GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Suche gutes Lernbuch für Kontrabass (Jazz) <

Stachelklang?

> Hilfe beim E-Kontrabass-Bau

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Bassbau

MichaelV Profilseite von MichaelV, 17.01.2012, 11:22:44
Stachelklang?

Hallo,

ich hab mich im Forum angemeldet um in die Runde zu fragen, was es so an Erfahrungen mit dem Klangeinfluss von Stacheln gibt - Material, Gewicht, irgendwelche Spezialkonstruktionen ...?

Michael

Uli Profilseite von Uli, 17.01.2012, 14:10:47

 Stachelklang? Ich weiß nur aus Erfahrung, daß es deutlich mehr Klang gibt, wenn der Bass (und ich)  auf einem geeigneten Holzpodest steht. Deshalb verwende ich auch keine so ganz weiche Stachelspitze.

Uli

midioma Profilseite von midioma, 17.01.2012, 16:22:43

Es gibt wohl massive Stachel und Hohlstachel (d.h. eigentlich Rohre). Die Hohlstachel vibrieren nicht so leicht, u.a. weil sie meist auch einen größeren Durchmeser haben. Der Stachel klingt aber natürlich nicht selbst, sondern überträgt die Schwingungen des Basses auf den Untergrund. Wenn der hart ist und viel Masse hat (z.B. dicker Marmorboden) ist der Stachel ziemlich wurscht, denke ich. Bei einem Holzboden oder einem Podest das mitschwingt kann der Bassklang durch Bodenresonanz verstärkt werden und das um so besser als der Stachel die Schwingunen ungedämpft/unverändert (also ohne Versluste oder Resonanzen des Stachels) überträgt. 

Je weiter man den Stachel auszieht, desto stärker machen sich natürlich eventuelle Resonanzen des Stachels bemerkbar. Eigenresonanzen des Stachels innerhalb des Basses aber gerade auch bei stark eingefahrenem Stachel. Manche Bassisten kürzen daher den Stachel. Mit einem Rabbath-Stachel der ca. 45° in Richtung Boden zeigt und meines Wissens eine feste Länge hat kann man die notwendige Stachellänge verkürzen, ganz abgesehen vom veränderten Drehpunkt des Instruments.

Da ich den Stachel meines Instruments inzwischen sogar schon entfernt habe, da mein grosser Bass selbst mit eingefahrenem Stachel für meine Körpergrösse ein paar Zentimeter zu hoch ist (jetzt sitzt ein dicker Gummistopfen auf der Stachelbirne), juckt mich persönlich das alles recht wenig. Als Solist sollte man für den besten Klang wohl am besten ganz ohne Stachelgummi spielen. 

Jörg

MichaelV Profilseite von MichaelV, 17.01.2012, 16:48:57

Es gibt ja außer den üblichen Verdächtigen aus Stahl mittlerweile auch Stachel aus Titan, oder sogar mehrlagige, superschwere und steife Massivstachel (aus Japan, glaube ich). Wie sind da die Erfahrungen?

Michael

Martino Profilseite von Martino, 17.01.2012, 19:02:13

Achtung, unabhängig von den Eigenschaften des Untergrundes ist das Material des Stachels alles andere als wurscht. Zwar hat der Stachel keinen eigenen Klang, aber je nach Beschaffenheit des Stachels schwingt auch das ganze Instrument mehr oder weniger. Ich konnte das selber an meinem Bass miterleben.

Auf Anraten meines Bassbauers habe ich meinen massiven Metallstachel gegen einen Karbonstachel getauscht (Durchmesser bei beiden ca. 8 mm). Das Instrument klingt ganz anders, viel offener, da es mehr schwingt. Empfehlenswert ist auch ein Versuch mit einem Holzstachel aus einem Hartholz.

Probiert es aus, es ändert tatsächlich den Klang und man spürt auch einen Unterschied vom Greifen her. Ob man es besser oder schlechter findet ist eine andere Frage.


Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 17.01.2012, 21:58:48

ULSA Stachel mit 16mm Aluminium Rohr klingt erbärmlich kratzig und leise - im Gegensatz zu Carbon. Für Hybrid ist Carbon perfekt. Carbonstäbe gibts im Modellbauladen. (Gummi-Stopfen gibts für Damenstöcke im Gesundheitsladen.) Titan ist dann noch lauter, dynamischer nach oben und unten, aber es kratzt dann wieder leicht. Zum Pizzen finde ich den Titanstab perfekt.

Übrigens gibt es irgendwo im Web eine Diplomarbeit zum Klang von Stacheln beim Cello. Anlass ist wohl ein Buch von Chuck Traeger.

bassdivad Profilseite von bassdivad, 29.02.2012, 20:25:05

Hallo, 

habe auch eben diesen Ulsa Stachel an einem meiner Bässe,

 kann ihn aber nicht aus der Birne ziehen.

Auch die Birne ist so fest im Unterblock , daß sie sich nicht rausdrehen lässt( ohne Saiten natürlich).

hat jemand einen Tipp?

danke und Grüße, D

jlohse Profilseite von jlohse, 29.02.2012, 20:48:52

"kann ihn aber nicht aus der Birne ziehen."

das ist normal so, das Rohr wird durch einen Stift gesichert, da sonst so ein kleines Messingscheibchen (zw. Schraube und Rohr) in den Bass fallen könnte.

"Auch die Birne ist so fest im Unterblock , daß sie sich nicht rausdrehen lässt"

Stachel ganz ausziehen, und dann mittels Hebelwirkung hin- und herwippen. Vorsichtig, keine Gewalt anwenden. Wenn das nicht geht: langen Stab (dünnes Metallrohr, bei mir ist es eine olle Gardinenstange von Ikea) durchs ƒ-Loch auf die Birne setzen und mit einem Hammer von innen herausklopfen. Aufpassen, dass du nicht abrutschst und auf dem Unterklotz herumhämmerst …

Oder so wie hier von mir mal beschrieben: http://www.kontrabassblog.de/?p=618

nagybögö Profilseite von nagybögö, 27.01.2012, 16:37:19

Danke 0815 für den Link.

Gibt es denn weitere Erfahrungsberichte bezüglich Stachelmaterial? Hat jemand auf Holz umgestellt?? Ich habe Bässe mit Alu- und Metallstab, und die kommen ja nicht gut weg bei der Untersuchung. Da frage ich mich, ob sich neue Stachel lohnen.

P.S. Die Zusammenfassung der Forschungsarbeit steht auf S 43 f.

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 27.01.2012, 18:57:19

16mm Buchenstäbe gibt es fertig im Baumarkt und so. Aber das Holz ist noch nicht hart und stabil genug. Es wippt und schlingert gefährlich.

Der Gerold aus Berlin hatte mal positiv von Stachel aus Ebenholz gesprochen.

Seitdem bin auf der Suche nach fertigen Rundstäben aus Ebenholz. Bislang aber noch nichts gefunden, leider.

Google findet bei "Ebony Rod" alles andere als das Gesuchte... ;-)

 

Ceperito Profilseite von Ceperito, 27.01.2012, 22:18:13

Meine Erfahrung ist: Bei einigen Bässen bringt ein Holzstachel einen hörbaren Unterschied, bei anderen Bässen gibt es keinen Unterschied. Es kommt auch auf die Länge des ausgefahrenen Stachels an.

LG Jan

@Bassist_0815: Die Firma Rohema in Markneukirchen fertigt auch Drunsticks aus Ebenholz, da wirst Du fündig.

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 16.02.2012, 09:47:39

Hey Ceperito,

danke für Deinen Hinweis! Ich bin gerade am Probieren und habe noch ein paar Fragen: 

Welchen Stick von Rohema benutzt Du als Stachel? 

Hast Du auch die ULSA Birne für 16mm Stachel?

Welche Erfahrungen hast Du mit den Sticks von Rohema gemacht?

Wie hast Du Dir den Stachel im Einzelnen gebaut?

Ich frage nur, weil ich hier das Modell 4E habe und die Sticks nur am Ende wenige Zentimeter tatsächlich 16mm haben und dann zur Spitze hin spitz zulaufen. Kurzum: Als Stachel aus dem Sortiment ist nichts zu gebrauchen... 

Ich hoffe, Du hast eine praktikable Lösung aus Erfahrung und mit Ausprobieren gefunden? (Es geht mir um einen 16mm Rundstab aus Ebenholz, der als Stachel etwa 30cm ausgefahren werden soll.)

Aber der Tipp mit den Drumsticks war zumindest okee. Ich habe hier einen aus Hickory (= Wallnuss!), der sehr lange zylindrisch bleibt und tatsächlich super klingt, finde ich. Hickory schwingt mehr als Carbon oder Titan, klar. Aber gerade dadurch klingt es weicher und ausgewogener. Und in den Tiefen Lagen gibts nach dem ersten Anklang noch etwas Schub, was mehr "glockenartige" Tiefe bringt. Kein Sustain, sondern mehr Volumen im Abklang. Finde ich super und das Ganze kostete 13 Euro (mit Gummi). Achja, das runde Ende vom Stick habe abgesägt und mit einem kleinen Nagel versehen, den ich abgezwickt habe. So bewegt sich der Holzstab im Gummi kaum noch. Ohne die Arretierung im Gummi schwingt der Stachel viel zu stark und ist nicht zu gebrauchen. Carbon und Titan habe ich mit Doppelklebeband fixiert.

@ An die Leser von Chuck Traeger: Welche Holzsorten außer Wallnuss werden noch empfohlen? Mir waren die Bücher zu teuer bisher....

Ceperito Profilseite von Ceperito, 16.02.2012, 10:24:18
Hallo Bassist_0815,
ich habe für meine Experimente eine alte Stachelbirne mit konisch verlaufender Öffnung (c.a.15cm bis 12cm) verwendet. So kann ich verschiedene Drumsticks, die zur Spitze hin schmaler werden, dort hineinstecken, bis sie von selber festsitzen (solche Stachelbirnen benötigen keine Feststellschraube). Die überschüssige Länge habe ich dann abgesägt (meine Stachellänge - je nach Bass - c.a.15cm bis 20cm) Getestet habe ich Ebenholz, Palisander und Buche, alle mit Schutzgummi versehen.
Ein Bass klang für mein Empfinden geringfügig besser mit allen Holzstacheln, bei drei anderen Bässen habe ich keinen Unterschied gehört. Bei meinem derzeitigen Instrument bringt´s auch nichts weshalb ich inzwischen wieder einen ganz ordinären Messingstachel (innen hohl) mit Schutzgummi verwende.
LG Jan
Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 16.02.2012, 12:40:08

Danke für die Info. Die Birne ist ja interessant! So eine "Mechanik" kannte ich noch nicht. Sehr praktisch.

Leider kann ich nicht an verschiedenen Bässen testen. Jedenfalls hat mein Bass ein synthtisches Hängelseil für den Saitenhalter. Das war bisher die hörbar größte Verbesserung des Klangs. Im Verhältnis ist der Stachel weniger wichtig, vermute ich. Wenn der Saitenhalter mit Messingdraht oder Stahlseil befestigt ist, dann bringt auch ein Holzstachel wenig, denke ich.

Jedenfalls kann ich mit unterschiedlichen Stacheln die Ansprache und Lautstärke leicht verändern. Gerade in den mittleren und höheren Lagen auf der E-Saite ist das prima.

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 16.02.2012, 14:32:38

Zugegeben, man muss nicht Bass spielen! Man kann viel Zeit mit dem Stachel verbringen - und mit dem Tragen von lustigen Hemden... ;-)

BonnBass Profilseite von BonnBass, 16.02.2012, 16:20:29

Hi Bassist0815!

Das ist im Grunde nicht uninteressant. Mal abgesehen von den Hemden;-))

Vorausgesetzt, er spielt den Bass wirklich gleich (das ist so natürlich nicht zu beurteilen), klingt das "Osage Orange" tatsächlich grundtöniger und stärker.

http://www.bogenbau.stellmoorbogen.de/?Informationen_zu_Bogenh%F6lzern:Osage_Orange

(Hinweis: die Bögen, die dort gebaut werden, töten andere Wölfe auf andere Art, als wir das gewöhnt sind).

Es köööööönnte also Eibe - als traditionelles europäisches Bogenbauholz (ja, die Waffen) - durchaus auch interessant sein.

LGBB

 

zwar Profilseite von zwar, 28.01.2012, 09:50:49

ich benutze seit jahren einen holzstachel.

12 mm buche aus dem baumarkt. untendran ist das gewa gummi (ohne das metall-inlet. das hab ich rausgedrückt, damit das holz weiter ins gummi geschoben werden kann).

drei stachel hab ich mir gemacht davon, falls mal einer kaputtet.

der erste ist immer noch ganz. (mein bass ist im schnitt 2-3 mal die woche in bewegung). kostenpunkt mit gummi ca 5 Euro.

klingt jedenfalls besser als alle metallstachel, die ich dranhatte, carbon und so, sowas kenn ich nicht.

außer buche gibts auch noch esche-rundstab, auch nicht so teuer der meter. esche ist langfaseriger und druckstärker als buche, bricht später.

 

gruß

 

zwar

ps: mein bass steht ziemlich hoch, der stachel ist ungefähr zwanzig cm draußen.

Uwe Profilseite von Uwe, 28.01.2012, 16:22:49

Esche ist auch bekannt elastisch - die englischen Bogenschützen des Mittelalters waren mit Bögen aus Esche ausgestattet. Und wer mit England handeln wollte, mußte außerdem geeignete Eschenzweige im Laderaum haben. die gingen als "Lizenzgebühr" an die englische Krone.

Hat niemand Erfahrungen mit einem Stachel aus Esche?

Gruß, Uwe

nagybögö Profilseite von nagybögö, 28.01.2012, 11:19:38

@ zwar Stachel selber basteln - auch eine Variante. Du hast dann vermutlich nur den Stab rausgezogen. Was tun, wenn der von alleine nicht rausgeht?

Der Gerold aus Berlin hat ja recht gute Ideen ... Wenn er Ebenholz empfiehlt, geht das ja in Richtung von möglichst schwerem und harten Holz. Gibt es da eine Baumarktalternative jenseits von Tropenhölzern?

zwar Profilseite von zwar, 28.01.2012, 11:36:48

@ nagybögö

wenn der stachel nicht rausgeht, ist oben eine kleine sicherungs schraube drin. also saiten so lose machen dass die birne rausgeht. birne mit stachel raus, schraube rausdrehen, stachel aus der birne ziehen fertig. war bei mir beim ersten stachel übrigens auch so.

eine weitere interessante möglichkeit holz auszusuchen: birne abmachen oder samt kb in die drumabteilung eines musikalienhändlers. hickory oder sonstige drumsticks von der dicke her probieren. hickory gut! ahorn (maple) gut! carbon gibts auch.

 

gruß

zwar

jlohse Profilseite von jlohse, 28.01.2012, 13:03:35

Drumsticks sind i.d.R. stabiler als Baumarkt-Rundstäbe. Die Holzauswahl ist da allerdings eingeschränkt, meist gibt es da nur Ahorn/Hickory. Dünner als 16/17 mm (die Durchmesser der meisten Rohrstachel) würde ich nicht gehen, ich finde das viel zu wackelig. Allerdings hängt das auch davon ab, wie weit man den Stachel heraus zieht, und ob man den Bass eher senkrecht oder eher schräg hält.

Chuck Traeger setzt sich in seinen Büchern auch ausführlich mit Holzstacheln auseinander uns propagiert die stark ("mightier than the soundpost"). Er empfiehlt u.a. Walnuss.
Für Birnen von massiven Stahstacheln (ø 10mm) verwende ich gerne (dicke) Stachel, die nur aufgsteckt werden, und somit nicht höhenverstellbar sind – dafür aber viel stabiler.

Jonas

badbone Profilseite von badbone, 29.01.2012, 17:08:20

Holzalternativen zu Ebenholz wäre zum Beispiel Eiche. Sehr flexibel ist Eibe. Aber ich denke Eiche wäre dann die bessere Alternative. Was mich einmal interessieren würde wäre folgendes: Ich habe mal gehört das die Bassisten, bevor es Bassverstärker gab, auf Banankisten oder ähnlichem gestanden haben und ob bei so einer Verstärkertechnik das Stachelmaterial eine Rolle spielt. Icch denke das ein Metallstachel mit einer Spitze da besser die Schwingung überträgt als ein Holzstachel.

midioma Profilseite von midioma, 29.01.2012, 23:40:47

Das sehe ich im Prinzip genauso. Die Holzstachel sollen wohl den Bass auf festem Boden schwingen lassen, auf Resonanzboden kann das (muss aber nicht) zu unerwünschten Resonanzen ggf. auch Anti-Resonanzen (die diesen Frequenzbereich dann dämpfen) im Stachel führen, die Energie abziehen. Da wären vermutlich steife Rohrstachel gut, aber auch das ist nicht sicher. Vielleicht ist der Resonanzboden zumindest für bestimmte Frequenzbereiche vergleichsweise fest und dann dämpft der steife Stachel doch wieder eher zu viel.

Letzten Endes muss man es ausprobieren. 

Ich muss ja zugeben, dass ich da überhaupt keine eigene Erfahrung habe, da mein Stachel entweder ganz eingefahren ist oder die Birne mit übergestülptem Gummifuß direkt auf dem Boden steht (so groß bin ich nicht, der 4/4 ist mir sonst zu hoch). Aber mein Hintergrundwissen bzgl. der Akustik von Musikinstrumenten sagt mir das so. 

MichaelV Profilseite von MichaelV, 30.01.2012, 10:10:09

Soso, da gibt es ja eine richtige Stachel-Selbstbauszene!

Fertigprodukte scheinen ja nicht so gut wegzukommen, bzw. hier wurde ja nur Ulsa erwähnt. Beim Bender-Stachel kann man wohl zwischen Titanrohr und massivem Titanstab wählen. Durchmesser ist 10 mm. Hat das mal jemand ausprobiert?

BonnBass Profilseite von BonnBass, 30.01.2012, 10:46:52

Genau, pimp my bass! Ich wollte eigentlich dieses WE schon einsteigen, Drumsticks hab ich (die mit dem Schluckauf: Hick-ory), Buchenrundstäbe sowieso (Baumarkt, da verspreche ich mir aber garnix von.) Esche liegt im Holzschuppen (wer sacht eigentlich, dass ein Stachel rund sein muss;-)) und auf jeden Fall einfach mal probieren werd' ich 10 mm Vollmessing (liegt auch hier 'rum).

Der Billigwackelstachel, der jetzt 'drin ist, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

@badbone: ich denke nicht, dass Eiche eine Alternative zum Ebenholz ist. Die Rohdichte liegt bei Eiche irgendwo bei 0,6 bis 0,7 kg je dm/dm3, bei Ebenholz jenseits 1,1 (datt Zeuch schwimmt also nichmal...).

Wenn überhaupt, dann wäre meine erste europäische Wahl Buchsbaum oder vielleicht noch Robinie oder ganzganzganz vielleicht noch Eibe. Alles andere kann man da, glaube ich, eher vergessen. Da müsste man aber schon intensiv suchen, das gibt's halt alles nicht im Baumarkt (und bei mir im Holzschuppen leider auch nicht ...).

Wenn ich mit meiner Testreihe mal voran komme, gebe ich gern Nachricht.

Herzliche Grüße

Andreas

 

 

nagybögö Profilseite von nagybögö, 31.01.2012, 21:30:11

Nachdem ich gestern abend ein wenig nachlässig beim Rumbasteln am Bass war (Sicherungsschraube am Stachel entfernt, beim Zusammenbau ist mir der Stimmstock verrutscht), bin ich heute zum Geigenbauer meines Vertrauens. Er ist schon einen Tag älter und kannte sich noch mit Holzstacheln aus vergangenen Zeiten aus. Er empfahl ausschliesslich Ebenholz oder Esche, alles andere sei nicht stabil genug. Er kramte aus irgendwelchen Schubladen drei alte Ebenholzstachel raus und wird mir jetzt einen davon anpassen. Mal gespannt, was dabei rauskommt.

Uwe Profilseite von Uwe, 04.02.2012, 09:33:26

Ich habe mir die Sache mit den Stacheln aus Esche noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Es gibt zwar Eschenholz zu kaufen - und man kann auch Rundstäbe daraus machen -, aber man hat dabei die Faserrichtung nicht zu 100% im Griff. Das liegt daran, daß die Maschinen eben nur "geradeaus" können und sich nicht um die Faserrichtung scheren.

Man könnte natürlich eine Leiste aus Esche zur Hand nehmen und sich mit Messer und Hobel entlang der Faserrichtung vorarbeiten, das habe ich einmal gemacht, um einen Taktstock herzustellen.

Aber die adäquateste Methode ist aber sicherlich das Herstellen aus Zweigen, die von Kopfeschen stammen. Kopfeschen (wie auch Kopfweiden, ich kenne sie vom Niederrhein) entstehen, wenn man einen gesunden Baum in etwa 2 Meter Höhe absägt. Der Baum wird an dieser Stelle Nottriebe ausbilden, diese sind in der Regel gerade, elastisch und ohne Verzweigungen. Ruten dieser Art wurden früher in Haus und Hof gern für alles Mögliche verwendet (Peitschen, Besenstiele, Körbe, Zaunpfähle). Die so behandelten Bäume wurden alle paar Jahre wieder genauso abgeerntet, so daß die Sägestelle sich im Laufe der Jahre zu einem "Kopf" umwandelte. 

Um so einen geraden Trieb auf einen definierten Durchmesser zu bringen (so wie man es für einen Stachel braucht), gab es extra Schälwerkzeuge (ungefähr wie große Bleistiftspitzer, aber nicht konisch).

So hergestellte Stachel aus Esche waren wohl nicht so fomstabil wie unsere heutigen aus Metall oder Kohlefaser. Ich nehme an, wenn  das Instrument leicht schräg in der Ecke stand, begann der Stachel. sich zu verbiegen, und mußte dann andersherum benutzt werden.

Kurz und gut: wer einen Stachel aus Eschenholz haben will, muß m.E. eine Quelle für die beschriebenen Zweige auftun.

Da Ebenholz aus hohen massiven Bäumen stammt, dürfte die Herstellung aus den käuflichen Kanteln weniger Probleme bereiten. Man muß aber sorgfältig vorher die Faserrichtung bestimmen. Auf dem Frästisch kann man aus den passenden Quadern sicher richtige Rundstäbe herstellen.

Auch Eichen würden früher ähnlich wie Weiden und Eschen "geköpft". Es wurde aber nur die Rinde fürs Gerben verwendet, zumal die entstehenden Zweige wesentlich spröder waren.  Auch aus Massiveiche würde ich aus diesem Grunde keine Stachel haben wollen.

Gruß, Uwe

zwar Profilseite von zwar, 04.02.2012, 11:52:20

ich meine, das thema stachelmaterial gehört entzaubert.

was soll der stachel können?

A - Den Bass in die höhe heben. (da gibts vermutlich konsens)

B - Der stachel soll nicht kaputtgehen. (da wohl auch)

C - Er soll nicht so teuer sein. ( jetzt gehts langsam los mit uneinigkeit)

D - Der stachel soll möglichst keine schwingungen übertragen, weil dann der bass besser klingt. (siehe auch E)

E - Der stachel soll schwingungen möglichst gut übertragen, weil dann der bass besser klingt (tja - ... eben schwierig.)

 

Punkt B auf den werkstoff holz bezogen: Der stachel kann zum einen brechen und zum anderen ist das fixieren mit der schraube destruktiv.

hölzer brechen unterschiedlich schnell, grob gesagt je länger die fasern sind und je höher die dichte, desto größer wird die bruchbelastbarkeit.

unsere bruchfestesten hölzer hierzulande sind eibe, esche, robinie, weißbuche, ahorn, birke.

weder rotbuche noch eiche ist sonderlich bruchstabil. ebenholz allerdings auch nicht. die frage ist, welche bruchfestigkeit man eigentlich braucht. meiner meinung nach soviel, dass der bass während des normalen betriebs funktioniert. er braucht aber nicht grober gewalt widerstehen. wenn zum beispiel was umfällt und den stachel des abgelegten basses trifft, ist es mir lieber, der stachel bricht ab, als dass der bass beschädigt wird.

ätzender ist da schon das zerstörerische verhalten der schraube. hier wird die härte des holzes entscheidend. da ist ebenholz nicht zu toppen. keines unserer heimischen hölzer reicht da ran. nimmt man hiesiges holz, muss man darauf achten, das die schraube immer an der gleichen stelle drückt.

an der stelle bildet sich eine vertiefung im holz, das holz wird da verdichtet und härter, ab einem bestimmten punkt passiert nicht mehr viel. ( ich rede von harten hölzern). es bleiben also alle oben genannten hölzer im rennen.

bleibt das schwingungsverhalten. wenn ich schwingungen gleichmäßig übertragen will (zum beispiel auf ein resonanzpodest), brauche ich ein möglichst steifes material. da kommt tatsächlich nur ebenholz in frage.

ich selber mach das im wirklichen leben nie, mit dem podest.

im gegenteil will ich, dass möglichst wenig schwingungsenergie in den boden abgeleitet wird. der bass soll sozusagen auf dem stachel schweben.

zum ende eines zu langen beitrags für die freunde der esoterik hier nun die ergebnisse meiner forschung:

der (mein) bass wird durch die verwendung eines (meines) holzstachels um 5,72% lauter. das ist ein ungefährer näherungswert, der von von mir immer mal wieder persönlich geschätzt wird.

der (mein) bass klingt freier, leichter, demokratischer.

der dynamische umfang ist größer geworden, deswegen ist das spielen jetzt weniger anstrengend.

alle beobachtungen wurden übrigens von meiner frau bestätigt, die sich immer freut, wenn ich mich freue.

gruß

zwar

ps: der minimale durchmesser eines holzstachels ist 12 mm. weniger wird dann wirklich naja.

 

midioma Profilseite von midioma, 04.02.2012, 13:12:24

Zum Thema Schraube und Fixieren des Stachels:

Ich habe ja noch keine Birne für einen Holzstachel genauer untersucht, aber wenn ich eine konstruieren sollte, dann würde ich einen aufgesägten Metallring nehmen gegen den die Schraube drückt um ihn (federnd) zu verbiegen und den Druck über den Metallring auf eine größere Fläche des Holzstachels zu übertragen. Ggf. wären leichte Querrippen an der Innenfläche des Metallrings nützlich um die Fixierung sicherer zu machen. 

Möglicherweise sind die erhältlichen Holzstachelbirnen ja auch so oder ähnlich konstruiert. 

Wenn der Stachel geschätzte 6% mehr bringt, dann kann man wirklich überlegen ob man sich den Aufwand sparen kann. Ich nehme auch an, dass die Anwesenheit eines Stachelgummi deutlich mehr klanglichen Unterschied macht als das Stachelmaterial, zumindest, wenn der Stachel nicht sehr weit ausgezogen ist. Also auf resonierendem Boden immer ohne Gummi (da gibt es dann vermutlich eine oder mehrere Dellen für die Stachelspitze oder man benutzt einen harten Teller mit Delle und ggf. dünner Gummischicht) und auf hartem Boden mit Gummi (sicher ist das...).

Co Profilseite von Co, 04.02.2012, 15:41:07

Ich merke ehrlichgesagt keinen Unterschied im Klang, ob mit oder ohne Gummi. Jedenfalls auf einem Untergrund, der nicht mitresoniert.

Ich merke auch keinen wirklichen klanglichen Unterschied zwischen Holz- oder Rohrstachel. Was ich aber bemerken kann ist, dass sich die Ansprache des Instrumentes verändert. Manchmal passt das gut und manchmal nicht. Je nach musikalischem Kontext. Für Jazzige Sachen, evtl. mit Amp bleibt bei mir der Rohrstachel jedenfalls drin.

nagybögö Profilseite von nagybögö, 04.02.2012, 20:51:07

@ zwar Hast Du die von 08/15 gepostete wissentschaftliche Arbeit zu dem Thema gelesen? Es lohnt sich. Mit Esotherik hat es also nichts zu tun.

Ich stimme Dir zu, dass auch meine Frau sich freut, wenn ich mich freue. Den Ball habe ich gleich aufgenommen und sie in meine Klangexperimente involviert. Seit gestern habe ich für meinen Barockbass einen Ebenholzstachel, 16 mm Dicke. Der Unterschied zum Alurohrstachel war deutlich hörbar. Der Ebenholzstachel klingt runder, bassiger, besser. Das fand meine Gemahlin ebenso.

 

illie Profilseite von illie, 05.02.2012, 17:07:29

Moin Gemeinde,

ich finde die Diskussion hier nach wie vor interessant, zumal hier

http://iwk.mdw.ac.at/Forschung/pdf_dateien/2006d_Eichmeyer_Cellostachel.pdf

zumindest für mein laienhaftes Verständnis bewiesen wurde, dass das Stachelmaterial sehr wohl Einfluß auf das Ansprechen der Saiten, sowie auf die dort beschriebenen Resonanzen hat. Ich werde mich an dem Experiment beteiligen, indem ich mir einen Carbonstachel und einen Hartholzstachel bauen werde. Für Interessierte: Carbon:

http://www.ebay.de/itm/Carbon-Rund-Stab-10-0- ... kzeuge&hash=item27ab4f635b

Ich werde berichten.

Grüsse an die Gemeinde

Jens

Bigsby Profilseite von HannoBass, 17.02.2012, 20:38:15

Hallo,

hab dort angefragt, ob die auch kürzere Stäbe liefern. Hast du mittlerweile getestet?

Grüße

illie Profilseite von illie, 19.02.2012, 16:40:33

Hallo Bigsby,

hab´ noch was besseres gefunden-alles schon fertig: http://www.kontrabass-atelier.de/teile.html

etwas nach unten scrollen, ich hab aber noch nicht bestellt.

Grüße

Jens

 

 

Bigsby Profilseite von HannoBass, 20.02.2012, 23:16:20

Hallo,

die Ebay-Stange ist aber immer noch eine ganze Ecke günstiger. Außerdem lassen sich daraus zwei Stachel herstellen;-) Hättest du eventuell Interesse sich eine Stange "zu teilen"?

Ansonsten warte ich sehr gespannt auf deine Erfahrung mit der KB-Atelier Version.

Grüße

illie Profilseite von illie, 23.02.2012, 13:50:58

Moin,

habe mir die "fertige" Variante bestellt, müsste morgen ankommen. Ich werde dann berichten. Und dann kürze ich auch meinen Vollmetallstachel-mal sehen was dass ergibt. Danke für das "Teilungsangebot", vielleicht kommt je ein anderer auf Dich zu? Beim Preis muss man natürlich sehen, dass an dem KB Atelier Stachel schon eine Stahlspitze, vermutlich mit Gewinde in den Carbonstab eingebracht wurde.

 

Grüße

 

 

illie Profilseite von illie, 25.02.2012, 19:26:20

Moin,

hier erste Ergebnisse:

Als erstes habe ich das Einhängeseil, das war bei mir eines aus "dicker Angelsehne", also ca. 2,5 mm vermutlich Nylonvollmaterial, ich nehme an noch original Musima, gegen das synthetische Einhängeseil von Lando getauscht. Meine bessere Hälfte kam angelaufen und fragte, ob ich eine Aufnahme abspiele... Also folgende, ggf. auch subjektive Effekte: die Kiste spricht deutlich besser an. Insbesondere Flagoletttöne kommen quasi wie von selbst. Der Klang hat insbesondere unten rum mehr Volumen, weicher, voller. Hohe Töne klingen sauberer, nicht mehr so "quakig". Alles noch mit altem Stachel mit Gummi. Ohne Gummi war alles noch etwas filigraner.

Dann Stachel (10 mm Rundstahl) gegen besagten Carbonstachel getauscht-alles klingt m.E. noch etwas klarer und transparenter, wobei ich abbrechen musste, da meine Frau die ungeschützte Stahlspitze sah... 9

Habe dann noch die  Variante Weinkorken als Schutz probiert, aber blank klang's dann doch schöner, eben wie im richtigen Leben 8.

Montag habe ich Probe, da kann ich aufgrund der Raumakustik bessere Aussagen machen.

Schönes Wochenende noch

Jens

 

 

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 25.02.2012, 19:43:45

In Gesundheitsläden gibt Gummistopfen für Gehstöcke in verschiedenen Größen und Farben, da freut sich das Parkett.

jlohse Profilseite von jlohse, 25.02.2012, 19:48:17

es gibt sogar eine passende Größe für die Stahlspitze. Nachteil: die sind ziemlich schnell durch. U.U. hilft eine eingelegte Mutter oder kleine Unterlegscheige, der Spitze die Spitze zu nehmen.

Praktisch sind aber auch die tellerförmigen Gummischeiben mit Metalleinsatz in der Mitte, die man auf den Boden legt. Darauf stellt man ggf. die Stahlspitze. Zwar nicht ganz so praktisch (weil nicht fest mit dem Stachel verbunden), aber sogar noch rutschsicherer als eine Gummikappe.

Bigsby Profilseite von HannoBass, 28.02.2012, 20:49:12

Hallo,

ich benutze einen Wolf Super Endpin. kann ich den mit dem Carbon Stachel kombinieren? Ist für 10mm optimiert, etwas weniger geht auch aber auf keinen Fall mehr.

Grüße

jlohse Profilseite von jlohse, 28.02.2012, 23:28:21

müsste passen.
Manchmal lassen sich die Stachel nur mit etwas Gefummel ganz aus der Birne herausziehen, das musst du dir am besten vorher mal ansehen.

Bigsby Profilseite von HannoBass, 29.02.2012, 02:10:26

Hallo,

den Stachel aus der Birne zu bekommen ist kein Problem. Ich habe aber Zweifel, dass ich den Carbon Stachel von der angeklebten Stahlspitze lösen und dann in meinem Endpin befestigen kann.

Grüße

jlohse Profilseite von jlohse, 29.02.2012, 09:32:32

ach ja, da stand ich auf dem Schlauch. Du sprichst ja von dieser ballartigen Gummispitze.
Ja, die passt mutmaßlich nicht auf bzw. über die angeklebte Stahlspitze.

Bigsby Profilseite von HannoBass, 29.02.2012, 10:08:06

Hallo Jonas,

kann ich den Stab auch ohne Stahlspitze bekommen oder die vorhandene Spitze selber entfernen?

Grüße

LowB Profilseite von LowB, 29.02.2012, 13:45:21

Hi Bigsby!

Ein Carbonstab aus dem Modellbauladen oder der "Bucht" kostet nicht die Welt. Aber nur einen Stab, kein Rohr verwenden, Carbon ist gegenüber Druck in Verbindung mit Kerben (Stellschraube) sehr empfindlich.

Carbon absägen geht auch, aber bitte Atemschutzmaske verwenden, das Zeug ist so gefährlich wie Asbest (nur sagt da niemand etwas).

Grüße

Thomas

jlohse Profilseite von jlohse, 29.02.2012, 17:24:12

Würde ich auch sagen. Die Spitze wieder zu entfernen ist sicher fummelig.

Ricci Profilseite von Ricci, 17.02.2012, 07:47:16

Mich würde das Ergebnis auch sehr interessieren!

Lohnt es sich übrigens einen langen Vollmetallstachel zu kürzen? Gibt es ein Risiko - außer, dass halt der Stachel zeitlebens kurz ist? Ich habe in einem relativ kleinen Bass einen sehr massiven Metallstachel und dachte schon oft daran ihn um etliches zu kappen.

Mir würde eine etwas leichtere Ansprache sehr gefallen!

Grüße

Ricci

Bigsby Profilseite von HannoBass, 18.02.2012, 19:33:03

Wenn du den Bass nicht später an einen Riesen verkaufen möchtest, kann es nicht schaden, den Stachel zu kürzen. Dadurch muss weniger Masse in Schwingung versetzt werden. Der Bass müsste so etwas lauter und schneller in der Ansprache werden.

Uli Profilseite von Uli, 23.02.2012, 20:02:54

So, nun habe ich das mit dem Holzstachel auch mal probiert: Es war- und ist wieder- ein 8 mm Stahlstachel mit kleiner Hartgummispitze auf meinem Streichbass. Er schaut 8 cm aus der Birne (des Basses ;-) Um nicht vorab zu viel zu investieren, habe ich diesen Stachel heute mal gegen einen 8mm Buchenholzstab getauscht. Riesig war der Klangunterschied nicht, aber doch etwas muffiger. Naja: 1,19 € hat mich das Experiment gekostet...

Uli

Ricci Profilseite von Ricci, 13.03.2012, 06:51:40

So, ich hab's gemacht: den Stachel gekürzt.

Fazit: hätte ich schon viel eher machen sollen. Der Bass ist erstens deutlich leichter und zweitens spricht er fühlbar besser an. Das war eine richtig gute Idee!

 

matilda Profilseite von matilda, 18.04.2012, 17:49:38

Hallo Zusammen, wollte eigentlich nur, das mein 4-Saiter bes. in den hohen Lagen weicher und nicht so metallisch klingt, dann hab ich weitergemacht, und da mich dieses Thema sehr interessiert hat und viele unterschiedliche Beiträge geschrieben wurden,</p>
<p>
habe ich das auch nochmals aufgegriffen und ein paar Versuche mit unterschiedlichem Stachelmaterial gemacht.  Natürlich keine Diplomarbeit wie von "2006 von Eichmeyer Cellostachel". Habe nur die Endpins, nicht die Birnen, auswechseln können und siehe da, es sind doch einige Unterschiede aufgefallen. Die endpins sind selbstgedreht aus verschiedenen Holzarten, die ich z. T. gekauft oder dahatte, dann mit einem 1. verchromten (Original)Metallpin und einem 2. Edelstahlpin (Original), einem 3. Wallnuss-, einem 4. Drumstick Ahorn?-, 5.so wie hier der Beitrag  im Video von Bob  auch noch ein von Ihm bevorzugtes Holz, sog. OSAGE ORANGE( Bogenholz)pin ,  einen 6. Carbonstab mit Stahlspitze(bei mit mit Gummipuffer) und 7.einen Endpin, der aus Wallnussholz ist, aber in die eigentliche Aufnahme der Birne ein eingeklebter  10 mm Alustab) zu stecken ist,  verglichen. Ausprobiert bei meinen beiden Bässen, einmal beim kleinen 4-saiter 10 mm Stab, (Hängelsaite aus Synthetik) und  beim  grossen 5-Saiter 12 mm Stab, (Hängelsaite aus Kevlar!), alle Endpins auf ca 20 cm gekürzt und aus Sanitätshaus Gummistopfen.</p>
<p>
Bei diesem geringen pin Durchmesser  10- 12 mm, ist natürlich die Bruchgefahr gross, musste ich mind. 16- 20 mm Rundholz nehmen, um dann auf 10 oder 12 mm runter zudrehen, leider sind diese Holzpins auch nicht so gut verstellbar, kann man aber auf einen def. Überstand/ Länge abdrehen, weiß ja jeder ??!!. </p>
<p>
Immerhin hat das jetzt meine Neugierde grösstenteils zufriedengestellt,</p>
<p>
so nun zu den Ergebnissen ( ohne Gewähr!!!)</p>
<p>
1. eindeutig haben die Holz endpins den wärmeren Klang( was mir persönlich am liebsten ist), egal welcher von den probierten pins,</p>
<p>
bes. gut hat mir der Wallnuss auf beiden Bässen gefallen, verwend ich jetzt auch. Der osage orange pin klingt auf beiden Bässen ( video bob sagt was anderes)dumpfer und nicht so brilliant und klar wie der Wallnuss (egal in welcher Lage), Drumstick auch ganz gut, Wallnuss mir Alu klingt auch eher metallisch aber klar, Carbon auch metallisch, was mich etwas verwundert hat, aber sehr klar, verchromter-  und Edelstahl nat. auch.</p>
<p>
Für mich ist ja jetzt die Wahl erledigt,</p>
<p>
allerdings denk ich, dass jeder das bei seinem Bass individuell entscheiden muss </p>
<p>
vielleicht wird ja dann auch nochmals jemand nachhaken, und auch noch weitere Ergebnisse hier veröffentlichen</p>
<p>
lg Matilda</p>

BonnBass Profilseite von BonnBass, 19.04.2012, 15:51:45

Hallo Matilda,

Du hast also die Standard-10mm-Birne 'dringelassen?. Mal 'ne blöde Frage. Nein, zwei:

verschickst Du Deine Teststachel, die Du nicht mehr brauchst und

drehst Du mir ggf. auch einen Nußbaumstachel auf Maß?

LG

Andreas

matilda Profilseite von matilda, 20.04.2012, 22:40:29

Hallo Bonnbass,

ja habe die Stachelbirne 10 mm dringelassen, 1x Teststachel schon weggegeben, kann dir aber mal einen Nussbaumstachel drehen auf Mass, wielange soll der Überstand  aussen sein?, dauert aber ne Zeitlang

gruss Matilda

BonnBass Profilseite von BonnBass, 24.04.2012, 09:41:06

Hallo Matilda,

danke für das Angebot. Da komme ich gerne drauf zurück. Da mein Bass - im Gegensatz zu mir - recht "zart" ist, habe ich einen Überstand von etwa 30 cm. Das scheint mir bei der auf 10 mm abgedrehten Lösung doch sehr "knack und ab" zu sein. Ich überlege, ob ich die Birne aufbohre (14mm? 16?), um einen stärkeren Zapfen zu erhalten. Den könntest Du ja wahrscheinlich auf das entsprechende Maß drechseln?

Das muss ich mir aber auch beim nächsten "bass-tel" - Abend mal in Ruhe anschauen, ob dass auf Birnenseite wirklich auch geht. Ich melde mich dann nochmal. Dauert wahrscheinlich auch zwei Wochen oder so.

LG

Andreas

matilda Profilseite von matilda, 24.04.2012, 17:39:29

Hallo Andreas, kann ich in jeder Grösse abdrehen, also meld dich

gruss Matilda

Uli Profilseite von Uli, 24.04.2012, 17:51:18

>Hallo Andreas, kann ich in jeder Grösse abdrehen,<

Hallo Matilda,

Deine Ausdrucksweise zaubert mir ein Lächeln aufs Gesicht!

Ich weiß: Ich bin blöd  y

LG Uli

nagybögö Profilseite von nagybögö, 23.09.2013, 17:12:33

Inzwischen habe ich meinen zweiten Bass auch mit Holzstachel versehen (Buche Baumarkt 16 mm, mit Gummistopfen aus dem Orthopädiegeschäft). Der Unterschied zum Edelstahlstachel ist klein, aber hörbar. Der Ton ist runder und satter.

Wo kann man Hickory-Stäbe 16 mm bekommen? Die wurden mir empfohlen. Im Musikgeschäft gab es aber nur drum sticks mit anderen Durchmessern.

HerrK Profilseite von HerrK, 23.09.2013, 21:42:25

Hey,

ich würde mal im googlen welche Schreinerei bei dir um die Ecke ist und fragen, ob die das machen können. Oder halt beim Geigenbauer anrufen und fragen. Sollten das beide für einen kleinen Preis erledigen können.

Schöne Grüße,
K

Uli Profilseite von Uli, 23.09.2013, 22:51:00

Drumsticks der Größe 2B haben 16 mm Durchmesser. Gibt es beim großen T.

Ich habe das ausprobiert: Bringt bei meinem Bass klanglich nichts. Der Stachel ist da höchstens 10 cm raus, und man muß aufpassen, daß das Druckstück der Stachelschraube nicht rausfällt und verloren geht...

Grüße, Uli

nagybögö Profilseite von nagybögö, 19.10.2013, 00:57:13

Danke für den Tipp  - habe mir Hickory-Sticks gekauft. Sie klingen kerniger als mein Buchenholzstachel aus Baumarkt-Rundstab. Hickory ist etwas härter.

Das Druckstück der Stachelschraube habe ich übrigens vor einiger Zeit verloren. Inzwischen bohre ich mir Vertiefungen für die Stachelschraube in den Stachel, was gut hält.

Neuester Beitrag Bassfron Profilseite von Bassfron, 17.10.2015, 14:06:28

Hy. super was man hier alles lesen kann. 

Ich habe mir jetzt von dem Cellisten meines Vertrauens mal die Stachelsammlung ausgebort und dabei eine ähnliche und bissel billigere Variante ausprobiert http://www.fiedler-cases.de/en/berlin-sound-pin.html

und fand das Ergebniss wirklich fantastisch.

Nun hab ich mir eigentlich übelegt sowas selber zu bauen, man müsste doch rein theoretisch einfach ein titanrohr kaufen und dann solange rumprobieren mit den löchern, dass ich das rohr auf Gis (mein Wolfton) gestimmt bekomme und fertig ist mein privater Klangstachel. Hat das schon wer probiert?

Zudem hab ich mir jetzt Drumsticks gekauft und werde mal schauen wie die im Vergleich klingen. 

Carbon hat mir leider überhaupt nicht gefallen.

 

Jetzt eine andere frage: Cellisten schwören ja auf Wolframspitzen, kennt jemand zufällig eine adresse wo man die fertig kaufen kann? Bin es leid immer wieder anspitzen zu müssen

Danke

 

Suche gutes Lernbuch für Kontrabass (Jazz) <Zurück zur Liste> Hilfe beim E-Kontrabass-Bau

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 16.11.2024, 14:45:01.