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Griffbrettwölbung eines 5-Saiters erhöhen?

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Griffbrett

LowB Profilseite von LowB, 27.08.2011, 13:26:23
Griffbrettwölbung eines 5-Saiters erhöhen?

 Hi!

Bekanntlich haben 5-Saiter-Kontrabässe im allgemeinen eine deutlich geringere Wölbung des Stegs und des Griffbretts als 4-Saiter. Warum eigentlich???

Schon 1920 schrieb Laska in seiner Schrift wider den 5-Saiter: "Auch können die drei Mittelsaiten E A D nicht kraftvoll gestrichen werden aus Vorsicht, um nicht die Nachbarsaiten mit anzustreichen."

Das stimmt natürlich nur eingeschränkt, weil man ja näher am Steg streichen kann und das "Abtauchen" der gegriffenen Saite zwischen ihren Nachbarsaiten ausgleichen kann. Nur hat man dann nicht immer den "weicheren" Klang, den man vielleicht gerade haben möchte. Mir macht da vor allem die D-Saite etwas Schwierigkeiten.

Jetzt war ich gerade beim Geigenbauer und habe das Problem mit ihm erörtert. Meine Idee: Ein neuer Steg, so daß der Saitenabstand zum Griffbrettende bei G/D/A-Saite nicht mehr 7/8/9 mm beträgt, sondern etwa 6/8/10 oder 6/8,5/11 mm. Nur harmonisiert das dann nicht mehr mit der Griffbrettwölbung. Daher der Vorschlag des Geigenbauers (kein Kontrabaß-Spezialist): Das glücklicherweise dicke Griffbrett auf die stärkere Wölbung eines 4-Saiters zu hobeln, die entsprechenden Schablonen hat er mir gezeigt.

Über den mir vorgeschlagenen Festpreis für Griffbrettabrichtung und Anpassung des vorhandenen Stegs und Obersattels in Höhe von € 250,-- braucht man wohl nicht diskutieren.

Ich freue mich auf eure Meinungen und ggf. Erfahrungen.

Grüße

Thomas

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 27.08.2011, 16:43:38

 Hm,

weiß nicht so recht....normalerweise hab ich beim 5-Saiter keinerlei Probleme, außer bei 2 Instrumenten die mir bisher in die Finger gekommen sind. Bei den beiden war die Stegwölbung so flach, daß vernünftiges Spiel im Orchester nicht möglich war. Beim Spiel auf G bzw. H - Saite war man mit dem Bogen immer schon sehr nah an der Decke. Aufgrund des Mißverhältnisses Halswinkel (und damit Steghöhe) und Breite der Decke am Mittelbügel ging es halt nicht. Lösungsvorschlag: zum 4-Saiter umbauen oder Halswinkel ändern.

Wenn Du die Bespielbarkeit Deines 5-Saiters verbessern möchtest, dann diskutier das mal mit Deinem Bassmacher, je höher der Steg ist, desto größer kann die Wölbung sein, wirkt sich natürlich auch auf die gesamte Statik des Instrumentes aus und damit auch auf den Klang.

 

 

MlG, Klaus

Bassta7 Profilseite von Bassta7, 27.08.2011, 23:27:35
Hallo,


ein ziemlich oft vorkommendes Problem...
Auch bei neu gebauten Bässen kommt es vor dass die Wölbung nicht stimmt, dass Steg und Griffbrett sehr verschieden gewölbt sind, oder dass der Steg zu niedrig ist bzw dass der Basskörper für den niedrigen Steg zu breit ist.
Die Saiten höher legen ist keine gute Lösung weil dann halt nichts mehr stimmt, es spielt sich sehr unangenehm.

Mein Bassbauer weiss schon lange dass ich auf dem 5-Saiter genau dieselbe Wölbung will wie auf dem 4-Saiter, und genau dieselben Saitenabstände. Deshalb ist mein Griffbrett fast halbrund.
Wenn das mit der Steghöhe nicht realisierbar ist dann würde ich einen solchen Bass nie kaufen. Man kann ja den Halswinkel vergrössern, aber das verändert den Bass total.

Ich achte also immer darauf dass der Bass in der Mitte nicht zu breit ist so dass ein halbrundes Griffbrett möglich ist, und man spielen kann ohne die Decke mit dem Bogen kaputt zu spielen.

Wirklich gut spielbare Fünfsaiter zu bauen ist eine ganze Kunst, und sehr viele Bassbauer kennen sich da ungenügend aus.

Was man in deinem Fall machen soll ist schwierig zu sagen ohne den Bass zu sehen. Wenn der Steg höher wird soll mann aupassen dass der Saitendruck nicht zu gross wird. Evtl. am Untersattel den Winkel ausgleichen, oder nachher leichterr Saiten verwenden.

Viel Erfolg !


Bassta7
LowB Profilseite von LowB, 28.08.2011, 05:38:21

 

Danke zunächst mal für Eure Antworten!

Folgendes ist mir jetzt klar: Wenn man einen gut klingenden und dann auch noch außergewöhnlich leicht zu spielenden 5-Saiter ( nicht nur meiner Meinung nach) mit 108er Mensur hat, dann sollte man tunlichst jegliche Eingriffe auf ein Minimum reduzieren. Erst recht solche, die nur mit immensem Aufwand reversibel wären wie Griffbrett- oder Halswinkelveränderung. Was an meinem Baß zu verbessern ist, gehört viel mehr in den Bereich "Feintuning" als um die Beseitigung grundsätzlicher konstruktiver Mißstände.

Von daher wird es auf einen Versuch mit einem geringfügig stärker gewölbten Steg hinauslaufen. Und dann kann man noch immer weitersehen.

Grüße

Thomas

Neuester Beitrag KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 28.08.2011, 13:10:59

 Hm,

ja, aber selbst vor einer geringfügigen Änderung:

- teste, wieviel Spielraum Du auf der G bzw. der H-Saite noch hast bevor der Bogen die Decke berührt

- zeig das Instrument jemandem, der sich mit Kontrabässen wirklich auskennt. Viele Geigenbauer sehen Kontrabässe nur 1-2 Mal por Jahr in der Werkstatt - vertrau da lieber auf jemanden wie z.B. Pöllmann in Mittenwald. Der Mike hat mir einen 5-Saiter gezaubert, auf dem man von Bottesini bis Wagner alles wunderbar spielen kann.

 

MlG, Klaus

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