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Hallo werte Bassfreunde
Nachdem ich beinahe alle wertvollen Tipps zum Basskauf in diesem Forum gelesen habe, habe ich beschlossen doch einen 3/4 5 Saiter aus Deutsch/Chinesischer Freundschaftsproduktion bei g…-…de zu kaufen. Ich finde dass die Qualität nicht mal so schlecht ist, welche man für 750 Euronen bekommen kann. Nun ja, einrichten musste ich selber und die Mechanik ist nicht gerade Schweizer Uhrmacherkunst. Aber alles in allem mach er einen guten Eindruck und klingt sogar mit den Originalsaiten nicht mal so mies.
Nun wollte ich mich aber nicht zum ewigen Thema Billigbass ja oder nein, äussern, sondern hätte gerne geneigte "Bastler" zur Diskussion bezüglich dem Einfluss der Bridge auf den Klang eingeladen.
Hat jemand von euch vielleicht schon Erfahrung mit selbstgemachten Bridges gesammelt?
Ich würde gerne mit verschiedenen feinjährigen Hölzern wie Wenge, Iroko, Sippo oder sogar mit Metallen wie Alu oder Kupfer experimentieren.
Gegenwärtig hat der Bass eine Bridge aus Buche, wobei ich denke, dass Buche nicht so der Wahnsinnsknaller ist wenn es um Schwingungsübertragung geht.
Auch wenn ich Kontrabassneuling bin, jedoch schon seit einigen Jahren Fretless Bässe spiele, so bin ich doch ein Soundbastler, um nicht zu sagen ein Sound-Fetischist. Und so ist es ja klar dass ich erst mal am neuen Instrument rumbastle bevor ich es lerne zu spielen..
Vielen Dank für euren Input.
Grüsse aus der Schweiz
Dani
Hallo fretless,
ich nehme an, daß Du mit "Bridge" den Steg meinst.
Der sollte aus Ahorn sein, das hat sich seit Jahrhunderten als optimal bewährt. Achte bei der Fußbreite darauf, daß ein Fuß direkt über dem Bassbalken steht. Die Stegfüße solltest Du gut an die Decke anpassen und achte beim Fünfsaiter auf einen Radius, mit dem alle Saiten streichbar sind. Das kann manchmal bedeuten, daß die innen liegenden Saiten höher liegen, als die Äußeren. Wenn Du Dich mit der Saitenlage nur am Griffbrettende orientierst, klappt es unter Umständen nicht mit dem Bogen.
Solltest Du mit "Bridge" den Saitenhalter meinen: Saitenhalter gibt es aus verschiedenen Materialien. Entscheidend ist es, einen Saitenhalter mit dem optimalen Gewicht zu finden und das hängt vom Bass und Deinen Klangvorstellungen ab.
LG Jan
Hallo Jan
Danke für Deine Ausführungen!
Ja mit Bridge meinte ich den Steg. Ich musste den original Steg welcher mitgeliefert wurde schon anpassen da die Saitenlage viel zu hoch war z.T >15 mm..
Nun , ich weiss nicht, ob ich je streichen werde, daher darf sie etwas tiefer liegen. H Saite, (pardon beim Kontrabass glaube ich wäre es ein C) ca. 8 mm und beim G ca. 6 mm) Ist so viel angenehmer zum spielen für einen verwöhnten Fretlessbasser.
Ich habe grosse Ehrfurcht vor den alten Instrumentenbauer und trotzdem würde es mich interessieren wie sich andere Hölzer oder Metalle, welche vielleicht vor Jahrhunderte nicht so einfach verfügbar waren, klingen würden. Ahorn ist ja vom Gewicht her eher leicht und doch noch relativ grobjährig.
Es gibt doch andere gute Klanghölzer z.B. Palisander (ja Ahorn auch) welche einen guten Eigenklang besitzen und auch z.B. für den Bau von Xylophonen Verwendung finden.
Wie ich das verstehe ist der Steg für die Übertragung der Schwingungen auf den Korpus verantwortlich, während der Saitenhalter das Schwingungsverhalten der Saiten (Amplituden) direkt beeinflusst. Oder liege ich da falsch? Danach müsste der Steg möglichst leicht und biegefest sein um einen möglichst kleinen "Übertragungsverlust" durch Eigengewicht und Schwingungsverhalten auf den Korpus zu gewährleisten, oder?
Meine gegenwärtigen Erkenntnisse gehen also dahin, dass ich einen Steg aus Ahorn bestelle um den aus Buche zu ersetzen, und in den kommenden Wintermonaten einen aus Palisander und einen aus Alu anfertige. Ich habe einige verschiedene Saitenhalter (auch verstellbare) aus verschiedenen Materialien gesehen
welche in Kombination sicher interessante Ergebnisse erzielen könnten.
Danke nochmals Jan.
LG
Dani
Hallo Dani, die Tendenz zu Soundtüfteleien kann ich gut nachvollziehen, damit bist Du beim Kb an der richtigen Adresse gelandet. Bist Du entschieden um was es Dir schwerpunktmässig beim Kontrabass geht, willst Du vorrangig Musik machen, also Kontrabass spielen, oder tüfteln, durch technische Manupulationen am Instrument Kontrabassound variieren? Diese Frage ist von mir ernst und überhaupt nicht böse gemeint, sie kommt daher, weil ich den Ansatz den ich bei Dir herauslese "ein Instrument zu optimieren bevor du es adäquat spielen kannst", das finde ich höchst merkwürdig und absolut praxisfern.
Deine Gitarren Fertigkeiten versetzen Dich nicht in den Stand die klanglichen Möglichkeiten eines Kontrabasses wirklich komplett zu erzeugen und es ist dabei völlig unerheblich dass Du schon eine Zeit X lang auf einer bundlosen Bassgitarre spielst und dieses in einer Qualität Y kannst. Ich persönlich spiele Kontrabass um der Musik willen, und die meisten die ich kenne tun das ebenso. Auf dieser Basis würde ich Die empfehlen Dich an den Rat von Kontrabassisten wie Jan zu halten und möglichst Kontakt zu welchen aus Fleisch und Blut zu suchen, im Idealfall sogar zu einem Kontrabasslehrer. Es gibt Kontrabässe seit mehreren hundert Jahren und dadurch hat sich natürlich ein gewisser klanglicher mainstream entwickelt und dieser erfordert gewisse Voraussetzungen. Wenn man keinen mainstream mag,lieber sein eigenes Süppchen kocht und überhaupt aus Prinzip erst mal alles anders macht ist das ja in ordnung, aber dann kann man von Anhängern des mainstreams keine kreativen Ratschläge für seinen individuellen Weg erwarten.
Konkret dazu: "Nun , ich weiss nicht, ob ich je streichen werde, daher darf sie etwas tiefer liegen. H Saite, (pardon beim Kontrabass glaube ich wäre es ein C) ca. 8 mm und beim G ca. 6 mm) Ist so viel angenehmer zum spielen für einen verwöhnten Fretlessbasser"
Aus meiner Sicht eines Mainstreambassisten zeugt diese Sicht von völliger Ahnungslosigkeit und von spieltechnischen Unvermögen um zu bemerken, dass das Unsinn ist. Es ist nicht so, dass gestrichenes Kontrabasspiel eine höhere Saitenlage erfordert als gezupftes Kontrabassspiel, es ist eher genau umgedreht, da eine gestrichene Kontrabasssaite flach elyptisch und eher parallel zum Griffbrett schwingt, eine gezupfte Saite schwingt runder um ihre Längsachse und damit viel mehr in Richtung Griffbrett. Neben dem setup von Steg und Griffbrett spielt es auch eine ganz grosse Rolle mit welcher Kraft man eine Saite auf das Griffbrett drückt und das ist wiederum abhängig von der eigenen Anatomie und der Spieltechnik, also schlicht und ergreifend ob man Kontrabass überhaupt spielen kann. Bassisten die körperliche Härte beweisen wollen und weil sie wenig verwöhnt sind, aus diesen Gründen hohe Saitenlagen spielen, kenne ich keine, ich kenne nur welche die erkannt haben, das bestimmte Klangvorstellungen nur mit Mindestsaitenhöhen realisierbar sind, diese sind je nach Instrument und Musikstil unterschiedlich, dennoch höher als die, die Du hier nennst und Du solltest mir glauben, dass alle Bassisten ihre Saiten versuchen so tief wie möglich zu legen. So schlau wie Du waren die Bassisten seit hunderten von Jahren schon, den '6 bis 8 mm Trick' kannte man schon vor etlichen Jahren und da er da schon nicht funktioniert hat, glaube ich nicht, dass er heute funktioniert . Irgendwo gibt es immer eine Tieflegungsgrenze ab der es entweder rappelt oder man kann nicht mehr Forte spielen und verzichtet auf Dynamik.
"oder Metalle, welche vielleicht vor Jahrhunderte nicht so einfach verfügbar waren, klingen würden" Auch dass haben andere Leute vor Dir schon überlegt und ausprobiert, neben tonnenweise Waffen und Utensilien, hätte es für Bronzestege schon 2200 v. Chr. gereicht, von da ab dauerte es aber noch gut 3500 Jahre bis es überhaupt Kontrabässe gab. Kontrabässe mit Aluminiumstegen hat man vor 50 Jahren in Italien gebaut, im Gegensatz zu anderen Novationen aus der Zeit (Espressomaschinen, Vespas und Apes) hat man das seitdem nie wieder gemacht.
"während der Saitenhalter das Schwingungsverhalten der Saiten (Amplituden) direkt beeinflusst. Oder liege ich da falsch?" Du liegst nicht falsch, aber es gibt noch mehr Faktoren die das Schwingungsverhalten beeinflussen, einer davon bist Du selbst, es ist auch für erfahrene Leute immer sehr schwierig zu beurteilen welcher der vielen Faktoren im Einzelfall der ausschlaggebendste ist.
Ciao Roland
1) Naja, was oben genannt wird, waere mir zwar auch zu niedrig - es gibt aber Leute, die damit klarkommen - ich wuerde diese Werte als minimum bezeichnen bei einem 4-Saiter, Stahlsaiten mit hohem Zug, und optimal eingerichtetem Griffbrett. 5-saiter habe ich kleine Ahnung von =- ich denke die B-Saite braucht schon mehr als 8mm. Meine Empfehlung auf einem 4 Saiter ist ca 13 mm bis 8 mm, koennte bei Saiten mit weichem Zug (Darm und co) zu wenig sein - kenne ich mich nicht mit aus.
2) Das mit der Kurvung der Stegoberkante stimmt doch - wenn man nur pizz spielt, kann man bei niedriger Saitenlage auch bei den mittleren saite4n runtergehen. Wenn man dagegen mit dem Bogen spielt muss man in der mitte (D- und A-Saite) eine hoehere Saitenlage haben, weil dsonst die Trennung nicht mehr klappt.
3) Ein anderes Problem ist, wenn die Saitenlage zu hoch ist, gibt es Daumenlage probleme mit der Saitentrennung beim streichen.
Fazit: es spielen verschiedene sachen eine rolle - setup ist immer ein Kompromiss verschiedener Faktoren. Nierdrige Saitenlage setzt ein optimal abgerichtetes Griffbrett (Hohlkehle) .voraus
Mit Roland bin einer ansicht hinsichtlich:
1) ich finde am anfang sind grundlagen wichtig, und da haette ich erstmal keine scheuklappen. Also ruhig auch streichen lernen - ist sehr wichtig fuer Intonation. Was jetzt traumatische Kindheitserinnerungen angeht: das sind entweder schlechte Lehrer, oder man hatte halt als Kind eine Phase, wo einen das nicht interessierte. Es gibt ja nicht soo viele Parameter - Bodendruck (bzw wieviel armgewicht), Ansatzwinkel, Bogengeschwindingkeit und Aufsatzpuinkt (Entfernung zum Steg), sowie in der Spur bleiben. Wenn man das beherzigt und schon musiker ist (und eben auch weiss wie man Technik lernt , naemlich ueber Lockerheit und Wiederholen/Ueben), kriegt man eigentlich einen akzeptablen sound bei einfachen Toenen relativ schnell hin - andere Sachen (koordinatioonszeug wie z.B. wechsel zwischen saiten usw uusw) dauerN natuerlich laenger. Mir macht das jedenfalls spass - auch wenn meine Bogentechnik nicht besonders ist.
2) Was setup arbeiten angeht - da muss alles miteinander harmonieren. Ahorn hat sich bei stegen durchgesetzt - gehe daher mal davon aus dass es wohl recht gut ist.
3) Tonproduktion beinm Kontrabass ist ein Schnack fuer sich, auch gepizzt.
Von daher vielleicht erstmal mit Middle-of-the road set-up probieren.
Any way viel spass mit deinem neuen instrument!!
dazu fällt mir ein: es gab (gibt?) einen bassklempner (im kölner raum iirc) der mal "sandwich"stege mit einer schicht ebenholz in der mitte gebaut hat.
hab ich öfter mal in den 80/90er jahren gesehen.
weiß da jemand mehr darüber?
mfg
edit: alzheimer kann warten :-) : http://www.geigenbau-kasak.de/geigenreparatur.htm
Interessanter Link, vielen Dank dafür. "Bessere Ansprache, größeres Tonvolumen und bessere Ausgewogenheit sind die Folge." steht da.
Na, ob das stimmt? Wenn es um Bässe geht, sind laminierte Hölzer eher nicht von klanglichem Vorteil. Aber gut sieht er aus, der Steg!
Gruß,
Pablo
Ich kenne den Geigenbauer, etliche seiner Kunden und die Sandwichstege. Ich halte die diesbezüglichen Versprechungen für übertrieben, damals, als er mit den Dingern rauskam waren sie für einen Studenten mit regelmässigen Mucken sogar noch bezahlbar, ich habe mich trotzdem nie dafür entschieden, kenne die Stege also nur von fremden Instrumenten, allerdings mit vorher/ nachher Vergleichsmöglichkeit. Ein Vorteil der Sandwichbauweise ist sicher, dass die Stege verwindungssteifer sind und sich nicht so schnell in Richtung des Saitenzuges verbiegen. Roland
Lieber Dani,
zunächst einen Willkommensgruß innerhalb des Forums von mir.
Die wesentlichen Dinge, die es zu Deiner Anfrage zu sagen gibt, haben Roland und Jan wohl in ihren Beiträgen formuliert - ich möchte mich dem hier gerne anschließen!
Darüber hinaus würde ich einen Aspekt nochmal besonders hervorheben, der - im Gegensatz zu einem fretless E-Bass - beim viel komplexeren Schwingungssystem "Kontrabass" entscheidende Bedeutung zukommt: der Steg, als zwar ein Bauteil des Instrumentes, darf in der Vorstellung oder Beurteilung seiner klanglichen Wirkung durch die Gestalt, das Holz (z.B. Ahorn oder Platane; künstlich oder natürlich getrocknet) und die individuelle handwerkliche Ausführung niemals isoliert betrachtet werden: Die synergetische Anfertigung und Positionierung des passenden Stimmstocks, die Auswahl eines adäquaten Saitenhalters in Größe, Form und Werkstoff (z.B. Holz oder Composite) sowie die Art und Weise seiner Fixierung an der Stachelbirne (z.B. starrer Metalldraht, Stahlseil oder synthetische Schnur) müssen als ganz wesentliche Komponenten unbedingt mitbetrachtet werden. Will sagen: das Experimentieren lediglich mit unterschiedlichen Steg-Hölzern bzw - materialien fordert die konsequent kritische Überprüfung und hoch wahrscheinlich notwendige Anpassung der vorher beschriebenen Bassbestandteile. Ein sehr weites und schwieriges Feld, auf das Du Dich da mit raschem Schritt begeben möchtest.
Ich erlaube mir einen gutgemeinten Rat und empfehle Dir, Dich vor den ersten, wirklich massiven Bauteilveränderungen an Deinem Instrument zunächst mit einschlägiger Literatur aus dem Fachbereich Geigenbau, Kontrabassbau ernsthaft zu belesen. Aus den detaillierten, sowohl auf historischer als auch zeitgnössischer Erfahrung basierenden Beschreibungen der akustisch-physikalischen Phänomene an Streichinstrumenten (auch wenn der Bass gezupft wird!) wirst Du u.U. den Drang zu Basteln zunächst etwas bremsen und dem diesbezüglich notwendigen Lernprozess über das aktive Spielen und intensive Musizieren mit dem Kontrabass mehr Zeit einräumen.
Last but not least: wenn man es liebt und vorzieht, die wichtigen und immer wieder anfallenden Pfege-, Wartungs- und Einstellungsarbeiten am Kb selbst "in die Hand zu nehmen", wird es eine Hilfe sein, gute und freundschaftliche Kontakte zu geigenbau-, besser noch kontrabassbauerfahrenen Praktikern (es gibt auch freundliche, hilfsbereite GeigenbauerI/nnen, die ihre Hauptaufgabe nicht im Hüten kunsthandwerklicher Geheimnisse verstehen!) aufzubauen und zu pflegen.
Ich wünsche Dir viel Spaß mit dem Kontrabass, Erfolg beim ersten eigenen setup und immer genügend "Luft" zwischen Saite und Griffbrett, damit's ordentlich klingt!
Grüße auch an alle ion der Runde, Pollux
hallo,
beim steg geht es darum, eine gute kombination aus geringer masse (und damit geringer dämpfung) und hoher festigkeit gegenüber dem saitendruck zu finden. Das ganze soll natürlich auch noch gut zu bearbeiten sein. neben holz kommt dann wohl nur noch ein high tech kunststoff in frage. ob man den dann selbst herstellen/bearbeiten kann...
grüße
ich kann mir nicht vorstellen, das kunststoff als material für den steg "schön" klingt. ich habe 2 bässe von musicman mit "graphit"-hals (Cutlass 1 und 2, aus "sammel-gründen" angeschafft), die klingen ...- naja... grauenhaft wäre übertrieben....- jedenfalls fehlt mir die wärme vom holz. (für "Funk" könnte der sound sicher gut passen; bei mir (rock) stauben die bässe jedoch ein, da mir der sound zu "plastikmässig" ist)
saludos
@Gerdi
Ich kann mir gut vorstellen dass Grafit nicht gerade das A und O für den Hals ist. Da ist halt Ahorn oder ein Mix Ahorn Palisander usw. noch immer das Beste meiner Meinung nach.
Aber beim Übertragen von Schwingungen auf einen Resonanzkörper könnte der Einfluss vielleicht ein anderer sein, auch wenn es sicher einen Stilbruch bei einem klassischen Instrument wie einem Kontrabass darstellt.
Hallo zusammen
Vielen Dank für die vielen Tipps und Vorschläge!
Ja es mag seltsam klingen wenn da ein Neuer mit dem Basteln anfängt, bevor er ordentlich darauf spielen kann, zugegeben. Aber würde ich den Weg eines seriösen Kontrabassisstenanfängers wählen wollen, würde ich ganz bestimmt den ordentlichen Weg über den Profi mit den entsprechenden Beratungen zum entsprechenden Kontrabassmodell wählen. Dann hätte ich mir bestimmt nicht ein Instrument für knapp 800 Euro zugelegt zumal ich sehe dass schon das Cello der Tochter meiner Partnerin über 15'000 CHF gekostet hat. ;-)
Nein mir geht es gegenwärtig um was anderes.
Nach bald 40 Jahren eigener Bassgeschichte mit den freted und fretless Dingern bin ich auf der Suche nach neuen (natürlichen) Sounds.
Ich habe schon einige Experimente mit meinen Bässen gemacht und jeder klingt wirklich toll und individuell und das liegt nicht nur an der Elektronik.
Nicht zuletzt das Lesen der verschiedenen Beiträgen auf diesen Seiten hat mich dazu animiert, mich mal in der Kontrabasswelt umzusehen. Wohl nicht zuletzt auch deshalb weil wir kürzlich mit meinem Schwiegersohn, unserem Drummer aus der Progrockband und mir, ein Jazzprojekt erfolgreich gestartet haben.
Ich bin mir durchaus bewusst, dass es nicht einfach eine kleine Sache ist von einem E-Bass, in welcher Form auch immer, auf einen Kontrabass umzusteigen, wenn man mehr als nur ein paar Töne oder Bluesläufe spielen möchte. Und ich werde bestimmt einen entsprechenden Lehrer in Anspruch nehmen, wenn ich den einen oder anderen Weg seriös beschreiten werden.
Was ich keinesfalls will ist irgend einen der hier anwesenden seriösen Bassisten vor den Kopf zu stossen, oder gar ins lächerliche zu ziehen.
Ich weiss dass es einen seriösen Werdegang braucht um ein Instrument egal welcher Art, beherrschen zu lernen. Na gut ausser dem Triangel vielleicht.... Ich erinnere mich da ungern an endlose traumatisierende Streichübungen in meiner frühsten Kindheit am Cello...
Das Thema und meine Fragen waren ja eigentlich eher physikalisch akustischer und nicht didaktischer Natur.
Gegenwärtig klingt der Bass brav, voll und rein. Und trotz der tiefen Saitenlage scheppert es auf dem gesamten Brett nirgends auch wenn ich ordentlich daran zupfe, das nur am Rande. Was ich erreichen möchte ist einen eher knorrigen, rauhen Sound und bevor ich anfange mit verschiedenen Saitensätzen, welche auch nicht gerade billig sind, zu experimentieren, möchte ich zuerst mit ggf. rückbaubaren Teilen ein bisschen rumtüfteln.
@Bigsby
Danke für den Tipp mit dem Kunststoff, mal schauen ob ich hier einen Steg gebacken kriege, wohl im wahrsten Sinne das Wortes (Carbon-Fibre)
Also geringe Masse und hohe Festigkeit ist der Schlüssel...
@Pollux
Ist der Einfluss auf den Sound mit der Wahl der Art des Materials für die Montage an der Stachelbirne wirklich so gross?
Gegenwärtig ist der Saitenhalter mit einem Stahlseil befestigt und macht daher einen recht vertrauenswürdigen Eindruck punkto Stabilität.
@Bassknecht
Ist es nicht so dass gerade bei den tiefen Saiten und Tonlage beim Streichen mit dem Bogen diese dann enorm ausschwingen und zwar duchaus nicht nur horizontal sondern eher einen grossen Kreis oder ziemlich "runde" Ellipsen bilden. Diese Erkenntnis habe ich aus Higspeed-Aufnahmen abgeleitet.
Nochmals, es scheppert bisher (mit meiner Spielweise) nirgends auf der gesammten Länge und so hat für mich zumindest der Trick bestens funktioniert.
Zur Stimmung der 5ten Saite habe ich nur gelesen, dass die einen die 5te Saite auf C stimmen und andere auf H deshalb mein Pardon an die C Saiten Stimmer wobei ich noch immer nicht weiss weshalb das so ist.
Die 5 und 6 Saiten E-Bässe stimme ich auch auf H wobei dann beim 6 Saiter die oberste ein C ist. Nix für ungut Mr. Bassknecht und danke nochmals für die Tipps.
Grüsse an alle
Dani
Hi Dani,
was Deine Frage zu meinen Anmerkungen betrifft: Ja, das ist er!
Ich habe im Laufe der Jahre an zwei sehr alten Kontrabässen zum Zwecke der Klangverbesserung u.a. mit unterschiedlichen Hängelsaiten experimentiert - starre Metalldrähte waren dabei die vorgegebenen Standardlösungen aus der Geigenbauerwerkstatt. Zu Verbesserungen des Klangverhaltens führte der fachmännische Austausch gegen ein geflochtenes Stahseil. Mit einer blanken vernähten Darmsaite (Durchmesser = A3) veränderte sich sowohl der Klangcharakter als auch die Ansprache der Instrumente deutlich - diese Arbeit wurde von mir sorgfältig vorbereitet und auch selbstständig, mit Erfolg ausgeführt.
Die eindeutig besten Ergebnisse empfand ich jedoch etwas später mit der Montage synthetischer Seile (z.B.geflochtene Kunststofffasern), die nur äußerst geringe Arbeitsdehnungen aufweisen und mit ihrer hohen Stabilität, Reißfestigkeit, aber gleichzeitiger Elastizität zu einem optimalen Resonieren des Instrumentes beitrugen. Die Montage dieser auch preislich attraktiven Hängelsaiten aus modernen Werkstoffen kann z.B. mittels "Fischerknoten" zudem ohne technische Probleme und besonderen handwerklichen Aufwand selbst ausgeführt werden. Für mich wäre derzeit keine Alternative dazu angesagt!
Gruß, Pollux
"Ist es nicht so dass gerade bei den tiefen Saiten und Tonlage beim Streichen mit dem Bogen diese dann enorm ausschwingen und zwar duchaus nicht nur horizontal sondern eher einen grossen Kreis oder ziemlich "runde" Ellipsen bilden. Diese Erkenntnis habe ich aus Higspeed-Aufnahmen abgeleitet."
Ich beschrieb eine flache Ellipse, deren Achse der Hauptscheitelpunkte annähernd parallel zu den Bogenhaaren verläuft, das ist kein horizontales Ausschwingen. Wenn man streichen kann, kann man die Schwingungsamplitude sehr gut selbst beobachten, einer Highspeedaufnahme bedarf es dafür nicht. Die eher runde Amplitude einer gezupften Saite ist bei ausrerichender Tonstärke ebenfalls deutlich, aber auch das muss man können, insbesonders bei gegriffenen Tönen.
Die physikalisch akustische Natur Deiner Frage habe ich durchaus verstanden und war bemüht darauf zu antworten. Dummerweise (für Dich), gehört die Spieltechnik beim Kontrabass exakt in diesen Kontext, da sie immer das erste Glied in den Faktoren einer Klangerzeugungskette darstellt. Ich behaupte die Fähigkeit Kontrabass überhaupt spielen zu können, lässt sich nicht von didaktischen Fragen abkoppeln, es gehört dazu die reine Körperbeherrschung um effektiv und kraftökonomisch handeln zu können, wie auch ästhetische Voraussetzungen wie z.B. eine deutliche Vorstellung davon wie ein Forte mit gegriffenen Tönen überhaupt klingt.
Nun ich gehe davon aus, dass wir unterschiedliche Intensionen betreffend dem Bassspiel haben.
Verzeih mir bitte, aber mir geht es gegenwärtig um Spielereien, um einzelne Töne, um Tüftelei und um Effekte. Nicht dass ich gerade Löcher in den Bass schneiden oder andere irreversible Umbauten machen würde aber doch das Prinzip besser verstehen lerne. Und deshalb auch meinen Thread in diesem Forum. Meine Überschrift hätte sonst etwas anders gelautet. Es ist bei allen Instrumenten so, dass zuerst das Instrument zwischen den Ohren richtig eingestimmt werden muss, bevor das andere, nach aussen sichtbare, die Klänge vernünftig erzeugen kann. Wenn es meine beruflichen Projekte zulassen, (Zeit) werde ich bestimmt auch den oft empfohlenen Lehrer aufsuchen, wenn ich mich weiterhin mit dem K-Bass beschäftigen möchte.
Ich bin mir wie schon beschrieben, sehr bewusst was es heisst ein Instrument richtig zu lernen, auch meine Kinder haben Instrumente und/oder Gesang gelernt, allerdings ohne die früher üblichen Diktatorischen Ansätze. Und vor bald 40 Jahren fing es ja bei mir auch im Gitarren- und Bassunterricht an.
Auch ein 6 Saiten Bass mit einem ziemlich breiten Board, den ich meistens im Studio verwende, braucht eine gewisse Kraftökonomie daher glaube ich zu erkennen von was Du sprichst. Auf jeden Fall möchte ich mich nochmals für Deine Ausführungen bedanken! Und nochmals, ich glaube zu verstehen was Du meinst und ich hoffe dass ich meine gegenwärtigen Vorstellungen und Ziele ebenfalls missverständnisfrei rüberbringen konnte.
Das wir unterschiedliche Intentionen betreffend dem Bassspiel haben, ist so. Ich war mir zunächst allerdings nicht sicher was Du überhaupt willst und daher meine Frage nach Deinen Schwerpunkten und wenn ich Dich nun richtig verstehe liegen die mittelfristig nicht auf musikalischen Gebieten. Dennoch glaube ich, dass man auch bei reinen Tüfteleien die musikalisch und spielpraktischen Voraussetzungen gerade beim Kontrabass nicht einfach ausklammern kann. Ikea testet und verbessert die Prototypen seiner Möbel in Dauerbelastungstests mittels mechanischer Vorrichtungen, das wirst Du nicht tun. Einzelne standardisierte Töne sind nicht das um was es beim Kontrabassklang geht. Du kannst als Überschrift schreiben was immer Du auch willst, es läuft trotzdem immer darauf hinaus, dass Du ein Teil der Tonerzeugungskette bist.
Ok, ich akzeptiere Deine Meinung zuerst spielen lernen, dann basteln.
Sie ist ja nicht verkehrt.
http://soundcomposites.com/bridges
Grüße, Jonas
Interessanter link - danke!
Gruß, Pollux
Danke für den Link!
Nicht mal so teuer. ;-)
Aber ob die Fingerboards wirklich auch sein müssen... ich weiss nicht.
Es wurde wirklich schon fast alles erfunden.
Hier habe habe ich noch ein Bild von einem Steg auf drei Beinen gefunden. Es gibt auch ein paar Fotos von Pops Foster (in seiner Biographie), auf denen er einen Bass mit einem dreibeinigen Steg spielt.
Wer´s mag...
LG Jan
Sieht recht futuristisch aus.
Müsste dann der Rest nicht aus Plexi und Carbon sein? ;-)
Danke für das Pic
http://i548.photobucket.com/albums/ii330/Trix_Miller/Bill%20Haley/Billhaley.jpg
...da ist pops nicht der einzige...
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