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Parkplätze nur für Kontrabassisten

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Uwe Profilseite von Uwe, 01.04.2012, 01:25:58
Parkplätze nur für Kontrabassisten

 

Ab morgen haben wir ein Problem weniger, wenn wir mit unserem großen Instrument unterwegs sind. Denn dann ist uns ein Parkplatz fast sicher. Wie es dazu kam? nun ist es heraus, und der Weg dorthin war nur scheinbar zufällig.

Vor einigen Jahren hatte sich das Marketing der Volkswagen AG bei der Namensgebung der neuen Modellserie für den Bereich der Musik entschieden. Die Namen strahlen neben Alltagstauglichkeit vor allem Souveränität und Temperament aus, gerüchteweise stecken "Groove", "Presto" oder "Furiant" im Köcher. Das erste Modell aus der neuen Crossover-Staffel wird nun den stolzen Namen "Basso" tragen. Man betonte in Wolfsburg, es sei kein Zufall, daß das erste Modell dieser Reihe wie ein schöner italienischer Kontrabaß komponiert worden sei - optisch, haptisch, und vor allem akustisch.

In den letzten Jahren waren die neuen Modelle des Weltkonzerns stets in fernen Ländern präsentiert worden. Nun wollte man im Stammsitz Wolfsburg Bodenständigkeit herausstellen.

Deshalb präsentiert Volkswagen pünktlich zum Beginn des zweiten Quartals 2012 den neuen "Basso" ganz in der Nähe des Unternehmenssitzes. Das Event findet heute um 10 Uhr in Gegenwart nationaler und internationaler Polit- und Kulturprominenz statt. Ort ist das Staatstheater Braunschweig mitsamt Environment. Das Haus ist in Rekordzeit grundrenoviert worden, alle Vorstellungen waren dafür ausgesetzt. Auch der angrenzende Park hat ein neues Fashioning bekommen. OB und involvierte Behörden lobten zum Abschluß der Arbeiten die unkomplizierte Zusammenarbeit mit dem Weltkonzern.

Der Trailer für das neue Modell wird von einem Top-Bassisten vorgestellt. Da VW bei solchen Gelegenheiten nur anheuert, was gut und teuer ist, darf man gespannt sein.

Bei Volkswagen weiß man, daß ein Auto einen Parkplatz braucht. Deshalb steht im Licht dieser automobilen Premiere noch eine weitere an: ein neues Verkehrszeichen wird enthüllt. Dann ist amtlich abgesegnet: zwischen Kleve und Bademeusel, zwischen Kupfermühle und Schönau werden Parkplätze entstehen, die ausschließlich Kontrabassisten vorbehalten sind. Wie VW diese Regelung durchgesetzt hat, ist nicht bekannt, die zuständigen Sachbearbeiter in Ramsauers Verkehrsministerium werden sich lange gewunden haben. Aber es bedurfte wohl nur einer knappen Weisung, um sie gefügig zu machen. In Rekordzeit entstand das neue Zeichen mitsamt Aufkleber für die Windschutzscheibe des Wagens, selbstverständlich im heimatlichen Weißblau des Ministers, in der rechten unteren Ecke klein das runde Logo des Sponsors. Alle berührten Vorschriften und Erlasse wurden geändert, die Schulung der Polizei ist abgeschlossen.

Heute werden die Bilder des neuen "Basso", Kontrabaß auf dem Beifahrersitz, vor dem neuen Verkehrzeichen um die Welt gehen. Dessen erstes Exemplar ist bereits jetzt vor dem neuen Bühneneingang des ehrwürdigen Staatstheaters aufgestellt. Der befindet sich nun auf der Südseite des Gebäudes, deshalb fällt viel Licht auf die Stars des Tages, den neuen Basso und das neue Verkehrszeichen 318.

Sonderparkplätze "Parken nur für Kontrabassistinnen und Kontrabassisten" (PanfKuK) werden zunächst vor Theatern, Opernhäusern, Jazzclubs und Musikschulen eingerichtet; die kommunalen Knöllchengeberinnen werden gleichzeitig umgehend informiert.

Und was für unsereinen das Wichtigste ist: Ab morgen, Montag, bekommt jede Bassistin und jeder Bassist mit Wohnsitz in Deutschland beim zuständigen Straßenverkehrsamt den erforderlichen Frontscheiben-Aufkleber ausgehändigt. Voraussetzung ist ein kurzes Probespiel in der Schalterhalle oder beim Amtsleiter, sowie Zahlung einer einmaligen Gebühr von 10,00 € in bar. Denn nur wer in der Zentralen KontrabassistInnen-Datenbank des Bundes (BuKon) eingetragen ist, hat ein Anrecht auf einen dieser besonderen Parkplätze. Dafür nimmt man gern einen kleinen Sonderauftritt in Kauf, zu dem man Geld mitbringen muß.

LowB Profilseite von LowB, 01.04.2012, 08:56:51

Hi Uwe!

Habe ich es richtig verstanden, daß die Plakette für alle PKW und nicht nur für den VW Basso gültig ist? Bei meinem Auto sehe ich das Problem, daß es mir eh niemand glaubt, daß ich nach Ausbau des Beifahrersitzes einen 4/4 Baß, 2 E-Bässe, Amp und 2x10er Box locker transportiert bekomme, sie werden mich trotzdem abschleppen, es ist ein 24 Jahre alter Porsche und nein, den Cayenne oder wie das Monstrum heißt, gab`s damals noch nicht.

Und dann: Mal angenommen ich parke vor dem Theater, der Baß ist aber im Theater und eine Politesse sieht dies wie ich ohne Baß aussteige - darf ich dann den Parkplatz trotzdem benützen? Ich glaube da wurde wieder mal ein Gesetz mit zu heißer Nadel gestrickt, ich werde morgen mal beim Bundesverfassungsgericht (wohne ja quasi in der Nachbarschaft) vorbei gehen und eine Petition eingeben, daß das Gesetz für alle PKW-Fahrer (keine Diskriminierung von Porsche- und sonstigen Kleinwagenfahrern!) und eben generell gilt, mit oder ohne Baß.

Grüße

Thomas

upuetz Profilseite von upuetz, 01.04.2012, 09:37:08

Ich habe letztens auch davon gelesen, dass es spezielle Parkgelegenheiten für Violinisten, Hornisten, Tenöre und Sopranistinnen geben soll, wo man ab dem Aussteigen auf einem roten Spezialteppich weich und sanft, fast schwebend laufen kann, um das Nervenkostüm positiv zu stimulieren. Das hat wohl weniger praktische Gründe, sondern soll sich hinterher positiv im sozialen Gefüge des Ensembles auswirken.

LowB Profilseite von LowB, 01.04.2012, 09:53:16

Hi upuetz!

Gerüchteweise sollen diese Teppiche ja auch überdacht werden, sonst macht das auch nicht so den ganz großen Sinn, schließlich kann man die sensiblen Musiker nicht so ohne weiteres Regen oder Sonne aussetzen.

Grüße

Thomas

 

 

 

upuetz Profilseite von upuetz, 01.04.2012, 10:18:08

Wohingegen die Beschaffenheit des Parkplatzes bei Posaunisten keine grosse Rolle spielt, hier sollte nur für ausreichende Versorgung mit den 'richtigen' Kaltgetränekn  gesorgt sein. Dafür würde man auch Lehm und Motsche in Kauf nehmen!

Uli Profilseite von Uli, 01.04.2012, 13:51:45

Ach, das haben wir Tubisten doch schon lange.   8

http://www.ebay.de/itm/Tuba-Player-Parking-On ... main_0&hash=item1c24f20fb5

Grüße, Uli

midioma Profilseite von midioma, 01.04.2012, 15:16:36
Simseline Profilseite von Simseline, 01.04.2012, 14:37:55

Leute, heute ist der 1. April. Das ist sicherlich nur ein Scherz. Sinnvoller wäre eine Pickerl wie für die Behindertenparkplätze. Alle Kontrabassisten und Kontrabassistinnen dürfen auch auf Behindertenparkplätzen stehen bleiben. Da ist dann genug Platz um das Schnuckelchen sanft aus dem Auto zu hieven. :D

upuetz Profilseite von upuetz, 01.04.2012, 16:03:21

Lieber Simseline,
auch wenn heute der 1.April ist, über sowas macht man keine Scherze! Auch unter Kollegen nicht! Überhaupt nicht vorstellbar!!!

Aber da steckt ja eine prima Anregung drinnen: Bassisten sind aufgrund ihrer Instrumentengröße (...und NUR deshalb!) eigentlich generell so einzustufen wie Behinderte! Das wäre doch die Chance, beim Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als unordentlich Behinderte die Gleichstellung mit ordentlich Behinderten zu erklagen. Auch und gerade weil wir ja professionell mit gefährlichen Substanzen arbeiten müssen (...Kolophonium!!!)

Wir brauchen also unbedingt eine Politikerlobby! Vielleicht könnten einige Bassisten die Piraten unterwandern (auch wenn das Unterwandern mit einem etwas auffälligen Instrument nicht so ganz einfach scheint...) und sich an die Spitze der Wutbürger stellen!

Solidarische Grüße zum 1.April von

Uli

 

midioma Profilseite von midioma, 01.04.2012, 16:55:40

Das dürfte wahrscheinlich nur eine weitere Richtlinie der EU mit sich bringen, dass ausschließlich (auf andere Weise) Behinderte überhaupt noch Kontrabass spielen dürfen. So schafft man doch in Politikerkreisen doch dererlei Begehrlichkeiten aus der Welt. Das einzige was mir dazu einfiele wäre, dass wir als Kontrabassisten grundsätzlich als behindert eingestuft werden. Aber dann dürften wir wohl auch nicht mehr Auto fahren...

Und Darmsaiten darf man natürlich auch nicht mehr besitzen, die fallen ja unter die Kategorie "biologische Kriegsführung" (wg. Rinderwahnsinn u.ä.). 

In Flugzeugen dürfen Kontrabass-Reservesaiten natürlich nicht ins Handgepäck, ist ja klar, gefährliche Waffe (zumindest potentiell).
Die mit gelochter Kugel oder Schaufe sind ja die schlimmsten...

LowB Profilseite von LowB, 01.04.2012, 18:18:13

Hi Jörg!

"Und Darmsaiten daf man natürlich auch nicht mehr besitzen, die fallen ja unter die Kategorie "biologische Kriegsführung" (wg. Rinderwahnsinn u.ä.).

Findest Du das lustig? Die Realität hat Dich nämlich schon längst überholt!!! Im Zuge der BSE-Hysterie wurde die allgemeine Verwendung und besonders der Import argentinischer Rinderdärme in Länder der EU verboten. Jetzt möge macher Fragen: "Rinderdarm?" Ja, für zahlreich Instrumente wie etwa die Laute werden Rinderdärme und keine Schafsdärme verarbeitet. Die Beschaffungsschwierigkeiten führten letztes Jahr zu einem Produktionsstop bei Aquila, die Firma stand auf der Kippe, der französische Hersteller Safracob ist sogar letztes Jahr deswegen ganz vom Markt verschwunden.

Unter www.petizionionline.it gab es am 14.11.11 einen Aufruf diesen Wahnsinn zu stoppen, leider finde ich den genauen Link nicht mehr. Wahnsinn kann mehrere Ursachen haben, nicht nur verursacht durch den Genuß von kontaminiertem Rindfleisch, in manchen Bereichen der EU scheint er weitverbreitet zu sein.

Und zum regelmäßigen Genuß von Rindersaiten fehlen mir die finanziellen Mittel und die passenden Kochrezepte.

Und dieser Beitrag ist aprilscherzfrei, ehrlich. Leider.

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 01.04.2012, 19:50:30

Hallo Thomas,

das Problem mit dem Rinderdarm war mir bekannt. Ich finde das keineswegs lustig, aber das sind viele Regulierungen der EU auch nicht. Ein Besitzverbot zwecks "biolgischer Kriegsführung" finde ich allerdings als Überspitzung des Problems schon wieder ein wenig lustig, wenn auch mit einer Menge Sarkasmus darin. 

Natürlich konntest Du nicht wissen, dass mir das Problem mit dem Rinderdarm bekannt war, daher habe ich auch absolut nichts gegen Deine Stellungnahme. 

Das mit den Kontrabaß-Saiten im Handgepäck wäre ja fast einen Versuch wert (sofern jemand die Saiten vor der Kontrolle in Empfang nehmen kann falls die beanstandet werden). Es würde mich wirklich interessieren ob es da Probleme gäbe. Die Nagelschere meiner Frau war jedenfalls ein no-go. 

Jörg

upuetz Profilseite von upuetz, 01.04.2012, 18:19:44

Hallo zusammen! 

Ich werde beim kommenden Osterfeuer meinen Kontrabass verbrennen und mir eine Mundharmonika oder ein Kazoo kaufen. 

Damit habe ich vielleicht dann doch noch eine Überlebensperspektive!

Ich werde in einem Jahr berichten, was aus mir geworden ist...

Gruss, Ulrich

LowB Profilseite von LowB, 01.04.2012, 18:27:49

Hi Ulrich!

Ich glaube leider nicht, daß wir in einem Jahr nochmal von Dir hören, ein Jahr ohne Kontrabaß überlebt doch kein richtiger Basser. So oder so - wir sind verdammtdevil_smile.

Grüße

Thomas

midioma Profilseite von midioma, 01.04.2012, 19:55:46

Ulrich NEIN!

Auf gar keinen Fall verbrennen, das ist CO2-mäßig überhaupt nicht vertretbar und die durch den Lack entstehenden Giftsoffe müssen natürlich unschädlich gemacht werden und dürften nicht in die Atmosphäre gelangen. Kupfer und Nickel darf natürlich auch nicht in die Natur abgesondert werden etc. 

Spiel weiter Deinen Bass, da sind die Gifte noch am besten aufgehoben und irgendwann kommt automatische die Behinderung, die uns zur Nutzung der Behindertenparkplätze berechtigt...

Jörg

upuetz Profilseite von upuetz, 01.04.2012, 20:07:53

Liebe Bass-Kollegen,

ok, Ihr habt mich überzeugt! Ich werde meinen Bass weiter spielen, dabei giftige Substanzen binden und am Rande des Rinderwahns entlanghangeln und hoffen, dass wir irgendwann vielleicht mal als irgendwie auch behindert anerkannt werden...

Meine Familie wird mir den Verzicht auf Mundharmonika und Kazoo wohl danken.

Nächstes Jahr am 1.April sollten wir aber unbedingt eine politische Initiative starten und dabei voll auf die FDP setzen (Fiele Dolle Passisten) Zur Not machen wir einen Sternmarsch nach Berlin und werden dabei unsere Kontrabässe wie Waffen vor uns hertragen. Und wehe, einer stellt sich uns in den Weg!!!

Bis denne

Uli

Neuester Beitrag Simseline Profilseite von Simseline, 01.04.2012, 22:09:21

Uli, du hättest dein Leben ohne Kontrabass wahrscheinlich nach kürzester Zeit beendet.
Das wär schade gewesen - aber zum Glück konntest du umgestimmt werden.

Ich hab schon die Schlagzeile gesehen!

Kontrabassist erlitt durch Bassentzug schwere Depressionen und nahm sich mit einer BSE verseuchten alten Darmsaite, die er durch Zufall in seiner Kommode fand, fand das Leben.

Nicht auszudenken!!!!

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