GEBA-online

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland

www.GEBA-online.de

Gesellschaft der Bassisten in Deutschland



• • • Forum

Gibt es diesen Bassbauer noch? <

Konservative Bassbauer

> Alter bei Orchestereinstieg

Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen

Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Saiten - Steg

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 03.02.2011, 15:54:20
Konservative Bassbauer

 Hallo,

 

mein Ärgernis besteht darin, dass ich bis jetzt nur konservative Bassbauer erlebt habe. Leider aus aktuellem Anlass wieder damit konfrontiert werde.

Zu meinem Fall: Ich wollte die tiefste Saitenlage einstellen lassen die auf meinem Bass mit vorhandenen Saiten (Thomastik Belcanto Solo Saiten in Orchesterstimmung) möglich ist.

Nach meiner Vorstellung 2-3mm auf der g-Saite! Nach dem 2. Versuch hat er dann 2,5mm auf der g-Saite geschafft, leider aber die restlichen Saiten relativ hoch belassen.

Das Setup sieht jetzt so aus 2-3mm g-Saite, 7mm auf D, 7 mm auf A und 7 mm auf E.

Leider stimmen meine Vorstellungen da nicht mit denen meines Geigenbauers überein und ich bin heute nochmals hin und wollte die 7 mm auf den restlichen Saiten auf 4-5 mm runtersetzten lassen.

Das geht seiner Meinung nach nicht prozentuell bei den restlichen Saiten gleich, da die D Saite die höchste Saite bei der Rundung des Steges sein muss.

- DAS VERSTEHE ICH JETZT ABER NICHT!

Das Streichen geht jetzt mit der vorhandenen Rundung des Steges problemlos.

Warum sollte ein gleichmäßiges Absenken der Saiten das dann verhindern?

Er ist aber auch nicht der erste Geigenbauer, der eine tiefe Saitenlage für Kontrabass nicht so ganz verstehen kann und das auch bis jetzt nicht kannte.

Als Anfänger hatte mir ein Geigenbauer eine Saitenlage so einstellt: 10 mm E, 9 mm A, 8 mm D und 7 mm auf G. Dieser Mann meinte, das ist der Standard!

Was ist denn da los? Ist nicht bei Geigen eine noch schwierigere Abstimmung nötig???

Bin ja gespannt, ob er bis morgen das doch noch hinbekommen kann.

 

Bitte um Meinungen

Gruß

Ceperito Profilseite von Ceperito, 03.02.2011, 16:11:28

 Hallo silversurfer68,

die Rundung des Griffbrettes am Stegende hat selten den selben Radius, der am Steg eingestellt werden muß, damit alle Saiten gut mit dem Bogen zu erreichen sind.
Wie Du ja selber schreibst: Das Streichen geht jetzt (noch) gut. Es kann Dir passieren, daß Du nach Deiner gewünschten Anpassung die D- oder die A-Saite - besonders in der Daumenlage - einfach nicht mehr mit dem Bogen streichen kannst, ohne eine andere Saite automatisch mit zu streichen.

Frag am besten Deinen Geigenbauer nach einem alten Steg und probier es mit dem alten Steg erst mal selber aus, die Saitenlage so einzustellen, wie Du es wünscht. Wenn sich das Instrument dann immer noch prima auf allen Saiten in allen Lagen streichen lässt (was ich bezweifel) kannst Du mit Deinem Werk zum Geigenbauer gehen und ihn bitten, er möge Deine Arbeit nun bitte am Originalsteg genau so verrichten.

LG Jan

P.S.: Die Saitenlage auschließlich an das Griffbrettende anzupassen macht nur dann Sinn, wenn der Bass ausschließlich gezupft oder geslappt wird.
 

 

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 03.02.2011, 17:26:08

 Hallo Jan,

irgendwie verstehe ich das trotzdem nicht.

 

wenn jetzt 7mm auf E, A, D zum Streichen gehen, warum denn dann nicht auch 5 mm auf E, A, D. Das ändert ja die Höhenabstände der Saiten zueinander nicht.

Warum kann der das alles denn nicht von selbst auf die niedrigste Lage brigen, die noch streichbar is?  Ich bezahle ja auch dafür.

Aber diese Feintuningsachen sind der Zunft wohl zu mühsam und wenn dann noch Uneinsichtigkeit dazu kommt.

Außerdem bin ja noch zusätzlich verärgert, da er mir eine g-Saite verrechnet hat, welche bei IHM beim Stimmen gerissen ist.

Ist das so üblich?

 

Ceperito Profilseite von Ceperito, 03.02.2011, 17:31:18

 Hallo silversurfer69,
klar geht 5mm für E,A&D, dann hast Du bei G=0.5mm.(!)
Siehe weiter unten hier im Threat (bei Bigsby), da habe ich es bei den Stellschtauben erklärt.
LG Jan

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 03.02.2011, 17:34:17

 g soll bei 3mm bleiben! nur die 7 von E A D sollen runter auf 5. und der abstand von g 3 mm zu d 5 mm geht noch leicht zum streichen.

Ceperito Profilseite von Ceperito, 03.02.2011, 17:42:25

  Ich habe schon verstanden, was Du willst. Aber Du hast das Problem, was ich in meiner ersten Antwort mit dem Griffbrettradius und dem Stegradius beschrieben habe, noch nicht verstanden.
Deshalb hatte ich dort ja auch schon gesagt, probier es selber aus - vielleicht geht es ja.
LG Jan

Bigsby Profilseite von HannoBass, 03.02.2011, 16:33:23

 Hallo,

Lass dir doch einfach einen höhenverstellbaren Steg (oder in den vorhandenen Schrauben zur Höhenverstellung, das ist günstiger) anpassen. Dann kannst du selbst experimentieren und ggf. nach ein paar Jahren einen neuen Steg in deiner gefundenen Optimalhöhe anpassen lassen. 2-3mm ist schon extrem tief und auf Dauer wirst du damit sehr warscheinlich nicht klar kommen.

Grüße

Ceperito Profilseite von Ceperito, 03.02.2011, 16:58:18

 Hallo Bigsby,

Stegschrauben sind praktisch, würden aber beim Problem von silversurfer69 nicht helfen:

Wenn er seine jetzige Saitenlage mit Stellschrauben um 2mm tiefer legen würde hätte er:
G= 0,5mm, D,A & E= 5mm
Wenn er nur die Schraube unter der E-Saite um 2mm absenken würde(wenn das überhaupt geht), hätte er in etwa:
G= 2,5mm, D= c.a.6,8mm, A= c.a.6mm     E= 5mm
und damit wieder das selbe Problem.

LG Jan

Bigsby Profilseite von HannoBass, 03.02.2011, 22:31:24

 Du hast Recht. Eine so unausgeglichene Saitenlage ist sowieso Unsinn. Ich dachte eher, dass man den Steg wieder auf ein gleichmäßiges Niveau bringt und dann diese Höhe "linear" verstellen kann.

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 03.02.2011, 17:15:47

 Höhenverstellbarer Steg ist vorhanden! Nur bringt mir der nichts, wenn ich in der 0-Stellung die für mich schon extreme Hochlage habe!

Bigsby Profilseite von HannoBass, 03.02.2011, 22:34:22

 Dann sollte die 0-Stellung so eingerichtet werden, dass sie deiner Zieleinstellung entspricht. Damit kannst du dann in beide Richtungen korrigieren.

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 03.02.2011, 16:47:17

 >Als Anfänger hatte mir ein Geigenbauer eine Saitenlage so einstellt: 10 mm E, 9 mm A, 8 mm D > und 7 mm auf G. Dieser Mann meinte, das ist der Standard!

So unrecht hat er damit nicht.  Ich finde diese Werte mittel-niedrig. Standard ist aber einfach nur ein anderes Wort fuer dei Mehrheitsmeinung. Vor gut 20 Jahren, als ich anfing, sah eine Standardeinstellung eher hoeher aus, und als mal was aehnlich der o.g. Werte verlangt habe, habe ich gehoert: aber auf Ihre Verantwortung.

Wie auch immer, das ist eine Frage der Praeferenzen, und haengt des weiteren von der Saitensorte und dem Zustand des Griffbretts ab. Je tiefer du die Saiten hast, desto bequemer ist es zu spielen, aber leider auch: desto weniger Raum fuer Dynamik hast du. Des weiteren muss das Griffbrett tip topp sein.

Mit runtergestimmten Solosaiten kannst du bei den meisten Saitensorten eh nicht voll reinhauen, weil die sonst anfangen, in der Stimmung zu eiern (wie ein Gummiband) - von daher macht die Kombination Solosaiten + niedrige SL Sinn. Ich wuerde persoenlich weder tiefgestimmte Solosaiten noch weniger als 4 mm bei der GS empfehlen. Ich weiss ja nicht wo auf dem Griffbrett du so spielst, aber in den unteren Lagen wird sich das eh kaum auswirken, das muesste bei 4 mm auch schon sehr komfortabel sein. Aberr natuerlich gilt, solange du damit klar kommst, ist es OK.

Mein Hauptbass hat ca 13 mm bei der ES, ca 8 mm bei der GS, und ich gelte als Weichei, zumindest in den Augen eines Freundes von mir aus London, der spielt  25 mm bei der ES (mit Spiros stark!!!), was ich persoenlich fuer verrueckt halte (und auch die meisten Geigenbauer nicht ohne weiteres machen wuerden) - aber was soll's, dieser Mensch ist sehr gut im Geschaeft und ein fantastischer Basser. Auf meinem Bass dagegen kann er nicht spielen, sagt er. OK da hatte ich aber auch Quintstimmungssaiten drauf.

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 03.02.2011, 17:32:04

Hallo,

da möchte ich deinen Freund ja mal sehen, wie flink der mit seiner Saitenlage ist!

Und die Zeiten ändern sich halt auch. Was vor vielen Jahren einmal so war, ...

Also die Belcanto-Solosaiten in Orchesterstimmung sind schon recht stramm. Da ist nichts floppig oder dergleichen, bei einer Mensur von 106 cm. Könnte mir noch weichere Saiten vorstellen!

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 03.02.2011, 17:58:45

Jemand, bei dem Virtuositaet im Vordergrund steht, spielt so eine Saitenlage nicht.

Bei ihm geht's um einen fetten Sound, und den hat er.

http://www.youtube.com/watch?v=7pWslmPihYA

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.02.2011, 09:54:31

 Hier noch ein anderer Londoner aus dem Free-Bereich.

Falls Euch diese Musik weniger interessiert, schaut euch mal die hohe SL am Anfang an, und spult dann mal vor - ca 7:00 gibt Antwort auf die Frage, kann man denn bei solcher SL noch flink sein. (Ich kann es nicht)

http://www.youtube.com/watch?v=bv7hZLarRWc

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 07.02.2011, 10:23:15

 hahaha,

von seiner draufhau-methode passiert dann folgendes:

http://www.youtube.com/watch?v=Tu2KWnZEEEE&feature=related

bei 2.35 min

- wer braucht schon 4 saiten um draufzuhauen? er ja nicht! nach hinten geschmissen die saite und weitergeklopft!

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.02.2011, 12:13:44

Ist halt kein Mainstream. Wenn das nicht dein Ding ist, da brauchen wir nicht drueber zu reden.

Du brauchst aber JE hier nicht als Stuemper darzustellen, der blind auf sein Instrument einpruegelt. Das finde ich ehrlich gesagt etwas borniert, weil es stimmt einfach nicht. Klar grenzt da einiges an Vergewaltigung des Instrumentes, aber da gibt's auch sensible Toene, und er spielt eben nicht langweilige unkontrollierte Pseudo-Freejazz Klischees dieser unsaeglichen "let it all loose" Hippie-Einstellung, sondern was er macht ist  kontrolliert und musikalisch.

Es ging mir hier nicht darum, das eine oder andere Setup als das wahre Ding darzustellen, sondern einfach nur zu zeigen, wie das andere Extrem des Setups aussieht. Wie gesagt, wenn du mit einer sehr niedrigen Saitenlage am besten klar kommst, habe ich da Null Problem mit.

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 07.02.2011, 12:34:08

 locker bleiben, war ja humorvoll gemeint!

bassknecht Profilseite von bassknecht, 08.02.2011, 00:16:33

Ich habe aus Silversurfers Kommentar keine Abstempelung des Bassisten als Stümper herausgelesen und auch in Beiträgen die sich auf Freejazz  beziehen sollte es gestattet sein anstelle eines Smilies mal hahaha schreiben zu dürfen. Er beschreibt Tatsachen die jeder im Video hören und sehen kann und in der Tat, ich muss zustimmen, ich finde auch das JE keinen kompletten Saitensatz braucht um in dieser Situation seine Musik zu machen. Es gibt von Pagannini die Legende, das er vor einem Stück Saiten so manipuliert hatte, dass sie mitten im Stück reissen mussten, dies um dann das Stück auf einer einzigen Saite zu beenden und mit dieser Heroentat die fachlich kompetenten Leute zu beeindrucken. Ich will dem Kollegen im Video auf keinen Fall gleiches unterstellen, zumal die tonalen Geschehnisse bei ihm doch recht weit von G Moll (Pagannini) entfernt sind, aber er macht das schon ganz beeindruckend mit seinem Dreisaiter. 

Die Videos weiter unten scheinen mir eigentlich auch davon zu zeugen, das in diesem thread einige Leute Lust haben humorige Komponenten hineinzubringen, mir gefällt das und ich habe einige Anregungen bekommen. Wenn dieser Mensch, der sich momentan hier im Forum als Bassbauer verzweifelt zu profilieren versucht, wegen dieser Videos nun auch noch den Lauten macht, dann sind wir sicher bald wieder an einem Punkt wo tausend Leute Panik bekommen und glauben keine fachlich kompetenten Beiträge mehr zu bekommen. Dann befassen wir uns wieder nur noch mit uns selbst und rufen nach Administratoren, die entscheiden sollen ob hier irgendwo eine Diskreditierung einer unterdrückten Minderheit vorliegt.

Nebenbei, ich finde kein Freejazzer tut dieser Musikkultur und sich persönlich einen Gefallen damit, indem er versucht eine Lifeperformance irgendwie zu konservieren und über das Internet zu veröffentlichen, bei Leuten die keine Lifeeindrücke haben muss das einfach Missverständnisse auslösen. Das Risiko das gelacht wird ist jedem bewusst. Es ist klar, dass genau die Leute die völlig unfähig sind selbst die Hose nur ansatzweise mal runterzulassen am lautesten krakelen. Ich fand es bei Peter Kowald extrem wichtig den Schweiss der ihm jeweils nach 15 Min ausbrach nicht nur zu sehen, sondern auch zu riechen - nein ich bin kein Fan vom Dschungelcamp und ekelhafter Dinge, aber einige Komponenten gehören für mich untrennbar zusammen, sonst funktioniert gerade diese sehr sensible Kommunikationsform bei mir nicht.     

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 08.02.2011, 01:47:04

 naja, "draufhaumethode" und "weiterklopfen" hoert sich nicht gerade positiv an. fuer mich persoenlich ist JE einer der besten bassisten der Free Szene, und ich finde es einfach enttaeuschend, dass in diesem Forum so ein wirklich exzellenter Musiker hauptsaehclich als witzfigur wahrgenommen wird. schoen, dass du da eine andere perspektive hast.

was die einstellung des instruments angeht, um die es ja eigentlich hier geht (Fachsimpelei ist ja ein unverbindlicheres Thema), so bekommt man mit einer hohen SL einen perkussiven, fetten pizz-sound, den man mag oder nicht. Auf der anderen Seite hat erreicht die Schule der "tiefergelegten" Bassisten a la Scott La Faro einen ganz anderen Sound, der eine gewisse Suesse und Subtilitaet hat, aber halt ohne Mikrophonierung kaum auskommt. Das ist einfach Geschmackssache. Davon abgesehen, wenn man eine hohe SL wie JE spielt, ist man im oberen Register schwer eingeschraenkt - abgesehen vom Kraftaufwand kann man in der Daumenlage eigentlich nur noch die G-Saite mit dem Bogen spielen, da die Saitentrennung nicht mehr ninhaut.

was die beitraege von alex angeht, so finde ich es gut und nett, wenn sich Fachleute hier aeussern. Ich habe Alex mal in Genua kennengelernt, und kann dir bestaetigen, dass er tatsaechlich Geigenbauer ist. Ich verstehe nicht, was an seinen Postings dein Missfallen erregt.

was die veroeffentlichung der beiden videos mit JE angeht, vielleicht ist dir aufgefallen, dass diese professionell gemacht sind und sich sowohl kamerafuehrungsmaessig als auch qualitativ total vom you-tube durchschnitt abheben. von daher passt deine kritik hier nicht so richtig - so angemessen sie auf youtube allgemein zutreffen. das geheimnis ist, diese Videos sind gemacht von einer enthusiastin der freien musik, die aus der filmbranche kommt und wie verrueckt herumreist, um "stars" dieser musik auf festivals zu hoeren und zu filmen, und das auf youtube zu veroeffentlichen, sofern die musiker dies begruessen. einige haben auch abgelehnt. sicher ist diese musik live besser. aber ich finde diese filme wirklich gut gemacht, und als praesentationsform gar nicht so verkehrt.

gubi Profilseite von gubi, 15.02.2011, 15:22:19

gehörte zwar eher in die kategorie witze, passt hier aber excellent:

Warum sind die Saiten eines Basses so dick?
Damit die Saiten zumindest einen Gig ueberstehen!

womit nichts gegen den kollegen im link von silversurfer gesagt sei.... ;-)

 

bassknecht Profilseite von bassknecht, 15.02.2011, 23:43:34

Auf die Gefahr hin das ich als dumm oder (und) humorlos entlarvt werde, kann mir jemand diesen Witz mal erklären?  Ciao Roland

zwar Profilseite von zwar, 03.02.2011, 21:33:58

 wenn das griffbrett für zum streichen nicht rund genug ist, gehört es halt entsprechend gerichtet.

wenns aber rund genug ist und insgesamt ok, dann kann man die saitenlage auch entsprechend niedrig setzen.

das versinken der d und a saite in daumenlage gespielt unter den horizont passiert ausserdem bei hohen saitenlagen eher.

ich vermute mal, das griffbrett ist eher für zupf als für streich.

und wenn man schon den höhenverstellbaren steg einrichtet, dann in mittelstellung.

gruß

zwar

nagybögö Profilseite von nagybögö, 04.02.2011, 00:29:53

 Handwerklich bin ich ein Dilletant, aber die Saitenlage meines Stegs feile ich mir selbst zurecht. Das würde ich Dir auch empfehlen. Bei mir war der erste Steg ziemlich vermurkst, aber die Investition hat sich gelohnt. Seit 15 Jahren spare ich das Geld für den Geigenbauer und habe die Saitenlage, die ich mir vorstelle.

Peu a peu runterfeilen und schauen, wie die Spielbarkeit ist. Lieber viele kleine Schritte und sich und dem Bass Zeit lassen, als 2 mm auf einmal wegnehmen und merken, dass es zu tief ist. Wobei man in diesem Fall die Stegfüsse mit Hölzchen unterlegen kann ...

Geigenbauer halten sich meistens an Normwerte. Vor ein paar Jahren musste ich mal ein Instrument bei einem englischen Bassbauer leihen. Zur Auswahl hatte ich etwa 10 Bässe mit immer der gleichen Saitenlage (die für mich zu hoch war).

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 04.02.2011, 17:37:29

 Hallo nagybögö, ich werde wohl auch beim nächsten Steg selbst Hand anlegen.

- Wie macht man denn die Anpassung des Stegs auf die Decke? Welches Werkzeug brauche ich denn da?

Grüße

nagybögö Profilseite von nagybögö, 04.02.2011, 22:07:59

 Da kann ich nicht weiterhelfen. Bei den letzten zwei Bässen, die ich gekauft habe, waren Stege drauf, die ich nicht an die Decke anpassen musste. Im Forum habe ich aber in der Vergangenheit gelesen, wie es geht (Ceperito kennt sich, wenn ich mich recht erinnere, gut aus). Handwerklich nicht einfach, übersteigt meine Fähigkeiten.

AlexderK Profilseite von AlexderK, 04.02.2011, 22:04:24

 Hallo silversurfer!!

 

Sei nicht hastig beim selbst-hand-anlegen!!

 

Es gibt viele nicht konservative Bassbauer, ich bin soeiner und kenne auch andere. 

Eine Frage, vielleicht hab ichs auch überlesen:

Hat er denn das Griffbrett abgerichtet? 

Wenn das Griffbrett einen sauberen Radius und eine gut gemachte Hohlkehle aufweist, sollten die Saiten, wie oben mehrfach beschrieben, prozentuell niedriger liegen. Wenn das Griffbrett aber konsumiert ist, kann sein dass mein Kollege nur das Scharren verhindern will...

Auch ich habe Kunden die das minimum Setup suchen, so niedrig wie möglich eben. Das ist aber sehr vom Griffbrett, dem Steg, den Saiten und nicht zuletzt vom Bass abhängig. Ist der Bassist aber bereit seine Spieltechnik anzupassen kann man sehr weit gehen... :)

 

Zum selber-hand-anlegen:

Mit dem Runterfeilen ists nicht getan! Die Saite muss zu zwei dritteln frei liegen, heisst kurve nacharbeiten bis auf die Kerbe, oberen Rand gleichmäßig dick hobeln/feilen, Wölbung schön verschleifen, oberen Rand anfasen dann ists da wo gearbeitet hast frisch weiss und nicht alt und kolophoniumverschmmiert, heisst reinigen, nachfärben (will hier nicht für diskussionsstoff sorgen), eventuell mit Leinölfirnis ölen, mit Graphit die Saitenkerben schmieren und dann brauchst du nur noch den Steg hinstellen wo er war (du glaubst das wäre einfach...) und hoffen dass während der ganzen O.P. nicht der Stimmstock umfällt oder sich verstellt.

 

Schau doch einfach ins Telefonbuch/Google und geh zum nächsten Geigenbauer. Schau mal was der dazu sagt. Ohne Ausbildung und Werkzeug rate ich dir schwer davon ab selber am Steg zu arbeiten.

Leider ist es bei den Bassisten schnell mal üblich selber hand anzulegen, und oft werden damit schöne (alte) Instrumente ruiniert. Den Beweis sehe ich oft genug auf meiner Werkbank.

lg, Alex

nagybögö Profilseite von nagybögö, 06.02.2011, 21:41:52

 @Alex Zum selber Hand anlegen - die von die beschriebenen Schritte sind wirklich unkompliziert. Abmessen (natürlich vorher) wo der Steg steht, sollte jeder schaffen, der weiss, was ein Zollstock ist. Ich habe auch schon mit einem Bleistift die Position der Stegfüsse auf der Decke nachgezeichnet.

Stimmstock umfallen: den Bass hinlegen, ein Handtuch unter den Saitenhalter und den Steg vorsichtig wegnehmen. Ein Geigenbauer hat mir gesagt, wenn dann der Stimmstock umfällt, ist er zu kurz, würde über kurz oder lang umfallen und muss sowieso erneuert werden.

Klar sieht man dem Steg an, wo herumgefeilt wurde. Mich hat es nie gestört. Einmal habe ich einen Steg nach einer Feilaktion gründlich gereinigt und mit Olivenöl geölt. Es sah apart aus und roch angenehm. ;-)

 

AlexderK Profilseite von AlexderK, 06.02.2011, 21:57:50

 Es ging mir darum darauf hinzuweisen dass es wichtig ist diese Arbeiten von einem Bassbauer vornehmen zu lassen. Dieser kann dann auch den Stimmstock auf seine Passgenauigkeit, Länge und Position überprüfen. Es ist nicht gesagt dass die Stimme nicht passt nur weil sie umfällt, da spielen Faktoren wie Feuchtigkeit und eventuelle Probleme des Basses eine große Rolle.

Ich bin auch Bassbauer, es ist nicht ganz so einfach wie beschrieben.

Klar kann man sich dass auch selber zutrauen, aus meiner bisherigen Erfahrung kann nur leider sehr leicht sehr viel schief gehen. Den Beweis hatte ich schon oft auf der Werkbank. Olivenöl kann ich nicht empfehlen da es ein nicht trocknendes Öl ist und sehr tief in das Holz einzieht. Leinölfirnis oder garnichts wäre hier meine Wahl.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 08.02.2011, 01:24:55

Es gibt in Deutschland der Beruf des Streichinstrumentenmachers, hierfür gibt es eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung und die Möglichkeit eine Gesellen- oder Meisterprüfung vor der Industrie- und Handelskammer abzulegen. So ein Streichinstrumentenmacher kann die Instrumente Geige, Bratsche, Cello und Kontrabass herstellen und reparieren. Den von einer Kammer oder Innung anerkannten Beruf eines Bassbauers und damit eine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung gibt es in Deutschland überhaupt nicht, falls sich das geändert hat bitte ich um Aufklärung.

Die Leute die mir persönlich begegnet sind und sich Bassbauer nannten, waren mit oder ohne entsprechendem Schild vor der Haustür, allesamt Autodidakten mit allen Vor- und Nachteilen die so ein Status mit sich bringt, wenn man von der Tätigkeit leben will und muss. Um genau dieses zu verschleiern haben nicht wenige von denen mir mehr als einmal versucht einen vom Pferd zu erzählen, beliebt war es stets von jeglichen eigenen Manipulationen am Instrument kategorisch abzuraten und dazu Selbstverstümmelungsängste heraufzubeschwören.     

AlexderK Profilseite von AlexderK, 08.02.2011, 01:38:59

 siehe Info neben meinem Benutzernamen.

dr.bigbass Profilseite von dr.bigbass, 08.02.2011, 14:12:32

Wenn schon korrekt, dann richtig:

Lt. der Seite des dt. Handwerkskammer gibt es den Beruf des Geigenbauers, die Berufsbezeichnung des Streichinstrumentenmachers habe ich dort nicht gefunden.

So wichtig ich es finde, auf die formalen Qualifikationen einzelner Berufsgruppen hinzuweisen (da dies auch immer mit besonderen Rechten und Pflichten verbunden ist), denke ich dass dies nicht immer etwas über die fachliche Qualifikation einer Person sagt.

Gerade das dt. Handwerk halte ich zwar für sehr gut (aber auch gut organisiert) aber in anderen Ländern gibt es diese formale Qualifikation einer Handwerksausbildung (mit Kammer, Prüfungen etc. nicht was nicht heißt dass es dort keine guten Instrumentenmacher gibt. Auf der anderen Seite gibt es auch Länder in denen die Berufe die hier in D als Handwerk gelten, im Rahmen eines Studiums absolviert werden und man somit Akademiker und kein Handwerker ist. Aber es wäre genauso verkehrt, diese Qualifikation automatisch höher zu bewerten.

 

 

 

 

 

bassknecht Profilseite von bassknecht, 09.02.2011, 01:56:11

 d`acord, genau darum habe ich ja auch niemanden bewertet, sondern festgestellt, dass  ein Handwerker der sich offiziell Streichinstrumentenmacher nennen darf,  neben Gamben, Geigen, Bratschen und Celli auch Kontrabässe bauen und reparieren kann.

Die Berufsbezeichnung Geigenbauer bezeichnet den selben Handwerksberuf und ist eher als tradierter Oberbegriff zu verstehen, der verbreitet  benutzt wird. Jemand der sich Bassbauer nennt tut das, weil er sich als solcher fühlt und glaubt sich so nennen zu dürfen, nicht weil er eine spezialisierte Ausbildung genossen hätte. Sollte ich mich mit dieser Behauptung irren, wäre ich um Aufklärung dankbar.

Bassbauer ist keine geschützte Berufsbezeichnung, daher darf sich jeder so nennen, ob er nun Streichinstrumentenmacher / Geigenbauer ist oder nicht. Mir ist hier daran gelegen auf diesen Umstand aufmerksam zu machen und um sich von eventuellen Scharlatanen keinen Sand in die Augen streuen zu lassen. Natürlich gibt es Leute die handwerkliche Arbeiten an Kontrabässen gut können obwohl sie keine Ausbildung haben oder im Ausland leben wo an entsprechende Begriffe andere oder keine Inhalte geknüpft sind.

Etwas vermessen finde ich es allerdings, wenn wie hier geschehen, ein solcher "Bassbauer von Gottes Gnaden" andeutet ein anderer Geigenbauer könnte an Kontrabässen suboptimal arbeiten nur aufgrund dessen  gewählter Berufsbezeichnung.

Marcel Profilseite von Marcel, 05.02.2011, 09:16:09

 Hallo Silversurfer,

Dein Problem kommt mir bekannt vor, leider haben auch Geigen-/Bassbauer, die Ahnung von dem Thema haben, manchmal einen sehr dicken Kopf, auch und vor allem, wenn es um Saitenlage oder die Position der Stegschrauben geht. Ich habe nach längerem Suchen einen Menschen gefunden, der nicht nur sein Fach versteht, sondern sich auch vor der Arbeit viel Zeit nimmt, um von mir zu erfahren, was ich genau möchte, und das dann auch so umsetzt. Das ist Gold wert. Mein Tip für Dich: Nicht verzagen, sondern weiterhin verschiedene Geigenbauer ausprobieren bzw. vor dem Beauftragen mit ihnen sprechen und ganz offen fragen, ob sie Dir das genau so machen, wie Du es haben willst. Wenn Du dann jemanden gefunden hast, dem Du vertraust ist es allerdings nicht ganz doof, auf Tips von dessen Seite zu hören, manche Sachen sind halt schwer oder gar nicht umzusetzen oder haben klare Nachteile (s. die Diskussion weiter oben).

Wenn Du uns verrätst, in welcher Gegend Du wohnst, kann Dir vielleicht der eine oder andere einen Tip geben, wo Du in der Nähe einen Bassbauer findest, mit dem Forenmitglieder schon gute Erfahrungen gemacht haben.

Lieben Gruß

Marcel

 

 

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 05.02.2011, 12:32:33

 update:

ende gut, alles gut. mein chinese hat es geschafft. aktuelle saitenlage g 2mm, d 4 mm, a 4 mm, e 2,5 mm. - ausgezeichnet.

ich bin aus wien und der geigenbauer werkt in wien mit gattin, Johann Song.

was mir jetzt noch enorm auffällt ist, dass sich er zug der saiten nochmals enorm geändert hat. - ein paar millimeter wirken sich stark auf den zug der saite aus. - von 7 auf 4 mm bewirkte beim mir eine starke zugentspannung.

 

grüße und dank an alle!

 

 

AlexderK Profilseite von AlexderK, 06.02.2011, 22:00:47

 Freut mich! Nur wenn ich nicht ganz irre ist der Herr Song ein augezeichneter Geigen- aber nicht ausdrücklich Bassbauer.

Aus Interesse: wurde das Griffbrett abgerichtet? Die aktuellen Maße klingen sehr nach einem zu hohlen Griffbrett. Wo misst du denn die Saitenhöhe? ich nehme an am Griffbrettende, miss doch mal in der Mitte der Saite!

 

 

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 07.02.2011, 08:32:46

 Hallo,

das Griffbrett ist von Herrn Song nicht abgerichtet worden, es wurde aber von einem anderen Geigenbauer (ca. vor einem Jahr) gemacht. Weiß aber nicht, ob der es genau fürs Streichen abgerichtet hat. Ich glaube mittlerweile er hat es eher in Richtung Zupfbass abgerichtet.

Gruß aus Wien

 

AlexderK Profilseite von AlexderK, 07.02.2011, 11:11:55

 Hallo!

 

Also so enorme unterschiede gibt es da nicht zwischen Jazz und Klassik. Was würden denn da alle machen die beides spielen??

Die von dir gemessene Saitenlage am Unterende des Griffbretts ist einfach unmöglich wenn das Griffbrett gut gemacht wurde. Ein gutes Setup kann kaum ein geigenbauer durchführen, schau dir mal eine Geige im Vergleich an: da sind die Saiten extrem hoch, das Griffbrett ziemlich hohl, und ein Geiger drückts immer.

 

In etwas über einem Jahr wird es in Wien einen Kontrabassbauer geben,  wir sehen uns dann...

Ceperito Profilseite von Ceperito, 07.02.2011, 17:16:32

 Hallo AlexderK,

ich freue mch sehr, daß Du in diese Diskussion Dein Fachwissen als Bassbauer einbringst.

Du erwähnst ja in Deinen anderen Postings auch Deine Werkbank, Deine Kunden, etc.
Es wäre schön, wenn Du ein wenig Infos über Dich angeben würdest, neben Deinem Nickname steht ein "i", dort kannst Du die Angaben machen. Die Angaben sind natürlich freiwillig.
Leider ist dort bis jetzt nichts zu Deiner Person zu finden.

Dieses "i" ist mal entstanden, weil einige von uns Forumsteilnehmern gerne wissen, ob sie es mit einen Teilnehmer zu tun haben, der ein Produkt/eine Diestleistung anbietet oder mit einer Privatperson ohne kommerzielle Interessen.
Dann wissen wir auch, mit wem wir diskutieren, und für Dich ist es eine Art Eigenwerbung.

Ich selber stelle nebenbei Tonabnehmer und Bogenköcher her, die im GEBA-Shop vertrieben werden und ich finde es gut, wenn die Forumsteilnehmer jederzeit nachgucken können, wer dieser "Ceperito" eigentlich ist.

LG Jan



 

AlexderK Profilseite von AlexderK, 07.02.2011, 17:27:35

 Danke Jan für den Hinweis, werd ich gleich angehn!!

Wegen einem Tonabnehmer werd ich mich noch bei dir melden!

 

ciao

AlexderK Profilseite von AlexderK, 07.02.2011, 17:28:09

 Hallo Jan!

 

Danke für den Tipp, werd ich gleich mal machen!

 

ciao!

 

 

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 05.02.2011, 12:42:29

Nur aus Spass! Bitte nicht nachmachen, es sei denn Du möchtest Deinem Geigenbauer etwas Gutes tun und ihm anschliessend die Reparatur überlassen... ;-)

Dröhner Profilseite von Dröhner, 05.02.2011, 16:17:42

 yeah, das ist "much more manly" :-D

silversurfer68 Profilseite von silversurfer68, 05.02.2011, 13:09:15

 cool

janF13 Profilseite von wmsbasket, 05.02.2011, 15:18:09

 Und wie ernsthaft er dabei bleiben kann... Stradivari Geige.

Bassist_0815 Profilseite von Tiefes-C-Saft, 05.02.2011, 16:51:28
zwar Profilseite von zwar, 07.02.2011, 15:59:30

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.02.2011, 18:52:33

 Als Avantgarde-Fan erinnert mich das natuerlich an Stockhausens Helikopter Quartett.

Steg-Anpassung:

Die Satire bezieht sich daruaf, dass man das man traditionell im Geigenbau nicht mit aufgeklebtem Sandpapier macht. Aber was spricht, speziell bei Kontrabass, eigentlich dagegen? Ich weiss von einigen Geigenbauern die das so machen - macht man das in der gehobenen Schule des Bassbaus anders, und wenn ja was hat das fuer Vorteile?

FeliceIlBasso Profilseite von FeliceIlBasso, 08.02.2011, 12:10:43

Ich habe kürzlich einen neuen Steg anpassen lassen. Der Geigenbauer hat es mit einem Schnitzmesser gemacht, und dann immer sorgfältig mit Schlämmkreide den Oberflächenkontakt nachgemessen, nachgearbeitet... ist schon sehr viel Arbeit, und was gegen Schmirgelpapier spricht, wüsste ich jetzt auch nicht.

bassknecht Profilseite von bassknecht, 08.02.2011, 13:25:38

 Schmirgelpapier in dieser Art der Benutzung dehnt seine Oberfläche und wirft dadurch Falten, dann wird die ganze Sache kontraproduktiv.

frickbass Profilseite von frickbass, 08.02.2011, 22:31:22

(video) ich sage nur auaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!! das hat nichts aber auch garnichts mit liebe zum detail zu tun...

einen steg anzupassen kann stunden dauern und beinhaltet wirklich erfahrung und ist vor allem bei einen kontrabass viel schwieriger...

frickbass Profilseite von frickbass, 10.02.2011, 00:12:35

 

Hallo in die Runde, ich würde gern noch einen drauf packen... Was nützt einem Kunden ein Titel, Meisterzertifikat, was auch immer,  wenn am Ende das Instrument vielleicht doch versaut ist. Der Könner seines Handwerks spiegelt sich nicht im Titel, sondern in der geleisteten Arbeit und der Kunde entscheidet dann über ein Glücksgefühl oder nicht. Ganz getreu dem Motto, der Kunde bleibt König wie eh und je, nur leider ist es oft in Deutschland so, dass der, der das Geld zu letzt in der Tasche hat, der König sein will... Naja, ob spezialist für Violinen oder Bässe, zunächst sind beide Meister oder auch Künstler in der Bearbeitung von Holz... Doch wer auch noch das zu bearbeitende Instrument perfekt beherscht zu bespielen, der ist für mich dann auch der Spezialist und Fachmann, den man dann auch vermitteln kann, welche Sensibilität man in der Ansprache zum Instrument wünscht. Wer sich dann nocht mit dem Thema Musikrichtungen auseinader setzt... Hut ab.

Ich finde jeder sollte das Verkaufen was er am besten kann, und alles andere ehrlich mit umgehen und vielleicht auch mal nein sagen und seinen Kollegen weiter reichen.

Ich finde diesen Beruf so dermaßen umfangreich, dass ich von mir selber behaupten würde, bis an mein Lebensende nie auszulernen, neue Erfahrungen zu gewinnen, zu erforschen, zu verbessern oder vielleicht aus gesundheitlichen Gründen sogar zu verschlechtern... Der Mensch ist nur ein Mensch, der sich in seiner Sinnlichkeit selber auch ein Leben lang verändert... Und warum sollte man dann jemanden verurteilen, wenn wir genau wissen, dass er im nächsten Zug vielleicht für andere Arbeiten der absolute Spezialist ist.

Fazit: Am Ende zeige ich auf keinen mit dem Finger ob Titel oder nicht!

Viele Grüße

Micha

Gibt es diesen Bassbauer noch? <Zurück zur Liste> Alter bei Orchestereinstieg

Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn



Zuletzt aktualisiert von Besucher am 23.11.2024, 20:13:00.