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Prof. Rainer Zepperitz 1930 - 2009

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Zugeordnete Kategorien: Bassisten & -innen

Langisch Profilseite von Langisch, 04.02.2010, 10:30:52
Prof. Rainer Zepperitz 1930 - 2009

 Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe das erst heute erfahren, eventuell ist es einigen schon bekannt.

Am 23. Dezember 2009 starb Prof i.R. Rainer Zepperitz in Berlin. Prof. Z. war von 1951 bis 1995 Mitglied des Berliner Philharmonischen Orchesters, davon von 1957 bis 1995 als 1. Solobassist (alternierend mit Friedrich Witt).

Ebenso war er von 1958 bis 2001 Professor an der HdK Berlin, und hat dort sowie auf vielen Meisterkursen vielen klassischen Orchesterbassisten eine entscheidende Prägung gegeben (u.a. auch mir). Prof. Z. hat eine sehr ausgeprägte und offensive Technik gelehrt, die vielleicht von einigen heutigen Lehrmeinungen nicht mehr so unterstützt wird, aber man kann in jedem Fall sagen, daß einem mit dieser Methode das Musizieren so richtig "ins Blut" ging.

Man kann daher nur sagen: Ein Großer seines Fachs ist nun gegangen.

Danke für die Aufmerksamkeit.

RubnerOtto Profilseite von RubnerOtto, 04.02.2010, 11:06:17

 da kann ich nur zustimmen. mein erster basslehrer der jetzt auch schon über 60 ist hat damals mit zepperitz und einem zweiten solobassist der berliner philharmoniker (name ist mir entfallen) gleichzeitig studiert. er sagte mir damals das beide lehrer , jeder auf seine weise großartige bassisten mit großartiger technik waren. allerdings hatten sie total unterschiedliche ansätze. als er beide seperat fragte aus welchem grund sie ihr spiel so konzipierten, sagten sie : weil "ich" das so mache!

leider habe ich zeppertiz nie live erleben können, nur auf tonträgern.  schade das ein solch  genialer künstler (nicht handwerker) nun auf dem weg in die ewigen jagdgründe ist. 

 

Neuester Beitrag bassknecht Profilseite von bassknecht, 07.02.2010, 14:02:15

Danke für den Hinweis Langisch. Wie Otto und sicher viele andere habe auch ich über dritte an Herrn Zepperitz partizipiert einerseits war mein Lehrer sein Meisterkursschüler, andererseits habe ich Z. auf einem KB Symposium unterrichtend erlebt. Ein Satz von ihm ist bei mir hängen geblieben:  "Meine Karriere war immer eine philharmonische ". Ich habe das damals so verstanden, als hätte er sich und die Rolle des Instrumentes Kontrabass immer als Teil eines Ensembles definiert und solistische Tätigkeiten als für ihn weniger bedeutsam gesehen. Obwohl er es sehr wohl konnte, schien ihm das Solieren eher obligatorisch zu sein, insofern ein grundlegend anderes bassistisches Weltbild, als wie es z.B. von Rabbath vertreten wird.

Ich kenne genausoviel ideologisch und methodisch unterschiedliche Ansätze wie ich Kontrabasslehrer kenne, soetwas wie eine "heutige Lehrmeinung" aber nicht, höchstens auf dem Gebiet von Kinderbassunterricht ist mir das präsent (dort ist das auch sinnvoll) , einem Betätigungsfeld, auf dem Z soviel ich weiss nie tätig war. Insofern ist er für mich über jegliche Kritik erhaben.

Was du meinst mit   "..... mit dieser Methode das Musizieren so richtig "ins Blut" ging..."  kann ich mir gut vorstellen, ich habe gesehen und gehört, dass Z. sehr temperamentvoll gespielt und unterrichtet hat, sicher ein Ausdruck von Persönlichkeit und Emotionalität die einem liegt oder nicht, ich fand ihn sehr animierend. Aber wahrscheinlich ist es das was Dir ins Blut ging.

Unter einer ausgeprägten Technik kann ich mir etwas vorstellen. Ich fand ihn in seiner Herangehensweise offensiv, kompromisslos und dadurch sehr intensiv, dass sind Charaktermerkmale. Was meinst Du aber mit  offensiver Technik?         

Grüsse Roland

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