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Hallo Forum,
Ich möchte mir für den Urlaub eine Art Übebass bauen. Eigentlich soll es nur ein Brett mit 2-4 gespannten Saiten werden, an denen ich meine Hornhaut an den Zupffingern erhalten kann. Also praktisch ohne Klang, Steg oder Mensur spielen keine Rolle. Die Saiten müssten aber Spannung haben: Daher meine Frage: hat jemand Erfahrung, wie man einen einfachen Saitenspannmechanismus konstruieren kann? Am besten mit Teilen aus dem Baumarkt.
DANKE für Rückmeldungen!
Uli
Hallo Uli,
leider kann mit einem technischen Tipp nicht dienen, sondern haette kritische anmerkungen.
Ich wuerde das mit der Basstechnik nicht so mechanisch sehen. Klar braucht man Kraft (und hornhaut) zum Bassspielen, aber ein paar wochen Urlaub bringen einen nicht dermassen nach hinten, dass man es nicht schnell wieder aufholen wuerde.
Was die Technik selber angeht, da faellt mir der dumme Spruch ein "Wille zum Klang". Was ich damit sagen will, es dreht sich NUR um Klang, deshalb ist es m.E. kontraproduktiv, auf einem klanglosen Geraet Uebungen zu machen. Nachdem man eine Grundkondition hat, geht es eher darum, WENIGER Kraft einzusetzen (naemlich nur soviel wie fuer den KLANG noetig ist). Also von daher foerdert das was du vorschlaegst meiner Ansicht nach eher falsche Angewohnheiten. Man braucht absolut die Rueckkopplung des produzierten Klangs, sei es fuer Intonation oder Klangqualitaet durch rechte Hand. Wenn ich uebe, ist mein Hauptfokus auf dem Klang, der zweite Fokus auf dem Koerpergefuehl (unverkrampft). Wenn das beides stimmt ist es voellig egal ob die Fingerhaltung usw ganz lehrbuchmaessig ist oder nicht.
nur meine persoenliche meinung - danke fuers zuhoeren :)
Guten Tag Uli,
zwei Tipps und ein Rat:
1. Klaviersaitenhalter für die tiefen Saiten, weiß den richtigen Namen gerade nicht, habe ich mir im Musikalienhandel besorgt. Saiten aufwickeln, Endstimmung mit Schlüssel möglich. Kostengünstig, hält nicht aber ewig, da man quasi eine Schraube in Holz dreht.
2. E-Bass Mechaniken besorgen, falls der Platz innen nicht reicht Hinterlänge der Saiten erhöhen.
Jetzt der Rat: Laß es.
Vor einigen Jahren stand ich auch vor der Entscheidung, habe die Nummer mit dem Treppengeländer angefangen etc. etc. , heute habe ich für den Urlaub den Stagg-EDB, der ja in Wirklichkeit eher weniger kostet als die Summe der Einzelteile hier in Deutschland. Der neue Harley-Benton wäre auch eine Alternative. An denen kannst Du dann rumbasteln bis der Arzt kommt, was Saitenspannung usw. angeht, aber Du hast nicht all die typischen Bastlerunwägbarkeiten, im Netz habe ich schon Klappumbauten von beiden Teilen gesehen, die gehen dann wirklich in eine Sporttasche. Dass das alles ein wenig gaga ist, weil man eben den Ton braucht, wurde oben schon gesagt. Ich kann Dich aber schon verstehen, für einen wichtigen Slapauftritt habe ich den ganzen Urlaub über jeden Tag eine Stunde den Wäschekeller in unserem Appartmenthaus blockiert, um Schlagkraft aufzubauen, da ist der Ton nicht ganz so wichtig. Aber bitte bedenken: Die EUBs haben m.E. nie so einen starken Saitenzug wie echte Kontrabässe, da muss man tricksen (wurde hier im Forum schon mal besprochen).
Ted Harbeck
Tach auch Uli,
mach Dir nicht die Mühe, ein Übebrett für die rechte Hand zu basteln! Zum einen wird es nicht gelingen auch nur annähernd realistische Anschlagbedingungen zu simulieren und zum anderen bewertest Du die urlaubsbedingten Hornhautverluste an den Fingerkuppen einfach über - oder wirst Du wirklich vier Wochen lang z.B. täglich für die Dauer mehrerer Stunden im lauwarmen Schwimmwasser des Hotel-Pools oder eines Meeres zubringen? Von einem befreundeten Berufsbassisten an der Oper weiß ich, dass er nach solchen Urlauben eine gewisse Zeit der erneuten "Abhärtung" seiner Linke-Hand-Fingerkuppen für den Musizieralltag benötigt.
Ich würde Dir ggf. empfehlen, einen guten Fingertrainer (Abtl. Sport- und Fitnessgeräte) wie ihn auch Gitarristen und E-Bassisten schätzen, zu kaufen und damit in Verbindung mit gelegentlich zusätzlichem isometrischen Muskeltraining die Hände, Unter- und Oberarme fit halten. Ansonsten sollte Urlaub doch auch Gelegenheit bedeuten, den Kontrabass mal loszulassen. Kaum bist Du aus den Ferien, hast die erste Woche gezupft, schon wachsen wieder die Muckis und schichtet sich Hornhautzelle auf Hornhautzelle!
Herzlichen Gruß und sorry, dass ich keinen Bauplan liefere
Pollux
Da faellt mir ein Schwank ueber einen Free-Jazz Bassisten der Londoner Szene ein, der in Italien auf Tour war. Seine Bandmitglieder haben hinterher erzaehlt, dass er zum Baden im Mittelmeer Gummihandschuhe trug, um seine Hornhaeute zu schuetzen... Wobei dieser Basser eben auch extrem reinhaut, sehr hohe Saitenlage spielt, und entsprechende Ausnahmeschwielen hat.
Hallo Forum,
danke für Eure schnellen Beiträge! Den Stagg hatte ich mir für den letzten Urlaub vor einem Jahr gekauft. War auch ganz ok dafür. Dann stand er das ganze Jahr ungenutzt in der Ecke weil er an den normalen KB niemals drankommt und DAFÜR ist er dann doch etwas zu teuer, also hab ich ihn wieder verkauft. Der Harley-Benton wäre vielleicht eine Alternative, sieht auch besser aus, aber ob der wirklich so viel besser ist, dass ich ihn auch über's Jahr mal nutze... . Und zum größer dran rumbasteln fehlt mir das Talent und die Zeit. Ich denke ich werde einfach in ein entsprechend ausgesägtes Kantholz unter Spannung eine alte Saite reinzwingen, es geht mir wirklich nur um den Hornhauterhalt. Ist halt so, dass ich nach der Woche Urlaub zu einem Wokshop fahre, wo ich bestimmt viel spielen werde, hab keine Lust auf Blasen.
DANKE jedenfalls für die Tipps! Viele Grüße
Uli
... beim Stöbern bin ich noch auf dieses reisefähige Bassinstrument gestoßen:
http://www.konaweb.com/walkingbass/index.shtml
Pollux
Hallo Uli,
ich hatte aus ähnlichen Motiven letztes Jahr den harley benton gekauft (Erfahrungen unter "Harley Benton EUB " hier im Forum) Fazit: wenn Du einen EUB spielen willst, ist das Teil genial; als "Schmalspurbass" nur für den Urlaub eher nix; ich würde da zukünftig eher meine Akustische Gitarre mitnehmen oder einen Akustik-Gitarrenbass; ggf. fretless anschaffen.
EUB ist klasse, aber kein kb-ersatz
LGUli
die Gitarre nützt in diesem Fall (Slappen!) für's Aufbauen von Hornhaut und Kondition aber eher wenig.
Edit: ach, Slappen war ja gar nicht der erste Beitrag. Nützt also doch was ;-)
Hallo Uli,
ja, deine Erfahrungen mit dem HB EUB hatte ich gelesen. Genauso isses mir mit dem Stagg gegangen: für den Urlaub ein nettes Gimmick und über's Jahr ein Staubfänger.Gitarre spielen kann ich leider nicht und an einen E-Bass/Akustik-Bass hab ich mich bisher auch nicht dran getraut. Wahrscheinlich wird es dann irgendwann doch mal ein EUB werden, ich denke mal, man muss da dann einfach tiefer in die Tasche greifen, z.B. für den SLB 200 oder 100 von Yamaha...
LG Uli
Hallo UHexer, Bauholzqualität würde ich nicht nehmen, vor allem nicht mit der Oberflächenbeschaffenheit "Fichte- sägerau / kesselduckimprägniert " die Splitter hat man nicht so gern in den Fingern und die Chemie nicht so gern im Körper. Vielleicht doch die (modifizierte) Treppengeländernummer? Zum Saitenspannen würde ich eine Zurrgurtratsche hinten auf das Holz schrauben, die gibt es im Baumarkt bisweilen einzeln oder mit Gurten auf dem 2€ Wühltisch. Ist bestimmt die preiswerteste Variante. Und wenn Du wirklich mehrere Saiten aufspannen willst (warum eigentlich mehrere?), müsstest Du mehrere Ratschen in Längsrichtung zueinander versetzt anbringen.
Deine Idee klingt und ist vielleicht tatsächlich ein wenig abwegig, ist aber keineswegs neu! Ich habe vor fast 30 Jahren am Strand von Rimini einen Typen auf einer Liege gesehen, der mit der linken Hand Bewegungen ausführte, die ich vom Weiten für Masturbation hielt. Ich habe mich natürlich gewundert wo die Carabinieri blieben (pralle Mittagssonne und dann öffentlich im katholischen Italien) und bin näher. Ich erkannte dann einen Mann, der eine Art Monochord zwischen den Beinen hielt und den linken Daumen beständig auf der Saite hin und her rutschte. Wie sich später für mich herausstellte, war es ein Bassist vom RAI (den Namen nenne ich nicht, aber es war nicht Petrachi) sondern ein sympatischer Mensch, der mir Jahre später als Solobassist eines deutschen Orchesters und als Hochschullehrer wiederbegegnete. Er hatte damals die Hornhaut am linken Daumen gezielt fördern wollen, da er nach dem Urlaub Probespiel hatte, es hat dann ja auch geklappt für ihn. Wie er mir hinterher anvertraute hatte sich seine Frau drei Sonnenschirme entfernt hingelegt weil er ihr zu peinlich war. Ciao Roland
Hallo Uli,
ich mach das seit Jahren so: Ich habe einen alten billigen E-Bass entbündet, habe einen extrem hohen Sattel draufgetan und spiele im Urlaub jeden Tag mit dem E-Bass (irgendwie zwischen die Beine geklemmt) eine knappe Viertelstunde - meistens Rhythm Changes. Jedes Tempo, jede Tonart. Ich fang ganz langsam an, schiebe das Tempo dann hoch und geh wieder zurück... Klingt allerdings alles wegen des hohen Sattels ziemlich gruselig, man kann nicht mal ansatzweise von Intonation, geschweige denn Klang sprechen. Aber dadurch, daß die Saitenlage so hoch ist, bleibt die Kraft in der linken Hand erhalten. Natürlich sind die Maße ganz anders und nach zwei Wochen wundert man sich dann wieder, wie dick doch ein Kontrabasshals sein kann und wie weit auseinander die Saiten beim Kontrabass doch sind. Aber egal. Der E-Bass ist flach, passt gut ins Auto - und ich hab drei Tage nach dem Urlaub zweistündige Duokonzerte ohne Probleme in der linken Hand gespielt. Ich musste halt diese drei Tage etwas üben - aber auch nicht soooo viel. Und bei diesen Konzerten gabs nix mit Verstecken... ich kann das - wenn man diese Methode nur unter dem "Kraft"-Aspekt sieht (was ich definitiv tue) also nur empfehlen...
Grüße Alex
hallo roland, ja das mit der zuggurtratsche hatte ich mir auch schon überlegt, wobei das sicher extrem doof aussieht, was aber ja eigentlich auch egal ist. die strandgeschichte ist sehr witzig, meine kinder wundern sich, warum ich hier grad lache, es gibt schon die verrücktesten ideen...
und ein umgebauter e-bass, hm, auch nicht verkehrt.
bei ebay gibt's z.z. immer wieder kaputte stagg EUBs, die nur als deko und für bastler verkauft werden. das wär natürlich auch genial, leider gehen die auch immer für über 100 € weg, was ich dann doch etwas viel finde für ein kaputtes teil.
na ich schau mal, hab noch zwei wochen zeit bis zum urlaub.
liebe grüße Uli
Vielleicht könnte man ja einen gebrauchten Billig-E-bass umbasteln? Steg erhöhen, flatwounds drauf … klingt dann vielleicht sogar etwas.
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