Hallo Drachenmädchen, Dave 1 und all die Anderen!
Das kommt alles nur von der Heterosexualität.
Jetzt ist es Zeit für mein going public:
Ich habe eine Vorliebe für Cellistinnen
Aber nicht wegen der Sexualität, sondern weil sie hübsch sind. Und jung. Und schlank. Und charmant. - Also aus rein sachlich-fachlich-musikalischen Gründen!
Doch leider ... Es wäre nicht das Leben, gäbe es nicht auch hier ein Wenn und Aber:
Sagen wir mal so: in kleineren Besetzungen ist es üblich, 2 Proben, 1 Aufführung. Das ist wichtig, weil sonst das Folgende unverständlich. Also 1. Probe, der Kontrabassist hat schon Schwielen am Hintern, weil viel zu früh da, wegen Parkplatz suchen, und weil mensch nie weiß, was einem beim Auspacken an angeblich wichtigen Kontrabass-Teilen entgegenfällt. Und dann kommt er endlich, der Moment, wo die jeweilige Cellistin heran schwebt, in letzter Sekunde - und das ist dann auch das letzte Mal, wo du ihr Gesicht siehst, weil ab da nur mehr Rücken. Rücken und Haarpracht, aber Mann hat ja Kunterbass studiert und ist daher Entbehrungen gewohnt. Jetzt ist es wichtig zu wissen, dass Arbeitsteilung: Ich mache die Show, die Töne kommen vom Cello. Das ist deshalb so, weil z.B. bei Mozart alles schwarz und Höllen-Tempo, quasi Dauer-Glissando. Unspielbar für den Kunterbass. So geht die 1. Probe zufriedenstellen vorüber. Jetzt Drama: die 2. Probe. Eine ordentliche Cellistin kommt nie zur 2. Probe, weil sie anderswo eine 1. Probe hat ... Also muss ich wohl oder übel den einen oder anderen Ton spielen. Grausames Bass-Schicksal. Aber damit ist die Sache nicht ausgestanden, wo denken Sie hin! Ein Date gibt es ja noch: die Aufführung. Und jetzt Nervenstress pur: Kommt sie oder kommt sie nicht?
Eine der nicht-kommenden Cellistinnen ist mir gut in Erinnerung:
Johann Strauß, volles Programm, und als letzte Nummer eine Polka, frage nicht! Prestissimo, auf eins. Nicht dass ich Noten lesen kann, aber wenn auf meinem Notenständer ein absolut falscher Zettel liegt, trifft mich das tief in der Seele. Der Dirigent flattert, das Blech brüllt, alles fetzt dahin, da kannst du nicht bogenlos zusehen. Nun ist ja der Klein nicht blöd, checkt die Tonart und improvisiert wild drauf los. Nicht nur Wechselbässe, sondern Dreiklangszerlegungen, ja sogar dramatische Glissandi runter zum a tempo-Um-tschack, Um-tschack. Aber der Strauß-Hansi, das war ein ekliger Hund, der hat doch tatsächlich in den letzten Takten eine Modulation hinein genagelt, von der ich bis heute nicht weiß, wohin sie führt. Damit nicht genug, geht das volle Orchester auf Offbeat, und dann stehst du schön blöd da, wenn du als einziger in der Republik auf Eins grunzt. Also großes Finale und Show (siehe oben). Klein springt auf, Bass-Hocker fällt krachend um (ein Effekt, den ich schon manchmal bewusst einsetze, aber nicht grade im klassischen Garten ...). Und vierfaches Forte. Jetzt musst du eines verstehen: Ein vierfaches Forte ist auf dem Bass nicht mehr zu hören. Zweifaches Forte ist laut, dreifaches nur noch lautes Geräusch - und vierfaches entzieht sich dem menschlichen Gehör. Der Bogen fetzt wie im Fitness-Studio, aber nicht mal warme Luft kommt aus den F-Löchern. Nix. Im Orchester-Getöse fällt das nicht auf, aber wenn du an völlig unpassender Stelle pantomimisch agierst, fühlst du dich so einsam auf der Welt ...
Egal, mein großes Finale hat zu Begeisterungsstürmen und Ovationen beigetragen, das Publikum war hingerissen ... erst als mir der Dirigent wortlos mein Kuvert überreichte, versuchte ich mich, so unauffällig wie es eben mit einem Kunterbass möglich ist, aus dem Haus zu schleichen.
Das ist einer der Gründe meiner Vorliebe für Cellistinnen. Der wichtigste aber ist, weil sie jung und hübsch und schlank und charmant sind. Not und Tugend - das passt ganz gut zusammen.
Finde ich.