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Bogentest - worauf achten?

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Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik

Saskia Profilseite von Saskia, 30.03.2013, 10:10:28
Bogentest - worauf achten?

Hallo Forum und alle, die sich dahinter verbergen,

nachdem die Entscheidung, Kontrabass zu spielen, eine Sommerferienlaune war, habe ich mir eben in einer Osterferienlaune Bassbögen bei T. mit einer 30 Tage Rückgabe-Garantie zur Ansicht bestellt. Diese werden wohl im Laufe der nächsten Woche bei mir eintreffen, und dann habe ich Ferien und viel Zeit zum Testen. Schließlich kann man bei diesem Wetter ja kaum etwas anderes machen... Unterricht habe ich erst wieder in zwei Wochen, deshalb könntest Ihr mir vielleicht einige Tipps geben, wie ich überhaupt anfange. Die entsprechenden Beiträge zum Thema "Bogen" habe ich alle gelesen, insofern bin ich bereits ein wenig informiert...

Kolophonium: Wie trage ich das auf? 2-3x kräftig über die Saiten ziehen, von unten (Frosch) nach oben? Wie weiß ich, wann es genug ist?

Streichen: Möglichst im rechten Winkel zu den Saiten? Irgendwo zwischen Griffbrettende und Steg? Und den kompletten Bogen über die Saiten ziehen? Am Anfang wohl am besten lange Töne über die leeren Saiten...

Was kann ich komplett falsch machen? Den Griff (Untergriff) habe ich mir im Netz mal angesehen, das werde ich versuchen, so umzusetzen.

Ansonsten freue ich mich darauf, dieses Neuland zu betreten und bin gespannt, was mein Lehrer sagen wird. Mein Bass freut sich auch schon, endlich einmal richtig ordentlich schwingen zu dürfen :-)

Liebe Grüße & viele bunter Ostereier,

Saskia

PalmaKunkel Profilseite von PalmaKunkel, 30.03.2013, 12:12:07

Hallo Saskia,

du gehst ja ganz schön entschlossen ran! Freut mich, dass dich das mit dem Bogen so "erwischt" hat...

Leider kann ich dir keine tollen Tipps geben, da ich ja selber noch Anfängerin bin. Insbesondere mit dem Kolophonium bin ich mir auch nie ganz sicher, ob ich das richtig mache und wann es genug ist. Ich habe auf Empfehlung meines Lehrers "Pops" Kolophonium und finde es zumindest relativ appetitlich. Sieht aus wie Karamell. Bei meinem Mietbass war "Alaska" dabei, und das ist schwarz und hart und eklig. Pops ist zwar relativ teuer, aber so ein Kolophonium hält auch sehr lange. Pops gibt es zum Beispiel bei dem Bogenbauer in dem Hochhaus an der großen Kreuzung Carl - Cistner - Straße, Basler Straße etc., wo auch das BZ - Hochhaus ist. Ich weiß  gerade nicht, wie die Straße da heißt, aber eigentlich ist es fast noch am Ende der Carl - Cistner - Straße...

Na ja, du kriegst sicher lauter tolle Tipps von den ganzen alten Hasen und Häsinnen hier! Die werde ich mir dann auch mit Interesse durchlesen!

Liebe Grüße und dir auch viele Ostereier

Ingrid

PalmaKunkel Profilseite von PalmaKunkel, 30.03.2013, 12:53:59

Hallo Saskia,

noch ein Nachtrag, falls du dich wirklich für Pops Kolophonium interessieren solltest. Der fragliche Bogenbauer heißt Norbert Seifert und die Adresse ist Schönbergstr. 1.

Nochmal viele Grüße

Ingrid

AndiFant Profilseite von AndiFant, 30.03.2013, 14:30:26

Hallo Saskia,

oh, da bist Du ja mutig.

Wenn Du noch keine Erfahrung mit dem Streichen hast, mag es Dir schwer fallen, die Bögen zu bewerten. Ob es bei T. überhaupt etwas brauchbares gibt? Habe ich nicht ausprobiert, kann ich also auch nix zu sagen.

Was sind die Unterschiede?

- Die Froschform sollte zur Bogenhaltung passen. Welche Bogenhaltung wirst Du lernen? Wohlgemerkt, zwischen "Deutscher Bogenhaltung" und "Deutscher Bogenhaltung" gibt es Unterschiede.

- Die Froschgröße sollte zur Handgröße passen.

- Ist die Bogenstange zu weich und hat zu wenig innere Dämpfung, lässt sich der Bogen schlecht kontrollieren, er springt dann ungewollt (z.B. nach dem Aufsetzen, nach einem Akzent).

- Ist die Bogenstange zu hart, ist der Sound oft nicht "rund", es kostet mehr Mühe und Geschick, einen satten, vollen Ton zu erzeugen.

- Der Bogen sollte sich "leicht" anfühlen. Das betrifft weniger das tatsächliche Gewicht, sondern eher die Lage es Schwerpunktes. Was man da fühlt, ist also sehr subjektiv ...

Ein Bogen ist also etwas sehr individuelles. Such' den Bogen zusammen mit Deinem Lehrer aus.

Viel Spaß bei der spannenden Suche.

Andreas

Saskia Profilseite von Saskia, 30.03.2013, 14:40:12

Hallo Ihr Beiden,

danke für Eure "Anteilnahme" ;-)

Ich habe null Erfahrung mit dem Streichen, abgesehen von den drei Strichen, die ich letztens mit "Palma Kunkel"s Bogen machen durfte. Das war sehr spannend für mich. Kolophonium habe ich gleich mitbestellt übrigens. Da gibt es hier im Forum ja viele gute Erfahrungen, welches sich wann und wofür eignet.

Selbstverständlich werde ich gemeinsam mit meinem Lehrer einen Bogen aussuchen, allerdings schadet es ja nicht, wenn ich vorher schon mal ein bisschen herumprobiert habe. Und ob es einer dieser drei bestellten werden wird, sei dahingestellt. Eigentlich eilt es ja gar nicht. Wenn ich nicht so große Lust darauf hätte...

Die 5 Punkte, die Du genannt hast, Andreas, werde ich mir zu Herzen nehmen, vielen Dank!

Grüße

Saskia

Uli Profilseite von Uli, 30.03.2013, 15:16:27

Hallo Saskia,

>>Kolophonium: Wie trage ich das auf?<<  Vorsichtig, damit nicht gleich jede Menge Haare ab sind, vor allem bei 'gegen den Frosch'

>>Wie weiß ich, wann es genug ist?<< Weiß ich auch nie. 'Erst fang'se janz langsam an...' Weniger wird wohl mehr sein! Pops habe ich schon bei Profibassisten gesehen. Wird wohl nicht das Schlechteste sein- und ich bin auch darauf zurückgekommen.

>>Streichen: Möglichst im rechten Winkel zu den Saiten? "Ja."  Irgendwo zwischen Griffbrettende und Steg?<<  Es heißt, je höher der Ton, desto näher am Steg; vielleicht erst ab Profiniveau? Keine Ahnung. Mein Problemchen: Ich habe zu kurze Arme (und Beine; Typ Japaner). Wenn ich nahe am Steg streichen will, muß ich mir den Stachel so hoch stellen, daß die halbe Lage hoch über dem Kopf unbequem wird.

>>Was kann ich komplett falsch machen?<< Vielleicht zu wenig Bogenweg und zu langsame Bogengeschwindigkeit. Je nach länge der Note natürlich.

Ich hatte bei mir den Eindruck, daß ich mit dem Streichen des Basses nochmal ein ganz anderes Instrument lernen muß. Da gab es viel Neuland zu erkunden. Neue Körperkoordinationen, Instabilitäten, Haltung, Rückenschmerzen, das Streichen im Sitzen.  Zukunfsmusik wird vielleicht mal noch das Streichen im "Gleichstrich", wenn mehrere Bassisten da sind.

Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem "neuen" Instrument, Uli

LowB Profilseite von LowB, 02.04.2013, 12:36:15

Hi Uli!

"Typ Japaner": Da ist Yusuke für mich der Prototyp: http://www.youtube.com/watch?v=ffZxuvPB7kc - wenn man wirklich will geht alles.

Und in dem Zusammenhang: Von der Fausregel "Obersattel auf Augenhöhe" zur Höheneinstellung des Basses halte ich wenig, wichtiger ist, daß der Bogen bei richtiger Armhaltung zwischen Griffbrettende und Steg zum Liegen kommt.

" Es heißt, je höher der Ton, desto näher am Steg; vielleicht erst ab Profiniveau? Keine Ahnung." Dafür gibt schon mal zwei gute Gründe: Greift man die zwei (oder drei beim 5-Saiter) Mittelsaiten, so werden diese heruntergedrückt, umso stärker je tonhöhenmäßig höher man greift, die Saite "verschwindet" zwischen ihren Nachbarsaiten, die Gefahr ungewollt die Nachbarsaite(n) mitzustreichen wächst. Außerdem: Streicht man "streichkritische" Saiten wie Spirocore mittel oder stark immer an der selben Stelle und wandert man die Lagen hoch, kreischts irgendwann - Flageolettpunkt getroffen, Pech gehabt - oder eine Grundregel nicht beachtet. Ergo: Nicht nur was für Profis.

Grüße

Thomas

 

zwar Profilseite von zwar, 31.03.2013, 14:38:39

hey saskia,

worauf muss man achten...

die behaarung muss in einer ebene sein, also der bogen darf in sich nicht verdreht sein, das siehst du, wenn du die längsflucht des bogens dir anschaust.

die haare dürfen nicht lockig sein. hört sich blöd an, habe ich aber schon gehabt.

wenn schnell haare ausfallen, zum beispiel beim kolophonieren, ist das kein gutes zeichen.

der bogen sollte sich leicht und beweglich anfühlen.

kolophon würde ich kein pops nehmen, dass ist sehr weich, fließt im sommer schnell daher, schmiert schnell.

sondern nyman oder noch besser kohlstein allwetter. beim ersten kolophonieren dauert das manchmal etwas, bis die haare kolo annehmen, immer schön gleichmäßig mit sanftem druck und zug in beide richtungen. vorsicht mit dem frosch, er ist der natürliche feind des kolophoniumbrockens ;-)

von den thomannbögen taugt einigermaßen der stingl 3/4 holzbogen mit deutschem frosch,  von den carbons am ehesten der carbondix. aber die hast dir ja wahrscheins eh bestellt... die sind beide erstmal gut spielbar und billig genug um sich - wenn man dann weiß, was man haben will - von ihnen ohne tränen zu lösen.

gruß

zwar

 

midioma Profilseite von midioma, 31.03.2013, 14:59:48

Nymans oder besser noch Kolstein All-Weather kann ich auch empfehlen. Habe früher immer Nymans benutzt (Empfehlung meines Bassbauers), das war OK. Inzwischen bin ich von Spirocore Mittel 4/4 zu Synthetikkernsaiten gewechselt, habe letzten Sommer ein Kolstein All-Weather geschenkt bekommen und bin damit noch deutlich zufriedener als mit dem Nymans (ich hab mir vom Nymans auch ein Neues gekauft um das Kolstein nicht mit meinem uralten Nymans zu vergleichen). Dass das Kolstein (für mich) besser ist gilt im Prinzip aber auch für die Spiros, die ich (als 3/4 3885.0) noch auf einem elektrischen Kontrabass verwende. 

Dass im Kolstein weniger drin ist macht nichts, bis das weg ist, brauchst Du ohnehin ein Neues, weil das alte "ausgetrocknet" ist. Und die Gummi-Verpackung von Kolstein finde ich praktischer als die Plastikdose des Nymans. 

In einer kalten Kirche im Winter habe ich noch keine Erfahrung mit dem Kolstein All-Weather, aber es soll für so etwas auch ein Kolstein Soft/Weich geben. Wenn Du das überhaupt brauchst. 

Letztlich hängt es aber von Saiten, Bogenhaar und Kolophonium ab was besser funktioniert und was schlechter. Zu klebrig ist nicht gut, zu hart allerdings noch schlechter. 

Schau doch mal in die Anmerkungen der GeBa-Datenbank zu Kolophonium rein. Da bekommt man auch einige Hinweise.

Saskia Profilseite von Saskia, 31.03.2013, 19:07:48

Danke, Ihr Beiden!

Ich kann es kaum noch erwarten :-) Natürlich werde ich berichten, wie ich zurecht gekommen bin so ganz ohne realen Beistand in den Ferien.

Grüße

Saskia

chrisbass Profilseite von chrisbass, 02.04.2013, 11:27:11

Auf youtube gibt's viel Schrott, aber die Videos mit dem Betreff „First Year Technique“ haben zumindest mir sehr geholfen.

Einführung franz. Bogen: http://www.youtube.com/watch?v=lLPLqKso3Zs

Einführung dt. Bogen: http://www.youtube.com/watch?v=XBwBnBm3ckQ

Für eine Übersicht über alle Videotutorials: Youtube-Suche mit den Suchbegriffen „Doublebass First Year Technique“

Saskia Profilseite von Saskia, 03.04.2013, 08:29:01

Hallo Chris,

vielen Dank, das ist ja super erklärt, auch für Newbies wie mich..

Saskia

LowB Profilseite von LowB, 02.04.2013, 12:11:40

Hi Saskia!

Für den Anfang bei nicht allzu hohen Temperaturen empfehle ich auch Pops; auf die Frische achten, Herstellungsdatum befindet sich auf der Dose, älter als zwei Monate sollte es nicht sein.

Bogentechnik ist natürlich eine so komplexe Angelegenheit, daß sie sich an dieser Stelle und rein schriftlich nicht darstellen läßt, aber ein Hinweis scheint mir noch sehr wichtig: Spanne die Haare anfangs nicht zu stark, als Richtline sollte zunächst mal dienen, daß die Haare bei ff-Spiel und dementsprechenden Druck die Stange gerade nicht berühren sollten. Wie gesagt: Das ist eine Richtline, kommt auch auf den Bogen und die Spieltechnik an, aber meine Erfahrung ist, daß Anfänger meist mit viel zu stark gespanntem Bogen auf Streichinstrumenten spielen.

Grüße

Thomas

P.S. "Rechtwinklig streichen" - Spiegel hilft zur Kontrolle.

Saskia Profilseite von Saskia, 03.04.2013, 08:24:14

Hallo Thomas,

danke, das sind gute Tipps! Den Spiegel habe ich schon in Position gebracht. Heute müsste der Paketbote kommen. Das ist dann in etwa wie in der Zalando Werbung, und ich werde ich unkontrolliertes Kreischen ausbrechen 8

Rechtwinklig zu den Saiten stelle ich mir nicht einfach vor, das wird bestimmt recht ungewohnt für den rechten Arm sein...

Grüße

Saskia

Uli Profilseite von Uli, 03.04.2013, 10:20:05

>> Den Spiegel habe ich schon in Position gebracht. Heute müsste der Paketbote kommen. ...., und ich werde ich unkontrolliertes Kreischen ausbrechen.<<

Der arme Mann. Was soll der denken?   f

Grüße, Uli

Saskia Profilseite von Saskia, 03.04.2013, 13:22:55

Er hats überlebt c

Saskia Profilseite von Saskia, 03.04.2013, 15:27:04

So, hier der erste Testbericht aus dem Osterferien-Bogen-Neuland:

Die drei Bögen sind gut verpackt angekommen, samt Kolophonium. Erster Unterschied, der ins Auge fällt, ist rein optisch: 1x schwarz, 1x rötlich braun, 1x dunkelbraun. Alle sehen "in Ordnung" aus, die Bogenhaare sind schön gerade und in einer Linie, lediglich beim schwarzen Bogen hängen noch einige locker herum, in gespanntem Zustand. Diese sind beim Kolophonieren dann auch gleich ausgefallen, jetzt sieht auch er gut aus.

Ich habe natürlich den mir optisch am ansprechendsten erscheinenden zuerst in die Hand genommen. Kolophonieren ging nach anfänglichen Schwierigkeiten (ich habe mich einfach nicht getraut) gut, der Bogen greift die Saiten schön und es kommt ein satter Klang beim Streichen heraus *freu*

Die E-Saite zu streichen ist gar nicht so einfach...weil sie so dick ist und weil sie am rechten Griffbrettrand liegt.

Der rötlich braune Bogen greift auch ähnlich gut, scheint gewichtsmäßig ein wenig leichter zu sein als der andere Holzbogen, dafür klingt Bogen Nummer 1 irgendwie "runder, voller, bauchiger".

Der Carbonbogen gefällt mir optisch nicht, was natürlich nicht gut für ihn ist, weil ich nicht vorbehaltlos an den Test gehen kann sad_smile

Er ist der leichteste von den dreien (gefühlt), und ich glaube, ich brauche mehr Kraft, weil ein wenig an Eigengewicht fehlt im Gegensatz zu den beiden Holzbögen.

Welcher Frosch am besten in der Hand liegt, kann ich noch nicht beurteilen, mir ist die Handhaltung noch nicht besonders geläufig.

Das von chrisbass genannte Video ist wirklich gut, so weiß ich zumindest, wie ich den Bogen ungefähr halten muss, das klappt auch ganz gut. Muss ich nur noch verinnerlichen.

Am Montag werde ich alle drei Bögen mit in der Unterricht nehmen, um die geschätzte Meinung meines Lehrers einzuholen.

Danke Euch allen für diese ersten Hilfestellungen, ich werde jetzt erst einmal vor dem Spiegel viele leere Saiten streichen und mich mit dem neuen Instrument (gestrichener Kontrabass) anfreunden.

Saskia

LowB Profilseite von LowB, 03.04.2013, 15:42:00

Hi Saskia!

"Die E-Saite zu streichen ist gar nicht so einfach...weil sie so dick ist und weil sie am rechten Griffbrettrand liegt." Da kann es durchaus hilfreich sein den Baß ein klein wenig von sich wegzudrehen (Körperkontakt beibehalten), auch damit der rechte Oberschenkel den Bogen nicht ausbremst. Und tröste Dich, es soll ja Leute mit 5-Saitern und tiefer HS geben, da ist das noch viel augeprägter.

Grüße

Thomas

Saskia Profilseite von Saskia, 04.04.2013, 18:04:54

Zwischenstand Tag 2:

Ich nehme den Bogen auf Anhieb im Untergriff und fühle mich wohl dabei :-)

Mein Gefühl von gestern ist heute genauso, es kristallisiert sich ein "Lieblingsbogen" heraus. Lt. meinem Junior klinge ich damit auch am besten, wobei meine laienhaften Streich-Gehversuche natürlich keine wirklich gute Teststrecke für einen Bogen sind. Habe einige Kinderlieder nach Gehör gestrichen, meine Tochter hat sie auch auf Anhieb erkannt. Ich musste feststellen, dass alles andere völlig leidet, wenn man sich auf den Bogen konzentriert, die Fingerhaltung links wird gruselig, die Körperhaltung komisch, alles ist anders. Aber es macht Freude! Bin gespannt, wie die Testbögen klingen, wenn mein Lehrer streicht...

Grüße

Saskia

 

Clemens Profilseite von , 04.04.2013, 22:40:23

 

Also ich habe meinen Bogen auch beim großen T gekauft. Genau wie du, mehrere Modelle zur Ansicht bestellt, gibt ja schließlich die Möglichkeit den Rest zurück zuschicken. Hatte zwei Holzbögen und einen aus Carbon. Der Carbonbogen war leider recht lidschiftig und auch war er nicht wirklich gut/schön bespannt. Der Klang hat mir auch nicht wirklich gefallen, irgendwie blechern und flach. Also blieben nur noch die zwei Holzbögen: Einer davon war für meine Verhältnisse zu Kopflastig und hat mir nicht wirklich zu gesagt, kam meiner Bogenhaltung nicht wirklich entgegen und ist dann im Gespräch mit meinem damaligen Basslehrer auch ausgeschieden. Der Letzte Bogen war von Anfang an mein Favorit, aus Schlangenholz - genauso wie der Frosch. Zuersteinmal seltsam, ein Frosch aus Schlangenholz? Aber ich hab dann auch eine Art Blindtest unter allen drei Bögen gemacht, sowohl zuhause als auch mit meinem Lehrer und mich dann wirklich für diesen Bogen aus Schlangenholz entschieden. Bis jetzt hab ich die Entscheidung kein bisschen bereut. Mein neuer Basslehrer war auch positiv überrascht von dem Bogen, nachdem ich ihm den Preis verraten hab... ^^ Kolophonium kommt bei nur noch Pops zum Einsatz. Am Anfang aus Unwissenheit im lokalen 'Musikfachhandel' *hust* nach Basskolophonium gefragt, die hatten aber nur eine Sorte und zwar ein extrem hartes und wrsl. auch schon etwas zu lang gelagertes aus dem Hause Royal Oak. Seit dem gibt's bei mir Pops :) schön klebrig. Viel Erfolg bei der Bogen-Auswahl! Clemens
Saskia Profilseite von Saskia, 09.04.2013, 20:59:57

So, morgen schicke ich zwei der Bögen wieder zurück, ich habe mich gemeinsam mit meinem Lehrer für einen entschieden. Toll, wie sich mein Bass gestrichen anhört, wenn jemand darauf spielt, der das kann. Habe gestern auch gleich meine erste "Streich-Stunde" hinter mich gebracht, das hat mir richtig viel Spaß gemacht. Hoffentlich will ich jetzt nicht nur streichen, damit ich auch die anderen Sachen weiterhin üben kann.

Danke Euch allen für Eure Anteilnahme und Eure wie immer wertvollen Tipps!

Saskia

LowB Profilseite von LowB, 10.04.2013, 14:56:26

"Hoffentlich will ich jetzt nicht nur streichen, damit ich auch die anderen Sachen weiterhin üben kann."

Hi Saskia!

Es gibt doch auch streichende Geiger und Cellisten im Jazz, während streichende Jazz-Bassisten meist nur sporadisch zu hören sind - wäre doch eine Marktlücke.

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 10.04.2013, 15:49:51

Es gab Zeiten, da war es normal, dass die Jazz-Bassisten gestrichen haben, aber das war in der frühen Zeit des Jazz. Man war so einfach etwas lauter als gezupft (zumindest nach dem damals üblichen Orchester-Pizzicato). Später war dann die rhythmische Präzision wichtiger -> Jazz-Pizzicato (auch wenn die Ausführung desselben sehr stark variieren kann).

Zumindest gelegentlich streichende Jazz-Bassisten, die mir gerade im Moment einfallen sind: Slam Stewart, Paul Chambers, John Goldsby. 

Neuester Beitrag Saskia Profilseite von Saskia, 11.04.2013, 17:52:06

Ich bin im Moment eine Kinderlieder-streichende Mutter - nebenbei eine Streichen lernende Jazz-Bassistin und vielleicht irgendwann einmal eine gelegentlich streichende Jazz-Bassistin, vielleicht auch eine in der Kirche an Weihnachten streichende Mit-Musikerin...

Ich sehe, es sind eigentlich keine Grenzen gesetzt ;-)

Dank Euch habe ich anfangs keine schlimmen Fehler gemacht, nur den typischen Anfängerfehler, den Bogen zu stark zu spannen - jetzt weiß ich, dass weniger auch reicht.

Grüße

Saskia

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