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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon
Hallo Zusammen,
hat jemand Erfahrungen mit dem folgenden Pickup von Zadow Electronics:
http://www.zadow-electronics.de/pickup.htm
Klingt der Grundsound immer noch kontrabassig, oder eher nach E-Bass? Da ich auch slappe, bin ich am Überlegen, statt eines normalen Piezos am Steg den üblichen "Slap"-Piezo unterhalb des Griffbretts mit einzumischen. Hat damit jemand Erfahrung bezgl. Frequenzübertragung? Denn beim Slap-Piezo sollten ja möglichst alle tiefen Frequenzen rausgemischt werden können, um die Tiefbässe beim Schlag aufs Griffbrett zu vermeiden.
Keep on bassin'!
Thias
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was sie da bewerben auch der Realität entspricht. (Auch wenn deren Verstärker wohl recht ordentlich sein soll.)
Zugegeben ich habe den Pickup noch nie in der Hand gehabt, aber ein Schaller funktioniert auch nicht anders und den hatte ich mal.
Es gibt da folgende "Probleme":
1. Kein Kontrabassklang. Die Höhen fehlen, ein bestimmter Frequenzbereich (entsprechend dem relativen Abstand des Pickups vom Steg im Verhältnis zur Saitenlänge und Abhängig von der Stimmung der leeren Saite) wird hervorgehoben, andere werden abgeschwächt. Die Tonabnahmestelle kann man durch Konstruktion des Pickups nicht ausgleichen. Durch die andere Saitenkonstruktion als die runddrahtumwickelten Bassgitarrensaiten klingt der Kontrabass ein wenig mehr nach Kontrabass als eine elektrische Bassgitarre, aber das hat mit dem Pickup nichts zu tun. Ein gewisser E-Bass-Klang wird sich nicht vermeiden lassen.
2. Durch zunehmende Annäherung der Saiten an den Pickup in höheren Lagen werden die Töne dort deutlich lauter. Das mag bis zur Oktave noch akzeptabel sein, am Ende der zweiten Oktave ist das ganz gewiß nicht mehr akzeptabel.
Wenn man den Pickup sehr nah am Steg anbringt (Nachteil: schwächeres Signal aufgrund geringerer Saitenauslenkung) wie es bei manchen elektrischen Kontrabässen gemacht wird, dann wird der Klang schon etwas besser, natürlich auf Kosten des Signal-/Rauschverhältnisses.
Fazit:
Nix ist umsonst. Man bezahlt immer auf die eine oder andere Weise. Manchmal halt eben etwas mehr als eigentlich nötig.
Und je nach Art des Preises erscheint einem der zu hoch oder akzeptabel.
Vielen Dank für dein schnelles Feedback. Die Probleme, die du ansprichst, sind sicher symptomatisch für einen elektromagnetischen Pickup. Allerdings soll ja grade durch das variable Hinzumischen des Piezo-Signals das Soundproblem relativiert werden. Und ich schätze, die zunehmende Lautstärke in höheren Lagen lässt sich dadurch sowie durch einen guten Kompressor doch zumindest im Zaum halten...
Ich glaube, ich probiers einfach mal aus, letztlich wird die Soundabnahme durch Pickups wohl immer ein Kompromiss bleiben. Und auch die Suche nach dem perfekten Sound wird wohl Lebensaufgabe jedes Kontrabassers bleiben!!;)
Vergiss das mit dem Kompressor. Der kann die Dynamik nur reduzieren (dann ist es immer noch lauter, nur nicht ganz so viel, das gilt aber für die Dynamik des gesamten Intruments, nicht nur in der hohen Lage) oder auf einen einheitliche Pegel begrenzen (Limiter, dann hast Du gar keine Dynamik mehr, wenn es etwas mehr als ganz leise ist, oder das gleiche Problem wie zuvor).
Und schon gar nicht sollte man das Summensignal aus Piezo und Magnettonabnehmer komprimieren. (Es sei denn, Du findest es gut, dass bei lauteren Tönen der Magnet mehr wirkt als der Piezo.)
Man sollte sich klar machen was ein Magnettonabnehmer gut kann und wo die Grenzen sind und danach entscheiden was für einen bestimmten Anwendungsbereich das Richtige ist. Das Mischen von Magnet und Piezo wird ja bei elektrischen Kontrabässen gern gemacht (z.B. bei NS Design Instrumenten, aber auch Eberhard Weber hatte beides auf seinem elektrischen Kontrabass).
Ich bin mit meinem selbstgebastelten Piezotonabnehmer unter dem Stegfuß meines elektrischen Clevinger Kontrabasses (abgesehen von einem etwas schwachen Signal) klanglich recht zufrieden und sehe selbst keinen Bedarf für einen magnetischen Tonabnehmer.
Moin, ich habe den Zadow seit 2 Jahren, davor hab ich den Schaller und so ziemlich alle, auf dem Markt verfügbaren Piezos, ausprobiert. Erstmal zum Sound; Piezos klingen auch nicht nach natürlichem Kontrabass, die einzige Klangabnahme die nahe an das natürliche Kontrabassklangbild kommt ist ein Mikrofon. Piezos klingen mir oft zu mittig, zu dünn oder verursachen bei lauter Umgebung Rückkopplung. Der Zadow klingt mehr nach Kontrabass als jeder Piezo den ich ausprobiert habe und ist mit dem Schaller nicht zu vergleichen, ich hatte 3 verschiedene Schaller Modelle, alle haben Störgeräusche erzeugt. Beim Zadow habe ich ganz selten mal Störgeräusche, liegt dann meistens an der Lichtanlage der Clubs und kann behoben werden. Ich liebe den Zadow, kein Pickup ist so einfach zu instalieren, einfach Klett unters Griffbrett, Zadow dran, fertig. Wenn du´nen Leihkontrabass spielst: Gaffa unters Griffbrett, Klett dran, Zadow dran, fertig. Gaffa runter, keine Veränderung am Leihkontrabass nötig. Ich bin super glücklich mit dem Pickup. Achja, noch was zur Verstärkung, dank dtar solstice (2 kanal mischer) brauche ich als Verstärkung nur noch´ne 150€ aktive Monitorbox, klingt geil, ist leicht zu transportieren und schweinebillig und ich spiel in lauten Bands (Frantic Flintstones, Sewer Rats etc). Das System Zadow + dtar solstice hat bis jetzt in jedem Venue/Festival/Club funktioniert.
Noch Fragen?
Moin Puck, danke für deine Erfahrungen, klingt alles sehr cool, ich werde den Zadow in jedem Fall antesten.
Das heisst, du benutzt nur den Zadow-Pickup ohne die kleine passive Mixerbox? Hast du Erfahrungen mit diesem Mixer gemacht? Und für den Slap benutzt du dann einen zusätzlichen Pickup, oder reicht da der Punch des Magnetensignals aus?
Du hast vollkommen recht, die einzig wahre natürliche Klangabnahme ist über ein Mikro, wobei das bei hohen Lautstärken ja feedbacktechnisch leider nicht wirklich funzt. Bin am Überlegen, den Zadow als Grundlage für den Sound zu nehmen und das Signal eines Mikros, das unterm Steg eingeklemmt ist, ein wenig mit einzumischen. An der Stelle hatte ich im Studio mit nem Audio Technica-Mic bisher die besten Resultate, da sowohl Ton als auch Slap ausgewogen und natürlich eingefangen wurden. Coole Kombi mit dem Solstice, hatte den eher für Akustikgitarren aufm Schirm, aber das klingt alles nach dem ausgefeilten Ergebnis einer langen und vielfältigen Suche!;) Cheers
Den Mixer von Zadow benutze ich nicht, nur den pickup. Ich benutze nen k&k hotspot als slap pickup, ich steh auf hochfrequentes klickern. Die Equalizer Einstellungen lasse ich beim Zadow neutral, minimal Bassanhebung. Der Dtar hat einen 3 band EQ. Slap nehme ich die Bässe komplett raus (Rumpeln + Feedbackgefahr), die Mitten ein wenig raus und die Höhen lasse ich so wie sie sind. Bass & Mitten Frequenzen braucht der Slap meiner Meinung nach nicht, jedenfalls nicht bei der Liveabnahme. Der Dtar benutze ich auch im Studio.
Die Kombi Piezo/Mikro + Zadow finde ich ne super Idee, das kann gut klappen wenn man so einen Sound haben will. Für Psychobilly Kram reicht mir Zadow + Slap. Für Rockabilly/Jazz/Blues etc würde ich auch Zadow + z.B. K&K Bassmax / Shadow etc nehmen.
yepp, K&K hot spot und Bassmax rulez! Hab beide in Kombi mit dem k&k-Aktivmixer im Einsatz, kann man schöne Sound-Dinge mit machen und auch gleich das Ton- und Slapsignal getrennt eq-mäßig anpassen. Nachteil: Großes Kästchen, das den Bass schwerer macht, ständig 9V-Block prüfen und wechseln... Ich check das mal mit der Mikro-Kombi und werde gerne berichten!;)
Hallo thias,
hier ein kleiner, natürlich subjektiver, Erfahrungsbericht: ich habe den Zadow Pickup mit meinem Czech Ease Taxi-Bass von David Gage benutzt (habe den Taxi-Bass gebraucht gekauft und der Zadow-Pickup war beim Kauf dabei). Der Zadow Pickup ist handwerklich gut gemacht und Michael Zadow bietet einen sehr guten Service, einen fehlenden Poti-Regler hat er mir seinerzeit umsonst zugeschickt. Ich habe auch den Zadow-Passivmixer benutzt und zusätzlich einen Piezo für den Slap angeschlossen: hat recht gut funktioniert, Saiten waren Presto ultralight.. Ich habe den Zadow - Pickup verkauft, da ich den Taxi-Bass wenn überhaupt nur für akustische Gigs/Strassenmusik einsetze und dafür keinen Pickup brauche. Auf meinem 3/4 Bass bevorzuge ich einen K & K BassMax mit dem K & K Mixer und einem Piezo für den Slap: der K & K - Mixer hat für mich durch die Dreiband-Klangregelung für jeden der 2 Kanaäle (einstellbar im Inneren des Mixers) einfach wesentlich mehr individuelle Einstellmöglichkeiten für verschiedene Soundvorstellungen und auch für verschiedene Saiten als der Zadow-Mixer., dieser ist in der Live-Situation durch die sehr kleinen Poti-Knöpfe auch wesentlich schlechter zu regeln als der K & K Mixer.. Klar: die Batterie muss man kontrollieren und bei Bedarf wechseln, aber damit kann ich gut leben.
Viele Grüße, Upright
Der Zadow Magn. Pickup ist klanglich eine ganz andere Liga als der Schaller. Also absolut brauchbar und vergleichweise natürlich klingend. Was mich beim magnetischen TA grundsätzlich stört: wenn man Daumenlage spielt, sind die Saiten durch's Greifen näher am TA als sonst. Und werden damit lauter verstärkt. Das ist also umgekehrt als unverstärkt, wo es in der Daumenlage ja eher leiser wird. Für Rockabilly ist das aber wahrscheinlich eher ein untergeordnetes Problem.
Hallo Zusammen, vielen Dank für euer Feedback.
@upright: Die Presto ultralight Saiten sind doch nylon-ummantelt, oder? Gibt es da Unterschiede in Bezug auf die Magnetstärke und damit der Stärke der Signalübertragung? Welche Saiten spielen die anderen darüber? Ich habe momentan die Thomastik Dominant Solo, diese haben einen Nylonkern und sind chromstahl-ummantelt.
Von den Magnettonabnehmerbenutzern bei Talkbass wird einhellig berichtet, dass eine Metallumwicklung allein den Tonabnehmer nicht ausreichend magnetisiert. Das mag an der Art der Legierung liegen, aber die Umwicklungen sind üblicherweise so dünn, dass da nicht viel Masse zusammenkommt. Selbst wenn die tiefen Saiten mehr Metallumwicklungen auch in tieferen Schichten haben, so wird dies bei der G-Saite wohl nicht der Fall sein und daher die Lautstärke über die Saiten ungleichmäßig (Wicklungen eisen- oder nickelhaltig) oder gleichmäßig zu schwach (nicht- oder schwachmagnetisierbare Metalle wie z.B. Kupfer oder Messing) sein.
Die einfache Faustregel ist: Stahlkern.
Der hat genug Masse, ist gut magnetisch wirksam und ob die Wicklungen darüber mehr oder weniger stark magnetisch wirken ist dann auch nicht mehr so wichtig. Wobei die rein metallsichen Saiten wohl noch eine Idee mehr Signal liefern sollen als die kunststoffumwickelten Stahlkernsaiten. Da die Kerne den gesamten Saitenzug halten müssen, aber eine möglichst hohe Flexibilität der Saite gewünscht ist, und die Zugstärken der Saiten von G nach E sich meist nicht mehr als 10-15% unterscheiden, wird häufig der gleiche Kern für alle Saiten verwendet, nur die Umwicklung unterscheidet sich. Damit bleibt aber die Magnetisierbarkeit gleich (OK, man kann sie durch die Höhe der Ferritkerne im Pickup = magnetisch wirksamer Abstand zur Saite ausgleichen).
Synthetikkernsaiten haben in der Regel nur eine sehr dünne äußere Metallumwicklung, die aufgrund der Legierung oft auch nicht ideal magnetisch wirksam ist (z.B. Velvet Compas 180, Evah Pirazzi, Obligato, Dominant, Kolstein Heritage, D'Addario Zyex). Damit wird es sicher nichts. Die Innovation Honeys und Braided haben einen recht dünnen Synthetikkern, scheiden aber vermutlich entweder aus, da die Saiten verschieden dick metallisch umsponnen sind (unausgewogen) oder weil das Metall möglicherweise schlecht magnetisch wirksam oder auf der G-Saite zu dünn ist. Möglicherweise gilt das auch für eine der zuvor genannten Saiten, da ich die nicht alle aus eigener Anschauung her kenne.
Wer es mal geschafft hat, dass eine Spirocore-Saite reisst, der kann innen Wicklungen sehen, die stark kupfer- oder messinghaltig sind. Da wirkt also auch primär der Kern. Die äußere Chromstahl-Wicklung ist bei den Spirocore auch recht dünn.
Hallo thias,
durch den Stahlkern der Presto-Saiten hatte ich keine Probleme mit der Abnahme über den Zadow-Pickup.
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