Ebs nur mit Batterie? < | Sub-Bass gesucht! | > D'addario Zyex |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Saiten - Werkzeug & Zubehör
Hallo,
mit meinem Kb Baujahr 1900 bin ich insgesamt sehr zufrieden. Nur fehlt es mir an den Sub-Bass Frequenzen. Sicherlich wird in erster Linie der Korpus je nach Bauform und Größe mehr oder weniger Sub-Bass produzieren. Meiner Korpus eher mittelgroß. Trotzdem frage ich mich, ob ich durch bestimmte Saiten, eine bestimmte Saitenlage, einen bestimmten Steg oder durch eine sonstige Maßnahme mehr Sub-Bass aus dem Instrument rausholen kann. Hat jemand eine Idee? Ach ja, mir geht's in erster Linie um Pizz, wo mir der Sub-Bass auch beim Steichen der tiefen Töne fehlt. Meine aktuellen Saiten übrigens: Evah Pirazzi.
Danke und Grüße
Locke
Bei einem 3/4 Bass mit Evah Pirazzi hast Du bassmäßig wohl so ziemlich alles rausgeholt, was man rausholen kann. Eventuell bist Du aber mit Spiros (zumindest auf den tiefen Saiten) besser bedient, wenn der Korpus unten nicht so viel bringt. Die tiefen Frequenzen werden da zwar auch nicht so laut, aber unsere Wahrnehmung ergänzt die stärkeren höheren harmonischen Frequenzen zu einem volleren Basseindruck. Das dürfen durchaus auch mehrere Jahre alte Spiros sein, die lassen sich nämlich dann auch recht gut streichen.
Eventuell kann man den Stimmstock versetzen lassen, aber ich vermute, dass sich das im wesentlichen auf die höheren Frequenzen auswirkt.
Etwas am Bassbalken zu machen würde wohl recht teuer, da man dafür üblicherweise die Decke abnehmen muss.
Ein 4/4-Bass ist aber auch noch keine Garantie für starke Bassfrequenzen. Ich habe vor einiger Zeit (zugegebenermassen eher billige asiatische und rumänische) 3/4 und 4/4 Bässe ausprobiert und nur ein einziger 4/4-Bass hat mir gefallen, die anderen (auch die massiven 4/4) nicht.
Vielleicht hast Du ja einen Bass, der eher für das Solospiel geeignet ist und bei den hohen Frequenzen schön strahlt. Beides in einem Bass ist sehr selten und wird dann auch sehr teuer. Wenn der Bass schmale Schultern haben sollte, dann ist es eher ein Solo-Bass.
Und nicht jeder Bass ist für das wofür er gebaut wurde am Ende auch geeignet.
Geh' doch mal zu einem Bassbauer, der wird Dir besseren Rat geben können als ich, und vermutlich kostet der Rat auch nichts oder nur wenig.
1) Der Saitenhalter sollte mit Synthetikseil befestigt sein, damit mehr Schwingung möglich ist. Gibts beim Lohse für 6,- Euro und kann man selbst montieren oder beim Austausch der Stachelbirne erledigen (siehe 2).
2 ) Ersetze die Stachelbirne gegen ULSA 16mm Stachel. Mit Montage beim Geigenbauer vielleicht 70,- Euro. Die Arretierung abfeilen lassen, damit der kratzige Alustachel rausgenommen werden kann. Achtung beim Wechsel, damit vom Gegengewinde nix rausfällt. Geh in einen Gesundheitsladen und kaufe einen Gummipfropfen für Damenstöcke in 16mm (kosten 1,50 Stück). Kauf dir ein Paar Hickory Drumstick in 16mm für 11,- Euro. Das dicke, runde Ende flach absägen, einen kleinen Nagel reinschlagen und Kopf mit Zange abzwicken. Dann das Gummi draufmachen und den neuen Kontrabass Stachel montieren. Alternativ aus dem Modellbauladen einen 16mm Carbonstab für 30,- kaufen und als Stachel nehmen, der ist Pizz lauter und mit mehr Obertönen, dafür weniger bassig und acro weniger warm. IMHO.
Das Ganze ist recht günstig und bringt viel. Jetzt echt.
Mehr Bumms gibts nur noch mit Darmsaiten...
Achja, nach der Optimierung könnten deine Evah Saiten dir nicht mehr schmecken.
So war es jedenfalls bei mir. Nach einem Exkurs mit Eudoxa bin ich jetzt bei Presto Balance hybrid light.
So ungefähr habe ich es auch gemacht ...
Ich hatte Glück, meine Stachel waren 16 mm dick, musste keine Birne austauschen. Vielleicht ist es bei Dir auch so. Dann stört nur noch die Stachelarretierung, die sowieso überflüssig ist.
Die Stimmstockposition ist natürlich auch eine Option, wobei mehr E-Saite gleich weniger G-Saite bedeutet.
Es hat doch einer unserer Kollegen von Jahren mal einen link über Verstärkerpodeste aus Holz hier bekanntgegeben. Leider finde ich das nicht mehr, und die Podeste waren auch nicht ganz billig. Ich sehe aber darin eine Möglichkeit für mehr "Bumms"
Grüße, Uli
Also anscheinend gehen die Sub-Frequenzen über die Verbindung zwischen Bass und Boden.. was ja auch zum Vorschlag passt, den Stachel auszutauschen. Ein Podest wollte ich natürlich nicht deswegen aufstellen müssen...
Kaum zu glauben dass der Stachel so wichtig sein soll! Und der Saitenhalter?! Das soll was bringen?
Werde ich allein aus Interesse ausprobieren, ist ja ein billiges Experiment. Werde dann Rückmeldung geben.
Danke und Grüße
Locke
Ach genau, mit dem Saitenhalter kannst Du auch den Klang verbessern. Allerdings schwören die einen auf leichte, die anderen auf schwere. Bei mir hat der schwere Saitenhalter (dichtes Ebenholz) geholfen.
Ich denke, die Verbesserungen liegen bei 1-5 % pro einzelner Komponente. In der Summe lohnt es sich.
Hier im Forum wirst Du zu jedem genannten Tipp Freds finden, falls Du Interesse an Details hast.
Den Saitenhalter zu tauschen fällt wieder unter die Rubrik Mode Matching nach Chuck Traeger. Durch die Masse verändert man die Resonanzfrequenz und kann sie auf einen Wert bringen, der dann mit den übrigen Resonanzfrequenzen des Instruments "harmoniert". Deswegen hilft auch beim einen Bass ein leichter Saitenhalter (Resonanzfrequenz geht nach oben) und bei anderen Bässen ein schwerer Saitenhalter (Resonanzfrequenz geht nach unten). Die Details dazu stehen auch in seinem Buch Coda..., man muss also nicht den dicken Schinken für 80€ kaufen.
VG
Ein bekannter Saitenbauer aus Berlin hat mir mal erklärt, dass (s)eine flexible Aufhängung den Saitenhalter manchmal etwas zu flexibel macht, was dann gerade arco kratzig werden kann. Er empfiehlt Darm zur Aufhängung, ich habe dieses Sysnthetikdings. Jedenfalls soll dann ein schwerer SH z.B. aus Ebenholz helfen. Ich habe das mal probiert und gut 100gr mehr "zugeladen" als den ursprünglichen Hartholz SH. (Einen leichteren SH habe ich nicht probiert.) Ich fand, mehr Effekt brachte dann ein Hickory Stachel. Der vibriert ganz leicht nach und gibt den gewünschten Sub-bass Afterburner... ;-)
Einen Stachel aus Ebenholz habe ich noch nicht probiert. Er soll angeblich gut klingen. Mir war das einfachmalso zum Testen zu teuer.
Um nochmal auf die Stachelklangunterschiede zu kommen: Bei meinen "Dimensionen" ist der Stachel meines Basses mal gerade 8cm ausgezogen. Da konnte ich keinen Unterschied zum 16 mm Rohrstachel ausmachen.
Wie lang sind denn Eure Bassstachel so durchschnittlich ausgezogen?
Grüße, Uli
ca 22cm
Wieso haben Darm-Saiten mehr Bumms? Kann man das so pauschal sagen?
Ich würde sagen, ja. Warum weiß ich nicht.
Aber entscheide selbst: Eudoxa, Chorda, Pizzicato, Oliv, Sonores usw gegen den Rest.
http://hervejeanne.de/flash.php
Am Ende macht aber Bumms allein nicht glücklich...
Ja, der Bumms allein ist nicht alles.
Mit Bumms ist hier ein starker Impuls beim Anzupfen der Saite gemeint. Der fällt um so mehr auf als dass die Saite danach sehr schnell auf ein niedrigeres Lautstärkeniveau (in der Ausklingphase) herabfällt. Das hilft rhythmisch sich durchzusetzen, harmonisch eher weniger. Das hängt wohl auch mit der Elastizität des Darmkerns zusammen.
Innovation Honeys habe dieses Varhalten noch am ehesten, klingen aber ein wenig dumpfer als Darm. (Nicht mein Geschmack für meine Musik und es gibt auch besser streichbare Saiten, wenngleich arco noch OK ist.)
Das ist aber eine Stil und Geschmackfrage. Viele Bassisten benutzen auf der tiefen H-Saite Spirocore, auch wenn sie oben drüber etwas ganz anderes nehmen. Beim E ist das häufig auch der Fall. Daher meine Idee mitt den Spiros. Die Spiros haben ja viel Sustain, das auf Kosten der Saitenspannung, Saitendämpfung und eben auch etwas auf Kosten des Anzupfimpulses (der auch deutich ist, aber anders als bei Darm). Die Kombination E/A: Stahl und D/G: Darm war ja (im Jazzbereich) zeitweilig sehr verbreitet.
Und letztlich klingt jede Saite auf Deinem Bass anders als auf unseren. Von daher ist das alles nur grobe Orientierung und keine Garantie, dass Du damit glücklich werden wirst. Aber das weisst Du ja sicher schon...
Hallo,
du könntest es noch mit Mode Matching nach Chuck Traeger oder mit der Vibrationsentdämpfung nach Prof. Reumont versuchen. Ich habe die Vibrationsentdämpfung nachgebaut und konnte aus meinem auch eher mittelgroßen Bass mit schmalen Schultern deutlich mehr Tiefbass herausholen.
Vielleicht versuchst du es sonst noch mit Saiten, die eine geringere Spannung haben. Dadurch kann die Decke bei älteren Instrumenten, die eigentlich für Darmsaiten gebaut wurden, freier schwingen. Testweise kannst du deine Saiten einfach einen Halbton herunterstimmen und damit die geringere Spannung simulieren.
Grüße
Vielleicht versuchst du es sonst noch mit Saiten, die eine geringere Spannung haben.
+1
Evahs medium haben recht viel Spannung:
http://www.talkbass.com/forum/f17/string-tension-chart-227249/
Kannst Du eine bestimmte Internetseite zum Thema Vibrationsentdämpfung empfehlen?
Webseiten zu dem Thema sind eine eher nicht zu empfehlende Geschichte. Es gibt einige Leute, die das gegen erschreckend viel Geld anbieten und ähnlich wie bei den Hififans einen riesigen Vodoozauber verbreiten. Dabei ist das ein ganz simples physikalisches Prinzip. Kauf dir besser das Buch von Prof. Reumont.
http://geba-online.de/7-16-Theorie-und-Praxis ... esserung-von-Musikinstrumenten
Ebs nur mit Batterie? < | Zurück zur Liste | > D'addario Zyex |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn