GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Mozart Bläserserenaden KV 375 und 388 <

Witterungsbeständigkeit

> Noten - Metamorphosen

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

jenny18willig Profilseite von jenny18willig, 08.01.2013, 22:29:37
Witterungsbeständigkeit

Guten Abend verehrte Geba,

wie der Titel vermuten lässt, möchte ich hier über die möglichen klimatischen Einwirkungen auf unser aller Instrument belehrt werden.

Oder vielmehr Strategien zum Umgang mit Gefahrenquellen erläutert kriegen.

 

Konstante Luftfeuchte um 50%, ist klar, lässt ich allenfalls daheim einhalten. Unterwegs kommen wohl die allerwenigsten in den Genuss eines Hardcases, im Auto gehört die Klimaanlage aus, im ICE wird gehofft, dass selbige wieder defekt ist. Ich male mir aus wie in irgendeiner Spelunken, wenn man den Leuten eingeheizt haben sollte und nun schon der Schweiß an der Decke kondensiert, draußen Minusgrade herrschen, jeder KBassist Blut schwitzt beim Gedanken ins Freie treten zu müssen. Was haben die Altvorderen gemacht, was macht ein Könner heutzutage? Man stelle sich nur vor Scott Lafaro hätte sich vorm Village Vanguard Gig gedacht: "Meh, ich nehm vorsichtshalber meine Sperrholzkiste. Du kannst ja die Quetschkommode bemühen Bill."

 

Was also tun, außer schnell sein und beten?

AlexKanzian Profilseite von AlexKanzian, 08.01.2013, 22:42:17

tja, beten...

 

Meiner Meinung nach der gefährlichste Moment ist es den eiskalten Bass (weil schon seit 3 Stunden im Auto und wir waren noch essen) in einen feuchten, warmen Raum zu bringen. Auf dem kalten Holz kondensiert das Wasser, wird feucht. Im trockenen, beheizten Raum trocknet das Holz wieder... Wenn man Kondenswasser am Lack sieht sollte der Bass schnell wieder in die Hülle und ins Vorhaus.

Die Tasche federt das ganz gut ab, sofern sie zu ist. Den Bass immer in der Tasche warm werden lassen.

Umgekehrt friert der Bass ja nicht gleich durch, sofern man eine gute Tasche oder gar ein Hardcase hat. Alte Instrumente sind natürlich empfindlicher, da kann immer was aufgehen... 

Ein gutes, neues Instrument hält aber so einiges aus!

Also einfach die Schwankungen der Luftfeuchtigkeit gering halten und keep groovin!!!!

LowB Profilseite von LowB, 09.01.2013, 02:01:56

Hi Jenny!

Manchmal hilft die Suchfunktion, z.B. indem man den Begriff "Luftfeuchtigkeit" eingibt. Wenn dann noch ungeklärte Fragen offen sind...

@ Alex: "Alte Instrumente sind natürlich empfindlicher, da kann immer was aufgehen...
Ein gutes, neues Instrument hält aber so einiges aus!" Sehe ich andres, zumindest nicht so pauschal und kenne Bassisten, die keinen Baß kaufen würden, der nicht mindestens zehn Jahre alt ist. Das Holz arbeitet im Laufe der Zeit immer weniger, schön wenn man sich einen Edelbaß aus nachweislich Jahrzehnte lang getrocknetem Holz leisten kann. Das Holz einfacherer Vollmassiver ist aber nur wenige Jahre getrocknet, da ist die Gefahr großer Amplituden des Holzes bei Luftfeuchtigkeitsschwankungen viel größer. Womit aber nicht ausgeschlossen werden soll, daß es auch alte Bässe gibt, die richtige Mimosen sind. Wie gesagt: Pauschalurteile sind hier fehl am Platz, jeder Baß reagiert anders.

Noch ein Wort zum Frost: Bäume in Saftruhe haben eine größere Restfeuchte als abgelagertes Holz. Reißen deshalb die Bäume hierzulande bei strengem Frost, selbst bei sehr frühem wie im Oktober letzten Jahres? Im allgemeinen nicht, an Nutzhölzern in heimischen Gefilden kann das mal bei einer Weißbuche passieren oder bei Spätfrösten auch mal eine Weißtanne treffen, das sind aber die Ausnahmen zur Regel. Also wird ein bischen Frost auch einem Baß nichts ausmachen, mal abgesehen von der teils wesentlich erhöhten Saitenspannung. Jan hat, glaube ich, mal das Beispiel einer durch Frost zerstörten Zedernholzdecke einer Flamencogitarre angeführt - das ist aber auch ein Holz, das in seinem Herkunftsgebiet u.U. selten oder nie strengem Frost ausgesetzt war.

Grüße

Thomas
 

spassbass Profilseite von spassbass, 09.01.2013, 12:28:53

Hallo KB Freunde,

ich habe mit meinem Bass, halbmassiv, bereits auf Weihnachtsmärkten ohne Probleme mehrere Stunden gespielt. Habe auch den Bass danach behutsam in der Tasche auftauen lassen. Nur nicht über Nacht oder mehre Stunden. Dann fängt er an zu schwitzen;))

Oder die Tasche nur leicht öffnen, so dass die Luft zirkulieren kann.

Etreme Klimaschwankungen sind ja auch nicht so oft.

das nur mal als Erfahrungsbericht.

bässte Grüsse, Spassbass

 

Uli Profilseite von Uli, 09.01.2013, 15:16:13

Ich glaube nicht, daß man da etwas Allgemeingültiges sagen kann, außer eben Vorsicht walten zu lassen, wie hier schon geschrieben.

Wer allerdings wirklich hartem Einsatz, womöglich im Regen und Schneetreiben, ausgesetzt ist (obwohl das doch eher Tubisten trifft), der sollte sich eine Cosi LaGarde Bass kaufen.   :)

Grüße, Uli

dr.bigbass Profilseite von dr.bigbass, 09.01.2013, 17:59:25

Radikale schnelle Temparaturschwankungen sind zu vermeiden, insbesondere auf unter Null bzw. die Lagerung dauerhaft unter Null oder über 40.....Einige Stunden Auto und ICE, ob mit oder ohne Klimaanlage, das sollte ein Bass aushalten, auch die Kneipen, Studios, Kirchen und Konzertsäale sind ja sehr unterschiedlich und mit einer guten Hülle werden die Außentemp. Schankungen für einige Stunden kompensiert.
Am schlimmsten ist dauerhaft die Lagerung in einem modernen Raum, der möglichst Luftdicht gebaut ist und im Winter ohne Befeuchter mit Heizung warm und auch trocken gehalten wird....Da gibt es auch mal nach einigen Tagen einen Riss.

Ralf_Bass Profilseite von Ralf_Bass, 14.01.2013, 09:55:53

Hier mal eine ganz persönliche Erfahrung:

Wir spielten im Frühjahr auf einem Straßenfest irgendwann Nachmittags. Es war recht warm und sonnig (so schönes Frühjahres-T-Shirt-Wetter. Nach dem Gig haben wir das ganze Zeug inkl. Bass in den VW-Buss gepackt und uns dann noch einen schönen Abend gemacht und verschiedene andere Bands angehört... als es dann endlich in der Nacht nach Hause ging, war es kalt und feucht. Wir haben noch in dieser Nacht alles wieder in den Proberaum verfrachtet, der Bass ist aber im Gigbag geblieben....

....tja und am nächsten Tag sah ich den Schaden: eine Leimfuge war aufgegangen und der Bass schnarrte und dröhnte nur so vor sich hin :-( Es war zwar nur ein Sperrholzbass, aber Leim ist Leim, oder? somit ist die Erfahrung durchaus auf andere Bässe übertragbar.

Ob es nun an der kalten Feuchtigkeit im VW-Bus oder dem "Auftauen" im Gigbag lag, weiß ich nicht, ich habe trotzdem daraus gelernt.

Meine Vorgehensweise seither: Den Bass nie lange im Auto lassen! Ich versuche, dem Bass immer ähnliche Temperaturen zu bieten... im Sommer ist also durchaus die Klimaanlage im Auto an, im Winter logischerweise die Heizung, aber sowie ich am Zielort angekommen bin, schaue ich, dass der Bass wieder in ein Gebäude kommt. Seither (>10 Jahre) hatte ich mit dieser Vorgehensweise keine Probleme mehr und mein Bass kommt schon ziemlich rum und muss mindestens 1x die Woche Auto fahren.

soundtim Profilseite von , 04.09.2013, 17:12:06

Hallo in die Runde,

so ganz passt meine Frage nicht in zum Thread-Titel, aber bevor wieder die ganzen "Suche-Funktion-Benutzen!!!!"-Spezialisten aufschreien ;-)

Ich habe einen alten Framus-Sperrholz-Bass, ca. 60/70er-Jahre und überlege den im Proberaum zu lassen da ich da besser und flexibler üben kann als in den eigenen vier Wänden. Der Raum ist einer dieser schönen muffigen Bunkerräume wie ihn vielleicht der ein oder andere Hamburger kennt. In etwas vergleichbar mit einem Keller-Proberaum. Luftentfeuchter stehen drin, da der Raum aber relativ groß ist rackern die sich auch ganz schön ab.

 

Meine Frage: wie genau würdet ihr dem Bass die besten Konditionen schaffen? Hängt ihr ein Hydrometer an den Bass bzw. legt das in die Tasche? Ist lagern in der Tasche überhaupt sinnvoll (würde den ungern ohne rein stellen da es da mehrere Bands gibt und so ein "nackter" K-Bass reizt mit Sicherheit jeden drauf sein Unwesen zu triben)? Auf was sollte man sonst achten?

Bin für alle Tipps dankbar!

Bigsby Profilseite von HannoBass, 04.09.2013, 21:41:30

Hallo,

hast du schonmal Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Raum gemessen? Digitale Hygrometer gibts für kleines Geld zB bei Amazon.

Ich habe bei meinen Bässen ein Hygrometer im Raum stehen und im Winter einen Venta Luftbefeuchter laufen, der mit einem Hygrostat die Luftfeuchtigkeit auf 45% hält. So ein Gerät würde ich dir auch für deinen Entfeuchter empfehlen und auf 50% einstellen. Warscheinlich ist das aber schon eingebaut. Ein bisschen stutzig macht mich die Mehrzahl, du hast aber hoffentlich nicht diese kleinen Granulatteile aus dem Baumarkt? Die helfen leider übrhaupt nicht.

Wenn du eine einigermaßen erträgliche Luftfeuchtigkeit einstellen kannst, wird eine Lagerung in der Tasche kein Problem sein. Sonst könnte sich die Tasche mit Wasser vollsaugen und Feuchte dem Holz schaden. Ich hatte mal ein ähnliches Problem in einer Souterrain Altbauwohnung im Sommer. Zum Glück konnte ich kurz nach dem Einzug die Heizung anwerfen und noch vor dem nächsten Frühling wieder ausziehen.

Grüße

soundtim Profilseite von , 05.09.2013, 20:16:35

Hallo Bigsby, 

danke erst mal fürs Feedback! Die Entfeuchter im Raum habe ich mir noch gar nicht so genau angesehen, das sind so Standteile und da trägt unser Drummer so ein mal pro Woche etwas Wasser raus. Wenn ich dich aber richtig verstehe sollte bei einer halbwegs konstanten Luftfeuchtigkeit um die 50% eigentlich alles im Lack sein, oder? Wie sieht's mit der Temeperatur aus? Der Raum hat alles drauf in umgekehrter Reiehenfolge: im Sommer wird er schön warm und im Winter ist er etwas kühl :-) 

Der Bass hat ja schon ein paar Tage auf dem Buckel und ich denke diese Sperrholzbässe sind eh eher hart im Nehmen, oder? 

Bestes,

Tim

Bigsby Profilseite von HannoBass, 05.09.2013, 22:36:38

Die Temperatur ist gar nicht so wichtig, du stellst ja eine relative Luftfeuchtigkeit ein. Die Hauptsache ist, dass die Temperatur nicht abrupt wechselt: Für die Probe im kalten Winter nicht den völlig ausgekühlen Raum mit einer starken Gasheizung befeuern, sondern die Temperatur möglichst konstant halten. Vor Rissen musst du dir keine Sorgen machen. Eher vor einem verzogenen Hals oder gelösten Leimverbindungen.

Egal was du unternimmst, ich würde erstmal den Istzustand feststellen. Das geht ab 10€ mit einem digitalen Kombigerät.

accousticbass Profilseite von accousticbass, 11.10.2013, 16:03:18

Hi zusammen,

ich denke es ist wichtig darauf zu achten das der Bass genügend Feuchtigkeit bekommt, in der Regel ca. 60 %.

Eine Aklimation von ungefähr ein bis zwei Stunden reicht in der Regel aus um den Bass auf die Umgebungstemperatur einzugewöhnen. Das es passiert das die Zargen bzw. die Decke oder Boden sich löst ist ein vorprogrammierter Prozess der von den Geigenbauern als Sollbruchstelle eingeplant wird, der Knochenleim wird mit einer niedrigeren Dichte angesetzt um ein reissen der Decke/Boden und Zargen zu verhindern. Weil wenn das passiert wirds richtig teuer ;-)

Ich bin in der Regel mit meinem 5Saiter jeden Winter bei meinem Bassbauer da sich die Leimstellen gelöst haben.

Wird saubergemacht, neu verleimt, und kostet mich meistens die Anfahrt und nen 10er für die Kaffeekasse.

LG

Muff

 

LowB Profilseite von LowB, 11.10.2013, 17:46:58

Sollbruchstelle am/im Baß? - Kommt mir vor wie die Urwaldärzte, die nur die Geschlechtskrankheiten der Männer behandeln - so geht die Kundschaft nie aus. (Pardon, das mußte jetzt sein.)

midioma Profilseite von midioma, 11.10.2013, 17:53:36

Na ja, im Prinzip schon richtig. Besser eine gelöste Decken- oder Bodenverleimung als ein Decken- oder Bodenriß. 

Aber jeden Winter regelmäßig wieder kleben zu müssen ist schon heftig. Entweder ist der Bass im Winter häufig heftigen Teperaturwechseln ausgesetzt oder die Leimung ist ein wenig zu sehr Sollbruchstelle (oder auch beides). 

jlohse Profilseite von jlohse, 13.10.2013, 12:59:07

So isses: jede gelöste Leimverbindung von Boden/Zarge oder Decke/Zarge erspart einem möglicherweise einen Riss, der in jedem Fall aufwändiger zu reparieren ist. Insofern ist eine „Sollbruchstelle“ schon sinnvoll. Es hat schon einen vernünftigen Grund, warum man zum Zusammenleimen der Schachteln keinen Gorillaglue verwendet.

Neuester Beitrag nagybögö Profilseite von nagybögö, 14.10.2013, 16:36:18

Schon klar - aber jedes Jahr den Bass neu leimen lassen? Meine Bässe halten, auch ohne Ponal. Da muss es doch eine vernünftige Lösung geben. Das habe ich noch nie gehört, dass ein Bass jedes Jahr neu geleimt werden musste.

Mozart Bläserserenaden KV 375 und 388 <Zurück zur Liste> Noten - Metamorphosen

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 16.11.2024, 14:45:01.