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Unterschiede Cello /Kontrabass

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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik - Neuling

Marie-Caroline´Schlief Profilseite von , 25.03.2005, 19:36:42
Unterschiede Cello /Kontrabass
Hallo...
Ich habe ein Problem und würde mich freuen wenn irgendjemand zeit finden würde und mir ein paar tipps zu geben und vielleicht bei bevorstehenden Problemen ein wenig zu helfen:
ich spiele Cello und werde nächste woche einem Kontrabass schüler ein wenig "nachhilfe " geben in sachen Intonation...
Gibt es beim kontrabass irgendwelche Unterschiede (Stimmung, Saiten, griffe, Lagen...)und wenn , könnte mir jemand die Unterschiede im bezug aufs cello spielen erklären und beschreiben?
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar
Fab Profilseite von , 25.03.2005, 20:08:11
Ich muss bei diesem Posting sofort an so eine typische Westernfilm-Szene denken. Die Schwingtür geht auf, eine Cellistin tritt in einem Saloon mit zechenden KontrabassistInnen, in die plötzlich entstandene Totenstille spricht sie diese Frage und dann ... ? Werden ihr die KontrabassistInnen weiterhelfen? Es bleibt auf jeden Fall spannend!

Fab
pff^^ Profilseite von , 25.03.2005, 22:24:51
Also...
Als erstes sollte man als Cellist wissen, dass ein Kontrabass nicht in Quinten, sondern in Quarten gestimmt ist. Es gibt zwar Kontrabassisten, die mit quint-gestimmten Bässen spielen, aber dein "Nachhilfe"-Schüler wird das bestimmt nicht.

Seiten von dick nach dünn: E - A - D - G

Griffe: normalerweise 1-2-4, es gibt aber auch Bassisten, die in der Halslage auch mit 3. Finger spielen.

Lagenbezeichnungen sind soweit ich weiß gleich.

Da es um Intonation geht und nicht um spezielle Techniken, glaube ich das ein gutes Gehör schon fast reicht.
Marie-Caroline Schlief Profilseite von , 26.03.2005, 09:03:51
Hallo..
Erst einmal danke für deinen Eintrag, so langsam habe ich glaube ich nen kleinen einblick, was mich dort erwarten wird...
Ich hätt da nur noch mal eine Frage und zwar:
Wenn ihr Kontrabassisten mit 1.-2.-4. Finger spielt, dann entspricht doch der vierte Finger wieder der nächst höheren leeren Saite, oder?
FrederikM Profilseite von FrederikM, 26.03.2005, 09:35:35
Nein. In der Halben Lage auf der E-Saite wird vom 4- Finger ein G gegriffen. Das A wird mit dem 4. Finger gegriffen, wenn sich die Hand in der 2. Lage befindet.

Kurzer Überblick( ich betrachte nur E- und A-Saite):

Halbe Lage:

Leere Saite = E Leere Saite = A
1. Finger = F 1. Finger = B
2. Finger = F#/Gb 2. Finger = H
4. Finger = G 4. Finger = C

1. Lage:

E-Saite A-Saite
1. Finger = F#/Gb 1. Finger = H
2. Finger = G 2. Finger = C
4. Finger = G#/Ab 4. Finger = C#/Db

2. Lage:

E-Saite A-Saite
1. Finger = G 1. Finger = C
2. Finger = G#/Ab 2. Finger = C#/Db
4. Finger = A 4. Finger = D

Gruß,

Frederik
Uwe Profilseite von Uwe, 26.03.2005, 12:14:40
Vielleicht fällt es mit einer generellen Übersicht einfacher. Ich habe eine Grifftabelle für Kontrabass von Günter Klaus (erschienen bei Zimmermann / Frankfurt 1986 - ZGT 108), diese zeigt die verschiedenen Lagen und Fingersätze, und zwar sowohl am Hals des Instruments, als auch danebenstehend in Notenschrift. Habe ich früher des öfteren gebraucht, jetzt allerdings seltener.

Gruß,

Uwe
Marie-Caroline Schlief Profilseite von , 26.03.2005, 16:21:14
hallo...
danke für deine Nachricht...Vielleicht kannst du mir ja deise Grifftabelle einmal schicken...Ich wäre dir jedenfalls sehr dankbar darüber
luka skywalker Profilseite von , 28.10.2009, 16:03:12
Hallo Uwe,
ich habe ein ähnliches Problem, ich komme als Nicht-Notenleserin vom Bassguitarre spielen, und hab jetzt seit einigen Jahren ein Kontrabass zu Hause rumstehen, auf dem ich auch immer mal so ein bischen rumgestümpert habe.
Jetzt ergibt sich für mich die Situation, das ich mit Leuten zusammen spielen möchte die mir sagen, mach mal was auf G.
Wäre auf dem Elektrobass nicht das Problem, habe schließlich schon lange mit Leuten zusammen gespielt, aber auf dem Kontrabass finde ich die Bünde und die Töne nicht. Problem ist, gestimmt ist er, aber das was ich für Bünde halte funktioniert nur entweder auf der E-und A Seite oder auf der D-und G Seite, kurios finde ich, ausserdem sind die Abstände alle unterschiedlich groß, auch kurios, wenn ich wüßte wo welche Töne theoretisch zu sein haben, käme ich vielleicht ein Stück weiter, Flascholee funktionieren nur auf dem Bund, den ich für den 7. halte, tja, du siehsts ich tappe im dunkeln, sehr frustierend!! lieben gruß luka
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 28.10.2009, 17:44:05

 Hallo Luka,

Problem ist, gestimmt ist er, aber das was ich für Bünde halte funktioniert nur entweder auf der E-und A Seite oder auf der D-und G Seite,

das kann nicht sein, ausser dein steg steht total schief. Da du den Bass wahrscheinlioch etwas geneigt haelst, ist dein blick aber nicht rechtwinklig. D.h. wenn es dir so vorkommt, als waeren die Toene auf der DS und GS zu hoch, wenn du vermeintlich im gleichen "BUnd" greifst, liegt es daran, dass du schraeg aufs Griffbrett guckst.

Flascholee funktionieren nur auf dem Bund, den ich für den 7. halte

Flageolee Toene sprechen beim KB mit dem Bogen eigentlich recht gut an, gezupft aber weniger gut als am E-Bass. Zum Stimmen wuerde ich immer den gestrichenen Ton nehmen. Wie auch immer, der Oberton am "12. Bund" (2-teilung der Saitenlaenge) muesste am leichtesten kommen (leichter als am "7. Bund" oder  "5. Bund"). Alle Obertoene auf einem Saiteninstrumenrt entsprechen einer Teilung der Saitenlaenge in eine ganzzahlige Anzahl gleichlanger Abschnitte, und je hoeher diese Zahl, desto schwerer sprechen sie an. Zum Stimmen kannst du auch den Oberton beim "7. Bund" (Dreiteilung der Saite) mit dem am "12. Bund" der naechsttieferen Saite vergleichen, falls der am "5. Bund" (vierteilung ) nicht gut anspricht. Die beiden sind oktavverwandt.

ausserdem sind die Abstände alle unterschiedlich groß

Stimmt sicher auch nicht - geht physikalisch nicht. Die Abstaende werden natuerlich, wie auch beim E-Bass, immer enger, je weiter man hoch geht.

Ich denke Deine subjektive Erfahrung spiegelt einfach wider, dass die Toleranz des untrainierten Ohrs fuer unetrschiedliche Intervalle unterschiedlich ist. Also man muss um ein Streichinstrument zu erlernen, staerker das gehoer schulen, als bei einem Tasten - oder bundierten Instrument. Das tiefe Register des KB macht das nicht unbedingt leichter.

Wenn du nur ab- und zu darauf rumdaddelst, wirst du nicht gross weiterkommen. Abgesehen davon dass du mehr Zeit investieren musst als bei E-Bass, brauchst du eine Methode, die mehr ist als eine Griffbrett karte ALLER Toene. Weil das sind viel zu viele fuer den Anfang. Du musst das gleiche Material eine weile Wiederholen, damit es sich festigt. Also am Anfang hauptsaechlich erste und halbe Lage (in Simandl-Terminologie) und leersaiten. Nimm ein paar stunden.

Uwe Profilseite von Uwe, 26.03.2005, 08:30:22
Wo anfangen, wo aufhören? Ich spiele beide Instrumente (natürlich abwechselnd, sonst könnte ich im Zirkus auftreten), und werde einige Punkte aufzählen, von denen ich meine, dass sie für Dich von Interesse sein könnten.

Zunächst das Stimmen des Instuments.
Am Cello kenne ich zwei Methoden, nachdem ich das „a“ habe:
1) das direkte Hören der Quinte, wenn ich beide Saiten parallel streiche
2) bei der Flageolettmethode vergleiche ich zwei Flageolettöne: Oktave des Grundtons, und dann die Quart der nächsttieferen Saite (erster Finger der vierten Lage).
3) Stimmgerät war nie nötig
Beim Baß fange ich mit dem „D“ an (zweite Saite von oben) und stimme in Quarten (zwei Saiten runter, eine rauf). Anmerkung: Auch wenn nur pizz. gespielt wird, sollte arco gestimmt werden, vielleicht sehen andere Basskollegen das aber nicht so.
1) Direktes Hören der parallel gestrichener Saiten gelingt mir nur schwer, das hängt vielleicht damit zusammen, das alles noch eine Oktave tiefer liegt als beim Cello. Wenn ich die Saiten aber einzeln streiche, klappt es mit dem Hören der Quarten.
2) Eine Flageolettmethode kenne ich auch: die zweite Oktave (mit dem ersten Finger gegriffen) findet man in derselben Lage eine Saite höher wieder, allerdings mit dem vierten Finger gegriffen.
3) Auf die dritte Methode bin ich erst beim Ensemblespiel gekommen: Stimmgerät mit Tonabnehmer am Steg

Leere Saiten:
Beim Cello versucht man, leere Saiten möglichst zu vermeiden, um jeden Ton formen zu können – was bei leeren Saiten schwierig ist. Es geht so weit, dass man beim tiefen „C“ die Oktave greift und auf dieser ein Vibrato ausführt. Das alles ist beim Baß anders. Nicht um die Kantilene geht es, sondern um die Basis des Ganzen, die Führung des Rkythmus’. Es darf ruhig ruppig klingen und selbstbewußt, aber es muß präzise sein, in jeder Hinsicht.

Kolophonium:
Der Baß braucht sein eigenes Kolophonium, weil an den Saiten viel brutaler gezerrt wird als beim Cello. Es handelt sich also um verschiedene Typen Kolophonium, diese sind nicht gegeneinander austauschbar.

Es ist offensichtlich, daß der Baßbogen anders gehalten wird als der Cellobogen (es sei denn, man hätte einen französischen Bogen).

Daß die Fingersätze anders sind, wurde schon erwähnt. Die erforderliche Fingerkraft ist viel größer als beim Cello. Besonders bei schnellem pizz-Spiel schnarrt sie Saite sonst gern auf dem Griffbrett.

Die Instrumente sind ähnlich aber auch unterschiedlich. Daher kommt ein Problem, das mir gern zu schaffen macht. Beispiel: die zweite Saite von unter ist bei Cello das G, bei Baß das A. Erster Finger, erste Lage bei Cello also das A, das ich bei Baß als leere Saite nehmen kann. Ähnlich unterhalb dieses Bereichs: vierter Finger, halbe Lage beim Baß (das G) ist beim Cello die Leersaite. Ähnlich ist es bei der I. Saite: beim Cello ein A, beim Baß das G. Um ganz sicher zu gehen (beide Instrumente bei einem Auftritt) streiche ich mir schon mal die Leersaiten mit einem gelben Marker an. Mit so einer Eselsbrücke fühle ich mich etwas sicherer.

Weitere Ähnlichkeiten:
Die Unhandlichkeit des Instruments, die Probleme bei Steinfußböden – und ich mag beide.

Frohe Ostern wünscht

Uwe
philipp Profilseite von , 26.03.2005, 13:14:09
also wenn es um intonation gehen soll, dann sollte dein schüler doch ein bischen ahnung vom bass haben und das instrument selber stimmen und spielen können, sowie wissen welche töne wo sind und welche intervalle wie liegen... für den rest braucht es dann nur noch gute ohren :)
allerdings könnte es dir auch als cellistin passieren das du probleme mit den ganz tiefen tönen hast, da die klangfarbe auch eine ganz andere ist als beim cello, ist aber eher unwahrscheinlich ;)
steinfußböden sind übrigens auch mein persönlicher lieblingsuntergrund, so schöne hochglanzpolierte marmorfußböden in ner kirche haben doch echt was für sich :)

mfg
philipp
fey Profilseite von , 27.03.2005, 14:13:20
das problem mit steinfußböden hatte ich noch nie. habt ihr nicht solche "gummibälle" unten am stachel? man kann auch einfach ein fahrradventil aufspießen, dann dürfte dieses problem auch gelöst sein.lg
philipp Profilseite von , 27.03.2005, 15:54:47
doch so nen gummiball hab ich wohl.... aber der rutscht auch noch zur genüge...
ich spiele im sitzen und ausserdem sehr schräg :)
das einzige was da hilft ist bisher ein brett mit löcher für den stachel das ich mit nem band am stuhlbein festmache, das funktioniert tadellos und ist sehr unaufwendig herzustellen :)

mfg
philipp
Uli Profilseite von Uli, 02.05.2008, 17:43:34

 philipp schrieb: > ich spiele im sitzen und ausserdem sehr schräg :)<

Ja, schräg spiele ich auch, aber ich bin ja noch Anfänger (grins)

Liebe Grüße :-)

Uli

max Profilseite von max, 03.05.2008, 15:06:34

 Hihi, der war gut!

Ich Profilseite von , 28.03.2005, 20:07:33
Das Problem der Umstellung von Cello auf Contrabass hatte ich auch mal, als ich angefangen habe Contrabass zu spielen, prinzipiell ist es natürlich ein Streichinstrument (was ne erkenntnis! lol) spielt sich also ähnlich, aber du kannst es dir so vorstellen, als würdest du auf dem Cello permanent weite Lage (nach unten) spielen, hast aber trotzdem zwischen 1. und 2. und zwischen 2. und 4. Finger nur einen Halbtonschritt, das ist am Anfang ein bisschen ungewohnt, aber da der Hals dicker ist verkrampft die linke Hand nicht so leicht.

Zum Problem Colophonium, gerade bei leisen, z.B. romantischen Stücken benutze ich auch gerne mal ein wenig Cello-colophonium auf den Bassbogen.

Ps.: Du solltest nicht zu forsch das Thema angehen, Lagewechsel beim Bass sind durch Entfernung schwerer zu spielen, und durch die Tiefe schlechter zu hören als beim Cello
Jermaine Profilseite von , 02.05.2008, 14:27:04
Wie viele Lagen gibt es denn beim Kontrabass?
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 02.05.2008, 17:24:30

Da gibt es verschiedene Systeme und Benennungen. Du hast in Dreifingertechnik nur einen Ganzton Lagenumfang. Ab Oktavteilingspunkt kommen dann die Daumenlagen mit einer Quarte Umfang. Fuer die nicht-Daumenlagigen Lagen gibt es 12 Positionen, bloss lernt man klassischerweise zunaechst die von der C-Dur TL auf der GS abgeleiteten, die dann nach Simandl von eins bis... bezeichnet werden, die anderen nennt er Zwischenlagen. Wie das jetzt genau bei Simandl, Streicher und anderen Klassikschulen gezehlt wird, habe ich erfolfreich verdraengt...

Ich bin kein Klassiker und denke persoenlich eher in Regionen des Griffbretts - grob gesehen unten (Simandels halbe Lage plus erste und zweite lage) - mitte - die Lagen wo der Daumen den Knick des Halses als Orientierung hat, und oben - erste Daumenlage mit Daumen auf dem Oktavflageolet. Also jede Region beinhaltet verschiedene Lagen. Ich weiss wo die Toene sind, aber ich denke nicht in so-und-sovielte Lage.

Schneider Profilseite von Schneider, 02.05.2008, 19:13:41

 was bedeutet dieses "lage" eigentlich?

toxonic Profilseite von toxonic, 02.05.2008, 22:21:00

 ??? hast du dir das letzte posting von basstölpel mal durchgelesen? da leuchtet das einem doch eigentlich ein!? da man mit der kontrabassüblichen 3 finger technik üblicherweise in haltonschritten greift, muss man in verschiedenen "lagen" spielen, um den gesamten tonumfang sielen zu können, den die grosse mensur des kontrabasses hergibt, sprich: man muss mit der greifhand auf verschiedene "vertikale positionen" des halses zurückgreifen. diese positionen sind festgelegt und benannt als "lagen".  naja, ich merke, meine beschreibung ist nicht unbedingt nachvollziehbar, hoffe man versteht's......

christine knobel Profilseite von , 05.05.2008, 19:47:36
also bei der Bratsche ist das einfacher:
3 Lagen, und zwar
1. Lage ... Notlage ... Niederlage
ich weiß, das gehört eigentlich in den Witze-thread,
der Bezug ist aber so passend
lg Christine
Schneider Profilseite von Schneider, 03.05.2008, 08:06:23

 meinst du, wie bei der gitarre "barée"?

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 03.05.2008, 12:41:05

 Nein, Barree gibt es auf dem KB nicht. Lage meint, im wievielten Bund du bist, um es mal guitarrenmaessig auszudreucken.

max Profilseite von max, 03.05.2008, 15:05:20

Beziehungsweise im wievielten Bund der Zeigefinger ist. 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 05.05.2008, 10:04:36

 kann man so nicht sagen, da nach Simandl die "ganzzahligen" Lagen die sind, bei denen man mit dem 4. Finger (bzw. ganz oben dem 3. Finger - aber nicht dem ersten) auf der G-Saite einen Ton der C-durTL greift

bassknecht Profilseite von bassknecht, 05.05.2008, 12:17:52

 - "Erster finger zählt die Lagen"  Diese Art  Lagen festzulegen und zu zählen stammt von der Gitarre und vom E -Bass, der bekanntlich ja auch eine Gitarre ist. Ich benutze genau diese Art von rein numerischer Lagenzählung auch für den Kontrabass, das ist für Anfänger die  noch griffbrettunerfahren sind logisch nachvollziehbar und daher schneller praktisch nutzbar.

Wenn man sich einmal an die unsägliche Lagenbestimmung nach Simandl und Konsorten gewöhnt hat, funktioniert die für Fortgeschrittene, für Anfänger aber  u.a deshalb schlecht, weil man für die ganzzahligen Lagen eine seltene TL nämlich C Dur mit H beginnend kennen muss. Numerische Lagenzählung basiert analog zur Zahlenreihe auf einer chromatischen TL, die nicht unbedingt leicht sauber zu hören ist, aber vom schematischen Aufbau her nicht schwieriger auswendig zu lernen ist als  H lokrisch. Meiner Meinung wiegt die leichtere Nachvollziehbarkeit der numerische Lagenzählung die Schwierigkeiten ihrer chromatischen Fortschreitung aber auf. Letztendlich muss man nach Simmandl auch alle Lagen chromatisch erreichen können. Es ist  daher auch unter Simmijüngern verbreitet einen Ton einer Lage als Intervall zu einer Leersaite zu bestimmen und danach die richtige Position der Hand für die betreffende Lage zu beurteilen, das macht man als "Chromatiker" genau so. Da die Lagenbestimmung  so gesehen eine Frage der schematischen Betrachtungsweise ist, finde ich, es bedeutet eine Erleichterung für die  Kommunikation, wenn die Lagenzählung numerisch erfolgt. Ich mache das so und bringe das meinen Schülern genau so bei, später dann das Prinzip der diatonischen Lagenzählung, damit sie mit anderen Bassisten mitreden können. Ciao Roland

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 05.05.2008, 14:26:00

 wie Du das jetzt mit deinen Schuelern machst, bleibt dir ueberlassen. wenn ich erklaere wie das bei Simm aussieht, soll das nicht heissen, dass ich den jetzt befuerworte oder ablehne. Ich habe damals (vor fast  20 Jahren) ca. 2 Jahre Klassikunterricht genommen, nach Simmi, mit maessigem Erfolg, wobei ich Dir nicht so recht sagen kann, ob das am Lehrer oder am Schueler lag. Das war fast reine Beschaeftigungstherapie, d.h. man ging halt weiter im Text, wobei ich stets fand, dass sich das was ich spielte furchtbar anhoerte. Den Lehrer schiens nicht zu stoeren. Mein Bass zu hause war ein furchtbar eingestelltes Monstrum, der Bass an der Musikschule ein extrem tiefer gelegtes Modell mit runtergetunten Solosaiten, d.h. das ganze didaktische Modell schien KB light zu sein, ohne grosse Schmerzen, aber auch ohne irgendwelche Leidenschaft, und ohne 'attention to detail' -sorry mein deutsch wird schon rostig, faellt mir nicht ein wie man das auf deutsch sagt. Was bei mir letztendlich Fortschritte gebrahct hat, kann ich dir gar nicht sagen, irgendwann hat's halt geklickt und ich habe gehoert, wie daneben die Intonation war. Guter Unterricht haette meine Unzufriedenheit positiv umgemuenzt als Ansatzpunkt, genau hinzuhoeren und zu gucken, was aendert sich, wenn ich was aendere an der Technik. Also im Prinzip was du unten sagst. Als dann - Jahre spaeter - diese 'attention to detail' von mir selber kam, war es eigentlich leicht, ich habe gezielt Arpeggien mit Einbeziehung von Leersaiten geuebt, Konzentration zuerst auf die Tonarten die gut oder mittel liegen. Was ich fuer improvisierte Musik auch empfehlen wuerde, das Verbinden von den tiefen zu den mittelhohen Lagen bei Ausnutzung der Leersaiten ist m.E. die halbe Miete. Also ich wuerde relativ frueh empfehlen, z.B. ein F-Maj7 Arpeggio ueber 2 Oktaven zu ueben mit den ersten 4 Toenen auf E- und A-Saite, so dass man sicher wird, die Lagen zu treffen, wo der Daumen im Halsknick ist. Was einfacher ist, als diese Zwischenlagen dazwischen. Wobei ich nie Schueler hatte und nicht weiss ob das jetzt didaktisch ausgereift ist. Was didaktische Konzepte usw. angeht, versteh mich nicht falsch, ist sicher eine Menge wert und von dem was Du so schreibst, nimmst Du deine Lehrertaetigkeit ernst und machst dir da wirklich Gedanken drueber. War bei  meinem Lehrer nicht so, und was ich dann trotzdem gelernt habe, habe ich Leuten zu verdanken wie der Cellistin die oben vor 3 Jahren was schrieb, was dir anscheinend nicht gefaellt. Also einfach anderen Musikern, die einem mal einen Tipp geben. Und das waren meistens nicht-Bassisten.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 04.05.2008, 23:35:32

 Hallo Marie, unter Intonation verstehe ich in erster Linie  nicht nur ein H da zu greifen wo es laut Tabelle sein müsste, sondern dieses H im musikalischen Kontext sauber zu spielen, von daher ist Nachhilfe in Intonation für mich  eine Sache, Anfängerunterricht auf dem  Kontrabass eine andere. Ich persönlich habe aus interdisziplinären Interesse mal  1/2 Jahr Cellounterricht genommen und weiss wie man an das Instrument  grundsätzlich herangeht. Ich weiss von daher und aus Orchestern, dass Cellisten nicht per se besser hören oder schneller korrigieren als Kontrabassisten, es ist vergleichsweise eigentlich nur viel einfacher auf einem Cello gut zu Intonieren. In der Tat ist gerade in der Anfangsphase das hörende Beurteilen von Intonation auf einem Cello einfacher als auf einem Kontrabass, von der nötigen Greifkraft her ist das für mich als Kontrabassist  eher entspannend. Trotzdem würde ich einen Teufel tun und einem fiktiven "Cello Intonationsschüler" Cellounterricht geben. Wenn er nicht ansatzweise wüsste  wo die Töne  zu finden sind und wie er die Finger aufzusetzen hat und auch nicht streichen kann, wäre das nicht mein Terrain. 

Vielleicht könnte ich einem Celloanfänger Nachhilfe in Intonation geben. Für mich eine etwas abstrakte Vorstellung, weil diesen Job jeder professionelle Musiker genau so tun könnte, ob er nun Blockflöte, Klavier oder weis der Kuckuck was spielen kann.   Wenn es aber sein sollte, dann  würde ich das komplett auf die Ebene von  Hören / Singen / Nachspielen verlegen. Bevor ich mich an Greiftechnik begebe, muss erst mal ein Problembewusstsein für unsaubere Töne vorhanden sein und ein Gefühl bzw. eine Idee in welcher Richtung unsaubere Töne korrigiert werden sollen. Erst anschließend die Greif - und Lagenwechseltechnik um möglichst richtig zu landen, dadurch die Korrekturbewegungen klein zu halten und unhörbar schnell zu machen. Das kann ich auf dem Kontrabass, weil es mir jemand beigebracht hat der das konnte und weil ich es geübt habe. Ausserdem  habe ich das nicht erst letzte Woche angefangen zu lernen. Auf einem Cello habe ich keine vergleichbare Routine,. Ich wäre auch nicht so naiv zu glauben in einem Celloforum auf rein schriftlicher Basis Tips zu bekommen die mich in die Lage versetzen könnten guten Gewissens Cello zu unterrichten.

Ciao Roland    

Neuester Beitrag Admin L. Profilseite von , 28.10.2009, 21:20:55
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