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Bogenumwickelung - ich bin ein Monk

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Zugeordnete Kategorien: Bogen & Streichtechnik

Simseline Profilseite von Simseline, 16.10.2012, 19:31:23
Bogenumwickelung - ich bin ein Monk

Hallo!

Ich habe mich ja schon geoutet, ich bin wirklich ein Monk! Es gibt Dinge in meinem Leben die stören mich und die Umwickelung meines Bogens stört mich EXTREM, schaut doch selbst, dieser Silberdraht ist nicht ordentlich gewickelt, ich kann damit wirklich nicht leben. Bitte nicht auslachen. 

Gibt es irgendeine Möglichkeit, damit ich das selber ordentlich richten kann, darf ich das mit ganz normalem flüssigen Kleber ankleben und was ist mit dieser Plastikhülle da drüber.

Mein Lehrer hat zB. einen Bogen, da ist überhaupt kein solcher Draht drauf - das find ich natürlich ultraschön, weil da kann sowas nicht passieren, aber jetzt hab ich nunmal diesen Bogen und dieses Problem.

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 16.10.2012, 19:52:37

du hast die antwort doch schon selbst geschrieben.

Simseline Profilseite von Simseline, 16.10.2012, 20:00:45
Ok Danke! Und diese Plastikhülle da drüber, kann ich die weggeben?
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 16.10.2012, 20:05:32

weg damit!

Uli Profilseite von Uli, 16.10.2012, 20:30:08

Wääh- was liegen die Haare unordentlich. Bring den Bogen mal zu einem Friseur.

LowB Profilseite von LowB, 17.10.2012, 00:26:52

Hi Simseline!

Plastikhülle schon weg? Ich befürchte, daß der augenscheinlich zu locker aufgewickelte Draht sich dann völlig auflöst. Etwas über den Draht und auf einer anderen Seite über das Daumenleder gibt es von unserem Forumsmitglied geigenbauer hier: http://www.geigenbau.com/tippsundtricks/cellobogen/silberdraht/index.html .

Ja, so ein Bogen ohne Draht und Leder hat was, einfach schlicht. In einem Anfall von gesunder Neugierde, fröhlicher Experimentierfreude und grenzenloser Unüberlegtheit habe ich vor einigen Tagen Draht und Leder meines besten Bogens entfernt. Optisch sehr unbefriedigend weil sich der Draht ordentlich in den Lack eingedrückt hat. Und es fehlen jetzt 4,6 g Draht und 1,2 g Leder. Damit verringert sich das Bogengewicht um diese Beträge (nicht schlimm), gleichzeitig ist aber der Schwerpunkt des Bogens etwas zur Spitze hin gewandert (nicht so gut). Irgedwie muß das Gewicht wieder drauf. Ich habe Bleifolie, 180 x 85 x 0,027 mm, Stückgewicht 5 g, vielleicht so eine um besagte Stelle wickeln und ein braunes Leder drüber? Oder die Stange (teil-)neulackieren und das Beinchen schwerer machen lassen? Oder den ehemaligen Zustand wieder herstellen lassen? Die Fragen kann ich nur selbst beantworten.

Und hör' nicht auf Ulis Rat, die machen Dir doch nur eine Dauerwelle rein 3 . 

Grüße

Thomas

Bigsby Profilseite von HannoBass, 17.10.2012, 15:04:51

Hallo,

wenn du den Bogen mal zum Neubehaaren bringst, kann das eben mitgemacht werden. Sollte nicht die Welt kosten. Selber würde ich nichts machen. Nachher steht dein Bogen ganz ohne Umwicklung da.

Grüße

Simseline Profilseite von Simseline, 17.10.2012, 21:17:57

Hallo!!!

Also ich habe noch gar nichts gemacht und es einfach so gelassen wie es ist. Der Bogen war nicht sehr teuer, so knapp 100€. Bevor ich ihn neu bespannen lasse werde ich mir wohl einen neuen Bogen besorgen, mein Lehrer meinte nämlich, dass so eine Bogenbespannung nicht so billig sei und da ich mich ja nicht gerade mit meinem Bogen verbunden fühle, wird es mir nicht schwer fallen mich von ihm zu trennen. Natürlich brauche ich nicht gleich einen 2000€ Bogen, aber ich weiß jetzt worauf ich auch optisch achte. 

Naja, so werd ich wohl ober übel mit diesem Schönheitsfehler irgendwie leben müssen, was nicht gerade für unsere eh schon nicht vorhandene Beziehung spricht! Ich werde wohl oder übel mal mit dem Christkind eine Konferenz abhalten müssen.

Simseline Profilseite von Simseline, 07.11.2012, 15:49:19

Naja, ich muss hier nochmal meinen Senf dazugeben. Die Bogenwicklung ist nun runter, mir hat mein kleiner Neffe die Entscheidung abgenommen.
Wie kams: Er wollte mit der großen Geige spielen und da hab ich ihn halt herumzupfen lassen (5J. der kleine Mann). Irgendwann kam er dann drauf (cleveres Kerlchen) da braucht man doch auch einen Stab dazu. Nunja, ich kann diesen Rehaugen nicht wiederstehen und so hat er halt herumgestrichen und meinen Holzehemann etwas gequält und anscheinend hat er diese Plastikabdeckung von der Bogenwicklung so weit nach vorne gezogen, dass ich sie einfach nicht mehr unter das Lederteil schieben konnte. Ich hab halt dann das Plastik abgemacht und die Abwicklung hat sich dann auch irgendwie verselbständigt und dann hab ich diese Dreckswicklung einfach runtergegeben. Nun sind mein Bogen und ich ganz neue Menschen, wir lieben uns und verstehen uns und es klingt auch wesentlich besser. Ende gut, Bogen gut, Frau glücklich.

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 07.11.2012, 16:54:51

hab ich doch gleich gesagt ;-)

LowB Profilseite von LowB, 07.11.2012, 17:08:59

Hi Simseline!

Die Konsequenzen der fehlenden Plastikhülle hatte ich ja auch vorausgesagt. Die Annahme ein fehlender Draht (und ggf. des Leders) könne einen Bogen hörbar verbessern hatte ich hier mal zur Diskussion gestellt, fand aber keinen großen Anklang. http://geba-online.de/forum.php?action=viewtr ... amp;instanz=0&search=Bogen . Vielleicht verdient das Thema doch eine genauere Betrachtung.

Grüße

Thomas

HerrK Profilseite von HerrK, 07.11.2012, 18:42:23

Habe den Thread damals gelesen.

Ich habe es in meinem Fall umgekehrt erlebt. Meinem Bogen (sehr leicht) hat das zusätzliche Gewicht (Wicklung+Leder) sehr gut getan.

Der ist jetzt viel besser zu kontrollieren. Ich habe aber auch die Kopfplatte gegen eine aus Silber austauschen lassen. Das macht insgesamt ein paar Gramm aus.

Schöne Grüße,

K

LowB Profilseite von LowB, 07.11.2012, 20:33:01

Hi HerrK!

Wir müssen hierbei zwei unterschiedliche Dinge betrachten: Die Balance eines Bogens und dessen Klang. Natürlich muß ein Bogen zunächst mal kontollierbar sein. 6 g weniger an Wicklung und Leder, dazu ca. 3 g (?) mehr am Kopf durch durch die Silberplatte kann das Gleichgewicht eines leichten Bogens nachhaltig stören. Bei meinem schweren Bogen, vormals 161 g, nunmehr 155 g nach dem Striptease, hat sich der Schwerpunkt ca. 1,5 cm Richtung Spitze verschoben. Damit kann ich gerade noch leben. Ganz ehrlich: Ich möchte jetzt nicht behaupten, daß sich der Klang deutlich (!) verbessert hätte, er ist zumindest keinesfalls schlechter geworden. Und der Bogen sieht jetzt einfach schlicht aus, ich mag das. Demnächst wird wohl das Beinchen auf irgend eine Art Gewicht zulegen oder der Frosch ein bischen Blei schlucken müssen. Schau'n mer mol.  

Grüße

Thomas

HerrK Profilseite von HerrK, 07.11.2012, 20:41:09

Hallo LowB,

Missverständnis. Mein Bogen hatte keine Wicklung!

Komplett von vorne. Meine Bogenspitze ist öfters kaputt gegangen (ich Tollpatsch). Deswegen Bogenbauer angerufen. Der meinte Silberne Kopfplatte. Also habe ich testweise ein 5-Centstück an meine Kopfplatte geklebt. Sound besser, springt besser. Bogenbaumeister hat mir ne Silberkopfplatte montiert.

Ein Jahr später: "Daumenleder" aus Kunststoff löst sich. Ich lasse eine Wicklung nebst Leder anbringen. Klingt besser.

Der Bogen hat jetzt von 125g auf 134g oder sowas zugelegt.

Kann also auch von Vorteil sein, mehr dran zu haben.

Schöne Grüße,
K

PS: Letzten Endes wollen wir doch sowieso immer nur das, was wir gerade nicht haben.

LowB Profilseite von LowB, 07.11.2012, 23:35:18

Hi HerrK!

War kein Mißverständnis mit der anfangs fehlenden Bewicklung, habe mich vielleicht nur mißverständlich ausgedrückt. Bitte um Entschuldigung.

Es ist wie mit so vielem beim Baß: Das Gesamtsystem muß stimmen und die Betrachtung von Einzelteilen, sei es ein Saitenhalter oder ein Bogen, sollte immer im Kontext geschehen.

Ich bin ja selbst ein Anhänger von eher schweren Bögen (sofern sie zum Baß passen) und finde die von Silvio della Torre vorgestellten "Heavy-Metal-Bows" sehr interessant. Und ein 125 g Carbonbogen z.B. paßt nicht unbedingt zu einem 4/4 5-Saiter mit harten Saiten.

Um es aber nochmal hervorzuheben: Bei der Entfernung von Umwicklung und Leder geht es nicht um Reduzierung des Gesamtgewichts eines Bogens, sondern darum ob solch wohlgefälliger Zierrat nicht die Schwingung der Bogenstange in unerwünschter Weise dämpfen kann.

Grüße

Thomas

HerrK Profilseite von HerrK, 10.11.2012, 15:35:00

Hallo,

ich weiß nicht, ob ein Bogenbauer das als unnützen Zierrat bezeichnen würde. Müsste man mal einen Fragen.
Nur weil es zierend aussieht heißt es nicht, dass es nicht einen Sinn hat.

Posaunen haben hinten ja auch so eine Zierde aus Metall drinnen. Sieht halt besser aus als ein Klumpen Gewicht.

Schöne Grüße,

K

midioma Profilseite von midioma, 10.11.2012, 20:16:39

Das hat grundsätzlich sicher seinen Sinn, jedoch kann das wegen der Zierde auch zum Zwang werden (der Spieler kann es ja oft genug nicht richtig beurteilen und möchte lieber einen "schönen" Bogen). Insofern habt ihr beide zum Teil recht.
Und ich möchte auch nicht ausschließen, dass es nicht auch ein wenig am Spieler liegt, wie er mit dem Bogen umgeht, und ob mit oder ohne "Zierde"/Gewicht es für ihn besser ist. 

Simseline Profilseite von Simseline, 27.01.2013, 11:11:39

Nunja, ich hab jetzt ein bisserl gestöbert und diesen Bogen gefunden.
Ohne Wicklung - optisch gefällt er mir supergut - kein Schnickschnack das sich auflösen könnte.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Bogen?

http://www.paganino.de/shop/k1417/a41145/scolar-fernambuk-bassbogen.html

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 27.01.2013, 12:39:43

Nein, keine Erfahrung, aber jeder Bogen ist anders. Insofern kannst Du Dir den höchstens bestellen (oder mehrere und ggf. einen davon behalten) und ausprobieren. Wenn Du ihn (sie) nicht magst, dann schicke sie wieder zurück. Ob das nach Österreich hin auch geht (bzgl. kostenfreier Rücksendung) weiss ich nicht, könnte daher etwas teuer werden mit den Versandkosten. 

Ich würde mich nicht am Nichtvorhandensein der Wicklung festbeißen, sondern den Bogen nehmen, der einem liegt und bezahlbar ist. Erst wenn die Unterschiede sehr gering sind würde ich an Deiner Stelle zu dem ohne Wicklung greifen. Meist haben die sehr billigen Bögen so etwas nicht, um Geld zu sparen. 

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