GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

3/4 oder 4/4 Kontrabass? <

DPA 4099B

> Holzendknöpfe für KB-Mechanik

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Pickup & Mikrofon - Verstärker&Bassboxen - Saiten

MHammer Profilseite von MHammer, 19.01.2012, 12:23:44
DPA 4099B

Hi,

habe im Forum nichts hierüber gefunden, deshalb wollte ich mal eure Meinung hören.

Durch Zufall bin ich auf der Seite www.kontrabass-atelier.de gelandet und habe unter Tonabnehmern diese Mikofon gefunden. Oft wurde mir schon gesagt, dass ein Mikofon einen schöneren und vor allem natürlicheren Klang liefern kann als zum Beispiel ein Pickup.

Bisher wollte ich von Shadow den 951 kaufen. Da ich mir jetzt aber (für den schöneren Klang) auch Darmsaiten aufziehen will, ist die Frage, ob das mit dem Mikro nicht wesentlich schöner und naturnäher klingt als der Shadow PU. Andererseits wird dieser ja oft gelobt und Mikrofone sollen am besten in 3 m Entfernung sein.

Hat das Mikro schonmal jemand ausprobiert oder kann allgemein etwas zum Vergleich Mikrofon / Pickup sagen?

Beste Grüße,

Marcel

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 19.01.2012, 12:47:50

Da wurde schon einiges drueber geschrieben, lass vielleicht das "b" weg bei der Typenbez.

Dass das Mikro "besser" klingen wird ist ohne Frage -- aber was sehr wichtig ist, wie die Signalkette weiter geht, und in welchem Kontext du spielst (wie laut was fuer eine Band was fuer ein Raum usw).  Das entscheidet ob es auch in der Praxis funtioniert.

Mikro klingt sicher im Idealfall besser, doch kann es Rueckkopplungsprobleme geben oder dass z.B. Schlagzeug mit auf deinem Mirko ist. Ich habe es persoenlich noch nicht ausprobiert, aber fuer erste Mirkoexperimente muss es vielleicht nicht grade das DPA sein, was ja der Mercedes unter den Mikros zu sein scheint. Sicher sehr gut, aber halt nicht ganz billig, und Phantomspeisung brauchst du ja auch noch.

Lies mal im Archiv - steht viel zu Mikros im allgemeinen drin, aber auch einiges zum DPA

MHammer Profilseite von MHammer, 19.01.2012, 13:19:57

Vielen Dank,

da habe ich bei der Suche vielleicht wirklich das mit dem "b" falsch gemacht.

Wir selbst spielen normal relativ leise (Harfe, Gesang, Nyckelharpa, Akkordeon, Bouzuki), haben keine Percussion und auch ohne Schlagzeug. Verstärker wird voraussichtlich ein TecAmp-Combo werden.

 

Ich les mich noch weiter ein!

 

Gruß, Marcel

midioma Profilseite von midioma, 19.01.2012, 13:52:11

Brauchst Du dafür überhaupt Verstärkung?

Beim Sperrholzbass vielleicht, aber mit massiver Decke würde ich in diesem Kontext akustisch spielen (es sei denn das Akkordeon ist sehr laut). Ggf. andere Saiten nehmen die sich besser durchsetzen (was benutzt Du denn derzeit? Bist Du vielleicht aus anderen Gründen darauf angewiesen bei diesen Saiten zu bleiben?). 

Hier geht vielleicht auch gerade noch ein Mikrophon, aber viel lauter als dein akustischer Output wird es kaum. Der Verstärker wäre dann auch eher fürs Publikum und muss vom Bass weg zeigen (quasi eine kleine Bass-PA für's Publikum). Wenn Du nur leicht unterstützen musst ist der Pickup fast egal, da der akustische Klang in diesem Fall überwiegt. Aber als Anschaffung würde ich auch was nehmen, das in anderem Kontext brauchbar ist. 

Ich vermute, das Du bei dieser Besetzung zumindest gelegentlich streichen musst. Da wäre der Shadow SH-985NFX Bass-Pickup gar nicht so schlecht. In den Höhen etwas schwach aber gut zu streichen und gleich mit eingebautem Impedanzwandler (spart Dir einen "Pre-Amp" zur Impedanzanpassung). Der hat auch zwei Pickup-Folien, da die mit Stecker verbunden werden kannst Du aber auch nur einen davon (üblicherweise auf der Bassbalkenseite) benutzen und hast dann noch einen als Reserve. Unter dem Aspekt ist er sehr günstig zu haben. Der NFX benötigt keinen verstellbaren Steg, hebt aber den Steg um ca. einen halben Millimeter an. Ich habe bei meinem keine Beeinträchtigung des akustischen Klanges feststellen können. Das wäre meine Empfehlung, wenn der Full Circle nicht in Frage kommt. Die Saiten sollten aber nicht zu dunkel klingen. Beim Kontrabass immer ein wenig die Bässe am Verstärker herausnehmen, insbesondere wenn es lauter wird, sonst wummert es für's Publikum (und auch auf der Aufnahme) und man kann den Bass nicht mehr richtig hören. (Selbst merkt man das oft nicht, es erleichtert aber auch die eigene Hörkontrolle der Intonation.)

Wenn Du einen passiven Piezo-Tonabnehmer nimmst, dann achte darauf, dass Dein Verstärker eine hohe Eingangsimpedanz (mindestens 1 MOhm, besser mehr, maximal 10 MOhm) hat oder Du besorgst Dir noch einen Impedanzwandler (oder PreAmp mit hoher Eingangsimpedanz) und dass der Verstärker einen möglichst ebenen Frequenzverlauf besitzt. Solche Verstärker sind nicht so gängig (den TexAmp-Combo kenne ich nicht) man muss schon darauf achten. So ein käuflicher PreAmp kostet aber ab ca. 100 Euro bis etwa 400 Euro. Einen einfachen Impedanzwandler kann man sich auch leicht selbst bauen, aber man muss schon ein wenig von Elektronik verstehen und Zeit kostet das auch. Daher meine Empfehlung des NFX. Für die Beurteilung des Tonabnehmer-Klanges immer laut mit dem Verstärker spielen (und zwar mit gleicher Lautstärke bei allen Tonabnehmer die Du ausprobierst), sonst hörst Du zu viel vom akustischen Klang des Basses und es klingt dann laut deutlich schlechter als Du es erwartet hast. 

Ich hoffe das genügt erst einmal.

Jörg

mattes Profilseite von mattes, 19.01.2012, 14:11:08

Ist eine Sperrholzdecke leiser als eine massive? Das höre ich zum ersten Mal und bezweifle das ehrlich gesagt.

Ein Akkordeon kann schon sehr laut werden, ich glaube ein Mikrophon könnte in so einer Umgebung genau das richtige sein. Mit dem DPA kann man den Bass deutlich lauter machen als ohne Verstärkung. Ein auch noch so guter Pickup wird immer etwas elektrisch klingen und die "Luft" im akustischen Bass-Sound vermissen lassen. 

midioma Profilseite von midioma, 19.01.2012, 15:05:27

Grundsätzlich ist das wohl so, aber es hängt natürlich auch von der Dicke der Decke ab. Bei gleicher Krafteinwirkung verbiegt sich Sperrholz nicht so leicht wie eine in eine Richtung gemaserte Decke. Sperrholz ist ja gerade so hergestellt, damit es bei geringerer Stärke mehr Kraft aushält. Dafür könnte sie dann dünner sein und trotdem einigermassen gut schwingen, hat aber nicht mehr die Vorzugsrichtung der Schwingung des gemaserten Holzes (ob das gut oder schlecht ist lasse ich mal dahingestellt, da gibt es hier sich er Experten). 

Bei meinem alten Sperrholzbass im Vergleich zu meinem "neuen" Massivholzmass kann ich das nur bestätigen. Im talkbass-Forum habe ich das auch häufig gelesen. Wobei wohl hauptsächlich die tieferen Bassfrequenzen bei Sperrholzbässen leiser sind. Der Vorteil beim Sperrholzbass ist allerdings, dass er nicht so leicht rückkoppelt wie ein massiver Bass. Zumindest mit Pickup, beim Mikrophon bin ich mir da nicht ganz so sicher. Und robuster sind die Dinger auch, man kann sich da auf die Zarge draufsetzen (das soll aber keine Empfehung sein). 

Ich denke bei Jonas kann man das DPA auch mal eine Woche zum Testen geschickt bekommen, dann kann Uli den ja, sobald er seinen Verstärker hat (den ich sonst eigentlich eher nach dem Pickup anschaffen würde), gleich mal in der Band ausprobieren. 

Das "Luftige" bekommt in der Tat kein Pickup hin, aber es ist die Frage ob man das in einer Band noch hören kann oder diese Frequenzen nicht durch höhere Instrumente überdeckt werden. Man sollte das auch nicht als Spieler beurteilen (ausser es ist für das Spielen selbst hilfreich) sondern entweder jemand anderen den Bass spielen lassen und als Publikum selbst die ganze Band hören oder sich jemanden suchen, der ein gutes Ohr für so etwas hat und aus Publikumsabstand den Gesamtklang der Band beurteilen lassen. Wenn da natürlich auch Partien in Solo- oder Duo-Besetzung dabei sind, dann  könnte das mit der fehlenden "Luft" eher auffallen. Vielleicht erst einmal durch einen Zuhörer klären lassen ob der Bass rein akustisch wirklich zu leise ist, oder ob es dem Spieler nur so vorkommt (ging mir mit meinem Sperrholzbass jedenfalls so). Ggf. braucht der Bassist dann nur eine geringe Monitorverstärkung für sich selbst. 

Bei dieser Besetztung sollte das Akkordeon nicht so laut spielen, die anderen ja eher leiseren Instrumente werden sonst von ihm an die Wand gespielt, aber man weiss ja nie wie das letzlich so abläuft...

midioma Profilseite von midioma, 19.01.2012, 13:24:06

Hallo Marcel,

schau mal ins amerikanische talkbass.com, da wurde ausgiebig drüber diskutiert.

Quintessenz war, Mikrophone für die PA, Pickup für eigenes Monitoring über Bassverstärker. Da die wenigsten PAs monitormäßig für Bass ausgelegt sind, wird man meist einen Bassverstärler brauchen um sich selbst im Bandkontext noch hören zu können. (Außerdem ist man ohne Bassverstärker der Klangregelung des "Mischmeisters" ausgeliefert.) Ein Mikrophon koppelt zu leicht zurück. Das habe ich vor kurzem auch selbst mit dynamischem und Kondensator-Mikrophon ausprobiert, Mikro nur wenige Zentimeter von der Decke entfernt, aber es pfeift schon deutlich vor der notwendigen Hörlautstärke im Bandkontext, selbst mit einem Feedback-Unterdrücker war nichts zu machen. 

Ein Kompromiss sind Kontaktmikrophone wie Ehrlund Pickup und Schertler Dyn-B. Sowohl was die Rückkopplungsanfälligkeit angeht (koppelt später, aber irgendwann doch) als auch die Klangqualität (ein Mikro klingt einfach besser, aber die meisten anderen Pickups schlechter). Dies über die Kontaktmikrophone habe ich nicht selbst ausprobiert sondern aus Foren zusammengelesen, aber es ist durchaus nachvollziehbar. 

Selbst habe ich die Billigfassung mit den 4 Gummis und einem Kleinmembran-Kondensatormikrophon (dann kann man sich mit dem Bass bewegen wie man möchte) zu Hause an einem kleinen Digitalmischpult ausprobiert und bin damit ganz zufrieden. Ich habe ein Oktava MK-012 genommen (vielleicht ein wenig kurz für die Gummibandlösung, mit XLR-Stecker zusammen geht es so gerade) und fand die Kugel und die Hyperniere klanglich am besten. Für Studio eher Kugel, für Live PA eher Hyperniere würde ich sagen, der Unterschied ist aber gering. So brauche ich mir nicht extra ein weiteres Mikro für den Bass besorgen, wenn ich es wirklich mal brauchen sollte. Allerdings gibt es da nur eine mögliche Position, das DPA ist aufgrund des flexiblen Halses besser einstellbar, vermutlich muss man es aber auch immer wieder richtig einstellen wenn man es mal abnimmt oder gegen den Hals gestoßen hat. Bei der Gummibandlösung ist es schon jedesmal ein paar Minuten Fummelei bis sie richtig sitzt und etwas Platz oder einen Helfer braucht man auch dafür (und Ersatzgummibänder!).

Ich würde als elektrische Erstausstattung für den Bass einen Pickup nehmen mit dem ich mich selbst gut (insbesondere was die Intonation angeht) hören kann. Er sollte also nicht zu dumpf sein. Wenn man auch Bogenspiel verstärken will darf er aber auch nicht zu grell sein, was manche Stegflügel-Pickups ausschließt (z.B. Shadow SH-950/951, ggf. ausprobieren). Ein guter Kompromiss ist vermutlich der Full Circle, dazu brauchst Du aber einen verstellbaren Steg. Wenn Du doch einen Stegflügelpickup ausprobieren willst, dann ist der von Ceperito hier im Marktplatz sehr günstig und hat so einige Liebhaber gefunden. Dann kannst Du Dir ggf. immer noch einen anderen Pickup leisten wenn Du damit nicht zufrieden bist. Im übrigen gilt die Regel: Je weiter von der Saite weg, desto weniger Attack/Höhen (das kann je dach Bedarf gut oder schlecht sein) und desto mehr für den Bogen geeignet. Am Stegfuß kann der Klang aber schon recht dunkel werden, je nach Pickup und Saiten. 

Wenn Du nicht zu weit von Frankfurt entfernt bist oder dort gelegentlich vorbeikommst, dann könntest Du einige verschiedene Pickups mal im Vergleich an Jonas Pickup-Testbass selbst ausprobieren. Vielleicht holt Jonas den ja auch mit auf die Musikmesse, frag ihn doch mal falls Du auch dorthin willst.

Jörg

mattes Profilseite von mattes, 19.01.2012, 13:44:39

Das dpa-Mikro ist vom Klang her sehr ausgewogen und erstaunlich rückkopplungsfest, ich vermute, dass die für Rückkopplungen typischen Frequenzen von der Elektronik im xlr-Stecker herausgefiltert werden, ohne dabei den Bassound nennenswert zu beeinflussen. Ich kann mit dem dpa den Verstärker lauter aufdrehen als mit einem Oktava Grossmembran, das ich auch mal benutzt habe, bevor es anfängt zu koppeln. Ich nehme das dpa für leichte Verstärkung in rein akustischen Umgebungen ohne Schlagzeug. In lauteren Umgebungen wird es kaum Sinn machen, auch nicht, wenn das Siganl nur zur PA geht, weil ein Mikrophon sich zu viele andere Signale einfängt. Durch den Schwananhals lässt sich das Mikros gut positionieren. Das dpa schliesse ich an den Golden Age pre 73 an, ein Sahnestück! Dieser Preamp versorgt das Mikro mit Phantomspeisung und hat eine Phasenumkehrung, die klangneutral ist und die Rückkopplungsgefahr nochmal deutlich minimiert. Ich würde auch sagen, dass dpa ist der Mercedes unter den Mikros, für kleineres Geld würde ich es auch mit einem Oktava Kleinmembran versuchen.

 

MHammer Profilseite von MHammer, 19.01.2012, 14:54:16

Hi,

danke schonmal für die schnellen und hilfreichen Antworten!

Wir möchten gerne viel unverstärkt spielen, d.h. maximal ich am Bass bräuchte Verstärkung, damit der Bass nicht untergeht. Haben aber auch schon in großen Hallen oder Open-Air gespielt (zB. Bardentreffen), hier aber bislang mit anderer Instrumentierung. Sollte im Endeffekt also sowohl für leise, möglichst akustische und auch laute Auftritte geeignet sein.

Ich spiele eine vollgesperrten Bass und habe aktuell Gut-a-Like Saiten drauf. Einen Bogen habe ich nicht. Ich will mir in Zukunft evtl. mal einen günstigen zum Testen besorgen, aktuell ist aber eher pizzicato bzw. slappen (leiser Single Slap, also kein zusätzliches "Draufhauen" mit der Hand) gefragt und wichtig. Und ich überlege wie oben erwähnt Darmsaiten auszutesten (Efrano, um genau zu sein). Einen verstellbaren Steg habe ich übrigens nicht und möchte ich in nächster Zeit auch nicht direkt nachrüsten, der Full-Circle würde daher erstmal flach fallen.

@mattes: Wieso meinst du, dass ein DPA bei einem lauten Akkordeon besser geeignet ist? Ich hätte eher gedacht, dass sich das widerspricht (laute Umgebung => lieber ein Pickup)

@Jörg: Die Kontaktmikrofone kannte ich bisher noch nicht (bin noch Neuling bei Kontrabässen, bei Verstärkung und Mikrofonierung noch mehr). Muss ich mich auch noch mehr einlesen. Ein Stegflügel PU als Erstaustattung halte ich prinzipiell auch für eine gute Aussage. Hier muss man nämlich auch nicht viel Geld lassen, kann sich erstmal verstärken und sich noch auf die Suche nach Alternativen machen. Ich dachte da an die Fabrikate Shadow oder den von www.slap-strings.de, da ich auch Leute kenne, die beide im Einsatz haben. Vom Ceperito habe ich bisher auch noch nichts gehört. Ich suche mal weiter!

Viele Grüße und nochmal vielen Dank,

Marcel

mattes Profilseite von mattes, 19.01.2012, 15:19:51

"@mattes: Wieso meinst du, dass ein DPA bei einem lauten Akkordeon besser geeignet ist? Ich hätte eher gedacht, dass sich das widerspricht (laute Umgebung => lieber ein Pickup)"

Vielleicht habe ich mich unklar ausgedrückt. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass ein Kontrabass im Vergleich zu einem Akkordeon recht leise sein kann und es deshalb sinnvoll ist, den Bass zu verstärken. Wenn dazu ein Mikrofon benutzt werden soll, würde ich das dpa besonders empfehlen, da es im Vergleich zu anderen Mikrofonen erstaunlich rückkopplungsfest ist und dadurch einen nennenswerte Verstärkung erst möglich wird.

 

midioma Profilseite von midioma, 19.01.2012, 17:04:52

Den Pickup von Ceperito (TA1 und TA2) findest Du nur hier bei Geba-online im GeBa-Shop. Der Preis ist nicht zu schlagen. Vermutlich aber nicht sehr für Bogenspiel (vor allem wenn innerhalb eines Stückes abwechselnd Pizzicato und Arco erforderlich ist) geeignet.

Manche Bässe (z.B. meine Fünfsaiter) brauchen einen Tonabnehmer an beiden Stegseiten, bei manchen Bässen reicht einer auf der Bassbalkenseite, die erzeugen dann mit zwei Abnehmern in der Regel unschöne Phasing-Effekte. Manche lassen dann ein Ende des zweier-Pickups einfach baumeln. Dumm ist es nur wenn man einen Tonabnehmer mit einem Element gekauft hat und ein Abnehmer allein die hohen Saiten nicht genug verstärkt. Da hilft dann nur Umtausch, sofern möglich.

Jonas hat von vielen Pickups seines Testbasses Aufnahmen gemacht und ins Netz gestellt. Weiss leider nicht mehr genau wo, Ausgangspunkt wäre aber wohl seine Kontrabass-Atelier-Seite. Den Ehrlund fand ich noch mit am besten, aber mit richtig lauten Bands ist der auf Grund der dann fälligen Rückkopplungsneigung vermutlich nicht mehr nutzbar. 

Ich kann mich von meinem alten Shadow SH-950 auch noch nicht trennen, würde den aber eher für Jazzrock oder Funk benutzen, sonst eher nicht, allenfalls als Reservepickup, falls der andere mal ausfallen sollte. Für alles andere nehme ich den Shadow SH-965NFX. Ist sicher nicht der Weisheit letzter Schluss, aber ich kann ganz gut damit leben. Für Aufnahmen zu Hause würde ich das Oktava nehmen (da ich es ohnehin besitze). Den SH-965NFX habe ich recht häufig gebraucht im Marktplatz gesehen und bin so auch an meinen gekommen. Kleiner Tip: zur Unterbrechung der Stromversorgung schiebe ich ein Stück Plastikwand eines Joghurtbechers o.ä. zwischen Batterie und Kontaktarm nach dem Auftritt. So hält die Batterie lange, auch wenn man selten verstärkt spielt. Wenn Du in Zukunft auch mit Bogen spielen willst (z.B. Tango?), dann würde ich jetzt schon den Tonabnehmer danach aussuchen (also eher keinen Stegflügel-Pickup sondern eher einen Stegfuß-Pickup, es sei denn Du möchtest gerne ein Loch oder gleich mehrere im Steg). Bei der Montage der Stegfuß-Pickups das Instrument hinlegen, sonst fällt Dir nach dem Lockern der Saiten u.U. der Stimmstock um und Du musst dann zum Geigenbauer. Hängt aber vom Bass ab. Ich habe es mit meinem schon ein paar Mal gemacht und keine Probleme bekommen. 

Wenn ich ständig auf Tour wäre wo regelmäßig PA verwendet wird, dann hätte ich wohl auch ein DPA nur für die PA und einen Pickup für mein eigenes Monitoring über Bassverstärker.

Die Efranos sind nicht übel für den Preis. Hab nur mal hoch-C probiert (meine Problemsaite) und die war ganz OK, nur nicht meine Klangvorstellung für den Jazzbass und deutlich schwerer zu Streichen als metallumwickelte Saiten. Ich könnte mir vorstellen dass Du mit Innovation Silver Slaps auch ganz gut bedient wärst. Die gibt es in England (mit kostenlosem Versand nach Deutschland) recht günstig. Sonst kämen auch die Innovation 140H (Honeys) für Dich in Frage. Evah Pirazzi (Weich!) sind ein wenig dunkel, könnten zwar klanglich gut zu Sperrholz passen machen den Bass dan aber vermutlich leiser obwohl sie an sich recht laut gespielt werden können. Manche sagen aber genau die Kombination Evahs und Sperrholz passt nicht.

Mit Saiten muss man letztlich probieren, was recht teuer werden kann. Ich habe immer erst die höchste Saite allein von mehreren Sätzen ausprobiert (sofern es sie einzeln zu kaufen gibt), die ich nach Studium der diversen Foren für in Frage kommend gehalten habe, und danach entschieden welchen Satz ich mir komplett anschaffen würde. Manches habe ich glücklicherweise kostenlos zum Testen bekommen.

Dummerweise können manche akustisch gut klingenden Saiten (z.B. Evahs) für die Verstärkung weniger geeignet sein. Wenn Die tiefen Saiten zu kurz ausklingen kann man dort dann auch weichere Stahlsaiten (z.B. Spirocore Weich oder heruntergestimmte Spirocore Solo) aufziehen und auf den höheren Saiten beispielsweise Darm oder Synthetik spielen. Ich hab auf meinem Bass eine solche Kombination und bin recht zufrieden damit. 

Viele Engländer sind mit dem K&K Bass-Max als (Slap-?)Tonabnehmer ganz zufrieden (am günstigsten wohl als USA-Import). Da ich so gut wie nie Slap spiele kann ich wenig dazu sagen. Möglicherweise geht das verstärkte Streichen damit dann eher wieder nicht, falls ein Stegflügel-Tonabnehmer dabei ist. Von B-Band gibt es wohl auch einen Slap-Pickup, vor einiger Zeit auch im Marktplatz gesehen. Habe ich aber alle noch nicht gehört. Den Tonabnehmer bei www.slap-strings.de kenne ich nicht mal namentlich, aber das heißt nichts. 

Für Freiluft mit großer Bühne wäre ein Bassverstärker schon recht sinnvoll. Ein verstärkter Bass klingt immer anders als der akustische Klang, das ist nun einmal so. Ich würde einen etwas schlechteren Klang in Kauf nehmen, wenn ich die Rückkopplungsgefahr dadurch deutlich reduzieren kann. Manchmal genügt eine geringe Drehung des Basses um das Pfeifen auszulösen, insbesondere wenn man ein Mikrophon verwendet. 

MHammer Profilseite von MHammer, 19.01.2012, 15:40:34

Jetzt hab ich es verstanden, danke!

Frankfurt ist vielleicht so 100 km von mir weg. Werde mal schauen, ob ich in den nächsten Wochen mal einen freien Tag finde, bei dem ich mal bei Herrn Lohse vorbeischauen könnte!

midioma Profilseite von midioma, 19.01.2012, 17:12:48

Sofern Du ernsthaft erwägst in Zukunft andere Saiten zu spielen, so würde ich die Pickup-Auswahl erst einmal zurückstellen bis Du gut zu spielende, gut klingende  und akustisch lautere Saiten gefunden hast. Dann kannst Du Dir die Schlepperei oftmals ersparen, es klingt besser und Du kannst dann zu diesen Saiten den passendsten Tonabnehmer auswählen. Wenn Du nicht warten kannst, dann nimm doch erst einmal den Ceperito TA1 oder TA2 oder schau ob Du im Marktplatz günstig einen 965NFX findest. 

Jonas hat keine Shadows zum Ausprobieren sowiet ich weiss, aber auch der Rest ist interessant. Guck aber erstmal in die Aufnahmen rein, da kann man deutlich besser beurteilen wie der Tonabnehmer wirklich klingt. 

MHammer Profilseite von MHammer, 19.01.2012, 19:10:57

Hi,

danke nochmal!

Mit den Saiten bin ich immer offen, würde die Wahl aus dieser Diskussion aber gerne ausklammern. Ich habe gestern einiges getestet und möchte die Darmsaiten gerne probieren. Weshalb ich Stahlsatein wollen würde, erschließt sich mir gar nicht.

Dass ich die Tonabnehmer-Wahl auch von den Saiten abhängig mache, möchte ich eigentlich auch nicht. Ich bin grade ganz am Anfang auf der Suche nach dem "perfekten" Setup und möchte die Saitenwahl unabhängig von der TA-Wahl betrachten. Wenn ich mit den Tonabnehmern so lange warte, bis ich die für mich perfekten Saiten gefunden habe, dann werde ich ja in den nächsten Jahren nichts mehr kaufen!

Bei mir ist es so: Wir planen längerfristig kleinere Auftritte zu spielen, also wo es geht ohne Mischer und PA sondern nur direkt von der Bühne beschallen. Hierzu ist die Frage, ob das Mikrofon dann überhaupt einen Sinn hat. So wie ich das rauslese, ist das Mikro für die PA schöner und für den Verstärker "Perlen vor die Säue"? Ich möchte einfach einen möglichst schönen Klang aus meinem Verstärker, unabhängig ob PA oder keine PA.

Was ich auf jeden Fall weiß: Ich möchte keinen speziellen, zusätzlichen Slap-Abnehmer unter dem Griffbrett. Auch ein Pickup zwischen Decke und Steg (Realist, Shadow NFX und wie sie alle heißen) möchte ich eigentlich eher nicht haben. Mir stellt sich konkret die Frage, ob ich mit einem Mikrofon gegenüber einem Stegflügel-Pickup eine klangliche Verbesserung habe, die die Risiken wert ist (Rückkopplung), wenn ich nur mit meinem Bassverstärker als Beschallung und/oder Monitor spiele!

Beste Grüße, Marcel

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 20.01.2012, 00:29:47

Auch ein Pickup zwischen Decke und Steg (Realist, Shadow NFX und wie sie alle heißen) möchte ich eigentlich eher nicht haben. Mir stellt sich konkret die Frage, ob ich mit einem Mikrofon gegenüber einem Stegflügel-Pickup eine klangliche Verbesserung habe, die die Risiken wert ist (Rückkopplung), wenn ich nur mit meinem Bassverstärker als Beschallung und/oder Monitor spiele!

Hallo Marcel,

Mir ist nicht ganz klar, warum du bei TAs dich auf den Stegfluegel-PU versteifst --- so ein Teil war mein erster PU, es ist OK, aber persoenlich finde ich dieses Konstruktionsprinzip ist vielen anderen Piezo-PUs klar unterlegen.

 Des weiteren: fuer mich persoenlich haben Piezo-TAs eine ganz bestimmte Characteristik den KB Sound zu verfaelschen. Das liegt anscheinend an der Physik, wirds aber dann modifiziert dadurch wie das Element eingebettet ist, und wo. Fuer mich ist es nicht nur der Frequenzgang, sondern eine Veraenderung des Anschlagssounds in Richtung "schmatzen" --- mir fehlen die Worte, hoffe du verstehst was ich meine.

Hier

http://soundcloud.com/landomusic/sets

hast du verschiedene TAs im Vergleich. Es ist leider kein Stegfluegel PU dabei, aber das wird aehnlich Wilson und Balsereit sein, mit Tendenz noch weiter vom akustischen Sound entfernt. Realist Wood und Full Cirlcle sind weitere piezos, ATP flex basiert auf elektretfolie, wie der Shadow NFX. Ehrlind ist ein Kontakt mikro.

Ich persoenlich habe mir ein Shadow NFX fuer meinen EUB gekauft, und es hat den Klang sehr verbessert. (wobei der vorher eingebaute Piezo nicht der beste war, eher im Gegenteil)

Ich kann dir daher, wie mein Vorredner Midioma, diesen PU empfehlen: er wird m.E. besser klingen als ein Stegfluegel PU, und ein Vorverstaerker ist im Preis inbegriffen.

Ansonsten, wie du an den Soundfiles hoeren kannst, Mikro ist das beste. Mir persoenlich gefaellt der Ehrlund ehrlich gesagt gar nicht - es klingt zwar mikrofonig, aber verscheidene Frequenzen sind sehr unlinear wiedergegeben. Bei Kontaktmikros wie diesem sagen manche, dass es ein Problem sein kann, eine Stelle am Bass zu finden, die einigermassen ausgeglichen ist ueber das gesamte Register --- persoenliche Erfahrungen habe ich damit aber nicht.

midioma Profilseite von midioma, 20.01.2012, 02:27:32

Zu den Saiten: Es hat keinen Sinn einen teuren Pickup zu kaufen, der mit den später angeschafften Saiten nicht harmoniert. Wenn er billig genug ist, dann ist das erstmal egal, aber sonst musst Du den teuren wahrscheinlich mit Verlust wieder verkaufen. Da lohnt sich ein Nachdenken schon einmal. Du musst Dich auch nicht mit den Saiten ganz festlegen, aber schon einmal vorsichten und anhören ob es eher in Richtung dunkel oder in Richtung hell gehen soll. Darm ist so mitteldunkel, Evah Pirazzi dunkel, Innovation in etwa mittel bis mitteldunkel, Stahl meist mittelhell bis hell. 

Darm ist teuer und bedarf der Pflege um die Saiten zu erhalten (ölen, Ausfaserungen abschleifen oder abbrennen). Dann lohnt sich die Investition. Allerdings hat Darm auch einen sehr großen Durchmesser und verstimmt sich bei umwickelten Saiten (die eine recht begrenzte Haltbarkeit haben) sehr leicht bei Klimawechsel. Sattel und Steg müssen an den Saitendurchmesser angepasst sein. Wegschleifen geht immer gut, wieder drankleben nicht. Daher ist es schon sinnvoll nicht gleich ins extrem bzgl. der Saitendurchmesser zu gehen, sonst wird schnell ein nuere Sattel und Steg fällig. Zum Testen kann man mal eine G-Saite ohne Veränderungen aufziehen und hoffen dass sie nicht reißt, wenn doch war es immerhin nur eine Saite. Daher ja auch mein Vorschlag mit verschiedenen G-Saiten erst einmal zu testen. Zu Darm lies Dir mal den "gut megathread" im amerikanischen Talkbass.com Forum durch.

Darm und Synthetiksaiten machen bei den meisten Sätzen in der Tiefe nur kurz plop und dann ist der Ton weg. Wenn die tiefen Saiten länger klingen sollen kann man hier weiche Stahlsaiten verwenden. Das haben die Jazzmusiker früher häufig so gemacht und es ist auch heute noch recht gängig. Ausserdem viel billiger als die tiefen Darmsaiten. Wenn Du natürlich hier schon Sattel und Steg breitgefeilt hast sitzen die nicht richtig und es wird wieder Sattel und Steg neu fällig. 

Saiten und Tonabnehmer beeinflussen den Klang, daher kann man dies nicht unabhängig voneinander betrachten. Zumindest die grobe Richtung des gewünschten akustischen Klanges sollte man sich klarmachen und passend dazu einen Tonabnehmer auswählen. Höhen wegdrehen geht leichter als kaum vorhandene herzaubern.

Da Rückkopplung eher bei hohen Frequenzen auftritt, ist es gut einigermassen hell klingende Saiten zu haben, denn dann kann man die Höhen am Verstärker etwas herunterdrehen und damit der Rückkopplungsneigung etwas entgegenwirken. Mit dem Tonabnehmer funktioniert das so leider nicht, da dieser Teil der Rückkopplungsschleife ist. Stegflügel-Pickups sind häufig bei hohen Frequenzen rückkopplungsanfällig, wenn man die überhöhten Höhen des Pickups nicht mit einer Reduktion der Höhen im Verstärker ausgleicht. Aber selbst dann können unangenehme Buckel im resultierenden Frequenzgang das Risiko einer Rückkopplung noch recht hoch halten. Bei Stegfußpickups koppelt meist die Decke mit etwas niedrigeren Frequenzen, wenn es dann mal passiert.

Basscombos sind nicht gerade HiFi-optimiert. Es klingt zwar mit dem Mikro besser, aber nicht so wie man es von einer guten PA erwartet. (Bodenmoitore sind ja oft auch nicht so berauschend aber meist besser als ein Basscombo.) Ob das den hohen Preis und die höhere Rückkopplungsanfälligkeit rechtfertigt musst Du selbst entscheiden. Wir können nur beraten. Ich persönlich finde ein DPA für einen Sperrholzbass etwas überzogen. Da kostet das Mikro (mit Ververstärker) ja unter Umständen so viel wie der Bass. 

Der Realist hat das Problem, dass er eine leichte runde Einbuchtung in die Decke drückt, der APTflex macht das nicht und der Shadow auch nicht. Da die Shadow NFX-Folien in glatte Kunststofffolie eingeschweisst hat, kann der Steg bei seitlicher Belastung schon mal ein paar Millimeter wegrutschen. Das ist aber eigentlich nur bei der Montage etwas nervig. Mit einer oder zwei zusätzlichen Händen ist das leicht geschafft. Irgendwann klebt die Folie dann auf der Decke, läßt sich aber ohne Rückstände und Beschädigungen mit einem Küchenmesser o.ä. recht leicht wieder ablösen (Messerschneide nach oben anheben, nicht schaben). Die Stegfußpickups sind noch die am besten klingenden Tonabnehmer bei denen man keine Löcher bohren oder einen verstellbaren Steg haben muss. Dabei ist der Realist noch am dunkelsten, eignet sich daher beispielsweise nicht für Evah Pirazzi. 

Wenn Du irgendwann Slap verstärkt spielen willst, dann brauchst Du auch einen Abnehmer am Griffbrett, sonst natürlich nicht.

Wenn Dein Bassverstärker die Bass-PA sein soll, dann wird es mit Mikrophon auch gehen, aber dann darf der Verstärker nicht in Richtung Bass abstrahlen und Du hörst dann höchstens die Bassfrequenzen der Verstärkung. Für gute Intonation eher abträglich. Als Monitor halte ich das für kritisch, ist aber natürlch einen Versuch wert (dann aber unter realen Bedingungen in der Gruppe). Das DPA könnte ja möglicherweise funktionieren, aber irgendwo muss wohl auch die Phantomspeisung für das Mikro herkommen. Der Bassverstärker liefert die nicht und hat vermutlich auch keinen Mikrophoneingang. Da wird wohl ein entsprechender Vorverstärker mit Mikrophoneingang und Phantomspeisung fällig, das wird dann insgesamt ganz schön teuer. 

Mikrophon und Stegflügel-Pickup klanglich so ziemlich entgegengesetzte Enden. Wie Du da bewertest können wir nicht wissen. Letztlich muss man es auch ausprobieren. Einen billiger und trotzdem ordentlicher TA1 oder TA2 aus dem GeBa-Shop wirst Du selbst dann verschmerzen, wenn Du ihn dann doch nicht benutzen willst und Du hast immer eine Reserve dabei. Den DPA (und ggf. einen passenden Vorverstärker mit Mikroeingang und Phantomspeisung) kannst Du Dir ja dann online bestellen und hast dann bei Nichtgefallen innerhalb von 14-30 Tagen Widerrufsrecht. Dann kannst Du es selbst probieren und entscheiden. Den notwendigen Bassverstärker kannst Du Dir für einen Tag vielleicht auch erst einmal irgendwo ausleihen. 

Die Suche nach den richtigen Saiten, der richtigen Verstärkung dem richtigen Setup hat schon so manchen Kontrabassisten den letzten Nerv gekostet und nicht wenigen auch eine Menge Geld. Letztlich dauert das Jahre. Wir versuchen Dir hier die Zeit etwas zu verkürzen. Ich habe z.B. für neue Saiten erst mal ein paar Montate das taslkbass-Saitenforum und die Kommentare in der GeBa-Saitendatenbank gelesen um ein Vorauswahl der in Frage kommenden Saiten zu treffen. Da ich schon einen Pickup hatte, habe ich über die letzen zwei Jahre unregelmäßig die Berichte gelesen und die Soundfles von Pickups angehört. Aber selbst dann kann man für den eigenen Bass noch falsch liegen. Wichtig ist erst einmal, dass man etwas hat mit dem man zurechtkommen kann. Das Optimum wird sich am Anfang sicher nicht erschliessen, auch wenn das DPA im Mikrobereich derzeit sicher eines der besten, wenn nicht das beste, ist.

Jörg

alexhaas Profilseite von alexhaas, 19.01.2012, 20:11:28

Hallo,

ich probiere seit einigen Jahren mit allem herum, was den Sound verbessern kann. Mir ist natürlich auch klar, daß "Guter Sound" definitiv subjektiv ist...
Saitenmäßig bin ich jetzt bei Darm gelandet, aber die Tonabnahme treibt mich a) in den Wahnsinn und b) beinahe in den finanziellen Ruin :-)
Ich setze live auf eine Doppelabnahme PickUp und Mikro. Bei der Band, mit der ich bis jetzt am meisten gespielt habe, brauchte ich sehr lautes Monitoring. Deshalb habe ich ein Kontaktmikro vorgezogen.
Ich habe sehr lang die Mikro/PickUp - Kombination von Schertler gespielt, habe dann eine Realist-ähnlichen PickUp benutzt, anfangs mit dem Schertlermikro, dann mit einem AMT, danach mit dem Ehrlund-Kontaktmikro.
Der Schertler-PickUp war ziemlich gut, sehr neutral, und als er kaputt ging, habe ich aus Kostengründen die Realistlösung probiert und war und bin zufrieden. Der PickUp ist aber meistens auch nur ca zu 25 - 40% am Start. Mehr mag ich auch nicht, weil ich diesen sehr direkten Sound grundsätzlich nicht schön finde. Aber manchmal braucht man ihn...

Problematischer sind die Mikros.
Das AMT pfeift sehr schnell. Vielleicht ist es bei anderen Soundumgebungen anders, aber ich hatte extreme Rückkopplungsprobleme. Ausserdem ist der Klang am F-Loch zwar druckvoll, aber auch nicht wirklich fein, finde ich. Ich hatte enormes Wummern im Bereich von 100 Hz +/- 30 Hz, ein ziemlich großes Spektrum... Es musste auch in den Mitten oft nachgeregelt werden, nicht nur ein bißchen, sondern recht deutlich. 
Die Kontaktmikros sind zwar rückkopplungsärmer, aber egal, was die Hersteller sagen - es ist doch nicht das Gelbe vom Ei, wie ich nach längerem Spielen finde. Man muß enorm am EQ herumschrauben, in den Tiefen sowie in den Mitten, beim Schertler sowie beim Ehrlund, und hat dabei aber immer diesen Effekt, daß man jedes noch so kleine Futzelchen extrem laut hört, auch in den Höhen, also ab 3000 Hz. Für den Monitorsound ist das sehr gut - bei der "lauten" Band sind wir zu zweit, Bass und Snaredrum/Becken und beide singen. Und man muß den Bass zum Intonieren über die Snare sehr, sehr gut hören. Und da hilft dieser "Larger-than-life"-Effekt ziemlich gut. Es ist aber einfach kein wirklich guter Sound. Nie gewesen.

Und gestern hab ich zum ersten mal das DPA ausprobiert, das mir ein Techniker empfohlen hat. Für eben diese Band ist es nix, weil in den Lautstärken, die wir auf der Bühne haben, jedes normale Mikro pfeift, da werde ich wohl die Kontaktmikrolösung weiterfahren müssen - aber grundsätzlich war das der beste Sound, den ich jemals hatte. Sehr akustisch, jeder Ton war da, beim A eine kleine Beule nach oben, das ging aber mit einem Dreh weg. Also ein Bruchteil der Soundarbeit, die sonst zu tun war. Bei einer unvergleichlich besseren Soundqualität.
Ich habs vorher zuhause mal mit der Box ausprobiert - wenn der Sound seitlich vorbeistrahlt, kann man auch recht laut aufdrehen. Sogar in einem kleinen Übezimmer. Demnächst habe ich das Glück, bei einem Benefiz zu spielen, wo es nur einen Bassisten für 4 Bands gibt. Da werde ich das Mikro in verschiedenen Umgebungen probieren können. Duo, Chansonquartett, Jazzband, Weltmusik. Bin gespannt. Wenn das Mikro nur ansatzweise das hält, was ich bis jetzt von ihm gehört habe, dann mag es zwar ein recht teurer Mercedes sein, dafür hat man aber auch einen extrem natürlichen Sound - wenn man das mag. PickUp-lastige Musik mit lautem Punkrockschlagzeug oder so könnten damit schwierig werden, dann muß doch der PickUp ran...

Und - nein. Bin nicht verwandt und/oder verschwägert mit DPAs. Kriege keine Kohle.
Und falls sich doch ein Problem herausstellen sollte, poste ich nochmal einen Enttäuschungsthread...

viele Grüße,
Alex

 

DavidAndres Profilseite von DavidAndres, 20.01.2012, 01:46:10

Ich habe neulich mit 2 Bass-Kollegen das Dpa 4099 (439€) und das Audio Technica Pro 35 (169€) verglichen und wir konnten nur sehr sehr geringe Unterschiede feststellen.

Wir haben es mit dem Dpa-Adapter auf die gleiche Stelle gerichtet (max 1cm Unterschied) und im gleichen Raum Klavier und Schlagzeug gespielt und das Ergebnis war so ähnlich, sowohl was den Bass-Sound als auch die Übersprechung der anderen Instrumente anging, das es sich meiner Meinung nach nicht lohnt 270€ mehr für das DPA auszugeben. Die tolle Halterung des DPA gibt's übrigens für wenige Euro separat bei Thomann :-)

Über Verstärker lässt sich zwar mit beiden Mikros ne einigermaßen hohe Lautstärke erzielen, aber der Sound ist nicht so viel besser als mit einem Bassbalsereit Studio, dass es sich lohnt, den Stress mit einem Mikro auf der Bühne zu haben.

Über P.A. ist der Unterschied aber so groß, so dass es es sich meines Erachtens lohnt, beides zu benutzen: Pickup für Bühne+PA, Mikro nur für PA.

MHammer Profilseite von MHammer, 20.01.2012, 08:14:03

Dass ich die für mich optimalen Saiten in den nächsten Wochen oder Monaten finde, halte ich eh für ausgeschlossen. Dass es ein jahrelanges Basteln sein wird, bis die Kombination aus allem stimmt, davon gehe ich momentan ja aus.

Aktuell habe ich wie schon erwähnt die Gut-a-Like Saiten aufgezogen. Dementsprechend fallen umwickelte Darm-Saiten oder Stahlsaiten schonmal raus, weil die Kerben schon relativ groß sind. Blanke Darm-Saiten könnte ich ohne größeren Aufwand aufziehen und ohne, dass ich mir den Steg und den Sattel unwiderruflich für andere Saiten ruiniere. Falls es die Efranos nicht sein sollten (Test steht ja noch aus), würde ich als nächstes eine Oliv/Eudoxa Kombination versuchen. Mir gefällt der Klang der Darmsaiten bisher eigentlich am besten, weshalb ich auch hier bleiben möchte. Sei es nun Darm umwickelt, Darm umwickelt oder darmähnliche Saiten. Den Thread auf talkbass werde ich mir mal in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen.

Einzelne Saiten testen hört sich ja prinzipiell gut an, ich hätte aber Angst, dass ich dadurch nicht auf den Gesamtklang des ganzen Satzes schließen kann. Grade der Klang der E-Saite wäre mir persönlich wichtiger zu hören, ich finde (mit meiner bescheidenen Erfahrung), dass hier der kritische Punkt innerhalb eines Saitensatzes ist.

Da ich wirklich noch nicht weiß, wann wir auf größeren Bühnen mit guter PA spielen und ich daher immer auf meinen zukünftigen Combo angewiesen sein werde, würde ich denk ich erstmal einen Pickup probieren und dann später ein Mikrofon nachkaufen. Falls es nämlich so nicht klappen sollte, habe ich nicht gleich den kompletten Wertverlust. Zum Thema, ob ein DPA an einem Sperrholzbass nicht überzogen ist, möchte ich nur anmerken, dass Bass nicht gleich Bass ist. Leider kann ich keinen Hersteller zu meinem Bass ausmachen, das Alter ist jedoch auf etwa 70 Jahre relativ gut festlegbar. Auch, wenn er in den letzten Jahren nicht gespielt wurde, denke ich sehr wohl, dass es hier einen Unterschied zu günstigen 500 € Bässen gibt.

Zu den NFX/Realist Bauarten: Ich werde sie auch austesten und nicht von vorneherein ausschließen. Muss wirklich mal in Frankfurt anrufen!

Ich denke trotzdem, dass die Empfehlung erstmal einen günstigen Stegflügel PU auszuprobieren wahrscheinlich zielführend ist. Sobald ich meinen Combo habe, werde ich mir so einen zulegen. Hier kann ich die ersten Auftritte auf jeden Fall verstärkt spielen und kann ich dann weiter auf die Suche nach dem perfekten Klang machen. Große Auftritte mit PA stellen wir eh erstmal hinten an. Wenns dann irgendwann doch an Aufnahmen geht, werde ich ein Mikro natürlich nochmal genauer betrachten! Ob's dann das DPA wird, werde ich ausprobieren!

midioma Profilseite von midioma, 20.01.2012, 14:43:30

Entschuldige, ich hatte vergessen, dass Deine Kerben wegen der Gut-a-like-Saiten schon recht groß sein mußten. Da ist (nackter) Darm natürlich naheliegend. Mein Fehler. 

Oliv sind umwickelte Darmsaiten und daher deutlich dünner als nackter Darm, möglicherweise zu dünn für deine Kerben. Und nicht sehr haltbar und vergleichsweise teuer. Super sollen die amerikanischen Gamut Pistoy-Saiten sein, sind aber auch so ziemlich die teuersten die es gibt. Die Efranos sind so mit das günstigste was man an Darm bekommen kann und gar nicht so übel. Für einen ersten Versuch sicher eine gute Wahl. Nackter Darm verstimt sich auch nicht so schnell wie umwickelter Darm. Einige Bassisten verwenden für das E (ung ggf. A) Velvet Anima oder eine Synthetik-Saite um das Verstimmen in Grenzen zu halten (das E soll da am kritischten sein). 

Natürlich kann man von einer Einzelsaite nicht auf den Gesamtklang schließen, aber wenn einem die schon nicht gefällt (und man sollte die mindestens zwei Wochen lang ununterbrochen auf dem Bass lassen bevor man ein Urteil fällt) dann kann man sich den Rest des Satzes (und damit das Geld dafür) vermutlich sparen. Genauso wie mit der G-Saite kann man später mit der E-Saite vorgehen, falls man Sätze mischen möchte wenn ein einheitlicher Satz die Bedürfnisse nicht erfüllen kann. Es werden recht häufig E-Saiten aus anderen Sätzen verwendet, manchmal auch noch zusätzlich A-Saiten. Die Spezialisten die jede Saite aus einer anderen Saitenfamilie verwenden lassen wir hier mal außen vor, denke ich. 

Noch ein Tip mit für die Verwendung des Combo-Verstärkers (wenn vielleicht auch nicht für deine aktuelle Band): Stelle den Comboverstärker am besten auf einen Stuhl, besser noch kleinen (nicht zu niedrigen) Tisch oder einen Bistro-Tisch. Dann kannst Du die Mitten und Höhen besser mitbekommen (wichtig für die Intonation wenn Du den Bass in lauteren Bands akustisch nicht mehr hören kannst) und er ist vom Korpus weg und damit ist die Verstärkung weniger rückkopplungsgefährdet. Wenn man so etwas nicht bekommen kann kann man als Notlösung auch den Verstärker etwas nach hinten kippen so dass der Lautsprecher etwas nach oben hin in Richtung Bassistenohr abstrahlt. Sehr hilfreich wenn ein Schlagzeuger neben einem spielt. 

Knapp 40 Euro (TA2) tun einem nicht allzu weh und man hat immer eine Reserve, da täte es also auch der Stegflügel-Pickup (ich habe meinen ja auch immer noch). Für Deine Band wäre aber vermutlich der NFX, APTflex etc. besser. Das mit dem Sperrholzbass war schon absichtlich ein wenig überzogen dargestellt, aber auch nur ein wenig, denn auf ca. 700 Euro für DPA-Mikro und PreAmp wärst Du sicher schon gekommen. Das sind immerhin ca. 550 Euro mehr als für den NFX. 

Das Dumme ist, dass man erst mit der Zeit und nur mit der Gruppe unter Auftrittsbedingungen (Raumgröße, Verstärkungsgrad) den Pickup/das Mikrophon wirklich richtig beurteilen kann. Am besten mit einem Zuhörer der "gute Ohren" hat und den Klang auch aus Publikumssicht beurteilen kann. Die "armen" reisenden Bassisten von Übersee, die sich hier Bässe leihen müssen sind da noch viel schlimmer dran als wir, die wir für unsere Instrumente über lange Zeit etwas möglichst passendes heraussuchen können. 

Den einzigen Vorschlag den ich Dir noch einmal machen möchte, ist beim Ausprobieren der Pickups auch mal den Bogen zu verwenden, da wirst Du Dich u.U. wundern. Es ist nicht schlimm wenn Du Dir dann trotzdem einen Stegflügel-Pcikup zulegst, aber Du weisst dann auch worauf Du Dich eingelassen hat und erlebst nicht später Dein blaues Wunder. 

Ansonsten scheinst Du jetzt auf einem guten Weg zu sein.

Jörg

MHammer Profilseite von MHammer, 21.01.2012, 09:59:06

So, zwei Fragen sind mir heute nacht noch eingefallen. Man möge mir verzeihen, dass diese mit dem ursprünglichen Thema nicht mehr so richtig viel zu tun haben, aber davon sind wir ja eh schon ziemlich weit entfernt ;-)

- Von einem Tonabnehmer-System habe ich bei der ganzen Diskussion noch gar nichts gelesen: Dem Fishman BP 100. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass dieser   neben den Shadow Stegflügel Pickups den höchsten Stellenwert hat. Ist das gar nicht so? Hab ich da Mist gelesen?

- Bei meinem Verstärker habe ich zwar schon genaue Vorstellungen, möchte mich aber nicht im Vorraus blind festlegen. Um die passenden Combos aber zu testen, müsste ich ja aber mindestens einen Pickup schon am Instrument haben. Meint ihr, dass zum ersten Verstärker-Vergleich der Shadow 950/951 oder der Ceperito die passenden Tonabnehmer sind?

Sprich: Der Verstärker, der mit diesem Tonabnehmer am besten klingt, würde der mit den anderen auch am besten klingen? Oder ist das wichtige immer die Kombination aus Tonabnehmer und Combo? Also, dass der Combo, der mit Stegflügel PU den besten Sound erzeugt nicht automatisch mit einem Nanoflex-Sensor auch am besten klingt?

Danke nochmal!

midioma Profilseite von midioma, 21.01.2012, 17:06:54

Der Fishman ist ein sehr heikler Pickup. Bei den meisten Bässen bekommt man keinen vernünftigen Sound raus, ohne zugehörigen Vorverstärker schon gar nicht. Es gibt durchaus Fälle in denen der Fishman gut funktioniert, nur sind die so selten, dass man anfangs erstmal lieber die Finger davon lassen sollte. Er ist auch schwer korrekt zu montieren, da sehr abhängig vom Druck und Druckpunkt. In den talkbass-Foren ziehen sehr viele über den Fishman her und ganz wenige können gut damit leben. 

Ich würde Dir daher eher davon abraten, zumal Du ja noch keine Erfahrung mit Pickups hast. Die Stegflügel-Pickups sind zwar auch abhängig von Druck und Position, aber wohl längst nicht so sehr wie der Fishman. Bei manchen Leuten sollen auch die Klammern des Fishman mit der Zeit schon mal abrutschen. Dann darf man wieder probieren bis der Pickup richtig sitzt. In einer Aufführung eher kontraproduktiv, der Stegflügel-Pickup ist innerhalb von Sekunden wieder drin, falls er wirklich mal rausfallen sollte. 

Den Ceperito habe ich selbst noch nicht gehört, aber alle Stegflügel-Pickups die ich kenne haben eine extrem starke Höhenbetonung. Das muss man mit dem Verstärker ausgleichen (Höhen stark herunterdrehen). Da man aber weder vom Pickup noch (in der Regel) vom Höhenregeler des Verstärkers die Grenzfrequenzen der Frequenzgangveränderung kennt, kann man als Kriterium für einen einfachen Verstärker (Bass- und Höhenregler) heranziehen ob sich dieser Bereich komplett ohne Klangnachteile dämpfen läßt. Beurteilen können das nur die Ohren und die Rückkopplungsempfindlichkeit im hohen Frequenzbereich. (Wenn es bei hohenr Lautstärke eher tief anfängt rückzukoppeln ist das gut.)

Wichtiger ist aber eigentlich der Mittenregler. Der sollte optimalerweise vollparametrisch (Frequenz, Qualität, Stärke) sein, sonst zumindest  halbparametrisch (Frequenz, Stärke). Alternativ geht auch ein graphischer Equalizer mit mindestens 10 Kanälen (besser mehr), parametrisch ist aber besser. Die Mittenfrequenz bestimmt im wesentlichen die Klangfarbe des Basses und sollte auf jeden Fall den Bereich um 700-800 Hz einschließen. 

Immer auch ein wenig die Bässe herunterdrehen, denn sonst mulmen die tiefen Frequenzen wenn sie verstärkt werden alles zu (zumindest für das Publikum, nicht immer für den Spieler hörbar).

Der Nanoflex ist vergleichsweise dunkel (wie alle Stegfußpickups). Wenn man dann auch noch etwas dunklere Saiten verwendet muss man häufig die Höhen verstärken. Das produziert immer zusätzliches Rauschen, daher mal den Höhenregler aufdrehen und hören wie stark es dann rauscht. Am besten ginge das mit den "richtigen" Saiten und dem Nanoflex am Bass, denn erst dann weiss man wie weit man den Höhenregler wirklich aufdrehen muss. Letztlich muss man das aber auch in einer lauteren Band probieren. Deine relativ leise derzeitige Band ist da nicht ganz so geeignet, allerdings immer noch basser als allein zu Hause. U.U. hört man die Höhen (Attack) in einer Gruppe ohnehin kaum, sondern nur die Mitten (Instrumentencharakter) und Bässe. Mit dem Nanoflex hört man aber leichter ob eine unerwünschte Färbung im Verstärker-Frequenzgang ist. Verstärker für E-Bässe haben das (zum Ausgleich der Klangfärbung durch den magnetischen Tonabnehmer) häufig so eingebaut, daher muss man darauf achten. 

200 Watt wären schon gut um Reserve zu haben. 100 Watt reichen für deine jetzige Besetzung aus. Der Verstärker sollte bei Nullstellung der Regler einen möglichst waagerechten, geradlinigen Frequenzgang besitzen. Eine hohe Eingangsimpedanz mindestens 1 MOhm) ist empfehlenswert wenn man passive Piezo-Tonabnehmer (ohne Batterie oder Phantomspeisung) oder ähnliche (Elektretfolie) und ohne zusätzlichen Vorverstärker mit hoher Eingangsimpedanz verwendet. 

Derzeit gibt es günstig bei Thomann ein Gallien-Krüger-Bundle MB-200 mit 15"-Box (es ginge auch was bis 10", u.U. auch 8") und mit kleinem Verstärker mit 200W. Soll angeblich (basschat.co.uk) ganz gut sein, insbesondere für die 298 Euro die das Ganze kosten soll. Der Verstärker allein kostet 240 Euro und GK war immer ganz ordentlich für den Kontrabass. Parametrik hat der zwar nicht (so etwas ist immer recht teuer), aber wenigstens zwei Mittenregler. Es gibt auch portablere Combos, aber die kosten oft mehr als das Doppelte. Da der Verstärker für den Bass das kritischere Teil ist kann man ggf. nur diesen mitnehmen und vielleicht eine Bassbox gestellt bekommen. Oder später mal was kleineres dazukaufen und dann nach Bedarf und Eignung die eine oder andere Box mitnehmen.

Wenn Du 1200 Euro übrig hast kannst Du auch den Zadow (nur Privatverkauf vom deutschen Hersteller, mal das Internet durchsuchen) kaufen. Der ist speziell für den Kontrabass gemacht und hat einige Kinderkrankheiten der vergleichbar teuren amerikanischen Konkurrenz ausgemerzt. Der muss allerdings auf dem Boden stehen, soweit ich weiss. Glockenklang ist auch sehr gut aber auch noch teuerer. 

Für die Verstärker vielleicht auch mal ins amerikanische talkbass-Forum schauen, nur den Zadow kennt man dort vermutlich nicht. 

MHammer Profilseite von MHammer, 22.01.2012, 11:53:06

1200 € einfach so übrig hab ich nicht. Aber ich bin kein Fan von zweimal kaufen, weil die billige Variante im Endeffekt doch nichts taugt. Möchte daher möglichst viel probieren, da ich den Verstärker dann doch nicht so leicht austauschen kann wie Saiten oder PU.

Bisher war dieser Combo mein Favorit: http://tecamp.de/index.php?id=138

Ob der jetzt die Eingangsimpedanz hat, die hier immer angesprochen hat, kann ich hier nicht rauslesen. Empfohlen wurde mir der von meinem Lehrer, der auch so einen hat und bei kleineren Gigs mit dem Kontrabass spielt. Übrigens mit Stegflügel PU (und zusätzlichen Piezo für Slap-Abnahme). Ich werde vielleicht mal hier einen Thread über genau diesen Combo eröffnen, vielleicht haben ja noch andere hier Erfahrungen mit genau dem.

Der Zadow kostet ja immerhin auch knapp 1300 €, aber wenigstens kann man sich hier ein Testexemplar schicken lassen. Bin nur grad immer noch am Hadern, ob ich mir jetzt einen PU auf "Verdacht" kaufen soll und damit auf Verstärker-Suche oder umgekehrt.

Hätte nicht gedacht, dass das ganze beim Kontrabass so eine aufwendige Suche wird. Hier gibt es einfach sehr viele Einzelkomponenten, die man aufeinander abstimmen muss, die sich gegenseitig beeinflussen.

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 22.01.2012, 13:18:19

Ich empfehle, dem "Signal" zu folgen und in dieser Reihenfolge zu entscheiden: Also mit dem Musikstil anfangen, dann über den Bass (Saiten usw.) auf den Tonabnehmer, in den Preamp in die powered Box bzw. den Amp. Wenn Du "rückwärts" entscheidest oder einzelne Dinge veränderst, kann es teuer werden. Allein die Lautstärke und Zusammensetzung der Band ist wichtig, wenn es nicht Rückkoppeln soll. Das betrifft nicht nur PU und Mikros sondern auch downfiring speaker.

Übrigens: Der Vorteil von getrenntem Preamp und Aktivbox ist unter anderem, dass Du die Einzelteile getrennt kaufen (auch gebraucht), testen und verkaufen kannst. Und je nach Setting auch getrennt schleppen. Gerade Combos sind häufig für E-Bass ausgelegt, sodass deren Preamp dann nicht für Piezos taugt. Klar, kannst du vor den Combo dann einen extra Preamp schalten und vielleicht direkt in die Endstufen gehen und damit den eingebauten Preamp umgehen..

 

midioma Profilseite von midioma, 22.01.2012, 14:46:53

Schau mal hier ins Talkbass-Forum: http://www.talkbass.com/forum/f15/aer-amp-one-vs-tecamp-puma-110-112-a-549700/

Vermutlich aus der E-Bass-Ecke bei talkbass, aber trotzdem interessant.

So richtig günstig ist der TecAmp ja auch wieder nicht und parametrische Regelung hat er auch nicht. Nur einigermassen leicht ist er. Verstärker kannst Du auch bei Jonas ausprobieren, allerdings nur von einem Hersteller. 

Wenn Du keine Frequenzgänge einsehen kannst (leider die Regel), dann orientiere Dich an sogenannten Akustik-Verstärkern. Die sind für Gitarren oder Bässe mit Piiezo-Tonabnehmer gedacht, müssen also eine hohe Eingangsimpedanz haben und haben nicht die Frequenzgangänderung für magnetische Tonabnehmer. AER ist so ein Hersteller, aber es gibt da noch andere. Sind aber nicht billig, da könntest Du genausogut den Zadow nehmen, der vermutlich besser ist. 

Wenn Du jetzt aktuell was an Verstärkung brauchst, dann würde ich doch die "erstmal billiger"-Lösung empfehlen, wobei ich schon versuchen würde einen einigermassen brauchbaren Tonabnehmer, der noch gut bezahlbar ist zu nehmen. Den Pickup kannst Du also Reserve später verwenden (wenn Dir unterwegs Dein regulärer Pickup einmal ausfällt wirst Du froh sein, dass Du einen Ersatz dabei hast), Den Verstärker anfangs lieber günstiger kaufen, sofern er die wichtigsten Kriterien (hohe Eingangsimpedanz oder zusätzlicher Impedanzwandler, gerader Frequenzgang) erfüllt. Da er günstig war wirst Du nicht so viel Verlust bei einem Verkauf machen wie bei einem teueren Verstärker. Es ist wie beim Kontrabass, wenn man direkt am Anfang einen kauft weiss man noch nicht worauf man achten muss und bei der Verstärkung muss man auch ein Gefühl dafür bekommen wie und warum man was wie einstellt. Das ist nicht so einfach wie man denkt, vor allem weil man es selbst nicht so hört wie das Publikum und der Rest der Band. Daher lieber mal Ratschläge anderer ernsthaft in Betracht ziehen, auch wenn es einem widersinnig erscheint. 

Die Frage ist ja auch wie man das Geld was man ausgeben will (oder muss) aufteilt. EIn 40 Euro Pickup mit einem 1000 Euro Verstärker ist wohl weniger sinnvoll als ein 200 Euro Pickup mit einem 800 Euro Verstärker. Wenn man sich später verbessern will ist es immer besser ein gutes Eingangssignal zu bekommen, denn das könnte auch in die PA gehen (wenngleich ich da Mikros vorziehen würde). Ich muss auch meinen Vorredner absolut zustimmen, dass man vom Musikstil über Bass, Saiten (da hat man dann einen guten akustischen Klang), Tonabnehmer, ggf. Preamp falls passiver (hochohmiger) Tonabnehmer, Verstärker und Box (bzw. Combo) die Prioritäten setzen sollte. Sonst machst Du früher oder später doch das was Du vermeiden wolltest, nämlich mindestens doppelt kaufen. Der Verstärker ist zwar die größte Ausgabe, aber sehr wahrscheinlich abhängig von den vorhergehenden Komponenten. D.h. sobald Du eine der vorangegangenen Komponenten tauscht kann es sein, dass Du die dahinter sitzenden auch auswechseln willst oder musst. Sicher nicht in jedem Fall, aber Du könntest noch mehr als doppelt oft kaufen müssen und das ist beim Verstärker wirklich teuer. 

Ich würde das (sofern Du mit so etwas noch vertraut bist) mit einer Schallplattenspielernadel und einem HiFi-Verstärker vergleichen. Wenn die Nadel abgenutzt ist, verzerrt sie, ähnlich einem schlechteren Tonabnehmer. Da nützt es wenig einen besseren HiFi-Verstärker oder bessere Boxen zu kaufen, das Eingangssignal muss besser werden. So viel kann der Verstärker gar nicht verzerren oder die Boxen den Klang verfälschen (wenn es nicht gerade Mini-Boxen sind). Selbst wenn Du ein neues einfacheres Nadelsystem an den Schallplattenspieler baust wird das immer noch besser klingen als die abgenutzte Nadel des besseren Systems. Elektrisch muss es natürlich passen (Moving-Coil-System an Moving-Magnet-Eingang geht natürlich ohne passenden Vorverstärker nicht). Ich hoffe Du siehst die Parallelen. 

Man kann natürlich versuchenin manchen Komponenten eher Richtung Ende der Schlange schon "das Beste" zu kaufen. Allerdings wird es dann erst das Beste, wenn die anderen Komponenten auch dazu passen. In der Zwischenzeit kann es wohl durchaus brauchbar bis gut sein, aber dafür hat man dann viel Geld ausgegeben. 

Früher hat man keine große Wahl gehabt, da war der Underwood noch das Beste. Als Stegflügelpickup hatte er aber die üblichen Probleme der Höhenüberbetonung und der hohen Ausgangsimpedanz. Man hat dann so lange nach einem Verstärker gesucht und alles auprobiert was einem in die Finger kam bis man etwas gefunden hatte, das man akzeptieren konnte. Eigentlich hatte man etwas gesucht das so fehlerhaft war oder eingestelt werden konnte, das es die Fehler des Pickups möglichst aufhebt. Und danach hat man immer wieder etwas besseres gesucht als das was man hatte. Also ständig gekauft und verkauft (ich nicht, das Geld dafür hatte ich nicht und war froh mir als Student überhaupt einen Verstärker leisten zu können). Und dann kamen neue Tonabnehmer und das ganze ging mehr oder weniger von vorne los. 

Mit einem Impedanzwandler (eingebaut im Pickup oder separat) kann man schon mal die Probleme der elektrischen Anpassung (die sich deutlich im Klang auswirken) ausschalten. Den kann man eigentlich immer behalten, die Frage ist nur ob man auch zusätzlich ein Mikro mit einmischen will oder dort schon eine Klangregelung will (damit man nicht immer zum Verstärker gehen muss, die PA bekommt den Klang über den DI dann auch mit). Der ist also fast noch wichtiger als der Tonabnehmer (beim NFX und Balsereit Aktiv braucht man ihn natürlich nicht). Dann braucht man strenggenommen auch keinen hochohmigen Eingang im Verstärker. Bei Forderung eines geradlinigen Frequenzgangs wird man ihn in Akustkverstärkern aber meist mitgeliefert bekommen, wenn auch nicht immer ganz so hochohmig wie man ihn möglicherweise gerne hätte. (Ich will jetzt nicht noch näher darauf eingehen warum die Vorverstärkerlösung mit niedrigohmigem Verstärkereingang besser ist. Das habe ich irgendwo an anderer Stelle schon ausgiebig getan.)

Mit irgendwas musst Du natürlich anfangen, daher mein Vorschlag: Kauf Dir einen NFX mit dem GK MB-200 Bundle. Wenn Dir der zu dunkel ist, kauf Dir noch einen TA1 oder TA2, ggf. dazu einen Impedanzwandler/PreAmp (da sollte man schon nachdenken ob man hier nicht etwas mehr Geld anlegt oder man nimmt die Bastellösung, die für die reine Impedanzwandlung völlig OK ist). Das kostet höchstens die Hälfte eines guten Verstärkers. Wenn Du damit auch nicht zufrieden bist, dann ist ein aktiver Basereit (Loch im Steg erforderlich) oder Full Circle (und der dazugehörende verstellbare Steg) fällig. Dann hast Du so ziemlich alle Positionen durch (wenn Du nicht auch noch den Wilson, Fishman oder Realist (Wood)/APTflex ausprobieren willst). Bei Jonas kannst Du aber zumindest mal den Unterschied der Klangcharakter der Pickups an verschiedenen Stellen eines Basses hören und dann vielleicht ein Gefühl dafür bekommen was in Frage kommen könnte und was eher nicht. Noch besser finde ich aber die Aufnahmen von Jonas, da hört man es noch deutlicher. Dein Bass und die Saiten machen allerdings noch einen gehörigen Unterschied, aber dann weisst Du wenigstens in welche Richtung Du weiter probieren musst, wenn Deine erste Wahl nicht passt. 

MHammer Profilseite von MHammer, 22.01.2012, 17:21:39

Hallo,

als aller erstes muss ich mal ein ganz großes Dankeschön an alle loswerden, die sich an dieser Diskussion beteiligen, besonders an dich, midioma, aussprechen. Der Thread ist ja vom ursprünglichen Thema weit weg, ich bin aber wirklich sehr froh und dankbar, hier jede mögliche Hilfe zu bekommen, die ich mir vorstellen kann!

Erstmal einen billigeren Verstärker zu kaufen ist vielleicht wirklich eine gute Idee. Gerade das "regeln" bzw. mischen ist mir noch völlig fremd. Bei meinen anderen Instrumenten, die ich früher gespielt habe, hatte ich solche Probleme nie. Da ging das Mikofonsignal immer direkt zur PA und dann blieb der Rest beim Mischer hängen.

Zwei Fragen drängen sich mir noch dringend auf: Hat der Shadow NFX 965 Störgeräusche durch die Käbelchen von den Folien zum "Mischteil"? Baut man den ab, wenn man grade nicht verstärkt spielt oder bleibt der dauerhaft ein- bzw. untergebaut?

Zweitens: Das Bundle von DK ist preislich natürlich der Knaller. Die Box scheint laut Thomann ja aber eher weniger zu taugen. Was mir eh schon sehr viele empfohlen haben: Keine 15 " Lautsprecher kaufen, würde daher gerne auf 10er, maximal 12er gehen. Leider hab ich da von GK nichts passendes gefunden. Gibts in dieser Größe was ähnliches? Wenn ich sowieso davon ausgehe, dass ich innerhalb der nächsten drei Jahre den Verstärker austausche, brauche ich auch nicht von Anfang an 200 W.

midioma Profilseite von midioma, 22.01.2012, 20:53:13

Ich kenne grade nichts ähnliches in der Preislage wie den MB-200 was geeignet sein könnte, aber das sagt vielleicht nur etwas über mich aus. Ich selbst habe eine große Anlage (mit 600W deutlich überdimensioniert) mit einem 15" Lautsprecher und einen sehr alten 12" Combo mit 100W. Die 12" sind völlig ausreichend (zumindest ohne tiefe H-Saite), aber die Bässe sollten schon etwas zurückgenommen werden. Das ist beim 15" aber genauso wenn es nicht wummern soll. Der Vorteil an dem GK-Set ist ja, dass Du für den Lautsprecher kaum was bezahlst und ihn später jederzet gegen einen andere (kleinere) Box austauschen kannst (oder auch beides verkaufen). Ich würde mal sagen, schlepp Dich für den Anfang mal damit ab, dann hast Du auf jeden Fall schon mal etwas. Die früher beliebten Polytone Mini-Brute III hatten auch 15"-Lautsprecher. (Mein Mini-Brute II hat einen 12"-er.) 

Du kannst natürlich auch mal aktuelle Verstärker, die es mit (10"-) 12"- und 15"-Lautsprechern gibt oder Verstärker mit verschiedenen Boxen ausprobieren wie sich der Klang dort ändert. Im Prinzip: Je kleiner der Lautsprecher desto schwächer die Bässe (gerade bei 8" und 10") und desto präsenter die Mitten und Höhen. Wenn man die Bässe entsprechend rausdreht (in den USA gibt es den HPF Pre von Francis Deck, der zum einen ein Impedanzwandler ist und zum anderen die Bässe frequenzbestimmt ausblenden kann) geht auch ein kleiner Lautsprecher gut, sonst verstärkt der Verstärker was der Lautsprecher nicht mehr hergibt, so verliert man einiges an Verstärkerleistung. Am besten selbst ausprobieren. Man sollte nicht vergessen, dass die Fläche eines kleineren Lautsprechers die gleiche Lautstärke wie ein größerer bei niedrigen Frequenzen nur mit größerem Hub erreicht. Damit senken sich (auf Kosten der Verstärkerleistung) die Bassfrequenzen quasi automatisch ab, aber leider nicht regelbar. Bei meiner HiFi-Anlage wäre ich mit einem 10" Basslautsprecher nicht so ganz zufrieden und kleiner auf gar keinen Fall. 15" müssen nicht sein, das stimmt schon. Bei der GK-Box kannst Du aber auch die Stärke des Horns regeln, d.h. Du bekommst bei der Box auch höhere Frequenzen heraus die der 15"-er nicht mehr schafft. Meine erste Box vor 20 Jahren war auch eine 15"-Box mit nur 75W. Die habe ich immer noch, nur den Lautsprecher inzwischen gegen einen 600W Typ ausgetauscht. Darunter habe ich recht früh Rollen montiert und hab es bis auf Treppen recht bequem. Zum Spielen kommt die Box auf eine Stuhl (die Rollen hängen dann in der Luft, sind mir aber noch nicht negativ aufgefallen), dann habe ich brauchbares Monitoring und komme immer noch leicht an den Verstärker obendrauf. Nicht dass mein Equipment ideal ist, ganz sicher sogar nicht, aber oft ist der Aufbau und die relative Position von Spieler, Bass und Box wichtiger als der (Publikums-)Klang. Ich spiele jedenfalls schlechter wenn ich mich nicht gut hören kann, dann nützt der beste Verstärkerklang im Publikum nichts, eher im Gegenteil... Das merkt man aber eben erst mit der Zeit und nur wenn man mit anderen zusammen verstärkt spielt. 

Was den Verstärker angeht: Erst mal probieren, vielleicht bist Du ja auch ganz zufrieden mit dem GK und hast ein Schnäppchen gemacht? Bei Thomann kann man doch 30 Tage ausprobieren. Ich denke die Shadow-Pickups bekommt man auch bei Thomann, dann wäre das ein Aufwasch bzgl. der Rückgabemöglichkeit. 

Zum Pickup: Jedes Pickup-Kabel überträgt Berührungsgeräusche zum Pickup. Egal ob das eine einfache Kupplung ist oder ein Kästchen mit ein wenig Elektronik. Es sollte idealerweise in der Luft hängen und nichts anderes berühren. Das ist bei dem NFX aber auch kein Problem.

Wenn Du nicht gerade eine Aufführung mit einem (halb-)professionellen Orchester hast kann der NFX auch dranbleiben. Notfalls nimmt man das Kästchen ab und führt die Kabeleinden gepolstert durch ein wenig Schaumstoff (über Kreuz?) durch die Stegflügellöcher. Bei Solo-Bass-Aufführungen im Bereich Klassik sollte man aufgrund der exponierten Lage, aber vielleicht auch des letzten Quentchen Klanges wegen die Folien abnehmen. Da man das aber nciht gerne tut wird man es eher lassen oder für Klassik einen anderen Bass anschaffen.

Das Kästchen des NFX enthält übrigens nicht die wesentlichen Feldeffekttransistoren für die Impedanzwandlung (die sitzen direkt neben der Folie und das ist auch genau die richtige Stelle dafür) sondern nur die Stromversorgung, die Entkopplung von Stromversorgung und Signal und eine sehr einfache Klangregelung nebst Lautstärkeregler. 

Ich habe vorsorglich unter die Kästchen an den Folien de NFX noch etwas weiches samtähnliches Material geklebt (selbstklebender flauschiger oberer Rand eines Deko-Nikolausstiefels, war gerade zur Hand), damit es nicht zum Rappeln der Folienkästchen auf der Decke kommt. (Keine Ahnung ob das passiert wäre, so kann es aber garantiert nicht vorkommen.) Außerdem habe ich die beiden Kabel mit Gummi (je ein schmaler Ring Außenisolierung von Mikrophonkabeln) an mehreren Stellen zusammengefaßt. So hängen sie nicht so sehr herum und können nicht mehr gegeneinander schlagen. Das Kästchen soll gelegentlich ein wenig rappeln. Notfalls dieses öffnen und ein wenig die Platine gegen die beiden Gehäusehälften abpolstern (z.B. mit ein wenig Moosgummi). Da sind keine besonders empfindlichen Bauteile auf der Platine, keine Angst. 

MHammer Profilseite von MHammer, 23.01.2012, 21:31:28

Werde in den nächsten Tagen dann mal bestellen und meine Erfahrungen posten.

Danke!

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 23.01.2012, 22:34:45

Hallo,

nochmal meinen Senf dazu, und gleich mit Entschuldigung:

Ich finde alle Beitraege von midioma kompetent und interessant, aber im Detail Tipp Verstaerkerwahl stimme ich nicht zu.

Ich kenne mich nicht besonders aus, aber eine Riesenbassanlage und Kontrabass, das passt fuer mich nicht. Habe ich keine Lust zu schleppen, und geht nicht zusammen mit der Omma in meinen Wagen rein. Und braucht man meist nicht --- wenn mal doch, dann kann man den Veranstalter bitten, eine groessere Anlage aufzubauen. Ich bin ein aelteres Semester und besitze einen alten Roland Basscube --- damals war's die billigere und durchaus klanglich akzeptable Alternative zum Polytone - heute ist mir das Teil zu schwer, und er kommt natuerlich schnell an seine Grenzen leistungsmaessig. Kann man trotzdem gerade noch tragen, zusammen mit der Omma im anderen Arm...Von daher verfolge ich die Diskussion hier mit interesse -- will mir irgendwann auch was neues kaufen, aber eine sperrige Anklage mit Riesenbox kommt nicht in Frage.

Dazu muss ich sagen, dass ich meist unverstaerkt spiele, weil das in den Kontexten in denen ich so aktiv bin, meist ok ist. Manchmal zieht man aber auch die A-Karte und wird einfach nicht gehoert ....    Aber man sieht ja auch, was Kollegen so auffahren, die eher verstaerkt spielen. Also der Trend geht schon zu kleinen aber leistungsstarken Verstaerkern. Was ich neulich mal gespielt habe war ein AER Basscube 2 - genialer Verstaerker, bis ich den Preis gesehen habe...

Gallien Kruger ist OK, aber leider nicht mehr. Etwas steril im Klang.

Es taucht ja immer wieder der Tipp auf, einen Vorverstaerker plus Aktivbox zu nehmen --- billiger als eine Combo, und fuer KB gut geeignet (aber wahrscheinlich eher mau wenn auch Nutzung mit Ebass angedacht ist).

Sorry dass ich nur rumnoele, und keine wirkliche Loesung habe (fuer <500) --- aber ein sperriges Bundle wuerde ich mir nicht kaufen, wenn Zweck der Sache ist, auch Gigs zu spielen. Wenn es eher darum geht,was im Proberaum stehen zu haben, meinetwegen. 

Armin

midioma Profilseite von midioma, 24.01.2012, 00:22:02

Ich habe ja auch keineswegs empfohlen so eine dicke Anlage für den Kontrabaß anzuschaffen, das hast Du vielleicht überlesen oder anders interpretiert, irgendwie habe ich mir schon gedacht dass ich das besser nicht schreiben sollte weil man jemand das in den falschen Hals bekommen könnte. Die Reserve die man hat ohne an die Grenzen zu stoßen hat aber was...

Der Roland Basscube war durchaus auch OK und sehr handlich, aber wohl ein wenig schwächer (75W?) als der Polytone (100W). Wenn ich ständig durch die Gegend ziehen würde um zu spielen hätte ich sicher auch was anderes. Nicht wenige Bassisten haben einen leistingsfähigen (größeren) Verstärker, der nur eingepackt wird wenn es wirklich erforderlich ist (also eher selten) und einen kleinen für Gigs in kleineren Räumen oder Sessions. Meist nutzt man den Bassverstärker ja nur als Monitor und kann zumindest bei größeren Veranstaltungen mit in die PA. Ohne Verstärkung klingt der Bass ohnehin am besten solange es nicht zu leise ist. Daher hatte ich ja als erstes auch andere Saiten als Anregung gegeben. (Noch billiger ist ein lauterer Pizzicato-Stil, z.B. unteres Ende des Griffbretts und die Seite zweier Glieder des Fingers zum Zupfen nehmen, falls da noch was zu holen ist.)

Das mit der Aktivbox wird bei ordentlicher Qualität kaum billiger als ein Combo-Verstärker, zumindest nach meinem letzten Umschauen vor einigen Jahren. Ein Preamp braucht man da zwingend, bei Aktiv-Pickups vielleicht nicht, aber auch da bin ich nicht so ganz sicher. In der Summe macht es dann keinen großen Unterschied. Praktisch ist die Aktivbox, wenn sie kippbar wie ein Bodenmonitor ist. Allerdings sind die dann eben auch als Monitor konstruiert und eigentlich nicht für die Publikumsbeschallung gedacht. Aber wenns passt, warum nicht. Habe ich auch schon mal (Bass allein) in einer Wohnung gehört und da war es ganz OK. Wei es auf der Bühne damit aussieht weiss ich nicht. 

Dass eine 15"-Box transporttechnisch nicht sehr praktisch ist habe ich ja auch schon erwähnt. Ohne Auto ganz bestimmt nicht.

Man muss übrigens auch mit dem Verstärker den man auf dem Gig benutzt üben und zwar in vergleichbarer Lautstärke. Auf dem Gig bekommt man den Verstärker so schnell kaum eingestellt, jedenfalls nicht ohne Übung. Man muss zumindest vor dem Gig schon wissen an welchem Regler man drehen muss wenn einem der Klang in einer bestimmten Richtung nicht gefällt. Ggf. mit Helfer der den Klang aus der Entfernung beurteilt üben. 

Ein GK ist , im Gegensatz zu vielen reinen E-Bass-Verstärkern, immerhin bezüglich vieler der zuvor genannten Kriterien Kontrabaß-tauglich, aber das heißt ja nicht automatisch, dass der Klang überwältigend ist. 

Das ist kein rumnölen, sondern eine berechtigte andere Meinung. Ich habe keinen Anspruch alles am besten zu wissen und wollte nur mal zeigen wie es einem passieren kann mit den Verstärkern.

Je älter man wird desto schwerer fällt einem das Schleppen, das merke ich auch schon. Mir wäre es ja auch lieber nur einmal laufen zu müssen statt zwei- oder dreimal. Das ist durchaus ein Kriterium. Es ist aber schwer bis unmöglich etwas zu finden was alle Kriterien erfüllt, vor allem wenn man die Geräte mangels Erfahrung nicht richtig einzustellen weiss. Da muss man irgendwann Prioritäten setzen und Fakten schaffen, sonst schafft man sich nie einen Verstärker an. Es ist ja klar, dass man dann trotz aller Vorsicht noch den einen oder anderen Fehler macht. Daher ja auch mein Vorschlag mit der güstigen Lösung, um erst einmal die Erfahrung zu bekommen ohne viel Geld zu verlieren.

Letztlich muss jeder die Entscheidung für sich selbst treffen. Wir berichten ja nur unsere Erfahrungen, aber in wieweit andere ähnlich oder anders entscheiden würden (und möglicherweise ja sehr berechtigt) können wir nicht beurteilen. Wer lernt fällt irgendwann immer mal auf die Nase, sonst lernt man ja auch nicht so richtig. 

Jörg

DrJohn Profilseite von DrJohn, 24.01.2012, 10:08:44

 

Zwei Fragen drängen sich mir noch dringend auf: Hat der Shadow NFX 965 Störgeräusche durch die Käbelchen von den Folien zum "Mischteil"? Baut man den ab, wenn man grade nicht verstärkt spielt oder bleibt der dauerhaft ein- bzw. untergebaut?

Die Kabel sollten nicht an die Saiten oder den Steg anstoßen - ich habe sie deshalb zu einer kleinen Schleife zusammengebunden. Wie midioma auch schreibt, entstehen die Geräusche eher durch die Kästchen neben den Folien (ich habe einfach etwas zurechtgeschnittenen Filzgleiter druntergeklebt) oder durch den PreAmp mit der etwas wackeligen Batteriehaltung (den kann man ja leicht abnehmen, wenn man ihn nicht braucht).

Zweitens: Das Bundle von DK ist preislich natürlich der Knaller. Die Box scheint laut Thomann ja aber eher weniger zu taugen. Was mir eh schon sehr viele empfohlen haben: Keine 15 " Lautsprecher kaufen, würde daher gerne auf 10er, maximal 12er gehen. Leider hab ich da von GK nichts passendes gefunden. Gibts in dieser Größe was ähnliches? Wenn ich sowieso davon ausgehe, dass ich innerhalb der nächsten drei Jahre den Verstärker austausche, brauche ich auch nicht von Anfang an 200 W.

 

Meine Erfahrung ist, dass es eigentlich ziemlich egal ist, welchen (günstigen) Combo man benutzt, solange man in einem Kontext spielt, wo man den Bass zusätzlich noch gut akustisch wahrnimmt (Amp nur als leichte Unterstützung des Bassbereichs). Das scheint ja genau Dein Einsatzgebiet zu sein. Hier reicht sicher TA2 + irgendwas mit Impedanzanpasseung. Ich hab so schon mit einem Behringer 15", HK 15", GK 12" und sogar Fender Twin gespielt und es war alles ok.

Sobald der Amp-Klang wesentlich lauter sein muss als der Bass selbst, ändert sich das natürlich schlagartig. Auch hier kann man durchaus mit dem Kompromiss leben, dass eben der Bühnensound nicht so optimal ist, der Bass aber zusätzlich noch über Direct-Out über die Anlage läuft und beim Publikum gut ankommt (Empfehlung: Bass-Amp/Pre-Amp mit Direct out XLR-Ausgang!). Ich persönlich mag als "laute" Amp-Lösung am liebsten das Down-Firing-Speaker-Konzept wie z.B. bei Acoustic Image oder Zadow. M.E. führt das zu einer sehr natürlichen Basswahrnehmung. Auch wenn diese Lösung deutlich über Deinem Budget liegt (gebraucht geht es vielleicht sogar), würde ich Dir unbedingt empfehlen, das auch mal auszuprobieren.

 

MHammer Profilseite von MHammer, 24.01.2012, 10:27:24

Das macht mich jetzt doch wieder stutzig...

Wie schon mehrfach erwähnt, sollte eigentlich der Tecamp 110 Combo her, der ist laut und vor allem klein und sehr leicht. Die Idee hinter dem GK war einfach, einen ersten Verstärker zu besitzen, der nicht so teuer war. Sodass man den dann ruhigen Gewissens bzw. ohne großen Wertverlust wieder abstoßen kann.

Über dem Budget liegt der Zadow also nicht. Das einzige was ich auf keinen Fall möchte: Zwei teure Verstärker kaufen. Dass ich die Saiten mal noch einige Male in den nächsten Jahren wechsle, davon geh ich aus. Das ich einen Stegflügel PU anteste ist auch sehr, sehr wahrscheinlich, auch wenn ich mit einem Shadow NFX anfange. Aber ich möchte nicht nächstes Jahr dann feststellen, dass der Verstärker (als teuerstes Bauteil) ausgetauscht werden muss.

Nach langem Hin- und Her-Überlegen ist es vielleicht doch die einfachste Möglichkeit, sich auf den Tonabnehmer mit dem NFX festzulegen (quasi blind) und dann die Verstärker wirklich Stück für Stück anzutesten und sich so den Besten herauszusuchen.

Evtl. könnte man sogar den NFX und den 951/950 bestellen (mit 30 Tage Rückgaberecht), innerhalb der nächsten 30 Tage dann soviele Verstärker wie möglich anzutesten (mir schweben da vor allem der GK, Markbass, Tecamp, Roland und der Zadow vor), möglichst direkt im Unterschied mit beiden Pickups und sich DANN zu entscheiden.

Dass der Klang dann irgendwann wieder ganz anders werden kann, wenn ich die Saiten änder: Ich denke, das wird nicht ausbleiben.

DrJohn Profilseite von DrJohn, 24.01.2012, 11:01:19

Sich blind auf einen TA festzulegen, halte ich für gefährlich. Auch wenn der NFX auf vielen Bässen gut zu klingen scheint, kann man das ganz sicher nicht verallgemeinern. Ich hatte bei mir z.B. mal den Realist dran, von dem zahlreiche Bassisten schwärmen, aber bei mir klang er so furchtbar, das hätte kein Amp wieder geradebiegen können. Da man aber problemlos einen Stegfuß- und Stegflügel-PA parallel anbringen kann und es letztere ja wirklich günstig gibt, sollte es kein Problem sein, beides zu testen, wenn Du Dir schon die Mühe machst, so systematisch an die Sache ranzugehen (was ich gut finde - ich habe nach damaligem nicht-Gut-Befinden des GK für meinen Bass den Ac-Img. blind gekauft, natürlich mit Rückgaberecht, bin dann aber daran hängen geblieben).

Noch was: Ich kenne den Zadow nicht, möchte aber nur anmerken, dass er doch wesentlich schwerer (14kg) und etwas größer ist als der aktuelle Acoustic Image Contra/Coda (9kg), den man z.B. über Station Music in D beziehen kann (nur als Hinweis, keine Werbung , denn ich kenne den Laden nicht). Außerdem ist ein Downfiring-Speaker auch kein Allheilmittel, sondern wieder (wie alles zum Thema Sound/Amp) Geschmacksache. Ein Problem z.B. ist, dass so eine Amp leichter zum Wummern neigt, insbesondere, wenn der Raum recht klein ist. Ein "normaler" Amp ist auch direkter und "gefühlt lauter", wenn er auf den Bass-Spieler zeigt, was in lautem Kontext auch von Vorteil sein kann (interessant zu dem Thema sind die Kommentare von Mathias unter http://doublebassguide.com/?p=460 - von unten nach oben lesen!). Trotzdem werde ich, wenn alles passt, von meinem Ac.Img (älteres Modell, Contra Series II, 12kg) regelmäßig mit einem Sound belohnt, der alles andere, was ich bisher ausprobieren konnte, schlägt. Daher meine Empfehlung, das mal auszuprobieren, wenn möglich.

Vielleicht noch eine letzte Anmerkung: Ich bin kein Profi, sondern lediglich ambitionierter Amateur, der zwar schon auf vielen verschiedenen Bühnen gespielt hat (von Solo, Duo, Trio bis Bigband), aber letzten Endes sicher nicht so viel Erfahrung hat wie viele Profis hier im Forum.

MHammer Profilseite von MHammer, 24.01.2012, 12:05:42

Das Problem ist einfach, dass ich bei irgendwas anfangen muss. Ich denke am einfachsten wäre beim Musikhaus mit dem großen T den NFX und den 950 von Shadow zu bestellen. Dann hab ich 30 Tage Zeit möglichst viele, verschiedene Verstärker mit beiden Tonabnehmern zu testen. Und hinterher bin ich hoffentlich klüger, was den Verstärker angeht und kann einen der Tonabnehmer wieder zurückgeben.

Den Acoustic Image hatte ich bisher auch noch nicht gesehen. Das einfachste wäre natürlich, alle Verstärker in einem Musikhaus ausprobieren zu können. Hier kommt natürlich wieder das Problem, dass Thomann (was in der Regel einfach am problemlosesten und einfachsten geht) weder Tecamp, noch den richtigen Acoustic Image, noch den Zadow zum Testen hat. Das heißt, ich kann die alle nacheinander anspielen, werde aber wohl nie einen direkten Vergleich ziehen können.

DrJohn Profilseite von DrJohn, 24.01.2012, 12:11:27

Um einen TA oder Amp richtig ausführlich beurteilen zu können, muss man ihn eh mindestens mal auf einer Probe und einem Gig benutzt haben und nicht nur im Vorführraum des Musikhändlers. Der Realist klang z.B. bei mir zu Hause und bei einer Bigbandprobe noch halbwegs erträglich, in einer Kneipe (Session) allerdings nur matschig. Eine gute Alternative zum Neu-Kaufen und Testen ist Gebraucht-Kaufen und ohne großen Wertverlust weiterverkaufen. So hat man halt auch mal etwas länger als 30 Tage Zeit, alles auszuprobieren. Naja, was soll ich sagen: Willkommen in der Welt des Equipment-Testens - die Suche endet nie 3.

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 21.01.2012, 11:38:22

Hallo,

es gibt heute so viele PUs, dass es kaum noch einen Marktfuehrer gibt.

Ansonsten kann ich nur wiederholen, Piezo ist halt Piezo. Sicher gibt es Unterschiede, wie genau das Element eingebettet ist, wo und wie es am Bass-Steg sitzt. Und dadurch bekommst du halt einen helleren oder dunkleren Sound. Und entsprechend kann man lange rumexperimentieren mit Kombi9nationen: was klingt auf welchem Bass mit welchen Saiten? Dann kommt noch dazu, Signalkette danch (Impedanzanpassung, Klangreglung), sowie die Anpassung der eigenen Spieltechnik - man kann z.B. nicht voll reinhauen, weil sonst der PU nur noch "kotzt", und man muss vorsichtigh mit Nebengeraeuschen sein.

Also von daher erwarte ich persoenlich nicht mehr allzugrosse Unterschiede zwischen Piezos. Und das gilt auch fuer Elektret-basierte TAs, vondenen ich ja oben einen empfehle: Das ist in meinem Empfinden einen Tuck besser, bleibt aber natuerlich ein Sound, bei dem man schon hoert, dass es nicht der unverfaelschte KB sound ist. Ich persoenlich finde Stegfluegel-PUs nicht so super, weiol sie erstens den akustishcen Klang etwas leiser machen, und zweitens m.E. die Piezo-Charakteristik noch betonen. Man kann trotzdem damit arbeiten, und es gibt viele Bassisten die passabkle Ergebniusse damit hinbekommen. Ich habe mir deswegen von 10 Jahren den hier damals hochgeloibten Balsereit PU gekauft, und musste feststellen, ja er klingt besser, aber nicht so gut wie ich erhofft hatte.

Also, ich denke man kann mit TAs leben, man muss halt auf die |Impedanzanpassung achten und mesit den Sound etwas nachregeln. Und nicht erwarten dass es klingt w8ie ein unverstaerkter Bass, bloss lauter. Und da das was nach dem TA kommt die halbe Miete ist, denke ich, Verstaerker testen mit einem Piezo wird dir ein Bild geben dass auch fuer andere zumindest einen groben eindruck gibt. Vergiss aber nicht dass Vorverstaerkung/Impedanzwandlung extrem wichtig ist. Also falls der Piezo keinen mitgelieferten VVST hat, und der Verstaerker nicht speziell fuer KB ausgerichtet ist mit hiochohmigen Eingangsimpedanzen, wird es mehr ins Gewicht fallen, ob ein Vorverstaerker in der Signalkette ist, als Marke/Typ des Verstaerkers

Viel spass beim testen

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 22.01.2012, 10:18:06

Ich bleibe mal Off-topic und bemerke zum Balsereit:

1) Vor 10 Jahren könnte es noch Probleme mit der Produktion gegeben haben, sodass der PU nicht 100 Prozent im Loch gesessen hatte. Deshalb können Standard Passiv Balsereit unterschiedlich klingen. Muss man ausprobieren. Die mit einer eingravierten Nummer sind okee, glaube ich.

2) Die Balsereit sind ja überarbeitet worden (siehe 1) und mittlerweile auch als aktive und Studio-Variante zu haben. Zum Studio kann ich nix sagen, aber der aktive klingt kaum mehr nach Piezo (im Vergleich zum Realist und passiven Standard Balsereit). Der aktive klingt viel (!) wärmer und bringt viel (feedback-freie!) Bass-Frequenzen.

3) Die Impedanz vom Amp/Preamp ist tatsächlich sehr wichtig. Das habe ich immer gelesen und dachte "Papperlapapp". Aber wirklich, die Impedanz gehört dazu, unbedingt! Das ist meine Erfahrung. Ich habe jetzt BB DI und EDB1. Aber am Ende spiele ich lieber die Bassbalsereit DI, weil die Impedanz 100 Prozent passt und die Klangregelung über das Drehen des PU wirklich sehr mächtig ist. Man muss sich umstellen und umgewöhnen, klar. Auf diese Weise geht nix an Signal verloren. Sehr ausgewogen und viel Klangmaterial zum Gestalten.


Zum Mikro allein oder im Mix kann ich (noch) nix sagen.

So, und damit Ende meiner Werbung. Ich hole mir jetzt die Millionen vom Michael "Bassbalsereit" Schäfer und fliege nach Hawaii... ;-)

MHammer Profilseite von MHammer, 22.01.2012, 14:10:44

So, nochmal On-Topic:

Dieser Vorverstärker wurde auch schon ab und zu in anderen Foren erwähnt:

http://www.thomann.de/de/fishman_proeq_platinum_bass.htm

Egal ob dann ohne Combo direkt in die PA, noch in den Combo usw. Jetzt steht hier irgendwas von Phantomspeisung (bin mit den ganzen Elektronik-Begriffen noch nicht so firm). Könnte also dieser Vorverstärker die Phantomspeisung für ein dpa 4099 b zur Verfügung stellen? Ist es auch bei normalen Pickups / Tonabnehmern von Vorteil den Fishman zwischen TA und Combo zu schalten?

Zum Thema in Reihenfolge der Signalkette kaufen: Wenn ich mich erst für einen Tonabnehmer entscheiden muss, an welchem, möglichst neutral klingenden Combo könnte ich sowas ausprobieren? Und vor allem wo?

Im Endeffekt brauch ich einen Laden, der mir den Combo stellt und bei dem ich möglichst viele unterschiedliche PU auspacken und ein-/anbauen darf, ohne was kaufen zu müssen. Geht das in den größeren Läden überhaupt?

midioma Profilseite von midioma, 22.01.2012, 15:10:15

Nein, das heißt in diesem Fall, dass der Vorverstärker von der PA her mit Strom versorgt werden kann, denn sonst ist er von einer Batterie abhängig. Einen Mikrophoneingang hat der Fishman nicht.

Der Headway, den Du auch bei Jonas ausprobieren kannst, hat einen zusätzlichen Mikrophoneingang, der auch mit Phantomspeisung (allerdings nur 18V, nicht die üblichen 48V) versorgt werden kann (von der Batterie her, vielleicht auch von der PA aus). Damit machst Du wahrscheinlich nichts falsch und soviel teurer ist er auch nicht.

Ist aber natürlich schon teurer als der NFX und der braucht nicht einmal einen Preamp... Aber sicher die richtige Lösung wenn irgenwann doch mal ein Mikrophon (mit) in den Bassverstärker soll. Es schadet übrigens nicht einen Preamp hinter den NFX zu setzen, falls man später eine Mikrophoneinkopplung möchte, aber er bewirkt bzgl. der Impedanzampassung dann nichts. Es ist eigentlich so ziemlich alles drin was man braucht, aber wenn man sich nicht auskennt dauert es eine Weile bis man weiss wie man ihn richtig einsetzt. Einfacheres ist einfacher und reicht irgendwann nicht mehr aus. 

Typische Kontrabassverstärker: GK MB-150 (S oder E), Polytone (schon etwas älter), AER, PJB etc.  Es gibt sicher noch andere, auch aktuellere, die mir nicht so geläufig sind. Vielleicht kennt sich da ein anderer gerade besser aus.

Bei Jonas bist Du gut aufgehoben, nur hat er leider keine Shadows. Ggf. den Shadow NFX über Fernabsatz ordern (dann kann man ihn wieder zurückgeben), und mit dem Ding zu Jonas (Batterie CR2032 nicht vergessen!). Vielleicht nimmt er den dann auch in sein Programm auf wenn er ihn erst mal gehört hat. Das gute an dem NFX ist ja, dass man keinen Preamp braucht da die Impedanzwandlung schon eingebaut ist. 

MHammer Profilseite von MHammer, 26.01.2012, 11:46:35

Seit gestern (?) gibt es den GK MB-200 noch als anderes Bundle:

http://www.thomann.de/de/gallienkrueger_mb200_bundle.htm

Klar, das ganze ist nochmal 200 € teurer. Und schwer ist das Teil immer noch. Und Leistungsmäßig überdimensioniert wahrscheinlich auch...

ABER: Es sind 2 Boxen dabei, eine 2x10er (wie ich wollte) + eine 1x15er. Die 15er Box ist auch nicht die, die bei dem anderen Bundle dabei ist, sondern eine hochwertigere, die laut Thomann Bewertungen auch besser verarbeitet sein und klingen soll.

Nach einem ausführlichen Gespräch mit meiner Frau gestern Abend, werde ich mir wohl doch dieses Bundle kaufen. Gegenüber meinem "Traumverstärker" sind noch 700 € Luft nach oben, wobei ich von diesem ja auch bisher nur gutes gehört, ihn aber selbst nicht getestet habe. Im Endeffekt habe ich dann einen ersten, sehr guten Verstärker, kann die Boxen in Kombination verwenden oder einzeln oder auch eine wieder verkaufen und habe keinen großen Verlust gemacht.

Klar: Schwer, groß, sperrig auf jeden Fall. Dieses Jahr haben wir vorraussichtlich 3 Auftritte... und bei denen schlepp ich lieber die schweren Boxen als dass ich mir für 700 € Aufpreis eine leichtere hole, deren Leistungsreserve ich vorraussichtlich NIE brauchen werde.

DrJohn Profilseite von DrJohn, 26.01.2012, 11:57:52

Hallo Marcel, ich verstehe nicht, warum Ihr Euch nicht einfach eine kleine bis mittlere PA anschafft plus evtl. einen kleinen Bassamp für den Bühnensound. Für 500€ ist da sicher was drin. Ich kenne eigentlich kaum Profis, die (im entsprechenden akustischen Musik-Kontext) Kontrabass über so eine E-Bass-Anlage spielen. Das wird schon seine Gründe haben. Meine Erfahrungen mit E-Bass-Verstärkern sind auch nicht überragend - insbesondere, wenn der Bass sehr laut aufgedreht wird.

Aber ich denke, Du hast hier genug sehr kompetente Tipps bekommen, vielleicht hilft bei Dir auch einfach nur Lernen durch Selbstausprobieren...

MHammer Profilseite von MHammer, 26.01.2012, 13:42:12

Hallo DrJohn,

ich bin mir eben die ganze Zeit unschlüssig gewesen, was ich machen soll. Kleine PA ist für uns eigtl. unnötig, weil das einzige was außer dem Bass Verstärkung bräuchte (Gesang, Harfe), hat schon einen kleinen Verstärker. Und für alles, bei dem dieses nicht mehr ausreicht, geht Harfe und Gesang direkt in die große PA und der Bassverstärker ist im Grunde nur als Art Monitor in Benutzung.

Dass wir Profis sind, glaube ich eh nicht. An Verstärkern, die für Kontrabass gedacht / entwiceklt sind, kenne ich zu wenige... eigtl. nur den Zadow und den Morgana. Beide will ich mir aktuell gerade nicht leisten. Die anderen Verstärker, die mir empfohlen wurden (Markbass, Tecamp) sind eigtl. ja auch alle für E-Bass.

Ich will meine Entscheidung jetzt sicher nicht als die einzig richtige Entscheidung darstellen, aber sie ist auf jeden Fall ein Anfang, auf dem ich aufbauen kann. Ich habe am Samstag einen Auftritt, bei dem ich das Equipment zum ersten Mal testen kann. Ob ich das dann 100 % behalte, ist die zweite Frage. Weiterhin werde ich aller Voraussicht nach auch nur eine der beiden Boxen aus dem Bundle behalten. Mal sehen welche besser klingt.

Das Problem am Samstag ist aber auch: Das ist mit einer anderen Band. D.h. kleine PA müsste ich dann entweder komplett mitschleifen obwohl unnötig und unverstärkt ist zu leise, weil die anderen auch verstärkt spielen. Ich denke daher ein Verstärker ist auf jeden Fall eine sehr einfache und auch nicht zu teure Lösung, zumal der GK ja nach vielen Meinungen zu den besseren Verstärkern gehört. Da finde ich den Preis natürlich auch wirklich fein!

DrJohn Profilseite von DrJohn, 26.01.2012, 15:52:04

 

An Verstärkern, die für Kontrabass gedacht / entwiceklt sind, kenne ich zu wenige...

http://doublebassguide.com/?page_id=74, eine Übersicht vieler KB-Amps

MHammer Profilseite von MHammer, 28.01.2012, 11:54:11

Habe jetzt gestern meine erste Grundausstattung gekauft und bin auch sehr zufrieden! Habe das Gallien Krueger MB-200 Bundle mit der 210 MBX und 115 MBX gekauft und dazu den Shadow NFX 965. Nach Montage des Pickups habe ich erstmal alles zusammengestöpselt und losgespielt. Nach ein bisschen Knöpfchen drehen war klar, dass ich den Gain (hier auch gleichzeitig der Master Volume) Regler mehr als 25% in unserem Wohnzimmer nicht aufdrehen brauche. Die Regler hatte ich auch schnell so eingestellt, dass es mir gefiel: Höhen ziemlich runter, High-Mid hoch, Low-Mid leicht runter und Bass etwa auf 12 Uhr gelassen. Den Hochtöner in den Boxen hab ich ausgeschaltet, hier kommt hauptsächlich Rauschen, eine klangliche Verbesserung konnte ich durch den Tweeter nicht feststellen.

Mir war ja von Anfang an klar, dass ich von den beiden Boxen nur eine behalten wollte und habe deshalb gleich die Boxen auch einzeln getestet. Dabei wurde mir schnell klar, dass die 210er Box einen wesentlich schöneren Klang erzeugt, der in meinen Augen besser zum Kontrabass passt als die 115. Also habe ich die gleich wieder versandfertig eingepackt und werde die jetzt möglichst schnell wieder abstoßen.

Heute abend habe ich einen kleineren Auftritt mit einer Folk-Tanz-Band und werde das auch gleich ausprobieren.

Dieses Equipment werde ich die nächsten Monate erstmal so spielen. Früher oder später werde ich jedoch noch weiter experimentieren. Das nächste sind andere Saiten und irgendwann möchte ich auf jeden Fall noch Stegflügel-Pickups ausprobieren (951/950, den "Ceperito" oder auch das System von slap-strings.de) und auch noch andere Verstärker bzw. Combos. Ganz oben steht ja immer noch der TecAmp Puma 110 Combo, den ich ausprobieren möchte. Zum ersten Testen ohne die geringste Ahnung von Verstärkern war der mir (trotz vieler Empfehlungen) einfach zu teuer.

Robin Profilseite von Robin, 29.01.2012, 14:54:29

hi,

ich plane auch gerade mein zukünftiges setup und ich denke, das passt hier ganz gut in den thread. Meine Situation:

Band: e-Klavier, Schlagzeug (der Drummer spielt mit roots und eher gemächlich) 4x gesang

Bass: Vollmassiv, evah pirazzi

wir können rein akustisch spielen, wollen uns aber auf gigs besser durchsetzen

wunschequipment:

Mikro: Audiotechnika Pro 35 + dpa halterung

D-Tar Equinox - 3 Band EQ mit zwei Notchfilter

Golden Age Pre73 - Preamp

Box:1x12 aktiv???
 

allerdings wird das schon wieder so teuer... hat jemand erfahrungen mit dem d-tar eq? Könnte der schon als Preamp reichen? Welche Box wäre gut und günstig? Vermutlich werden wir uns aber eine kleine PA für die band besorgen und darüber könnte ich dann spielen...

was haltet ihr von diesem setup?

DrJohn Profilseite von DrJohn, 30.01.2012, 09:30:55

 

Band: e-Klavier, ...

wir können rein akustisch spielen...

*hihi*, das will ich hören ;)

Mit 4x Gesang ist eine PA doch schon fast Pflicht, oder spielt Ihr so leise? Meine Empfehlung: Ausprobieren, ob ein Stegflügel oder -fuß-PU besser klingt (z.B. TA2 und Realist oder APT-Flex ausprobieren) und dann mit dem BigAmp direkt in die Anlage gehen (ich bekomme kein Geld für diese Empfehlung). Falls der akustische Sound des Basses und das, was über die Anlage kommt, für Dich beim Spielen nicht ausreicht, nimm anstatt der BigAmps einen kleinen Bass-Amp (10" o. 12") mit XLR-Direct-Out für Dich als Monitor. Meiner Erfahrung nach mischt sich ein Piezo-Signal, wenn man es in den Höhen etwas entschärft, ganz gut in den Gesamtklang einer Band ein und man hat eben nicht die ganzen Probleme mit Feedback, Wummern, etc (da habt Ihr ja mit den Sänger[inne]n schon genug zu kämpfen). Ich empfehle zum Thema "Bass-Live-Sound mit Pickup vs. Mikro" immer gerne diesen Artikel, der sich auch ziemlich gut mit meinen Erfahrungen der Wynton-Marsalis-Bigband deckt (Bassist spielte nur über Mikro).

 

 

midioma Profilseite von midioma, 30.01.2012, 15:22:49

Mit Evah Pirazzi, die sehr dunkel klingen ist ein Stegfuß-Pickup höchstwahrscheinlich zu dumpf im Klang, der Realist ist dafür auf jeden Fall ungeeignet. Da kann man auch die Höhen voll aufreißen, es kommt einfach nicht mehr viel. Solange Du nicht streichen musst dürfte ein Stegflügel-Pickup gehen. Vielleicht ginge auch ein FirstCircle, Balsereit oder Wilson (da eher der K4 als der K1). Die wären für das Streichen sicher ausgewogener als ein Stegflügel-Pickup.

Mit Sängern würde ich aber entweder nur rein akustisch mit Evahs spielen (dann ist alles recht leise) oder andere Saiten (z.B. Spiros, ggf. Weich oder runtergestimmte Solos, falls Mittel zu hart ist) bei verstärktem Bass  verwenden. Mit Tasteninstrument können die Snger sich zwar an diesem mit der Intonation orientieren, oft machen sie das aber auch am Bass und wenn der dumpf klingt hört man die Intonation schlecht (Sänger und Bassist). Etwas Bass auf dem Monitor ist gerade für die Sänger wichtig. Aber wenn Du hier ein Mikro auch fürs Monitoring einsetzt kann das wieder zm Pfeifen führen (muss aber nicht). Pickup auf Monitor und Mikro auf PA ist aber wieder etwas aufwendig. Wenn ihr dafür noch einen Kanal frei habt aber vielleicht auch für das Publikum klanglich das Beste und für die Bühne weniger Rückkopplungsgefahr. 

Ach ja, beim "rein akustischen" Fender Rhodes muss man schon extrem leise singen und Bass spielen, mehr als vier oder fünf Leute Publikum sind da wohl nicht drin.  Wenn man will geht das natürlich. ;-)

Robin Profilseite von Robin, 06.02.2012, 20:59:49

hah, ja ertappt :), das klavier läuft mit handkurbel und verstärkungshorn! Nein: wir proben nur mit den internen boxen des pianos, der drummer spielt ein kleines altes ludwig set mit nur einer hohen tom,ride & hihat (alles mit roots), und wir singen zu viert ohne mikro - das haut ohne verstärkung so hin, das wir einen ausgewogenen klang haben. Ich wechsle auch oft auf archtop gitarre, spiele aber auch nur über so einen kleinen vox, das zählt fast nicht als verstärkung  :)

ich fänd es schade mit piezo zu spielen, der sound gefällt mir einfach nicht, da fehlt mir die brillianz im knurren… ich werde mich lieber mit dem mikro rumärgern und hoffen das es ein nicht all zu langer, hinderlicher weg wird!

midioma Profilseite von midioma, 06.02.2012, 23:25:11

Hallo Robin,

Wenn Du besten Klang für das Publikum bei bester Bewegungsfreiheit haben willst, dann nimm für die PA ein DPA 4099 oder das von Dir genannte Mikro. Ich würde aber wegen der Rückkopplungsgefahr nicht empfehlen diesen Klang auf die Monitore zu legen. Für das eigene Monitoring einen Pickup mit (Combo-)Verstärker bis max. 200 W sollte reichen. Da ggf. einen Impedanzwandler/PreAmp bei passiven Piezo-Pickups verwenden, dann kann die PA dieses Signal auch per aktiver DI-Box ins Mischpult (nur) für die Monitore geben. Dann bist Du für alle Fälle gerüstet, denke ich. 

In vielen Fällen wirst Du aber wahrscheinlich schon allein mit Pickup und Verstärker klarkommen. Das Mikro sollte man sich eigentlich nur anschaffen um Bewegungsfreiheit zu haben wenn man annähernd optimalen Klang über die PA haben will. Du selbst hast davon in der Regel nichts. Wenn Du es über den Verstärker laufen lassen willst dann brauchst Du noch eine (Phantom-)Speisung des Mikros und einen Mikrophonvorverstärker und dann stellst Du wahrscheinlich fest, dass es bei Aufführungen sehr leicht anfängt rückzukoppeln. Vielleicht eher einen Ehrlund als Pickup, der ist noch vergleichsweise am nächsten am Mikrophonklang (aber der ist nun mit Evahs auch recht dunkel bis dumpf). Wenn es nicht zu laut wird geht der Ehrlund im Prinzip wohl ganz gut, sonst besser den Stegflügel-Pickup und ggf. die F-Löcher zustopfen. In eurer Besetzung aber sicher icht nötig. 

Aber probiere es selbst aus. Ich habe es nur mit dynamischen und Kleinmembrankondensatormikros probiert und sobald ich den Bass etwas drehe fängt es an zu pfeifen. Sehr viel mehr als die doppelte Lautstärke habe ich auch nicht herausbekommen. Nah genug war ich am Bass (2-4 cm von der Decke). 

Es hat schon seinen Grund warum die Bassisten nie mit ihrem verstärkten Ton zufrieden sind. Man sollte sich allerdings auch mal mit der Klangregelung (vor allem mit dem parametrischen Equalizer, wenn man ihn hat) vertraut machen. Da kann man schon einiges verbessern (oder auch das Gegenteil bewirken). 

Jörg

Robin Profilseite von Robin, 07.02.2012, 10:54:10

danke für die tipps! Hört sich schon sehr vernünftig an mit piezo+ mikro. für den monitorzweck würde ja ein sehr günstiger reichen...

lg robin

alexhaas Profilseite von alexhaas, 08.02.2012, 11:23:04


Hallo Jörg,

da bin ich komplett mit Dir einer Meinung...

Grüße
Alex

Robin Profilseite von Robin, 10.03.2012, 15:38:27

Ich wollte noch einen kleinen Testbericht schreiben:

Besorgt habe ich mir nun den parametrischen 3 band Equalizer mit 2 Notchfiltern namens D-Tar Equinox und das 60€ günstige Superlux pra 383 d.

Zuerstmal zum Mikro - Thoman gibt an, es habe eine Supernieren Charakteristik, in wirklichkeit hat es aber Niere. Nebengeräusche sind sehr deutlich hörbar. Der reine Ton ist sehr Basslastig und etwas Mittenbetont. Es rauscht mäßig. Insgesamt finde ich das Preisleistungsverhältniss aber sehr gerechtfertigt. Es ist durchaus brauchbar, nur nicht für den Kontrabass.

Es koppelt wegen der offenen Niere einfach zu schnell!

Also bin ich in ein Musikgeschäft und wollte mir das DPA ausleihen um einen "günstigstes" vs "teuerstes" Mikrofontest zu machen. Leider gab es das dpa gerade nichtmehr und so habe ich mir das "Audix micro d" mit Hypernierencharakteristik (was für ein Wort) ausgeliehen. Die diversen Drumhalterungen haben sich als unkompatibel mit dem Bass erwiesen, aber der nette Ladenbesitzer gab mir noch vier brauchbare Klettverschlüsse mit.

Das Mikro ist - am richtigen ort eingesetzt (bei mir paralell mit der g saite, auf oberster höhe des f-lochs, in richtung steg gerichtet - drei bis vier cm über der decke) sehr Rückkopplungsfest. Es gibt den sound extrem neutral und echt wieder, allerdings muss man doch einiges am Eq drehen um möglichst nah an den Bass zu kommen (wegen benötigter Lautstärke bzw. niedriger Nebengeräusche). Das Mikro macht einen unzerstörbaren eindruck, der schwanenhals ist bombenfest und gut einstellbar.

Mein Fazit: es muss kein dpa sein, das günstigste aber auch nicht! Ein absolutes muss ist aber ein parametrischer Eq - ohne einen solchen, kann man die verschiedenen Sounds an verschiedenen Stellen des Basses nicht ausgleichen. Sprich, man kann nicht nahe genug ran und bestimmte Frequenzen sind unnatürlich stark verstärkt/ zu schwach + extreme rückkoplungsgefahr. Die 300€ für den equinox waren die investition mehr als wert. Die beiden Notchfilter funktionieren sehr gut und verändern den klang fast kein bisschen. Der Eq ist sehr gut justierbar und man kann mit dem bypassfilter super mit dem Orginalsound vergleichen. Als mikro-vorverstärker nutze ich einen ART röhrending für 40€…

Bisher habe ich nur alleine damit gespielt, wie sichs mit der Band anhört, weiss ich leider erst in ein bis zwei monaten…

gruß, robin

mattes Profilseite von mattes, 10.03.2012, 19:37:30

Ich komme da nicht ganz mit - du hast das dpa nicht getestet, sagst aber, das man das nicht braucht, weil ein anderes nach starkem Equalizen auch ein brauchbares Signal gibt? Teste doch erstmal das DPA im Vergleich, so kannst du doch gar nichts dazu sagen. 

Ich benutze das DPA meistens komplettt ohne Equalizer, ja nach Raum bekommt es etwas mehr Gain, um das Signal fetter zu machen, oder etwas weniger, um es transparenter zu machen. Position ist mittig kurz oberhalb des Steges.

Gruß Mattes

 

Robin Profilseite von Robin, 10.03.2012, 22:15:03

hey mattes,

keine sorge, ich wollte nichts gegen das dpa sagen - das taugt bestimmt nach wie vor 

mein fazit besagt, das man auch für 220€ ein sehr gutes mikrofon bekommt, das wirklich sehr rückkopplungsfest ist. Viel am EQ hab ich nicht gedreht um mit dem Audix einen guten ton hinzubekommen. Lediglich die bässe habe ich um ein paar db abgedreht und bestimmte brummtöne rausgefiltert (zb. die eigenresonanz meines basses, der beim g dröhnt) und eine freqeunz um die 120hz mit dem notchfilter abgesenkt, da kam bei sehr lautem pegel eine rückkopplung. Mit dem eq kann man einfach noch lauter werden ohne den sound hörbar zu verfälschen. Das equalizen sehe ich nicht als gepfusche an, sondern als flexieble sache. Ein dpa weiss schliesslich nicht wann der bass brummt.

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 10.03.2012, 19:14:16

danke für den umfangreichen testbericht!

obwohl die bewährungsprobe ja noch aussteht. ich bin gespannt wie es live ist.

hat noch jemand anders erfahrungen mit dem superlux? der preis ist ja nicht übel...

jlohse Profilseite von jlohse, 10.03.2012, 20:08:55

Ich möchte gerne noch folgenden Gedanken in die Runde werfen: gerade, wenn man leise spielt, finde ich es besonders einfach, einen „schönen“ Tonabnehmer-Sound hinzubekommen. Richtig schwierig wird es mit Tonabnehmern doch eigentlich erst, wenn es lauter wird und man so richtig den „harten“ Piezoklang heraushört.
Auf der Bühne ist deswegen bei mir immer der Pickup erste Wahl – aus reiner Bequemlichkeit, wie ich zugeben muss.

Wobei das dpa4099 wirklich erstaunlich rückkopplungsfest ist - warum das so ist, konnte ich noch nicht ergründen. Am Adapterstecker liegt es m.E. aber nicht.

midioma Profilseite von midioma, 10.03.2012, 20:34:22

Manchmal frage ich mich ob es denn wirklich der "gestresste" Piezo ist oder ob nicht einfach der Lautsprecher etwas überfordert ist wenn es lauter wird ( z.B. Membranflattern o.ä.). Man darf auch nicht vergessen, dass man bei leisem Spiel vielleicht mehr akustischen Bass als Verstärkung hört, zumindest wenn man den Verstärker herunterdreht oder grundsätzlich weniger verstärkt spielt. 

Könnte auch an zu geringer Eingangsimpedanz hinter dem Piezo liegen. Wenn man laut spielt ist die Spannung und damit auch der notwendige Strom höher. Bei zu geringer Eingangsimpedanz kann dann bei höheren Lautstärken ein limitierender Spannungsabfall aufgrund des nicht mehr vom Piezokristall lieferbaren Stromes kommen. Man kann sich den Piezo als Spannungsquelle mit parallel geschaltetem Kondensator vorstellen. Wenn der Kondensator "voll" ist kann da nichts mehr fließen. (Je nach Impedanz und Piezo kann das sein, muss aber nicht.)

midioma Profilseite von midioma, 27.05.2012, 18:12:25

Korrektur: Ich meinte natürlich in Reihe geschaltet, nicht parallel.

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 15.05.2012, 15:10:46

hallo

das: http://www.thomann.de/de/the_tbone_ovid_system_bass_bundle.htm

macht mich jetzt nachdenklich....

hat das schon jemand ausprobiert?

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 27.05.2012, 17:48:06

ok, hier die kurzfassung:

habe beide bestellt. das dpa bleibt, das t.bone geht wieder zurück.....

 

midioma Profilseite von midioma, 27.05.2012, 18:13:27

Wir sind gespannt auf die Langfassung (bei Gelegenheit)...

Bassist14 Profilseite von Bassist14, 27.05.2012, 19:09:31

...bei gelegenheit...

(aber wer die durchschnittliche länge meiner posts kennt, der rechnet sicherheitshalber nur mit einer mittellangen fassung :-)

4saiter Profilseite von , 25.01.2014, 11:04:13

Moin DPA 4099B Nutzer,

mit dem Mikro bin ich nach wie vor super zufrieden. Gestört hat mich nur das sehr kurze Kabel mit einer länge von 1,8m. Jetzt gibt es ein Kabel mit 2,2m länge und ich habe einfach das eine Kabel mit dem anderen verlängert (ist ja eine Verschraubung dran). Ergebniss: Mehr Bewegungsfreiheit, gerade bei dem Ablegen des Kontrabass in den Pausen. Klanglich hatte ich mit einer Verschlächterung gerechnet. Das ist aber nicht eingetretten...

Grüße Holger

midioma Profilseite von midioma, 25.01.2014, 11:46:51

Aber, aber ...
Wegen einer Kabelverlängerung wird doch nicht gleich geschlachtet... wink_smile

4saiter Profilseite von , 25.01.2014, 12:26:41

ups ein Schreibfehler. @ midoma: Du hast ihn gefunden, Du darfst ihn behalten wink_smile

Neuester Beitrag midioma Profilseite von midioma, 25.01.2014, 17:44:23

Er wird eine Zierde meiner Sammlung sein. h

3/4 oder 4/4 Kontrabass? <Zurück zur Liste> Holzendknöpfe für KB-Mechanik

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 22.12.2024, 11:28:32.