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Zugeordnete Kategorien: Saiten

Fastel Profilseite von Fastel, 13.05.2012, 23:55:39
Saitenprobleme

Ich bin mit dem Sound meines Basses sehr unzufrieden.

Der Vorbesitzer des Basses hat gesagt, dass dieser schon 20 Jahre rumgestanden hat. Vielleicht übertreibt er, aber der Typ war bestimmt an die 70 Jahre alt - also warum nicht...

Problem: Queitschen der Saiten / schlechte Ansprache. Einfach kein warmer, konstanter Ton bei schnellem Detaché.

Frage: Was tun?

Beim Unterricht benutze ich den Bass meines Lehrers und da ist der Sound viel besser und die Bespielbarkeit/Ansprache.

Den Bogen habe ich erst vor einigen Tagen neu behaaren lassen (Die Aufnahme ist mit neuen Haaren).

Was ist mit den Saiten? Ich bin Neuling und spiele erst ein halbes Jahr, kann nicht einschätzen ob die Saiten vielleicht zu abgenutzt sind. Kann man sagen, dass das Geqietsche daher kommt?

Oder sind die Saiten vielleicht gar nicht so Klassik geeignet? an den Enden stehen die römischen Zahlen für 1 3 und 4 und eine Saite mit "S".

 

Danke und Grüße

Bigsby Profilseite von HannoBass, 14.05.2012, 00:43:11

Hallo,

die Saiten können zu alt sein oder auch von der falschen Sorte. Aus der Ferne kann man da nicht viel zu sagen...Am besten bringst du den Bas einfach zu deinem Lehrer. Gemeinsam könnt ihr dann entscheiden, was getan werden muss. Es könnte auch am Bass selber oder am Kolophonium liegen. Klingt aber sehr danach, dass der Bass auch zum Geigenbauer muss. Dein Lehrer kennt sicher einen guten:-)

Grüße

LowB Profilseite von LowB, 14.05.2012, 01:55:20

Hi Fastel!

Ferndiagnose - wie immer schwierig! "Neu bezogener Bogen", spielst Du den auch bei Deinem Lehrer, es könnte ja sein, daß er das Kolophonium noch nicht richtig aufgenommen hat. Ansonsten schließe ich mich den Ausführungen von Bigsby an, das "Gesamtsystem" mal von Deinem Lehrer überprüfen lassen und ggf. danach damit zum Geigenbauer. Sind eventuell Kolophoniumablagerungen auf den Saiten? Zuviel ist auch nicht gut! Aber nach vielen Jahren scheint mir ein Saitenwechsel kein übertriebener Aufwand.

Ich meine, daß es von den von Dir beschriebenen Saiten hier auch mal einen Thread gab, finde ich im Moment aber nicht mehr.

Grüße

Thomas

Fodera Profilseite von , 14.05.2012, 10:18:10

Damals waren die Pirastro Flexocor (hießen damals etwas anders) sehr beliebt, gut möglich das sie auch auf deinem Bass sind. Die haben am Saitenhalter einen blauen/türkisen Faden. Wenn du Streichen möchtest, ziehe doch mal Belcantos oder Evah Pirazzi auf, ich spiele die Belcantos selbst, sie sind angenehm zu streichen und nicht zu straff.

Fastel Profilseite von Fastel, 14.05.2012, 11:20:14

Oh Sorry habe vergessen die Aufnahme reinzustellen:

http://dl.dropbox.com/u/3094444/bass%20kreisch.mp3

In Richtung des Endes der Saiten (also da wo der "Ball" mit den Ziffern ist) ist das in der Tat mit nem türkisfarbenen Stoff umsponnen. Ich möchte die selben Saiten in frisch aber nicht unbedingt. Dann lieber eine neue Sorte ausprobieren. Gibt es so Standard-Saiten, die bezahlbar und gut sind. Sehr weit verbreitet ist ja das Pops, dass ich auch habe. Kann ja sein, dass es in Sachen Saiten ein ähnliches Produkt gibt.

"Einfach mal neue Saiten" ist so eine Sache bei den hohen Kosten. :)

Den Bass mitnehmen ebenfalls - da kein Auto und etwas längerer Fußweg. Aber ich werde mich mal bemühen.

 

Danke soweit.

 

PS: ichs ehe grade, dass es hier auch einen Marktplatz für gebrauchte Kontrabasssaiten gibt. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit. Allerdings müssen sie fürs Streichen (Orchesterstimmung) optimiert sein.

Fodera Profilseite von , 14.05.2012, 11:24:55

Wie gesagt an Saiten sind Belcanto oder Pirazzi für Streichen sehr gut finde ich.

Und Pops finde ich überhaupt nicht gut. Es klebt sehr stark. Da ist mir z.B. das Nyman Kolophonium oder das Kolstein viel lieber. Das kann auch das "Quietschen" reduzieren, das man auf der Aufnahme hört.

Fastel Profilseite von Fastel, 14.05.2012, 11:41:30

Kann man einfach so das Kolophonium wechseln? Oder muss der Bogen dazu irgendwie sauber gemacht werden? Ich habe noch "Old Oak" da, das ist sehr hart und vergleichsweise trocken.

LowB Profilseite von LowB, 14.05.2012, 11:57:19

Hi Fastel!

"Old Oak" ist ein ziemlich grausliches Kolophonium. Was spielt Dein Lehrer? Manche Menschen behaupten, daß man die Bogenhaare vor einem Kolophoniumwechsel reinigen sollte, aber ich selbst teste z.Zt. mal wieder verschiedene Sorten und habe keinerlei Nachteile durch das mischen festgestellt.

Grüße

Thomas

P.S. Eine Anleitung für alle, die trotzdem meinen Bogenhaare auswaschen zu müssen: http://www.geigenbau.com/tippsundtricks/cellobogen/bogenhaarewaschen/bogenhaare.html Von Shampoo möchte ich aber abraten (Fette, Silikone), lieber Neutralseife verwenden.

Uli Profilseite von Uli, 15.05.2012, 09:52:46

Kolophonium im Bogenhaar wird ja hart und staubig. Daher bürste ich mein Bogenhaar regelmäßig, in mäßig gespanntem Zustand, mit einer Kinderzahnbürste mit Naturborsten kräftig aus. Natürlich erst kurz vor dem Neukolophonieren.

Gruß, Uli

Fodera Profilseite von , 14.05.2012, 11:58:21

Old Oak fand ich auch nicht gut. Ich würde den Rest vom Pops abwischen.

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 14.05.2012, 14:25:28

 

Römische Ziffern und ein S, das sind Thomastik Spirocore. Die sind wie bekannt nicht die besten Streichseiten, um es mal vorsichig auszudrücken. Vor allem für Anfänger total ungeeignet. Da ist, wenigstens zum Streichen, fast alles besser... Die Spirocores können zwar nach vielen Monaten besser streichbar werden, aber ich würde die einfach ersetzen. Belcanto ist ok, und fast alles von Pirastro, vor allem Passione lässt sich herrlich streichen und klingt sehr gut. Kolophonium ist eher Geschmackssache. Old Oak habe ich eine Zeitlang probiert weil man mir davon so viel Gutes erzählt hatte, aber meinetwegen ist nur Hype. Für mich wenigstens gar nicht so gut wie Pops oder Nyman. Aber es riecht schon lecker :-) Vor allem frisches Kolophonium gebrauchen. Wenn's trocken ist geht nichts. Oft sind die 10 euro für ein frisches Kolophonium alles was man braucht. Good luck ! B7
Fastel Profilseite von Fastel, 14.05.2012, 21:38:52

Ok dann werd ich um Neukauf nicht herum kommen. Ich muss aber sagen, dass die Saiten gezupft auch nicht gut klingen. Sehr wenig Sustain. Hoffe das liegt nicht am Bass. Naja mehr weiß ich, wenn neue Saiten da sind.

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 15.05.2012, 11:46:07

Wenn das Spirocore mit S auf der einen Seite und einer römischen Zahl auf der anderen Seite der Kugel sind, dann sind es Solo-Saiten, also für Fis-1,H-1, E, A. Wenn Du die auf Orchesterstimmung stimmst (was einige Slapper tun) haben sie nicht allzuviel Spannung. Sustain sollte bei Spiros aber eigentlich immer da sein. Allenfalls wenn sie neu sind noch etwas weniger als sonst, was hier aber kaum der Fall sein dürfte.

20 Jahre sind für jede Saite eine sehr lange Zeit, aber Spirocore können so lange durchhalten. Meine waren auch 15 Jahre drauf (aber davon jahrelang kaum gespielt) und ich hätte sie noch weiter spielen können. Die waren da erst so richtig gut. Wenn die allerdings vorher schon jahrelang intensiv gespeilt wurden wären neue fällig. Und eine kleine Warnung: Wenn Du normale Spiros bestellst werden die für Dich u.U. sehr hart sein (starke Spannung). Wenn es Spiro sein sollen (z.B. wegen der langen Haltbarkeit), dann würde ich erst einmal die weichen probieren. DIe lassen sich auch besser streichen als die mitteren. 

Ich habe mir sagen lassen, dass Helicore noch mehr Sustain haben sollen als Spirocore. Vielleicht willst Du die mal probieren oder Du gehst mal mit dem Instrument zum Geigenbauer und läßt Dir einen Kommentar dazu geben. Wenn die Helicore auch nicht genug Sustain haben wird dir ohnehin nichts anderes übrig bleiben. 

Allerdings haben die meisten Saiten, die sich gut streichen lassen, in der Regel wenig Sustain, die mit viel Sustain lassen sich nicht so bequem streichen. Die, die beiden können sollen, können meist beides nicht so richtig. In der Regel geht beides, man muss sich eben entscheiden was einem wichtiger ist und die Nachteile im anderen Bereich in Kauf nehmen. 

Den Bogen würde ich auch mal an einem anderen Bass ausprobieren. So kann man das Feld langsam eingrenzen. 

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