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KB spiele ich in der Combo über einen AER 60/2, der den Bass kaum deutlich lauter aber ein wenig presenter macht. Zum Üben verwende ich den AER auch mit dem E-Bass (MM StingRay 5). Jetzt bin ich seit ein paar Monaten in einer Bigband mit umfangreichem Repertoire (Bigband-Klassiker aber auch Rock und Funk) und spiele dort mit dem E-Bass über einen Hartke 112c HyDrive mit 300 Watt und 12" Speaker. Der Hartke ist Schuleigentum. Klanglich gefällt es mir im Proberaum recht gut - live schien mir der Amp schon im Grenzbereich zu sein.
In meiner Erinnerung an die Edelhagen und Max Greger Bands der 70 haben die E-Bassisten damals mit riesigen Angangen gespielt und hatten einen satten und extrem cleanen und tragfähigen Basssound. Ich frage mich, ob mir so ein digitaler Bassamp mit 4x10er Box den gewünschten Klang liefern könnte.
Meine Frage: was spielen die Bigband-Erfahrenen unter euch und kann man für KB und E-Bass das gleiche Setup verwenden.
Danke schon mal,
Leo
zu einem aspekt deines posts kan ich etwas beitragen: es ist jetzt so ca 25 jahre her, da spielte ich mal ein einer bigband über die dort vorhandene anlage. ein uralter selmer rõhrenamp, ca 50watt und eine dazugehõrige box mit 215ern. das war nicht so brüllend laut, hat aber super fett geschoben. klasse sache!
Ich glaube die haben früher damals viel über Dynaccord (oder ähnliche Deutsche Marken) Bassverstärker gespielt. Auf einem Foto von der Greger Band aus den Spätsiebzigern hat der Bassmann einen Dynaccord BA 300 und eine große Dynaccord Box. Ich spiele den BA 300 auch und ist super Gerät 150 W Transistorvorstufe und Röhrenendstufe. Allerdings spiele ich den über eine Mark Bass Travler 12HF1 (12 Zoll und 1Hochtöner). Ich nutze aber noch einen Preamp von K&K.
Letztens habe ich mal einen Markbass Tube 800 angespielt. Es gibt den auch mit 500 Watt. Kosten beide gleich. Vorteil ist das die Verstärker zwei Eingänge haben, die getrennte Gainregler haben. So das ohne umstöpseln zwei Instrumente angeschlossen werden können. Das könnte für Dich ein Vorteil sein da Du zwischen KB und EB wechseln möchtest während eines Auftrittes?
Jedenfalls sind die Dinger sehr laut, machen einen guten Sound und Du kannst den Röhrensound mit der Transenvorstufe mischen. Für Metal oder Hardrock finde ich die nicht so ideal, aber für RockaBilly, Swing usw kommen die schon recht gut.
Ich denke darüber nach mir diesen zu zu legen. weil der Dynaccord doch langsam in die Jahre kommt (zB EQ macht Probleme) und recht schwer ist. den Stag mit den 4x10er und die 15 er nutze ich auch nicht mehr aus Gewichts- und Transportgründen.
Jedenfalls denke ich das Markbass was für Dich wäre, kannste ja mal antesten. Es gibt da ja auch zig Boxenkombimöglichkeiten. Ergänzung: manchmal kann aber auch ein schwacher Verstärker Fett klingen, wenn die Box einen entsprechend hohen Wirkungsgrad hat ZB Glockenklang bewegt sich da um die 100 dB. Ich habe mal über einen alten Dynaccord (50 Watt Röhre) mit einer Glockenklang Duo gespielt und das hat gehämmert.
Irgendjemand sagte mal das der beste Verstärker immer noch eine gute Box mit hohem Wirkungsgrad ist.
Vieles liegt auch an der Einstellung der Klangregler ob ein Bass gut durchkommt, ohne Laut sein zu müssen. Fette Tiefbässe zum beispiel nehmen Leistung , bringen aber nicht viel im Sound, da die Bassdrum diese Frequenzen schon belegt. Das ist aber eine Wissenschaft für sich. Also ein gewisses absenken von Tiefbässen, Hochmitten absenken, anheben von Tiefmitten bringt durchaus einiges. Es mag auf der Bühne dünn klingen, aber beim Publikum kommt es gut an.
Ich denke, dass das mit guten 10"-ern und ausreichend Boxvolumen kein Problem sein sollte. Es sei denn Du spielst eine 5-saitige Bassgitarre mit tiefer H-Saite. Beim Kontrabass mit tief-H kann das natürlich auch problematisch werden, aber der hat ja (hoffentlich) da noch etwas akustischen Output. Bei kleinen offenen Boxen kann es allerdings unterhalb der A-Saite schon mal etwas dünn werden.
Ich denke, dass das mit den tiefen Frequenzen eher überbewertet wird. Es sollte schon noch was kommen und es sollte auch nicht plötzlich abgeschnitten sein, aber meist wummert es da unten nur herum. Ich würde den Bassregler am Verstärker ein wenig zurückdrehen um die Lautsprecher in den tiefen nicht zu überlasten und ggf. mit einem etwas helleren Sound leben. Die Impulse kommen doch aus einem höherfrequenten Bereich. Das freut auch die Person am Saalmischer, denn wenn es auf der Bühne schon wummert, dann kann man das in der Saalmischung nicht mehr ausgleichen.
Ich hab vor kurzem noch probeweise mit meinem alten Polytone Minibrute II (100W, 1x12" in recht kleiner Box) in einer Bigband-Probe gespielt und das war OK. (Dabei auch noch mit Nahfeldmikrophon nahe dem Rückkopplungsgrenzbereich. Ich wollte halt ausprobieren ob es geht. Der Bigband-Leiter fand es so OK.) Gut, es gibt deutlich besseres, aber eine ordentliche 10"-Box mit ausreichend Volumen hätte es sicher auch getan. Wenn ich nicht einen 12"-Markbass CMD121P für die Aufführung gestellt bekommen hätte, hätte ich den Polytone genommen. Dabei war auch ordentlich Rockiges dabei, das ich auf dem Kontrabass gespielt habe (Probe und Aufführung).
Wie laut spielt ihr denn live, dass Dir ein 300W 12"-er nicht reicht?
Ansonsten wird im Talkbass-Forum der EA Doubler als Verstärker für Bassgitarre und Kontrabass empfohlen. Der hat auch noch etwas mehr Power als der Hartke. Eine 2x10" sollte eigentlich aber dafür reichen. Wenn Du unten ordentlich wummern willst wohl eher 2x12". Dann hast Du auch ordentlich was zu schleppen. Für die Bassgitarre und Funk wohl auch einen Hochtöner.
Ansonsten der übliche Tipp jemanden ins Publikum zu setzen, der aus der Entfernung das Klangbild beurteilt und ggf. durch Handzeichen Hinweise auf erforderliche Änderungen des Klanges gibt. Man hört es selbst so nah am Verstärker nie richtig.
Und eigentlich ist der Bühnenamp nur dafür da, dass Du und die anderen Musiker Dich hören. Es müsste in aller Regel auch fürs Publikum reichen, wenn der Trompeter in der anderen Ecke Dich noch hört, und wenn etwas über die PA geht, dann soll eben auch etwas von den beiden Bässen auf die PA (nur nicht zu viel tiefe Bassfrequenzen, sonst wummerts und man hört nichts mehr).
Auch hier hilft der kritische Hörer im Publikum während des Soundchecks (z.B. sollte einer der Bigband-Bläser für 2-5 Minuten hierfür entbehrlich sein, es lohnt sich).
Ich wollte mir auch einen 500W-Combo (250W ohne Zusatzlautsprecher) kaufen um genug Leistungsreserve und einen leichten Verstärker zu haben, aber selbst 150W finde ich für den Kontrabass völlig ausreichend. 250W sollten für die Bassgitarre genauso genügen, finde ich. Wenn es wirklich mal mehr sein soll, dann kannst immer noch eine Zusatzbox für die 500W mitschleppen und ggf. dann auch eine 12"- oder gar 15"-Box.
Was bei den Türmen passiert ist, dass etwa auf Spielerohrhöhe noch ein Lautsprecher sitzt und dieser daher die hohen Freqenzen mitbekommt, die sonst nur an ihm vorbeigeblasen werden. Das kann man aber auch durch einen Tisch oder Ständer, auf dem die Box bzw. der Combo-Verstärker sitzt, erreichen. Ausserdem ist die Rückkopplungsgefahr so beim Kontrabass deutlich geringer als bei den Türmen, die auch gegen den Boden des Basses drücken, sowie bei niedriger Position der Box bzw. des Combo-Verstärkers.
Bei der Bigband wäre es wohl auch ganz sinnvoll die Box etwas in Richtung Bläser zu drehen, damit die Dich besser hören können, insbesondere wenn die PA den Bass mit in die Saalbeschallung nimmt. Auch hierfür ist eine hohe Position der Box hilfreich, dann sitzen die Bläser dem Bass akustisch nicht so im Weg.
Bei Bigbands ist häufig das visuelle Erscheinungsbild wichtiger als eine optimale Beschallung. Daher kann man nicht immer so, wie man gerne möchte. Kommt eben drauf an mit wem man spielt und was dort erlaubt ist.
Im Übrigen ist die Verstärker- und Beschallungstechnik heite doch sehr viel besser als zu Gregers und Edelhagens Zeiten. Wenn man möchte und man drauf steht kann man natürlich mit diesen Gerätschaften spielen, aber zum Glück muss man es nicht (mehr).
Moin,
da die ganze Kette - Spieler, Saiten, Bass, Pickup, Verstärker, Box, Raum, Ohr - von Bedeutung ist, lässt sich streng genommen ganz schlecht sagen, wie denn nun die eine Komponente auszusehen hat für deine Anforderungen. Eigentlich musst du da rumprobieren und Erkenntnisse sammeln, anders geht es nicht. Aus meiner Sicht hängen 90 Prozent des verstärkten Kontrabassklangs von der Toleranz des Spielers ab: bis wohin kann ich mir Scheiße schönreden? Ab wann akzeptiere ich das Ende der Fahnenstange??
Meine persönlichen Erfahrungswerte lauten: Mulm, der nicht von der Box wiedergegeben kann, muss auch nicht weggefiltert werden. Also eher kleinere Boxen nehmen, zur Not mehrere kleine, die untenrum nicht so aufgeblasen sind. Die untere Messfrequenz bei -3db darf ruhig um die 60 Hz rum liegen, das reicht allemal für ordentlich Druck in der Tiefe, bewahrt den Saal aber vor unangenehmen stehenden Wellen. Die unterschiedlichen Anforderungen an das lästige Filtern würde ich mit einem vollwertigen 2-Kanaler lösen oder je nach Amp mit einem separaten Kb-Preamp, den man eventuell in den FX-return schicken kann. Amps mit regelbarem Effektweg haben quasi einen aux-in an Bord, daraus lässt sich ein zweiter Kanal stricken.
Da heutzutage alles abgenommen wird - PAs sind leider zu billig!! - ist die Notwendigkeit, den Bass von der Bühne aus in den ganzen Saal schicken zu müssen, ohnehin nicht mehr gegeben. Letztlich dient der Amp nur noch als Bühnenmonitor. Und vergiss diese ohnehin unseriösen Watt-Angaben: da wird viel geschummelt, viel entscheidender ist der Wirkungsgrad der Box, und den sollte man im Hörvergleichstest klären.
Ach so: wenn ich solche Aufträge habe, benutze ich meine Glock-Vorstufe dergestalt, dass ich den eBass nicht filtere und die Omma durch die schaltbare Klangregelung schicke, so eine Art "2 Kanäle für Arme" - Lösung, dazu irgendwelche Aktivmonitore, die übrig sind. Das klappt ganz gut.
Frohes Fest!!
Hi Jörg!
"Ich denke, dass das mit guten 10"-ern und ausreichend Boxvolumen kein Problem sein sollte. Es sei denn Du spielst eine 5-saitige Bassgitarre mit tiefer H-Saite. Beim Kontrabass mit tief-H kann das natürlich auch problematisch werden, aber der hat ja (hoffentlich) da noch etwas akustischen Output. Bei kleinen offenen Boxen kann es allerdings unterhalb der A-Saite schon mal etwas dünn werden."
Meine Erfahrungen sind, daß die Ansprüche an eine Tiefsttonwiedergabe von Anlagen meist übertrieben sind oder falsche Vorstellungen davon bestehen. Ich habe schon wirklich "pfundige" 5-Saiter E-Bässe (leider noch keinen 5-Saiter KB) an einen Oszillographen angeschlossen - und was da an "output" des Grundtons der HS mit ca. 29 Hz ablesbar war, war wirklich erstaunlich niedrig, "laut" sind da der 1. und 2. Teilton der Obertonreihe, also H mit ca. 58 Hz und das Fis darüber, das ist das was wir tatsächlich wahrnehmen! Wenn also eine z.B. 2 x 10" Box mit einem Frequenzgang ab 45 Hz angegeben wird, kann die trotzdem uneingeschränkt für einen 5-Saiter mit HS geeignet sein, egal ob E- oder KB. Praktische Erfahrungen bestätigen dies: Laute (! - nur E-Baß) Kneipengigs mit 2 x 10" Box und 400 W Amp (effektiv ca. 260 W an 8 Ohm) - da hat sich nie jemand über "zu leise" oder "nicht tief genug" beschwert. Man möge mal 29 Hz über eine sehr gute Anlage als Sinuston laufen lassen - da werden manche ganz blaß, wie tief das wirklich klingt und live sind solche Frequenzen eher untauglich, gelinde gesagt.
@ Leopold: Wenn's nicht unbedingt notwendig ist (in PA-Zeiten), würde ich mir immer lieber zwei 2 x 10" als eine 4 x 10" Box zulegen: Flexibler, transportabler, optisch dezenter mit einer Box, der Amp läßt sich mit 2 Boxen voll "ausfahren" wenn alle Komponenten die üblichen acht Ohm haben und mit einem zweiten Amp lassen sich Effekte wie Chorus (wenn man so etwas braucht) auch Stereo betreiben.
Letztlich ist die Frage "eine Anlage für E- und KB" eine Abwägungsfrage. Für mich habe ich sie dahingehend beantwortet, daß ein verstärkter KB immer "verfärbt" klingt. Und da mein Resultat mit E-Baßanlage und KB für mich - und meine Mitmusiker - mehr als zufriedenstellend klingt, habe ich mir die Frage nach einer weiteren Anlage (auch wieder wegen Transport, Kosten und Platzbedarf) gar nicht ernsthaft gestellt.
Grüße
Thomas
Mulm, der nicht von der Box wiedergegeben werden kann, sollte auch nicht verstärkt werden, daher ausfiltern, um den Wirkungsgrad des Verstärkers im Wiedergabebereich zu erhöhen. Tut auch den Lautsprechern besser.
Es hängt eben sehr an den Lautsprechern und der Boxenabstimmung wo und wie stark der Frequenzgang der Box abknickt. Gerade bei kleinen Volumen und Bassreflexöffnung kann das an der Grenzfrequenz recht steil abfallen und das fällt u.U. recht unangenehm auf. 45 Hz sind sicher kein Problem, aber realistischer bei kleinen Combo-Verstärkern mit 10"-Lautsprecher sind 56 Hz. Da wird's unterhalb der A-Saite schon etwas dünn (selbst probiert). Aber dennoch kann man möglicherweise damit leben. Eine Zweitbox mit 12" kann das wenn es wirklich mal nötig ist (aber wieder Schlepperei) dann gut ergänzen. Das Volumen einer 2x10"-Box sollte auch genügen, das einer 2x12"-Box auf jeden Fall.
Der Wirkungsgrad der Box ist in der Tat fast wichtiger als die Verstärkerleistung, allerdings sollte der Frequenzgang auch einigermaßen waagerecht und ohne größere Ausreißer nach oben sein. Sonst koppelt es auf diesen Frequenzen gern zurück. (Der Einfluß des Frequenzgangs des Basskorpus ist hier in der Regel deutlich größer, aber man muss ja auch nichts provozieren...)
Für einen einkanaligen Verstärker mit Effektweg ist es allerdings wirklich wichtig, dass sich der Effektanteil am Verstärker selbst (wie auch von old_slapperhand beschrieben) regeln läßt, denn sonst wird u.U. beim Einstecken in den Effekt-Ausgang bzw. -Eingang der Vorverstärkerteil komplett abgeklemmt. Dann würde es nichts mit zwei Eingängen über den Effektweg. Nur um das noch mal etwas deutlicher zu machen.
Ansonsten schließe ich mich voll den Vorschlägen von old_slapperhand und LowB an.
Wenn dir der Hartke gefällt aber etwas zu lasch ist, probier den hier:
http://www.thomann.de/de/hartke_115c_hydrive.htm
Ich hab den mit Kontrabass und E-Bass sehr gut brauchen können. Vor allem hat er bei Bedarf klasse moderne E-Bass Sounds, Rocksounds mit Zerre sind auch drin. Von den ganzen neuen Combos mit das Beste. Kommt auf jeden Fall deutlich mehr raus als beim Gallien Krueger 12" oder einem Polytone.
Hier mal eine mutige Gegenfrage :-)
Wozu brauchst du überhaupt einen größeren Verstärker? Beim Auftritt geht der Bass doch eh über die PA. Da bist du mit einem kleinen Amp als Monitor am besten bedient.
Grüße
Ne da hätte man ja seinen eigenen Amp mit DI Ausgang. Von da aus zur PA. Ich steh auf dem Schlauch, kann das Problem nicht nachvollziehen...
Entweder hat sein Verstärker keinen Line/DI-Ausgang oder der Lautsprecher ist ungünstig positioniert (was sich manchmal ja leider nicht vermeiden läßt).
Notfalls kann man sich eine aktive DI-Box mit mind. 1 MOhm (ggf. Widerstand gegen einen höheren Wert austauschen falls das noch zu wenig ist, denn D-Box und Verstärkerimpedanz sind parallel geschaltet!) besorgen und die zwischen Pickup und Instrumenteneingang hängen. Schöner für die PA ist natürlich ein Mikrophon (wenn das auf dem Bass montiert ist, dann hat man auch keine großen Bewegungseinschränkungen mit dem Instrument), dann braucht man auch keinen extra Ausgang bzw. auch keine DI-Box.
Der Bass braucht nicht auf den Monitor, das ist einzig und allein Sache des Saalmischers und mit dem muss man sich ggf. einigen. Da aber der Monitor für die Musiker da ist wird der Saalmischer sich in aller Regel diesbezüglich nach den Musikern richten, wenn diese nur sagen was sie brauchen.
Der Bassverstärker ist bei einer PA in erster Linie Monitor für Dich und in zweiter Linie für die Band. Wenn die Band Dich nicht hört und das durch Um-/Hochstellen und/oder Drehen des Bassverstärkers, ggf. mit lauterer Einstellung, nicht behoben werden kann, dann muss der Bass auch auf den Monitor. Dummerweise kann man den Klang für den Saal und für den Monitor in der Regel nicht separat einstellen, sonst könnte man auf dem Monitor die tiefen Frequenzen etwas abdämpfen um Mulmen und Rückkopplungen im tieffrequenten Bereich zu vermeiden. Manchmal wird daher ein extra Bühnenmischer für das Monitoring verwendet, aber so etwas wird uns wohl in den seltensten Fällen passieren.
Ich kenne das Problem aus eigener Anschauung(-hörung). Die sauberste und kompromissloseste Lösung wären zwei getrennte Amps für KB und EB. Das hat auch den Vorteil, dass ans Mischpult, sofern eins vorhanden ist, getrennte Signale gehen können. Sollte es unbedingt bei einem Amp bleiben, dann rate ich davon ab, ein riesengroßes Stack auf die Bühne zu stellen. Eine Bigband ist zunächst mal ein Ensemble, dass unplugged funktionieren sollte, und da drückst Du ansonsten alles andere weg, es sei denn, Du schleppst Kapazität mit Dir rum, die Du dann nicht einsetzt. Schließlich kostet das alles ja auch Geld, Schweiß und Bandscheiben.
Ich empfehle aus Klang- und Transportgründen einen Versuch mit den kleinen DIngern von Phil Jones Bass. Da gibt es z.B. den PJB Suitcase, der ist nur unwesetnlich größer als ein Kasten Mineralwasser, gibt aber mit seinen 300W und den 4x5"-Speakern(!) ein recht ordentliches und vor allem feines und präzises Pfund aus. Er verfügt über zwei Kanäle für zwei getrennte Instrumente, piezogeeignete Eingangsimpedanz und kann im Bedarfsfall durch eine 4x5"-Zusatzbox zum Ministack erweitert werden.
Das Ding ist nicht ganz billig (derzeit rd. 1.100 EUR beim großen T), aber jeden Cent davon definitiv wert, insbesondere wenn regelmäßig ein Kontrabass mit ins Spiel kommt.
Getrennte Signale kann man auch mit zwei DI-Boxen ans Mischpult bekommen. Dafür braucht man keine zwei Verstärker sondern nur einen Verstärker mit zwei Eingängen, ggf. auch einen Verstärker mit einem am Verstärker selbst regelbaren Effekt-Return. Dann kann man über den Effekt-Return-Weg mit einem vorgeschalteten Preamp das zweite Instrument betreiben.
Wenn der Effektanteil nicht am Verstärker selbst geregelt werden kann, dann wird meist der eingebaute Vorverstärker abgeklemmt, sobald ein Stecker in der Effekt-Return-Buchse sitzt. Damit würde man dann nicht glücklich.
Für die Bigband mit Kontrabass hat mein Polytone II mit 100W gereicht. Ein bischen Reseve ist schön und ein etwas neuerer Verstärker auch, aber wer die Bläser einer Bigband verstärkt, der kann das auch mit dem Bass tun. 150W bis 200W sollten dann aber auch für eine Bassgitarre reichen. Lieber mal die tiefen Bässe etwas runterdrehen, dann wummert's nicht und die Leistung die man unten nicht verbraten muss, kann viel effizienter in den höheren Frequenzbereichen genutzt werden.
Wenn der Slap (korrekterweise Popping bei der Bassgitarre) aus der Bassbox jedem Zuhörer auch ohne PA schon in den Magen schlagen soll, dann müßte es natürlich etwas mehr sein.
Die heutigen kleinen Comboverstärker machen ganz schön Krach. Da sollte man neben den Frequenzen der Klangregelung eher noch auf die Box bzgl. des Klanges achten. Zu klein und leicht kann Kompromisse nötig machen, gerade wenn es lauter wird, 1x10" oder 2x10", 1x12" oder mehrere kleinere Lautsprecher wie bei den Phil Jones sind aber völlig ausreichend. Wichtig ist auch der Wirkungsgrad der Box. Was hilft ein Verstärker mit hoher Leitung, wenn die Box nicht viel draus macht. Und umgekehrt darf der Verstärker ruhig etwas weniger Leistung haben, wenn die Box einen hohen Wirkungsgrad hat. 6dB sind eine Leistungsverdopplung oder -halbierung (oder waren es sogar schon 3 dB?).
15" ist meist übertrieben und benachteiligt häufig den Mittenbereich. Wer aber meint Wummern gehört zum (verstärkten) Instrument, der wird vermutlich eher mit einem (oder gar mehreren) 15"-er(n) glücklich. Viel Spaß beim Schleppen...
Aus meiner Erfahrung mit mehreren Bigbands heraus kann ich mich vielem anschließen: Der Amp dient auf der Bühne nur als Monitor für die Band und wird über Direct-Out/Line-Out mit der PA verbunden. Es macht ja schon allein misch-technisch Sinn, dass der Sound-Mensch die Lautstärke des Basses für einen optimalen Gesamtklang beeinflussen und unmittelbar anpassen kann (z.B. bei Bass-Solos).
Ich persönlich nutze für optimalen Kontrabassklang und Klangverteilung einen Acoustic Image Contra (mit Down-Firing Speaker, gleiches Konzept bietet auch der Zadow Amp), mit dem ich wirklich sehr zufrieden bin. Die hohen Anschaffungskosten haben sich gelohnt und über mittlerweile fast 10 Jahre zufriedene Nutzungsdauer relativiert sich der Preis auch. Für E-Bass ist der Amp sicher keine Referenz, weil der Sound nicht so direkt und druckvoll ist, wie bei typischen E-Bass-Amps, abgenommen über Direct-Out relativiert sich das aber wieder. Ich persönlich habe lieber einen KB-Sound, den ich mag (gerade bei Swing soooo wichtig), als einen perfekten E-Bass-Sound. Ist aber natürlich Geschmacksache.
Wenn ein Amp zu leise ist, kann das übrigens auch einfach am Pickup liegen. Mein Amp war immer grenzwertig leise für BB-Proben. Dann habe ich den Piezo-Stegabnehmer (passiv) gegen einen Shadow NFX (aktiv) getauscht. Und siehe da, auf einmal waren noch Reserven vorhanden.
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