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Shadow SH 965 NFX - Vorverstärker ersetzen

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Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon

Knuckle Profilseite von Knuckle, 24.09.2012, 15:21:52
Shadow SH 965 NFX - Vorverstärker ersetzen

Hat jemand von euch schon mal versucht, den im Lieferumfang enthaltenen Vorverstärker gegen einen anderen zu tauschen? Wenn ja, was und welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

LG

Johannes_Oehl Profilseite von , 24.09.2012, 15:26:41

Anders herum: Was hast du denn für Probleme mit den Preamp? Habe mit dem Pickup problemlos einen guten Sound hinbekommen (nur etwas dumpf).

Knuckle Profilseite von Knuckle, 24.09.2012, 15:41:20

Sound finde ich auch gut, ebenfalls etwas zu dumpf, aber hinzukriegen.

ABER: der Pickup mit dem Vorverstärker gibt - vielleicht bilde ich es mir auch ein - einfach zu wenig Signal raus. Bei gleichen Einstellungen stinkt er in der Lautsträke im Vergleich zu allen möglichen anderen um gut die Hälfte ab, dh. ich muss meinen Markacoustic sowohl vom Gain als auch Master ziemlich aufdrehen. Da dachte ich einfach dran, die beiden Miniklinken zusammenzuführen und in einen anderen Vorverstärker zu schleifen (den ich vielleicht auch nicht am Bass montiert haben muss ....)

lg

midioma Profilseite von midioma, 24.09.2012, 15:48:28

Das wird so nicht gehen.

Das Kästchen für den Saitenhalter ist mehr ein Speiseadapter, die Hälfte der Elektronik (JFET) sitzt direkt an den Folien. Im Kästchen sitzen nur die Batterie, Widerstände und Kondensatoren zur Anpassung und Abkoppeln der Speisespannung, soweit ich mich erinnern kann, und natürlich die (passive) Elektronik für die Klangregelung. 

DIe Folien sind also nicht rein passiv (so wie sie von Shadow mit Anschlußkabel verbaut wurden), daher wirst Du das Speisekästchen nicht so ohne weiteres ersetzen können. Theoretisch geht es mit einer 3V Tonaderspeisung, aber die hat kein käuflicher Preamp. 

Das einzige was man probieren könnte, wäre die (in meinen Augen ohnehin nutzlose) Klangregelung herauszunehmen (d.h. das Bauteil, das Kontakt mit dem Ausgangssignal hat, davon abzuklemmen). Das könnte ein ganz klein wenig mehr Mitten/Höhen bringen. Unter dem Stegfuß ist der Klang eben recht dunkel, gerade bei Piezofolien, die Kristalle haben ja dann immer noch eine geringe Verstärkung gewisser höherer Frequenzbereiche über die Eigenresonanz (ob das schön ist steht auf einem anderen Blatt...). 

Wenn man die Mitten und Höhen stark anhebt, wird der Klang etwas besser, dafür rauscht dann der Verstärker auch ganz schön...
Falls einem der NFX zu dunkel ist, dann muss man mit dem Piezo näner an die Saiten, d.h. irgendwo auf/in dem Steg (Bassbalsereit, Full Circle, Stegflügelpickup, Wilson, ggf. Fishman BP100). 

Vielleicht aber auch mal einen niedrigfrequenten Hochpassfilter (z.B. folgender FDeck HPFpre oder passender Filter im Verstärker, sofern vorhanden) im Signalweg ausprobieren. Der kann die sehr tiefen Bässe etwas abmildern und der Bass müßte etwas luftiger, aber dennoch nach Bass klingen. 

Knuckle Profilseite von Knuckle, 24.09.2012, 15:55:11

Danke für die ausführliche Darstellung - mir gings  aber nicht um den Sound (der ist gut), sondern um den Wumms :-)

wie gesagt, im Vergleich zu anderen Piezos kommt beim NFX de facto nur die Hälfte raus bei gleichen Einstellungen am Bassverstärker (Volume am Preamp sowieso auf "Anschlag")

lg

playbass Profilseite von playbass, 24.09.2012, 23:12:29

Den FDeck HPFpre hätte ich gerne mal getestet, jedoch ist er meines Wissens in Europa kaum zu bekommen, da Francis Deck mit bisher und wahrscheinlich niemals diese CE Zulassung beantragen wird. Schade!

Der Lehle Sunday Driver ist mir etwas zu spartanisch, einen Phase Switch und Hochpass sind schon ganz angebracht.
Der Fishman Platinum hat bei mir klanglich garnicht funktioniert und dessen 5-Band EQ ist das Beschissenste was mir in meinen 30 Jahren als Bassist an Klangregelungen untergekommen ist. 
Der nun von mir benutze LG Baggs GigPro ist wirklich ganz ok, hat aber den Hang die Tiefmitten etwas zu verschleiern. Dies kann man durch eine relativ schmalbandige Anhebung im Bereich 400-500Hz wieder egalisieren - aber je weniger EQing desto besser.
Die Ruppertschen/Lehle Flagschiffe sind etwas zuviel des Guten. 

Der HPFpre wird sehr geprisen unter Talkbass, gerade weil der Sound sehr transparent und nicht ververärbend sein soll.

midioma Profilseite von midioma, 24.09.2012, 23:29:52

Den Hochpass-Filter soll es auch in einigen aktuellen Verstärkern geben, weiss leider nicht mehr genau welchen.

Man kann in den USA einen Weitersendungsdienst in Anspruch nehmen (natürlich kostenplichtig, aber es kostet ja auch Porto nach Deutschland) und so an einen HPFpre kommen oder ihn selbst bauen. Die Schaltpläne sind auf den Web-Seiten von Francis Deck frei verfügbar. 

Ich hoffe, dass ich im Winter dazu komme mal einen HPFpre zu bauen. Den reinen Impedanzwandler von Francis (quick-and-dirty) habe ich schon gebaut und er ist wirklich sehr klangneutral. 

Neuester Beitrag playbass Profilseite von playbass, 25.09.2012, 07:16:21

Das mit der Weiterleitung war mir neu, daher habe ich mal recherchiert: http://www.trendsderzukunft.de/produkte-usa-importieren-ohne-us-adresse-paketweiterleitung-deutschland/2009/05/28/
Geht also doch problemlos. Allerdings fallen auf den Produktpreis noch einmal $50 an Kosten für Service und Versand an.

Selbstbauen: ja, die Schaltpläne habe ich mir auch schon angeschaut, hatte mir auch schon mal die Brocken zusammengesucht....aber habe dann doch Abstand davon genommen. Eigentlich bin ich BASsits und nicht BAStler und mir ist da echt die Zeit zu schade...

Fürs Erste bin ich mit meinem Setup zufrieden - so der Winter gnädig ist, lese ich gerne einen Erfahrungsbericht über den Midioma-HPF.

Johannes_Oehl Profilseite von , 24.09.2012, 15:53:26

Ideal finde ich die Kombination von diesem Shadow mit dem Balsereit, der recht viele Höhen hat, notfalls geht es aber auch mit dem Shadow alleine. Mit dem Fishman EQ kann man das Signal auch ganz gut aufhübschen.

midioma Profilseite von midioma, 24.09.2012, 16:10:47

Die Regler am Shadow-Speiseadapter kann man eh vergessen. 

Die Piezos sind (je nach Konstruktion/Kristallschnitt) vorzugsweise biege- oder druckempfindlich. Bei einer großen Fläche verteilt sich der Druck aber natürlich. Dafür sind die Verzerrungen sehr gering. 
Der JFET verstärkt nur den Strom (also die Belastbarkeit mit geringeren Eingangswiderständen), nicht aber die Spannung (wenn es nicht ein JFET innerhalb eines Operationsverstärkers ist). Operationsverstärker benötigen (bis auf sehr wenige Ausnahmen) eine vergleichsweise hohe symmetrische Spannungsversorgung, typisches Minimum +/- 4,5V. 
Der Shadow hat aber nur eine 3V-Batterie. Also nur Impedanzwandler mit JFET, keine Spannungsverstärkung möglich. 
Typische Preamps und auch andere Impedanzwandler haben mindestens eine 9V Spannungsversorgung. Auch schon etwas eng, insbesondere wenn die Batteriespannung mit der Zeit abnimmt, aber immerhin dreimal so hoch. 

Entweder Du hängst Dir noch einen (Wechsel-)Spannungsverstärker hinter den Shadow-Speiseadapter oder Du drehst den Verstärker etwas mehr auf. Schlimmer als ein etwas leiser Pickup ist ein recht lauter, der die Eingangsstufe übersteuert ...

playbass Profilseite von playbass, 24.09.2012, 16:16:00

Ich hatte den NFX getestet und habe auch ganz ordentlichen Sound hin bekommen, jedoch mußte ich dabei eine irre EQ Kurve einstellen, so von -10db im Bassbereich gleichmäßig bis +15db im Höhenbereich - eine irre Schräge also. Gerauscht hat da bei mir allerdings überhaupt garnichts im Gegensatz zu midioma. Daher liegt das Rauchen wohl eher an ungünstigen Gain Stufen hinter dem NFX.

Ich bin dann doch beim Balsereit + LG Braggs GigPro gelandet. 
Nur mit Balsereit mußte ich eine Smile Kurve am EQ einstellen, mit dem Gigpro ist sie flach, da der den Smile schon eingebaut hat. Für mich die optimale Ausgangsposition um am EQ Nuancen einzustellen, oder auf den Spielort anzupassen.

 

jlohse Profilseite von jlohse, 24.09.2012, 17:07:50

Ich habe vor einigen Jahren mal ne Weile mit dem PVDF-Piezo-Folien, wie sie im Nanoflex verbaut sind, herumexperimentiert. Der große Nachteil der PVDF-Folie ist, dass auch das Kabel stark mikrofonisch ist. Das kan man eigentlich nur lösen, wenn man direkt am Sensor/an der Folie vorverstärkt. Dadurch geht aber auch ein Vorteil der Folie verloren, denn ohne die dicken Plastikdinger am Sensor und aktiver Elektronik geht es nicht. Elektretfolie (APTflex oder BBand-Pickups) funktioniert hingegen auch passiv, wenngleich auch hier der Pegel unter dem eines herkömmlichen Piezos bleibt.

midioma Profilseite von midioma, 24.09.2012, 17:22:19

Da kann ich Jonas nur zustimmen, die gleichen Erfahrungen habe ich auch beim Experimentieren mit Piezofolien gemacht. Entweder ist das Kabel zu dick (Instrumentenkabel) um es an die FIlie anzulöten oder es ist mittel bis stark mikrophonisch (wegen der extrem hohen Ausgangsimpedanz der Piezofolien: 20 MOhm). Bin dann für den EUB vorerst wieder bei Piezoscheiben gelandet. 

Daher ist bei dem NFX ja auch der seitliche Keil an der Folie, der den SMD-JFET zur Impedanzwandlung (und möglicherweise noch einen Widerstand) enthält. Den Rest kann man ohne Gefahr in den Speiseadapter packen. Daher muss man beides eben auch zusammen verwenden, in jedem Teil ist nur die halbe Elektronik drin. 

Die Plastikkeile am Sensor finde ich im Gegensatz zu Jonas nicht problematisch. Ich habe etwas weiches Klettband darunter geklebt (OK, es war eine weisse Verzierung am oberen Rand eines kleinen Weihnachtsstiefel aus Plastik...) um die Decke zu schützen und ein eventuell mögliches Klappern zu verhinden. 

Das mit der Absenkung der Bässe und der Anhebung der Höhen (insbesondere hier maximal) habe ich auch. Das Rauschen kommt natürlich nicht so sehr vom Pickup sondern eher von der Klangregelung im Verstärker. Meiner ist aber auch schon ein recht altes (fast schon historisches) Modell...

Der Vorteil vom NFX ist, dass er billig ist, keine Impedanzprobleme auftauchen und man dank zwei Folien ggf. sogar noch ein "Backup" hat. Ausserdem kann man ohne Umstellung des Verstärkers vom Pizicato zum Arco wechseln. Dafür ist der Ton recht weich und dunkel. Der eine mags, der andere nicht. 

Ach ja, mehr "Wumms", ich interpreriere das mal als Attack oder Einschwingphase, bekommt man ebenfalls wenn man mit dem Pickup näher an die Saite herangeht. Also irgendwo im Steg zwischen Fuß und Saite. Typische Pickups hier sind Bassbalsereit (wie schon erwähnt) oder Full Circle. Die Stegflügeltonabnehmer haben meist unangenehme Resonanzen. Das mag am Anpressdruck (zu hoch) oder der Resonanz des Stegflügels selbst liegen oder auch an den Eigenfrequenzen des recht dicken Piezokristalls. Es soll aber auch Ausnahmen geben...
Dafür wird mit zunehmender Nähe zur Saite der gestrichene Klang aufdringlicher und kratziger. Man muss eben einen brauchbaren Kompromiß finden wenn man auch verstärkt streichen will. 

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