicht eine Kombi aus Schaller Magnet-Pickup für Druck und Hörbarkeit über Amp und den Piezo nur für die akustischen Feinheiten über PA ausprobieren will, da ich einige Charakteristika von Magnetpickups doch ganz gerne mag. Auf yt macht das ein Italiener ganz nett vor. http://www.youtube.com/watch?v=XYDDtxMbWbI (Ich schwör auch bei Akustikgitarren drauf, allerdings gibt es da sicher ausgereiftere Fabrikate)

Liebe Grüße

Malte

Dantschge Profilseite von Dantschge, 15.01.2014, 17:32:15

Hallo zusammen,

nachdem dieses Thema so interessant ist und mich auch schon seit fast 30 Jahren beschäftigt, hab ich mich kurzentschlossen hier angemeldet und möchte nun auch noch meinen Senf dazugeben.

Ich besitze noch einen Trace-Elliot Twin-Valve-Head (115W-Vollröhrenverstärker mit Solid-State-GEQ) mit einer SWR Goliath jr. II (2x10"-Box mit Hochtöner-Horn) und habe früher gelegentlich meinen Kontrabass oder auch meinen damaligen E-Bass darüber verstärkt. Da wir "nur" eine Jazz-Band mit dezentem Schlagzeuger waren, hat das lautstärkemäßig gut geklappt.

Später hab ich mir dann ein Digitalmischpult gekauft und verstärke seitdem sowohl den Kontrabass als auch meinen Fretless-E-Bass ausschließlich über getrennte Kanäle des Mischpults und meine beiden JBL EON515 Fullrange-Boxen, über die die ganze Band läuft.

Für den Kontrabass nutze ich seit ein paar Jahren ausschließlich das DPA4099B Klemmmikro, während ich dem E-Bass über einen EBS ValveDrive (Röhrenvorstufe bzw. Overdrive) in ziemlich cleaner Einstellung etwas Röhrenwärme mitgebe, bevor ich ihn (oft noch durch div. Moogerfooger verfremdet) direkt ins Pult stöpsle. Bei praktisch allen Auftritten verwenden wir Monitorboxen zur Kontrolle für die Musiker. Mit dieser Ausrüstung bin ich die letzten 10 Jahre sehr gut gefahren uns hatte sowohl den gewünschten, sehr natürlichen Kontrabassklang, als auch den gewünschten warmen Röhrensound beim E-Bass, und das bei allen Möglichkeiten durch die getrennten Kanäle für beide Instrumente im Mischpult.

Von dem Trace-Elliot Röhrentop gab's in den frühen 90er Jahren mehrere Varianten (TwinValve, QuadraValve und HexaValve), wobei mir damals der TwinValve am natürlichsten geklungen hat und damit am Besten der Kontrabassklang wiedergegeben wurde. Natürlich hatte ich damals noch einen Piezo-Pickup im Steg stecken, der grundsätzlich ja nicht so ganz natürlich klingt, wie eine Mikrofon-Lösung.

Übrigens hab ich letztes Jahr als ein äußerst authentisch klingendes Mikrofon mit einem wunderbar holzigen Klang (sowohl gestrichen als auch gezupft) für Kontrabass entdeckt: das EV RE320. Da es sich dabei um ein dynamisches Mikrofon mit relativ wenig Ausgangsleistung handelt, muss man eine sehr gute Mikrofon-Vorstufe verwenden (mind. 60 dB Gain), ist dabei aber trotzdem relativ sicher vor Rückkopplungen, zumindest bei üblichen Lautstärken einer überwiegend akustischen Band.

Viele Grüße, Dantschge

mattes Profilseite von mattes, 15.01.2014, 19:35:06

Hallo Dantschge,

ist zwar am Thema vorbei, aber ich habe mit Interesse deinen Erfahrungsbericht zum EV RE320 gelesen, auch bei Thomann ;)

Eine Frage dazu, wie positionierst du das? Oder Steckst du das Mikro in Schaumstoff eingewickelt in den Steg? Das ist ja recht gross und schwer. Das schöne am DPA ist die einfache Befestigung, dazu ist es ein kleines und leichtes Mikro. Klanglich sicher gut, aber im Tiefmittenbreich nicht so stark, das hast du ganz treffend beschrieben.

Gruß, Mattes

 

 

 

Dantschge Profilseite von Dantschge, 16.01.2014, 09:20:09

Hallo Mattes,

ich hab ein kleines Mikrostativ z.B. für Bassdrum oder Amp-Abnahme, das genau die Höhe hat, dass das Mikro vor dem (von vorne gesehen) rechten F-Loch positioniert werden kann. Dann ist man zwar örtlich gebunden, aber speziell das Variable-D-Prinzip des EV RE320 führt u.a. dazu, dass die Richtungsabhängigkeit des vom Mikro aufgenommenen Klanges nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei anderen Mikros und deshalb so viel Beweglichkeit des Bassisten (die ja sowieso durch die Größe des Instruments eingeschränkt ist) erhalten bleibt, dass es beim Spielen keine akustischen Probleme gibt. Ich muss allerdings zugeben, dass ich dieses Mikro noch nicht live am Kontrabass eingesetzt habe, sondern derzeit live nur für unseren Akkordeonisten und Percussionisten in der anderen Band (in der ich einen EUB spiele) einsetze. Da haben sich allerdings eine ausgeprägte Rückkopplungsunempfindlichkeit und die eben beschriebene Richtungsunabhängigkeit als große Vorteile des Mikros erwiesen. Aber auch mit der Band spielen wir ohne lauten Schlagzeuger und mit erträglichen Bühnenlautstärken in kleineren Clubs, haben also kein eigentliches Lautstärkeproblem mit allen bekannten Nebenwirkungen zu befürchten.

Viele Grüße, Dantschge

DoppelM Profilseite von , 13.03.2014, 00:11:35
Nabend!
So, Inzwischen hat sich bei mir was ergeben: Es ist der Ampeg B15r geworden. Im prinzip eine etwas cleanere Variante des V4B, und für meinen geschmack macht er sich ganz gut mit meinem Kontrabass. Ich habe inzwischen den Standard-Tonabnehmer von Ceperito, der mir auch sehr viel bei der Restauration meines framus geholfen hat, und die Kombi klingt warm und rund. Ein preamp ist da nicht nötig, da der B15 eine Eingagnsimpedanz über 3 Megaohm hat. Sicher ist nicht der ultimative Hifi-klang, aber doch sehr schön Musikalisch , durch die Ampeg Mitten-Regelung kann man auch gut in sensibeln bereichen anpassen. Die box des b15 hat bei mir einen eminence Delta nachgerüstet, der in kombination mit dem Hochtöner recht klar und ausgewogen klingt.
Ich vermute mal dass der Sound für puristen nicht ganz das richtige wär, zum Beispiel sind die Höhen ein wenig zurückhaltender und die tiefen etwas kompakter als der bass akustisch klingt, er färbt in meinem Fall aber nicht negativ - bei einer Countryband mit ab und zu lauteren passagen kann so ein sound ja auch mal hilfreich sein. Aufnahmen gibts aber erst wenn ich auf dem Kbass sicher genug bin :)
Neuester Beitrag badbone Profilseite von badbone, 21.03.2014, 07:15:23

Einen guten Tip für einen Röhrenverstärker hätte ich noch. Wenn es sich nicht unbedingt um eine laute Band handelt (Metall/ Hardrock) würde ich den Bassking IT von Dynacord empfehlen. Der hat, wie der BA300, eine Transistorvorstufe und eine Röhrenendstufe. Sehr clean und linear. Hab mir letztens einen gekauft und muss sagen das der unheimlich toll für Kontrabass gegeignet ist.

Hat zwei Eingänge für Mikrofon, zwei Eingänge für Orgel, zwei Eingänge für Gitarre oder Bass. Alle getrennt regelbar mit gain und klang für die Vorstufe. Sowie Master und Klang für die Endstufe40 Watt RMS und 55 Watt HMS. Ausgänge zwei mal 8 Ohm Parallel, 4 Ohm und 16 Ohm. Ich hab den mit einer Glockenklang Duo gespielt. Und dann noch mit einer Sunn 410 mit parallel angeschlossenem 15 Zöller. In der Stack Kombi hat der einen Druck entwickelt das es auch für eine Rockband gereicht hätte. Mit der Glockenklang reicht es auf jedenfall für RockaBilly, Country, Blues und Jazz.

Es gibt den auch in einer abgespeckten version als Bassking T mit zwei Instrumenteneingängen und nur einem Master und Klangregelung. Hinblättern kann man für diese Geräte durchaus 150 - 180 €. Wenn die nachweisbar Generalüberholt und und funktionsfähig sind. Für Geräte die mit dem Sprüchen: "Hab keine Ahung, keine Box insofern konnte er nicht getestet werden oder die Röhren glühen" angeboten werden die Finger lassen. Auch die Argumentation die Röhren sind neu alles andere ist original sollte die Alarmglocken klingeln lassen. Denn in solchen Fällen sind die Elkos fällig, die nach vielen Jahren trocken sind.Und garantiert noch andere Bauteile. In allen Fällen wäre eine Selbstabholung und antesten empfehlenswert.

Weitere Infos: http://www.el-me-se.de/old/dynacord.html

Wer sich nicht scheut kann natürlich ein defektes Teil erwerben und das reparieren lassen, allerdings gehen da unter umständen ein paar Hundert € durch den Schornstein und so ein Gerät lohnt sich nur aufzbereiten wenn das möglichst günstig erworben wurde. Im Vergleich dazu kostet der 30 Watt Röhrenamp Little Bastard um die 600 € und klingt für mich nicht so toll für den Kontrabass. Man hätte in diesem Fall noch etwas Luft um einen Dynacord restaurieren zu lassen.

Es gibt auch noch die Basskings mit den Röhrenvorstufen, diese würde ich nicht für Kontrabass empfehlen. Die sind nicht so schön sauber, für EBass wäre das dann eher was. Außerdem werden die ziemlich warm durch die ganzen Röhren da drin. Insofern haben die Bauteile extrem gelitten und das ist für mich das Hauptargument: Die sind aufgrund dieses Vintageblödsinns viel zu teuer. So ein quatsch soll und darf nicht unterstützt werden.

Wer natürlich auf Röhrenvostufe steht kann in einen Bassking T eine Röhrenvorstufe einbauen, die Trafos machen das mit und es gibt dafür entsprechende Schaltungen.

Michael Glass Bass <Zurück zur Liste> Spalt zwischen Zäpfchen und Halsfuß

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 23.11.2024, 20:13:00.