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Welch eine Frage! Aber vergangenen Mittwoch war es fast soweit: Weihnachtskonzert in einer halligen kleinen Kirche. 20 Musiker und ein Bassist mit Bass und Bogen. Ich nämlich. Dazu ein Dirigent, der bloß irgendwie mit den Armen schlenkerte.
Ich habe mich nicht- garnicht(!)- gehört. Blindflug durch die Noten.
Jetzt sinne ich auf Abhilfe. Ein kleiner Ohrhörer mit Tonabnehmer? Ein Monitor für den Bass? Oder würde ein 10 cm großes Loch oben rechts in der Basszarge was bringen? Was meint Ihr?
Grüße, Uli
Hallo
Mein neuer Charton B 21 Bass hat in der Zarge kleine Schallöcher...
Bilder auf der Website von Patrick Charton
www.patrickcharton.com/en_EN/news.php
Hilft schon einiges...
Viele Grüsse
Bassta7
Hi Uli!
Der Klang des Instruments kommt ja nicht (nur) aus den (f-)Löchern, das gesamte Instrument strahlt Klang ab. Beim Spiel kommt es zu einer Komprimierung der Luft im Resonanzkörper; eine Kerze nahe einem f-Loch kann man mit dem Zupfen der E-Saite "auspusten". Mit einem 10cm-Loch in der Zarge würde der Baß vermutlich ziemlich schlapp klingen - viel Luft, wenig Klang.
Dann lieber mehrere kleine Löcher bis max. 15mm bohren (Forstnerbohrer) wie Charton das macht, die ersten Versuche aber vielleicht nicht gerade mit einem Amati oder Testore anstellen .
Vielleicht bedarf das Musizieren unter Kastanien auch einer völlig neuen Betrachtung http://www.geba-online.de/forum-0-35510-61_Loch-in-Zarge-durch-Kastanie ...
Ansonsten: Linkes Ohr so nahe wie möglich an den Hals, kann auch etwas bringen.
Grüße
Thomas
Vielleicht gibt es andere Lösungen, wie den Notenständer als Schall-Reflektor zu nutzen?
Wenn du einen Carbonbogen nutzt, dann probier mal einen hölzernen - weil die Bögen aus Carbon weniger im Nahfeld "streuen".
Vermutlich ist das auch einer der Unterschiede zum Solistenbogen, weil die auch im Nahfeld lauter sind. Keine Ahnung.
>>den Notenständer als Schall-Reflektor zu nutzen?<<
Vielleicht eine ausrangierte Satellitenschüssel unterhalb des Notenpultes montieren? Ja, einen Carbonbogen benutze ich, aber welchen Einfluß hat der Bogen darauf, seinen Bass besser zu hören?
Grüße, Uli
Hallo,
so eine Monitoröffnung in der Zarge hab ich mir schon bei vielen Orchesterproben gewünscht. In meinem Hobbyorchester bin ich der einzige Bass und muss gegen 5 Celli anspielen.
Ein oder mehrere kleine Löcher scheinen günstiger zu sein, weil der Schall aus der Öffnung dann besser streut. Kann man hier in Abbildung 3.28 gut sehen http://www.akustik.tu-berlin.de/fileadmin/fg2 ... tik/Abschn_3.3_Raumakustik.pdf
Was auch eine tolle Sache wäre: eine einstellbare Halskrümmung durch einen verstellbaren Stahlstab in Inneren. Natürlich in Kombination mit einem schlanken Hals, der eine Verstellmöglichkeit auch zulässt.
Weil beide Aktionen nicht wieder rückgängig zu machen sind, wird das wohl niemand an einem hochwertigeren Instrument ausprobieren, um den Wiederverkaufswert nicht zu schmälern.
Grüße
Hallo Bassistenforum,
näher am Steg spielen, neue Saiten, Steg/Stimme optimieren ist realistischer und reversibel. Ein Loch wirkt sich auch auf die Statik in diesem Bereich aus! (Der Symmetrie wegen sollte man dann auf der anderen Saite auch so ein Loch bohren oder sägen)
Das könnte zu einem kurios anmutendem Design a la Schweizer Käse führen...
Unsere Kollegen am Cello lehnen ihren Kopf an den Stimmwirbel, geht beim Bass auch bedingt.Die Holzbearbeitungswerkzeuge kommen ganz zum Schluß, eher andern Bass kaufen, der präsenter klingt.
Bässte Grüße
Stefan
Hallo zusammen,
ich muss dem Stefan recht geben. Da solche Situationen sich immer wieder ergeben ist es wichtig sein Instrument in gutem Zustand zu versetzen, als auch die Möglichkeiten der Klangproduktion (nahe am Steg) auszunutzen. Ich spiele oft in Situationen wo ich mich selber nicht oder kaum höre. Ich verlasse mich dann aber auf meinen "Bauch" der ja direkt mit meinem Instrument in Kontakt ist. Man kann es fühlen ob der Ton richtig ist.
LG
Muff
ps: Grüß dich Stefan
Ganz interessanter Thread :-)
Bogenmaterial spielt sicher eine Rolle. Im Orchester höre ich mich selber am Besten mit meinem Schlangenholzbogen. Wenn ich den alleine spiele, klingt er eigentlich nicht sehr angenehm, dafür aber laut und vor Allem mit vielen hohen Frequenzen im Klang. Dadurch wird der Ton im Orchester für mich deutlicher und besser ortbar.
Zweitens kann man auch mit dem Bogenwinkel viel Unterschied machen : entweder durch den Bogen richting Griffbrett zu kippen, so dass man mit weniger Haare spielt. Scheint kontra-intuitiv, man würde eher glauben dass mehr Haare = mehr Ton. In der Praxis aber bekomme ich damit wieder mehr hohe Frequenzen im Gesamtton. Auch das so verpönte schräg streichen hilft sehr oft. Der Ton wird vielleicht nicht ideal sauber, wird aber besser ortbar. Man kann also am Bogen schon viel Unterschied in hörbarkeit machen.
Die Löcher im Charton Bass sind innen mit einem Furnier unterlegt. Man soll nie so unvorbereitet Löcher bohren. Die Zargen sind oft millimeterdunn. Also wegen der Steifheit soll der Bassbauer dort mehr Holz lassen oder zufügen. Die Löcher bringen schon was. Das haben wir empirisch geprüft mit und ohne Abdeckung der Löcher.
Reflektoren am Pult wären eine gute Idee, in der Oper habe ich mit einem Holzreflektor der auf dem Boden stand gute Ergebnisse bekommen. Sowas, am Pult befestigt und drehbar, könnte sicher helfen.
Saiten machen auch einen Riesenunterschied. Spirocore mit dem Bogen ist nicht jedermans Geschmack, aber es ist deutlicher...
Pick-up mit pre-amp und mit einem kleinen Kopfhörer habe ich versucht, geht aber nicht unbedingt gut weil der Kopfhörer im Gesamtem Höreindruck stört und weil der Ton vom Bass mir zu kratzig war, was die Intonation eigentlich mehr gefährdete als verbesserte. Aber mit Qualitätsmaterial könnte das vielleicht gehen. Andererseits ist das viell Getue mit Batterien, cables usw. Nicht ideal.
Good luck !
Bassta7
Hallo Bassta7,
im Großen und Ganzen kann ich mich dem von Dir gesagten anschließen:
Um ein Loch in meinen Bass zu sägen, ist er mir definitiv zu schade- vielleicht, wenn mir mal ein schrottreifer Chinabass über den Weg liefe- ja, dann würde ich das Experiment wagen. An Kopfhörer und Strippe möchte ich mich nicht gewöhnen müssen.
Was ich noch probieren werde, ist jedoch die Satellitenschüssel am Notenständer. Ähm- da höre ich jetzt schon die hämischen Kommentare der Musiker! Deshalb werde ich mir wohl lieber ein ausrangiertes Schlagwerkbecken besorgen!
Uli
Hi Martin!
Zu Deinem letzten Absatz: Zwar nicht "schalldicht", aber auf Betreiben von Gewerkschaften als Schallschutz für die (tiefen) Streicher habe ich schon Plexiglaswände vor den Blechbläsern gesehen .
Sehr interessant auch die Furtwängler-Aufstellung, wenn das Blech da bleibt, wo es in der heute üblichen amerikanischen Aufstellung ist: http://old.hfm-detmold.de/eti/projekte/seminare/aufstellungen/aufstellungen.htm .
Noch interessanter: Die Sullivan-Aufstellung mit Bässen an drei unterschiedlichen Aufstellungsorten - und die Hörner sind relativ weit weg:
Grüße
Thomas
So, jetzt endlich. Gar nicht so leicht, etwas passendes im Netz zu finden. In den Bildern fehlten mir noch die Positionen der Bläser. Hier mal ein Bild der deutschen Aufstellung mit Bläsern: Deutsche Aufstellung (rechtes Bild)
(Etwas klarer zu erkennen in diesem pdf auf S.5 unten)
Total super! Warum wurde das wohl nicht beibehalten?
Zur Furtwängler-Aufstellung finde ich leider gar keine Bildchen... aber wenn da noch die Trompeten und Posaunen ein Stück weg rücken, wie Du sagst -- das gelobte Land!
mir fällt dazu das hier ein: http://www.kontrabassblog.de/?p=1382
Ich wollt' es ja nicht gleich übertreiben, Jonas!
Ein frohes Neues, Uli
Hallo zusammen,
beim großen T gibt's folgende Reflektor-Lösung für Bläser:
http://www.thomann.de/de/clearsonic_flector_8.htm
Leider teilt der Produkttext auch genau das Problem mit, das ein solcher Reflektor mit sich bringt: Er wirft zwar einen Teil des vom Instrument nach vorne abgestrahlten Schalles zurück zum Musiker, aber genau um diese Menge wird natürlich die Lautstärke des Instruments nach vorne gedämpft. Vielleicht ist aber, wenn der Reflektor nicht so riesig ist (der obige hat gerade mal 20 cm im Durchmesser), die Dämpfung bei einem Kontrabass, der ja eine verhältnismäßig große Decke bzw. Abstrahlfläche hat, nicht so entscheidend, wie z.B. bei einem Bläser., der ja seinen Schall auch noch sehr gerichtet abstrahlt. Die flexible Befestigung sollte mittels Mikroständer möglich sein. Andrerseits erscheint der Reflektor vielleicht etwas zu klein, um sich mit seinem Kontrabass ein Monitoring aufzubauen. Zumindest der Kaufpreis sollte einen nicht abschrecken, das mal einfach auszuprobieren.
Viele Grüße vom Dantschge
Bevor ich solche Dinge wie Löcher in meinen Bass zu bohren mache, würde ich eher einen Piezo-Tonabnehmer montieren und dazu einen kleinen Vorverstärker/Verstärker mit Kopfhörer ...
Hat den Vorteil, das man dann auch mal an eine grössere Verstärkeranlage anschliessen kann.
Ist natürlich ein absolutes No-Go mit Verstärkung, wenn man wie Uli im (Kirchen)orchester spielt.
Nein, Thomas, ein absolutes no-go ist das für mich nicht. Ein Konusloch im Steg nebst Bassbalsereit habe ich... fehlt nur noch eine Idee, welchen (einseitigen) Kopfhörer ich mal dazu probieren sollte. Normalerweise mag ich Elektrik am Bass natürlich nicht.
Ich spiele in einem Salonorchester- und nur einmal/Jahr in dieser kleinen Kirche.
Grüße, Uli
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