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Hallo zusammen, habe mir nen neuen halbmassiven (Thomann Europe) KB für 1.300 € zugelegt, bei einem guten Restaurator das Griffbrett richten lassen und dazu noch einen Planet Pickup für 150 € sowie neue Saiten (Evah Pirazzi) für nochmal zusammen ca. 450€ bekommen. Leider ist der Klang über alle angetesten Bassamps (Hartke Combo, Roland Cube 30, Tecamp Puma, sowohl direkt ins Pult im Studio gespielt) nicht annähernd so wie er "in Natur" klingt. Das ist total frustrierend, die Saiten klingen unterschiedlich laut, sehr metallisch, muss überall Mitten, Bässe und Höhen rausdrehen um wenigstens in die Nähe vom "eigentlichen" Klang zu kommen. Ich habe hier im Forum auch schon mitbekommen dass das Verstärken eine KB wohl ein allgemeines Problem ist...jetzt weiss ich nicht so genau was ich machen soll, - Preamp? Neuer Pickup? Neuer Amp (Zadow, o.ä.)? Würde ein Gerät mit höherer Eingangsimpedanz was bringen? Danke für eure Hilfe.
Hallo,
dieser "Planet Pickup" scheint ein rein passiv arbeitender Piezo Tonabnehmer zu sein. Deswegen brauchst du auf jeden Fall einen Vorverstärker oder einen Verstärker der sehr hochohmig ausgelegt ist. Das ist bei den von dir genannten Verstärkern nicht der Fall.
Zur Saitenbalance kann das Ausprobieren verschiedener Positionen helfen. Wenn das nicht klappt, brauchst du einen Tonabnehmer mit mehreren Elementen. Der beste scheint momentan der SH 965 NFX der Firma Shadow zu sein. Der kostet ca. 160€ und hat auch direkt einen Vorverstärker eingebaut. Das wäre meiner Meinung nach die einfachste Lösung für dein(e) Problem(e). Den würde ich mir bei einem Online Händler bestellen und ausprobieren. Wenn er nichts ist schickst du ihn zurück und kannst dann über weitere Lösungsansätze nachdenken.
Grüße
Bin eigentlich mit der Kombination BassBalsereit und Zadow ze200 ganz zufrieden- und die Musikerkollegen gar begeistert! :-)
Uli
>>> Leider ist der Klang über alle angetesten Bassamps ........................ nicht annähernd so wie er "in Natur" klingt. Das ist total frustrierend,<<<
herzlich willlkommen in der neverending story of bassverstärking.
neben allen o.g. technischen tipps finde ich: wenn man erstmal akzeptiert das es einfach zwei verschiedene dinge sind - verstärkter und natursound - dann ist auch der emotionale zustand ("das ist total frustrierend") entspannter.
dann kann man (mir geht es jedenfalls so) seine energie ab einem bestimmten erreichten grad einigermaßener zufriedenheit mit dem sound wieder ins eigentlich wichtige investieren: das musikmachen
Fällt mir ganz schwer einen schlechten Sound zu akzeptieren :) Wäre denn evtl. die Anschaffung eines z.B. Fishman Preamps eine Lösung? Ändert sich dann tatsächlich auch der Klang zum positiven oder wird das Signal einfach nur lauter?
wenn fishman, dann den platinum pro.
ein preamp sollte auf alle fälle haben: phasenumkehrung, hochpaßfilter, einen vol.-regler. klangregelung (eq) hängt dann davon ab was der amp bietet.
der klang ändert sich, das ist das entscheidende, wg. der impedanzanpassung.
....es gibt ja ne Menge zu dem Thema zu sagen, doch mit der Impedanzanpassung fängt es, in Hinsicht auf den Tonabnehmer, erstmal an. Selber benutze ich mittlerweile einen hervorragend geeigenten Verstärker (Euphonic Audio - Doubler). Wenn man (noch) nicht bereit ist so viel Geld auszugeben, dann gibt es einige Pre-Amps (Vorverstärker), die sich über den Line-Input oder Effekt-Return-Weg eines beliebigen Verstärkers anschließen lassen. Wichtig dabei ist, dass man den Pre-Amp nicht an den Instrumenten-Input des Amps (also dort wo z.B. die Bassgitarre eingeklinkt wird) anschließt, da ja dort die Impedanz bereits einen gewissen "Wert" (Widerstand) hat. Man verkehrt sonst die Impedanzanpassung des Pre-Amps u. der Klang ist wieder unausgewogen!!!
über solche Pre-Amps kann man - vor allem an einem nicht besonders geeigneten Verstärker/Amp - zu (noch) akzeptablen Klangergebnissen kommen. Man sollte allerdings auch berücksichtigen, dass es Pre-Amps gibt, die zwar eine hohe Eingangsimpedanz haben (z.B. EBS - Microbass), aber nicht die optimalsten Ergebnisse bei akustischen Instrumenten bringen (beim Microbass ist u.a. kein Notch-Filter vorhanden, der Rückkopplungen effektiv mindert). Der EBS - Microbass ist ein sehr geeignetes Werkzeug für Bassgitarren; um den Klang eines Kontrabasses zu händeln, braucht es allerdings andere Eigenschaften.
Aus eigener Erfahrung kann ich den L.R.Baggs Para Acoustic DI Preamp empfehlen. Er hat 10 MegaOhm Eingangsimpedanz u. kommt mit fast jedem Tonabnehmer zurecht, außerdem hat er weitere interessante Ausstattungsmerkmale. Die Soundqualität ist gut bis sehr gut, auch über den DI - Ausgang beim Aufnehmen/Recording.
Noch flexibler u. umfangreicher ausgestattet ist der Headway EDB1. Fishman Pro-EQ Platinum u. Tech21 Para Driver DI reihen sich mit Ihren Ausstattungsmerkmalen ein. Mehr als nur ein Pre-Amp ist der RMI Basswitch IQ DI (leider die teuerste Variante), als die wohl innovativste Wunderwaffe(?) für (Kontra-)Bassisten.
Zum Thema "Natürlicher Klang" kann ich nur sagen, dass es Sinn macht ein Mikrofon, entweder ohne oder in Kombination mit einem Tonabnehmer zu verwenden. Hierfür kann der Headway EDB1 mit seinen zwei Eingangskanälen fungieren, da er auch einen XLR-Eingang hat. Leider werden am XLR-Eingang nur 18V Phantomspeisung bereitgestellt, was mit einem eingeschränken Dynamikumfang (zu geringer Headroom bei Studio-Kondensatormikros) verbunden ist. Dafür wurde der EDB1 wohl aber auch nicht designt!
Als absolute Premium-Variante für diesen Einsatzzweck steht der Rupert Neve Design Portico 5017. Hier verbinden sich hochwertigeste Elektronik mit intelligentem Schaltungs- u. Funktionsdesign. Heraussticht dabei die variable Phasenumkehr, wenn man beide Kanäle in einen Eingang führt, außerdem die überblendfunktion zwischen Mikrofon u. Tonabnehmer. Weitere clevere Einsatzmöglichkeiten zeigen, was alles so machbar ist. Neve liefert hier das überzeugendste Gerät, was natürlich dem Tontechnik-Studiostandart gerecht werden soll u. gleichzeitig für die Bühne in überragender Qualität daherkommt.
In dieser Preisklasse kann man sich dann allerdings auch einen kompletten Acoustic-Amp (z.B. Acoustic Image od. Euphonic Audio) zulegen u. den Rest des Geldes in einen Lautsprecher investieren. Hier sei mal mit erwähnt, dass es mittlerweile wieder einen Händler für Euphonic Audio Produkte in Deutschland gibt.
Wer es ganz natürlich will, sollte sein Instrument, von den Bespielbarkeitskriterien her gesehen, optimieren (lassen). Die optimale Anpassung des Steges ist nicht das einzige, was man da machen kann. Außer der Höhe des Steges sollte auch das Längenverhältnis vom Saitenhalter zum Steg beachtet werden. Andere Bauformen des Saitenhalter (z.B. nicht-horizontale Längenführung) bringen weitere Vorteile. Jedes Instrument braucht (u. das ist eben sehr verschieden) einen bestimmten Druck auf die Decke des Korpus. Erst dann kann das Instrument gut resonieren. Und siehe da, unter Umständen kann man, mit den geeigneten Saiten, auch auf eine elektrische Verstärkung verzichten. Das wird wohl aber nur in einer rein akustischen oder mit geringen Lautstärkepegeln hantierenden Umgebung möglich sein.
Nicht vergessen sollte man, dass auch die Tonabnehmer auf verschiedenen Instrumenten klanglich nicht das gleiche Ergebnis bringen können. Klingen tun sie aber irgendwie alle ähnlich, insofern sollte man sich damit zufrieden geben, wenn man über den Tonabnehmer die tiefen Frequenzen in den Griff bekommt u. über ein Mikrofon den Feinschliff macht. Alles andere scheint mir, nach vielen Versuchen (auf Unterschiedlichen Instrumenten mit versch. PU´s) nicht im Verhältnis zum zeitlichen Aufwand zu stehen. Sicher, man kann klangliche Nuancen suchen, aber am Ende glaubt man seinen Ohren nicht mehr.
Saiten kann man auch viele testen, ich finde jedoch, dass es wichtig ist Saiten zu spielen, die dem persönlichen Spielgefühl zuträglich sind. Letzten Endes soll ja ein Feeling transportiert u. hörbar werden. Dieses Feeling wird auch über einen Tonabnehmer hörbar u. das Feedback des Instruments sollte einen beflügeln, nicht nerven. Es ist nicht einfach die Balance zwischen akustischen Klang u. elektrischen Signal zu erreichen. Nur das elektrische Signal, kann mich jedenfalls nicht überzeugen! Resonanz über die Saiten u. Steg zum Tonabnehmer, in den Korpus u. zurück in den Steg, dort liegen die Grenzflächen zum Klang.
Nachdem ich nun eine ganze weile Evah Pirazzi - weich gespielt habe, werde ich wieder zu den Spirocore - Solo zurückkehren. Die Spiros liefern für mich im Zusammenspiel mit einem Tonabnehmer (u. auch ohne) immer noch das angenehmste Ergebnis. Mein Instrument klingt durch seinen rießigen Korpus u. die lange Mensur schon sehr tief u. die Pirazzi-Saiten haben ein zu dunkles Timbre (Klangfarbe), obwohl sie gut resonieren u. mir das Spielgefühl, im Vergleich zu anderen Pirastro-Saiten, bei diesen als einziges gefällt.
Mein EA - Doubler Amp jedenfalls gibt mir gute Möglichkeiten PU u. Mic zu kombinieren: man kann z.B. die 2 Kanäle per Fussschalter so umschalten, dass der PU od. das Mic einzeln od. auch zusammen geschalten sind. Außerdem hat dieser Amp einige weitere intelligente Features. Was auch ganz praktisch ist, dass der Effekt-Return-Weg den Signalweg des Vorverstärkers nicht unterbricht: so kann ich den EBS-Microbass mit den Bassgitarren auch gleich mit drüber spielen. Also ganz gute Vorraussetzungen um sich auf das zu konzentrieren worum es geht....
bassige Grüsse
achso, gibt es jemanden im Forum, der den Neve Design Portico 5017 benutzt u. etwas zu diesem Gerät berichten kann?
es gibt ja ne Menge interessanter Infos zum Thema. Hier zur Klangoptimierung: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=10
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