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C String Extension

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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Griffbrett

Gerald Dallhammer Profilseite von , 25.01.2005, 09:15:13
C String Extension
Hallo Kollegen,

hat jemand von euch Erfahrungen mit einer sog. "C" String Extension ? D.h. so ein komisches Etwas aus Holz und Messing, welches als Griffbrettverlängerung der E-Saite eine Tieferstimmung z.b. runter bis zum C erlaubt. Im Amiland sind diese Technikdinger offenbar als Tuning sehr beliebt. Verwendet jemand dergleichen ?
Ist das überhaupt praktikabel ?
pff^^ Profilseite von , 20.02.2005, 11:48:45
ich würde sowas niemals meinem bass an tun. erstens sieht es hässlicht aus und 2. ... es sieht hässlich aus. Für Sololiteratur braucht man kein Kontra-C und im Orchester auch nur bei wenigen Stücken.
Dass man sowas in Amiland macht ist natürlich klar, weil die legen keinen Wert auf Kultur und schöne Instrumente
Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.07.2006, 17:33:12
... ein Glück dass wir nicht nur Kultur haben, sondern auch gar nicht xenophob sind ...
ronnie Profilseite von , 07.07.2006, 17:46:08
… drum is es auch zu so viel Kultur gekommen …
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 14.07.2006, 14:44:23
kleiner nachtrag zum thema "c-extension"/amerika/kultur etc.:

"erfunden" haben die c-extension max poike (bassist aus berlin) und ludwig glaesel jr.(instrumentenbauer aus markneukirchen) 1897.
jonas Lohse Profilseite von , 14.07.2006, 16:01:50
Wundert mich gar nicht. Den 5saiter haben "wir" ja auch erfunden (bzw. Carl Otho), bevor Kay das in den 1940ern für seine Sperrholzbässe nochmal erfunden hat. Der Deutschen Bogen dürfte auch eine deutsche Erfindung sein, und die Geigenbaukunst als solche hat auch ein Deutscher nach Italien exportiert, bevor Amati und Stradivari ...
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 14.07.2006, 16:05:10
hallo jonas

da würde ich , bei aller ironie, schon differenzieren

grüße
bassist14
jonas Lohse Profilseite von , 14.07.2006, 17:35:57
Um noch einen ernsthafteren Gedanken dazu loszuwerden: interssanterweise fallen die "Erfindung" des 5-Saiters (1881) und die der Griffbrettverlängerung (1897) in die selbe Epoche, nämlich das ausgehende 19. Jahrhundert. Also in eine Zeit, zu der auch noch dreisaiter üblich waren. Muss irgendwie eine bewegte Zeit für Kontrabässe gewesen sein.
R. Rojas Profilseite von , 03.01.2009, 22:10:12
"Dass man sowas in Amiland macht ist natürlich klar, weil die legen keinen Wert auf Kultur und schöne Instrumente"

Traurich so was zu lesen.


Rodrigo Rojas
Thunder Bay Symphony Orchestra
Ontario Canada
Langisch Profilseite von Langisch, 03.01.2009, 22:24:46

 Da hast Du recht, aber ich hoffe, Du siehst auch, daß das die Meinung eines einzelnen Blödspatens war, der hier schon lange raus ist.

nagybögö Profilseite von , 03.01.2009, 22:52:14
Der Solo-Bassist des Tonhalle-Orchesters Zürich, Frank Sanderell, spielt ebenfalls Extension. Auf seiner lesenswerten Webside http://www.bassweb.ch/ hat er eine Dokumentation über seine Extension-Erfahrungen rein gesetzt, lohnenswert!
R.Rojas Profilseite von , 03.01.2009, 22:59:47
"Da hast Du recht, aber ich hoffe, Du siehst auch, daß das die Meinung eines einzelnen Blödspatens war, der hier schon lange raus ist."

Werter Langisch

Ich danke dir fuer deine Botschaft.
Hen Profilseite von Hen, 04.01.2009, 12:22:19

Ja wirklich, da gibt es manchmal echte Deppen. Amerikanische Orchester sind nicht schlechter oder besser als europäische oder so. Sie sind einfach anders. Ich habe immer den Eindruck das in Amerika die leitenden Gruppe im Orchester das Blech ist, auch das Holz. Ich finde das man das im Klang hört, Blech und Holz dominieren, die Streicher sind nicht so present. In deutschen Orchestern ist der Streicherapparat dominanter, ich habe immer das Gefühl die führen das Orchester und Holz nud Blech setzten sich auf diesen Fluß, den Teppich drauf. Diese Gefühl habe ich von amerikanischen Orchestern nicht wenn ich diese höre. Ich weis aber nicht was da dran ist, das ist ein rein subjektiver Höreindruck!

R. Rojas Profilseite von , 04.01.2009, 15:19:59
Ich hoffe dass mein Deutsch verstaendlich ist.

Ich stimme zu, es ist 100% subjektiv. Mann darf auch sagen was mann am liebsten hoert. Ich, sum Beispiel, hoere am liebsten die SK Dresden und die Wiener Philharmoniker, obwohl ich Kanadier bin.

Zum Thema Extension: Ich habe beide Varianten gehabt (Extension, 5 saiter), und finde die Extension besser fuer Leute die nur ein Instrument haben. In Deutschand und Oesterreich kaufen/haben die Orchester Fuenfsaiter, das ist ein Luxus! Ich, zum Beispiel, habe nur ein Bass, damit muss ich Sololiteratur ueben, und im Orchester spielen.
Hen Profilseite von Hen, 04.01.2009, 15:59:02

Ja klar, es ist subjektiv. Ich höre da lieber die Berliner Philhamoniker (Streichersound wie ein dunkler, alter Bordeaux, wie ganz zartbittere Schokolade und Klangfassetten wie ein guter Whiskey) und die NDR-Rundfunk. Die Wiener sind aber aber auch echt geil, zwar ein ganz anderer Sound (der Wiener-Sound halt) aber cool!

philipp Profilseite von , 20.02.2005, 14:02:24
sehe ich auch so....
wenn ich mir schon die beschreibung des einbaus ansehe gruselts mir...
"und dann bohr ich einfach nen loch in die schnecke um die saite dadurch zu führen" meine güte was denken die sich denn dabei??? kann man doch nich machen....
ausserdem ist das kontra c nun auch wirklich nicht sooo wichtig.... wenn man das mal ab und zu im orchester braucht gehts auch echt eleganter und billiger und netter zum bass.. davon ab das die extension auch noch allerbeschissenst zu spielen ist... mit griffmechanik ist scheisse wegen der dadurch nicht vorhandenen modulationsmöglichkeiten und einfach so mit den fingern ist auch nicht das wahre wegen den enormen abständen der noten und der höhe die ja dann teilweise gut was über kopfhöhe ist....
ihr könnt euch ja ma ca ausrechnen wie weit dann alles auseinander ist... nen bischen mehr als die länge der schnecke für die paar töne... naja ich hab so große hände nicht.... und als schlimmstes etxrem sei hier mal die oktave cis-cis angeführt.... so weite wege fahr ich normalerweise nur mit dem auto :)
hässlich isses natürlich auch, aber das nur am rande....

mfg
philipp
Harami Profilseite von Harami, 03.03.2005, 14:41:04
Hallo. Ich finde sowas ja auch gruselig. Hatte kaum eure
Beiträge gelesen, da finde ich im Kölner Stadt-Anzeiger ein Bild vom Gastspiel der "Los Angeles Philharmonic" in Köln. Darauf zu sehen: 8 Kontrabassisten - alle mit diesen merkwürdigen Teilen !
Hendrik Profilseite von , 03.03.2005, 15:16:11
Ron Carter spielt son ähnliches Teil. Ich werde ihn mal fragen wozu! Vielleicht eröffnen sich ja neue Klangmöglichkeiten...
Ich meine manchmal wünschte ich mir schon es geht NOCH tiefer als das E ohne gleich einen Fünfsaiter spielen zu müssen.
Hendrik Profilseite von , 03.03.2005, 15:18:21
Die Frage ist halt, ob es praktikabel ist...
Und ob ich Ron Carter treffe... :)
D&B Profilseite von D&B, 07.07.2006, 14:38:07
Hi Hendrik, lach nicht, aber mir ist das heuer in Burghausen passiert. Hab mir seinen Trio-Gig angesehen, bin spät abends nach dem Konzert mit meinem Kumpel noch in eine Kneipe, setzt mich an 'nen Tisch und bemerk beim umsehen, dass ich mich neben Ron Carter gesetzt habe. Nachdem ich aus meiner Ehrfurchtsstarre aufgewacht bin habe ich leider nicht die Idee gehabt nach seiner Extension zu fragen (wäre wahrscheinlich für einen, der gerade mal 6 Monate Bassspielen lernt, auch etwas lächerlich gewesen). Ist aber ein super netter Mensch. War schön sich mit Ihm zu unterhalten (wenn's auch nur kurz war). Seitdem habe ich ihn zu meinem Bassopa ernannt. Ich habe an diesem Abend auch ein paar Fotos gemacht. Eines habe ich unter http://www.ha-2.de/ron.jpg (ca. 1 MB) online gestellt. hier sieht man seinen wunderschönen Bass mit der, naja, nich' so dollen Extension. Grüße, Hebbe :-)
bassmartin Profilseite von bassmartin, 12.07.2006, 13:57:31
super foto - trotz extension (und bass-bib...)

kann vielleiht die saiten identifizieren, die "master ron" spielt.

all the basst
martin
jonas Lohse Profilseite von , 12.07.2006, 14:07:39
La Bella Black Nylon.
philipp Profilseite von , 03.03.2005, 16:22:47
neue klangmöglichkeiten auf jeden fall... das ominöse kontra-C halt :)
ist schon vorteilhaft weil man dadurch zb besser das cello doppeln kann und sowas...
allerdings ist ne extension echt nich so prall... warum macht das eigentlich keiner mit ner tiefen C-saite statt ner tiefen-E ?
ich finde irgendwie wäre das doch die naheliegendste lösung oder nich?
ron carter verwendet das kontra-C sehr gerne wie seinem seinem büchlein zu entnehmen ist wo er seine linien notiert hat... ist nen bisl doof weil dadurch das buch zur hälfte nicht spielbar ist (auf dem viersaiter) bemerkenswert ist allerdings auch das carter zwischen dem E und dem C nichts spielt... jedenfalls in seinem buch nicht....
allerdings macht ron carter auch noch mehr sachen die nur bei ihm gut klingen :)

mfg
philipp
Jan-Georg Smaus Profilseite von , 07.07.2006, 12:56:36
Liebe Kollegen, also ich habe so eine C Extension gestern bei einer englischen Kollegin gesehen und liebäugle stark damit, mir das auch bauen zu lassen.

Zunächst einmal braucht man die tieferen Töne im Orchester doch recht oft, ich erinnere nur an Schuberts Unvollendete.

So wie ihre C Extension gemacht war, war es kein sehr großer Eingriff, ich denke, dass man den Bass "rückbauen" könnte, ohne dass es sehr auffallen würde. Lediglich das Loch in der Schnecke ist unvermeidlich.

Klappenmechanik gab es keine, gefiel mir auch ganz gut so denn die Klappen können sicher ganz schön klappern. Wegen der Modulation würde ich mir allerdings in der Tiefe nun wirklich keine Gedanken machen, ebensowenig damit, ob man auf der Extension noch sehr flink greifen kann. Wenn man ein paar lange tiefe Töne spielen könnte, wäre man doch bestens bedient.

Es gab ein paar ganz interessante Details, zum einen ein Loch im Griffbrett knapp über dem Sattel, durch dass man eine E-Saite normaler Länge führen kann, wenn man keine C-Saite zur Verfügung hat. Außerdem eine Arretierung auf E-Saiten-Länge (das ist wohl normal) und eine weitere Arretierung auf dem Cis, glaube ich. die Bassistin hat mir erklärt, dass man dann je nach Tonart die Arretierung benutzen kann, um manche Oktaven noch spielen zu können.

Zu der Frage, ob das hässlich ist ... irgendwo schon, aber das wird durch die Exotik, die es in Deutschland hat, wieder ein wenig wettgemacht. Man könnte auch sagen, es ist so hässlich, dass es schon wieder schön ist.

Die Kollegin meinte, es habe in England ungefähr 200 Euro gekostet, kommt mir aber wenig vor.

Kennt jemand Bassbauer, die so etwas anfertigen können? Und hat jemand Erfahrungen damit?

Danke und viele Grüße
Jan
Christoph Trötschler Profilseite von , 07.01.2007, 12:06:32
Hallo!

Ich bin mit meinem Fünfsaiter sehr zufrieden, selbst für Sololiteratur, außerdem resoniert die Subkontra-H-Saite immer mit (=mehr Klang). Mit der Saitenlage bin ich auch zufrieden: ist gut und leicht spielbar! Auch auf den Mittelsaiten kann ich ohne Hemmungen und ohne die Nachbarsaiten zu erwischen streichen (ich liebe Fortepassagen!).

Neugierig bin ich dennoch was es sonst noch für Möglichkeiten gibt, tiefer zu kommen. Quinten sind sicherlich einfach und elegant, wer damit klarkommt, fährt bestimmt damit am besten.

C-Maschinen sind andernorts sehr beliebt, wo es durchaus recht gute Orchester gibt, die sich auch vor Europäern nicht verstecken müssen. Und da frage ich mich: warum? Kulturlosigkeit kann man bei Berufsmusikern nicht unterstellen (meine Meinung).
Vielleicht sind für die tiefen Töne längere Saiten von Vorteil (was eine mögliche Erklärung für die Größe von Kontrabässen ist, oder hat jemand schon Erfahrung Geigen zwei Oktaven tiefer zu stimmen?). So kann ich mir gut vorstellen, dass eine Verlängerung einer E-Saite mehr Ton gibt, als eine gleich lange Saite, die einfach nur dicker ist. Würde auch von der Physik her Sinn machen, allerdings sollte man Naturwissenschaft und Musik nicht zu sehr vermischen...

Habe mal ein bißchen gegoogelt ("C-Extension" bass), und allerlei interessantes gefunden:

Harry Jansen und manch ein Bassbauer bieten C-Maschinen an, die NICHT die Saite durch die Schnecke führen. Nur der Obersattel wird verändert. Und eine kleine Schraube, die wohl nicht den ganzen Bass zerstört. Solche C-Maschinen gibt es dann mit Schlitten, oder mit Stoppern (je Halbton einen), ganz ohne Stopper (nur einem auf E)oder mit Klappen-Mechanik. Außerdem sind solche Dinger auch in wenigen Minuten dran und wieder abgeschraubt. Ganz billig ist der Spaß nicht: 1000 bis 2000 Euro ist so der gängige Rahmen bei Preisauskünften bei verschiedenen Herstellern.

Das Geräte als solches kann man auch für 450 US-Dollar kaufen, muß aber immer noch drangesetzt werden.

Vielleicht kann mir ja jemand noch mehr erklären, insbesonder zu klanglichen Eigenschaften der C-Extension.

Weiß jemand, warum die Quinten so viel mehr aus dem Bass rausholen sollen? Ich meine nur, Obertöne habe die Quartsaiten doch auch, so das die mitklingen können, oder liege ich da falsch?

Hoffe wenigstens ein bißchen weiterhelfen zu können.
Grüße
Christoph
ronnie Profilseite von , 07.07.2006, 16:39:48
hey hebbe,

cooles pic und klasse mann ... hab ihn vor 10 Jahren mal live gesehen und bin immer noch begeistert

greets
streichbass_ Profilseite von , 10.07.2006, 14:23:07
Ich würde IMMER den Fünfsaiter bevorzugen.
Klar fetzt es, wenn man richtig schön tief brummen kann.

Für den Viersaiter habe ich mir angewöhnt, die IV-Saite auf D_ zu stimmen, das brauchte am Anfang etwas Übung für das GIS, sonst ist das sehr angenehm zu spielen und klanglich absolut vertretbar. Bis zum C reichts zwar nicht, ist aber ein guter Kompromiss, wie ich finde.
Uwe Profilseite von Uwe, 10.07.2006, 15:19:39
Verständnisfrage:

Falls die E-Saite durch die Schnecke hindurch so weit verlängert ware, daß auch das "C" möglich wird: wie würde man die Töne zwischen Des und Es greifen können? Die würden dann doch im Bereich der Schnecke liegen.

Oder geht es wirklich nur um das leere "C"?

Uwe
Jan-Georg Smaus Profilseite von , 10.07.2006, 15:27:32
Hallo, ich stelle es mir auch nicht besonders bequem vor, aber es scheint möglich zu sein, siehe: http://www.bassweb.ch/praxis/texte/warum-fuenfsaiter.html Gruesse, Jan
makro Profilseite von makro, 10.07.2006, 15:35:04
Als eine etwas - je nach dem auch erheblich - übeaufwändigere aber bei weitem elegantere Lösung des 5 Saiter bzw. "C String Extension" Problems, bietet sich die Stimmung des Instruments in Quinten C-G-D-A (eine Oktave tiefer als das Violoncello) an. Entsprechende Saitensätze werden inzwischen von einigen Saitenherstellern angeboten. Belohnt wird der (Arbeits-)Aufwand mit einem deutlich Resonanteren Klang des Instruments, einem um einen Halbton grösseren Tonumfang im Vergleich zu einem 5-Saitigen in Quarten gestimmten Kontrabasses und nicht zu letzt mit besseren Intonationsbedingungen in Streicherensembles. Weitere Informationen zur Quintstimmung unter: http://www.dennismasuzzo.com/
mysterioustraveller Profilseite von , 10.07.2006, 17:55:03
Du wirst uns doch wohl nicht im Ernst weiß mach wollen, man könnte den Bass in Quinten spielen? Wenn das wirklich ginge, dann gäbs ja wohl die Quartstimmung gar nich, logisch, oder?!
makro Profilseite von makro, 10.07.2006, 19:52:25
Nun, verehrter mysterioustraveller, genau das will ich und es gibt mehr und mehr Bassisten die diese Stimmung (wieder) verwenden. Den Link zu Dennis Masuzzo's Website habe ich vorhin bereits beigefügt, ein weiteres prominentes Beispiel wäre Joel Quarrington aus Toronto/Kanada (dessen Website leider z.Z. nicht erreichbar ist). Herr Quarrington spielt im übrigen auch Werke von Giovanni Bottesini in Quintstimmung (eine CD liegt bei Naxos vor). Desweiteren möchte ich noch Silvio Dalla Torre erwähnen, der seine erste Bassetto CD "Songs - Chansons - Elegies" auf einem Kontrabass in hoher Quintstimmung (G-D-A-E, zwei Oktaven tiefer als die Violine) eingespielt hat. Auf der Website von Silvio Dalla Torre findet sich im übrigen ein informativer Artikel zur Frage der Quintstimmung in deutscher Sprache: http://www.silviodallatorre.de/subrubrik.php? ... hstuning&id=77&content=publish Auch andere (Historische) Stimmungen werden dort behandelt. Wie viele andere Fragen der Spieltechnik auf dem Kontrabass so ist auch die Frage der Stimmung keine für alle Zeiten festgeschriebene, ich errinere hier nur an die Thematik der Grifftechnik der linken Hand (Simandl vs.4-Finger-Technik).
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 10.07.2006, 18:28:53
hallo mysterioustraveller SO logisch ist das nicht... als kleiner einstieg in die m.e. recht umfangreiche (und reizvolle) thematik: http://en.wikipedia.org/wiki/Fifths_tuning
mysterioustraveller Profilseite von , 11.07.2006, 08:15:25
Klingt ja alles ganz schön, aber is halt alles Theorie! Ich hab jedenfalls noch keinen gehört, der in Quinten spielt. Und beim besten Willen kann ich mir nich vorstellen, wie man damit sauber spielen können soll!
Beweise müssen her!
makro Profilseite von makro, 11.07.2006, 09:35:15
Verzeihung, Beweise müssen nicht her, die sind schon lange da. Hättest du meinen Ausführunen zum Thema Quintstimmung etwas mehr Aufmerksam geschenkt, wären dir bestimmt einige Hinweise auf weiterführende Links zu diesem Thema, sowie Hinweise auf Aufnahmen welche auf einem Kontrabass in dieser Stimmung erstellt wurden aufgefallen. Es ist eben nicht "alles Theorie", auch wenn es deinem Weltbild abträglich sein sollte.

Desweiteren hat Intonation mit der verwendeten Stimmung (Quint, Quart, Terz etc.) nun rein gar nichts zu tun. Intonation ist Aufgabe des auditiven Wahrnehmungsapparats sprich des Gehirns, als weiterer Paramenter kommt noch eine geeignete Spieltechnik zum Zuge (welche wiederum mit ersterem verknüpft ist). Weitere Aufklärung zum Thema Intonation etc., findet der interessierte Leser in der gängigen Fachliteratur.
Als Einstieg in die Materie bieten sich folgende Publikationen an:
Manfred Spitzer "Musik im Kopf" erschienen bei Schattauer
Gerhard Mantel "Intonation" erschienen bei Schott
jonas Lohse Profilseite von , 11.07.2006, 13:16:16
noch'n Beispiel aus dem Jazz: Red Mitchell.

Saiten in Wuintstimmung gibt's von Thomastik (Spirocore), Velvet, und (sofern ich mich richtig erinnere) neuerdings auch von Pirastro (Obligato).
seb Profilseite von , 08.01.2007, 23:52:54
...und Gerold Genssler (urvater von Velvet) macht neuerdings einen tollen Quintsatz.... geroldgenssler@gmx.de
Barmin Profilseite von Barmin, 11.07.2006, 19:11:54
Hallo Leute,

hier spricht der Quinten-interessierte improvisierende Amateur (aka as Basstoelpel, was wegen der Umlaute aber gerade nicht funktioniert)

"erhoehter Uebeaufwand" yes indeed!

Ich habe seit 4 wochen einen meiner E-Baesse in Quinten gestimmt. Soundmaessig sehr interessant.

Spieltechnisch dagegen schon etwas heftig. Einiges liegt ganz gut, anderes dagegen wirklich nicht! Was die Anordnung der Toene auf dem Fingerbrett angeht, gibt es einfach weniger Symetrien und Alternativmoeglichkeiten - jedenfalls mein Eindruck. Was fuer einen Improvisator schon mal nicht so klasse ist.

Ich kann allen Q-Interessierten, die auch E-Bass spielen, nur nahelegen, das mal auszuprobieren (einfach die ES durch eine tiefe HS ersetzen, und AS runter bzw GS hoch stimmen). Das gibt schonmal einen Eindruck.

Auf dem E-Bass finde ich's interessant, doch auf einem KB bin ich skeptisch. Auch wenn es interessant ist und ja machbar ist (Klar wenn man 15 H am Tag uebt... )

Armin
konstantin wienstroer Profilseite von , 09.01.2007, 14:22:42
liebe kollegen,

bin seit kurzer zeit benutzer einer c-extension. war schon lange daran interessiert und im zuge eines neuen basses, der eine schönen fetten
sound auf der e-saite hat habe ich es einfach mal gewagt. ein 5-saiter war für mich keine alternative da die h-saite durch ihre schlappe spannung und dicke
für mich als jazz-bassisten einfach nicht praktikabel ist. die extension hat zwei capos, man kann E, D oder eben das tiefe ron carter-C einstellen. mit etwas übung ohne weiteres im spiel. habe bei einem kollegen einen bass mit klappenmechanik probiert, beim pizzicato klappert das aber sehr (wie der name schon sagt).
durch die verlängerte mensur bleiben die tiefen töne auch bei härterer gangart definiert, es macht grossen spass endlich mal unter dem normalen kontra-E rumzurühren, vor allem bei grooveorientierter musik. das möchte ich nicht mehr missen.
die extension wurde gebaut von daniel kress in köln, ein loch durch die schnecke (ich glaube es geht auch ohne) und zwei kleine schrauben, lange saite drauf, fertig. gehört habe ich es bei ron carter, rufus reid und wayne darling.
schöne grüsse an die gemeinde
konstantin
Jan-Georg Smaus Profilseite von , 09.01.2007, 14:35:25
Hallo Konstantin,

das klingt gut! Du bist Jazzer, siehst Du irgendwelche Gründe, warum sich die Dinge für einen Klassiker anders darstellen sollten?

Was hat denn der Umbau gekostet?

Viele Grüße,
Jan
konstantin Wienstroer Profilseite von , 10.01.2007, 09:16:20
hallo jan,
nein, sehe ich eigentlich nicht. beim tiefen C wird die die saitenlage der E-saite etwas höher, das finde ich aber nicht so schlimm... der umbau hat 1200€ gekostet. das ganze ist sehr liebevoll gebaut, in wagenfarbe. man denkt die extension wäre schon immer am bass gewesen.
gestrichen klingt es auch super.
schöne grüsse
konstantin
Jan-Georg Smaus Profilseite von , 10.01.2007, 09:52:23
Hallo Konstantin,

vielen Dank für Deine Antwort. Ganz billig ist der Spaß ja nicht, was ist denn daran so teuer? Das Material, oder ist es so viel Arbeit? Als ich das vor einem halben Jahr bei einer englischen Bassistin sah und sie nach dem Preis fragte, hat sie in der Größenordnung von 200 Euro geschätzt, was allerdings wiederum etwas sehr billig gewesen wäre...

Viele Grüße
Jan
konstantin Wienstroer Profilseite von , 10.01.2007, 10:45:00
das teure daran ist die arbeit, keine ahnung wieviele stunden meister kress
daran verbracht hat. einzelstück. ist natürlich nichts für einen sperrholzbass.
grüsse konstantin
Co Profilseite von Co, 10.01.2007, 10:06:34
Hallo zusammen,
ich habe auch eine Extension von Daniel Kress, meine ist allerdings ohne Loch in der Schnecke, die Saite wird also durch ein Rohr, das zwischen Extension und Schnecke läuft, geführt. Wunderbar zu spielen. Optisch auch sehr gelungen. Vielen ist es tatsächlich erst beim hören aufgefallen.
Ob für dich eine Extension oder ein Fünfsaiter besser wäre, musst Du selbst entscheiden. Auf einer Extension kann man halt keine virtuosen Kunststücke vorführen; etwas fummelig ist sie schon. Ein Fünfte Saite macht Dir den Zugang zu den vier neuen Tönen nicht schwerer, dafür aber alles andere. Mir kann niemand erzählen, dass sich ein Fünsaiter genauso angenehm spielt, wie ein Viersaiter, geschweige denn so klingt. Ein Bass mit Extension IST ein Viersaiter, klingt so, spielt sich so. Bis auf die vier zusätzlichen Töne eben.
Ob sie klassigtauglich ist? Ja klar. Du musst etwas auf die Strichstelle aufpassen, die liegt deim C dann schon wo anders, als beim E, weil der Sattel ja etwa 20cm  weiter "oben" liegt. Aber einen Schönen Ton aus einer Fünften Saite zu ziehen ist, meiner Meinung nach, alles andere als einfach.
robobass Profilseite von robobass, 20.01.2007, 13:20:54

Hallo Bassist/in

Ich spiele derzeit Kontrabass im Göttinger Sinfonieorchester, spiele aber auch Jazz, Tango, etc. in kleinen Formationen. Ich komme aus New York, wo der Vier-Saiter mit C-Extension typisch ist, und bin diesen natürlich durch die Jahre gewöhnt und habe einen Fünf-Saiter in dieser Zeit nur einmal gesehen. Ich spiele jetzt auf einem Fünf-Saiter Pöllman im Orchester, aber finde, dass mein eigener Vier-Saiter mit C-Extension sich viel mehr vergnüglich zu spielen ist. Seit ich in Deutschland lebe, habe ich ein paar traumhafte Fünf-Saiter gespielt, aber im allgemeinern finde ich, dass diesen Bässe steif, hart, und kalt sind im Vergleich zu einem Vier-Saiter mit gleicher Wert. In der Tat gibt es eine Herausforderung, die tiefsten Noten wie bei Bach oder Shostakowitsch auf der C-Extension zu spielen,  aber mit Capos sind fast alle Passagen zu meistern.

Ich habe meinen Vier-Saiter-Bass aus NYC dem Instrumentenbauer Daniel Kress/Köln im letzten Herbst gezeigt, und er hat schon zwei tolle C-Extensions gebaut. Sehen sie hier:

http://new.photos.yahoo.com/album?c=basscapos&aid=576460762365016811&pid=&wtok=wWLqZErkvQavJMsmEd1xzg--&ts=1169230878&.src=ph

http://new.photos.yahoo.com/album?c=basscapos&aid=576460762346891914&pid=&wtok=cci.cvihvTncQfRMFB4h9Q--&ts=1169230852&.src=ph

Daniel hat meine Capos auf diesen Extensions installiert. Diese kann man bei www.basscapos.com erhalten. Meine Capos wurden in D ebenfalls bei World of Basses (WOB) in Reutlingen installiert. Ich denke, dass ein Vier-Saiter mit C-Extension viele Vorteile hat, die es wert sind, es einmal auszuprobieren.

Danke,
Robobass

Jan-Georg Smaus Profilseite von , 20.01.2007, 13:47:10
Hallo Robobass,

vielen Dank für die Infos und die Fotos, ist ja wirklich verlockend!

Jan
Langisch Profilseite von Langisch, 08.02.2007, 17:27:00

Die Frage 5-Saiter oder 4-Saiter mit Extension ist genau so eine Endlosdiskussion wie die Diskussion über Vor- und Nachteile von französischer und deutscher Bogenhaltung. Beides hat Vor- beides hat Nachteile. Interessant auch immer: Oft sind diejenigen, die das eine gewohnt sind, vom genau anderen begeistert ;-)

zu den Fakten:

Ja, sowohl C-Maschine (Extension) als auch 5-Saiter wurden in Deutschland erfunden. Die Erfindung kam zu einer Zeit, als in deutschen Orchestern der klassische 4-Saiter Standard war, und alle Welt die unvollständige 16'-Oktave bemängelte (man denke doch nur mal an die kompositorischen Not-Oktavierungen bei Schumann, Brahms und frühem Bruckner und Mahler)

Stellen wir mal die Lösungen gegenüber:

C-Maschine: Gibts in drei Ausführungen:

1. nur als frei schwingende C-Saite mit einem einzelnen Hebel zum Fixieren von Kontra-E (fingered Extension)

2. frei schwingende Saite mit manuell fixierbaren Hebeln auf jedem Halbton (chromatic Extension)

3. frei schwingende Saite mit Hebelmechanismus, der auf jedem Halbton den Ton auf der Extension abgreift, und vom Spieler selbst über kleine Hebelchen neben dem Griffbrett gedrückt wird (mechanic chromatic Extension)

Vorteil: Kann ohne großen Aufwand montiert werden, kann auch auf den historischsten italienischen Miesterbaß aufgesetzt werden, ohne diesen sonderlich zu Verändern (üblicherweise muß nur der Obersattel für die E-Saiten-Griffbrettverlängerung gekappt werden, die Bohrung durch die Schnecke kann vorkommen, muß aber nicht. Ferner bleibt der Baß als Viersaiter handlicher, und damit auch für den solistischen Bereich besser einsetzbar, auch in Orchestersoli.

Nachteil: optische Wirkung, mechanische Extensions müssen justiert werden, sonst fängts an zu rappeln, ferner unterliegt der Steg bei eingeschalteter Extension nicht mehr der isometrischen Spannung, wodurch der Klang oft an Substanz einbüßen kann. Außerdem klingen 4-Saiter grundsätzlich obertonreicher, d.h. der Baßton entwickelt nicht diese große Wolke, wie das gerade in deutschen Orchestern gewünscht wird. Gerade deswegen werden in deutschen und europäischen Orchestern fast ausschließlich 5-Saiter gespielt, mit Ausnahme von Rotterdam Philharmonic und Het Residentie in Den Haag, die eher auf Extensions setzen.

5-Saiter:

Altbekannt, sowohl als direkt gebauter 5-Saiter, als auch als nachträglicher Umbau großer 4-Saiter. Gestimmt auf Kontra-C als auch auf Subkontra-H.

Vorteil: Durchgehende 16'-Oktave, Steg in isometrischer Spannung, voluminöser und dunkler Klang

Nachteil: Einige Instrumente sehr schwerfällig zu spielen, oft klobig, Instrumente mit filigranem Klang sind meist nur bei den teureren Varianten zu finden, höhere Anzahl an Saiten kann im Solospiel störend werden, da in höheren Registern oft mehrere Saiten aus Versehen angeschlagen werden können.

Wie siehts nun aus?

Es ist ne grundsätzliche Entscheidung. Ich spiele im Dienst 5-Saiter (Kriner 1886) und habe privat einen Wilfer 1926, der von Knobel hervorragend auf 5-Saiter umgebaut wurde, und bin mit beiden sehr zufrieden. Wenn man beim 5-Saiter ein Instrument erwischt, das einem wirklich gut in den Fingern liegt, dann kann man ihn bedenkenlos für alles einsetzen, auch für Kammermusik.

Wenn man allerdings das Pech hatte, nur von 5-saitigen Diesel-Möhren (qualitativ schlechte 5-Saiter oder vermurkste Umbauten) umgeben zu sein, wird einem die C-Extension als das Nonplusultra erscheinen.

Entscheidend kann man nix sagen. Fakt ist nur: Im deutschen Orchester ist der 5-Saiter und vereinzelt der 4-Saiter Standard, und daran wird sich auch nicht viel ändern.

nagybögö Profilseite von , 30.10.2008, 23:51:06
Das Thema Einbau einer Extension geistert mir schon länger durch den Kopf. Da ich meinen Bass nicht zum Fünfsaiter umbauen kann, er aber eine sehr gute Tiefe hat, ist die Extension eine interessante Alternative.
Braucht es eigentlich eine spezielle Hülle?
Kennt jemand Geigenbauer, die Extensions einbauen? Gibt es auch einen Geigenbauer, der es günstig macht? ...
Co Profilseite von Co, 31.10.2008, 00:18:56

 Ich hab meine Extension von Daniel Kress in Köln machen lassen und bin damit sehr zufrieden. Teuer war sie auch nicht. Ob Du eine neue Hülle brauchst, oder nicht, kommt natürlich darauf an, wie weit die Extension über die Schnecke rausschaut. Das kann man ausrechnen: Die Extension beträgt 1/4 der normalen Mensur.

nagybögö Profilseite von , 31.10.2008, 16:47:51
Was hat's denn gekostet?
Co Profilseite von Co, 02.11.2008, 16:57:19

 Bin nicht mehr ganz sicher, aber ich denke so um die 1200,- waren es. Und das, obwohl es ein bisschen kompliziert war, weil meine Schnecke, einer Bohrung nicht standgehalten hätte.

nagybögö Profilseite von , 02.11.2008, 22:17:33
Danke - hatte gehofft, es sei billiger ...
Bassist14 Profilseite von Bassist14, 03.11.2008, 17:42:24

 soweit ich weiß gibts auch extensions bei denen die schnecke nicht durchbohrt werden muß (was ich für eine barbarei ersten ranges halte), da würde ich mich im ernstfall mal genauer erkundigen.

Langisch Profilseite von Langisch, 03.11.2008, 18:32:28

 Das ist absolut richtig.

Es gibt die Wahlmöglichkeit, durch die Schnecke gerade von oben das Loch zu bohren, in einer Flucht vom oberen Ende der Extension direkt in Richtung des obersten Wirbels im Wirbelkasten, der dann mit der langen Saite belegt wird.

Alternativ gibts Röchrchen oder eine Art Nut, die um die Windung der Schnecke angepaßt werden, so daß die Saite um die Schnecke durchgeführt wird.

Die Lösung mit der Bohrung ist einfacher zu handhaben beim Saitenwechsel, trotzdem tut mir das weh, wenn ich das sehe.

Unter amerikanischen Baßbauer-Spezialisten für Extensions gibts da richtige Religionskriege. Ich würd das dann auch individuell mit dem Baßbauer klären, so tut ihr dem Baß weniger weh

Co Profilseite von Co, 04.11.2008, 12:30:00

 Bei mir war es so. Daniel Kress hat bei mir ein Rohr zwischen Extension und Schnecke verlegt, durch das die Saite läuft. Der Weg den die Saite dabei geht bietet natürlich mehr Wiederstand, als wenn er eine ohrung gemacht hätte; deshald dauert das Stimmen ein kleines bisschen länger, aber die Stimmung hält sich auch ganz normal. Ich habe mal von gehört, die Statik sei bei dieser Methode etwas ungünstiger, als bei der Traditionellen. Obs stimmt weiß ich nicht, ich jedenfalls nichts bemerkt. Wenn mein Bass jetzt anders klingt, dann auf jedenfall besser als vorher.

jlohse Profilseite von jlohse, 08.02.2007, 18:45:46
Linktipp zum Thema Erfindung des 5saiters: http://www.kontrabassblog.de/?p=114
Hen Profilseite von Hen, 31.10.2008, 08:46:10

Ich bin auch kein Fan von 5-Saitern, aber als ich einmal einen Bass mit C-Extension gespielt habe fand ich das auch nicht wirklich berauschend. Seit ich Erfahrung mit der Quinstimmung gemacht habe ich von ihr komplett überzeugt worden da sie klanglich nur Vorteilie bringt und immer noch genau so gut zu spielen ist wie Quartstimmung. Neben den klaglichen Vorteilen des Instrumentes hat es vor allem den Sinn mit den anderen Streichern besser zusammen zu kommen. Ich musste letztens ein kleines Programm in einer Kammerstreichorchester spielen (jede Stimme mit 3, 1 Kontrabass). Ich habe dafür Quintstimmung gespielt und es war einfach überwältigend. Intonation ist kein Problem mehr, man wird richtig mit den anderen Streichern in den Sog eingesogen, es resoniert und alles ist im EInklang. Das bestätigte mir auch der Dirigent und die anderen Streichern. Seitdem spiele ich für Kammermusik nur  noch Quintstimmung! Ich Orchester wäre das auch besser, aber dafür müssten es alle machen und das wird schwer zu erreichen sein.

Ich habe mal einen 5-Saiter gespielt, der was von Pöllmann, mit diesem hat er letztes Jahr (oder vorletztes) den Instrmentepreis gewonnen. Der war einfach nur geil, butterweich zu spielen überhaupt nicht klobig und unhandlich, einfach nur wunderbar. Er hatte zwar eine 112 Mensur (er sagte das halt klangliche Vorteile), kann diese auch mit einer kleineren bauen. Leider ist der Kostenpunkt wie bereits von vielen oben erwähnt das Problem. Der Bass kostet schlappe 22.000 Euro. Da muss ich später schon eine Stelle im Rundfunk bekommen damit ich mir so einen Bass auch zulegen kann ;-)

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 31.10.2008, 13:12:58

 Kann Deiner Ansicht zu Quintstimmung nur zustimmen, es ist erstaunlich wie mein wirklich mittelmaessiger Bass damit klingt. Allerdings gibt es ja schon auch Nachteile, zumindest aus meiner Perspektive (Freie Improvisation /Free Jazz).  Erstmal ist vom Piccicato-Sound her die tiefe C-Saite schon deutlich weniger kraftvoll als eine E-Saite. Dann liegen manche Tonarten ja wirklich schlecht. D.h. man muss echt was tun, um harmonisch flexibel zu werden. Anyway, ich habe den Satz Quintensaiten (Spiros weich) jetzt vielleicht ein knappes Jahr auf dem Bass, und bin jetzt erst seit kurzem wirklich von dem Experiment ueberzeugt (bei vielleicht 4-5 mal pro Woche eine bis zwei Stunden Ueben). Es dauert halt, sich an die 4F Technik und das andere Griffbrettlayout zu gewoehnen.

Waere Dir dankbar fuer Tipps zu zwei Fragen:

1) Kennst du Etuden zum Griffbrett kennenlernen in Quintenstimmung (d.h. mit Fingersaetzen....)? Sowas wie der zweite Band von Jean Marc Rollez (Akkord und Saklenstudien), bloss  in Quintstimmung/ 4 Fingertechnik....

2) Was sind deine Erfahrungen mit Saiten? Finde die Sprios ganz OK ausser der tiefen C Saite, da muss man sowohl piccicato als auch arco sehr reinhauen - ist mir vom Feeling ein bisschen zu unterschiedlich zu den anderen Saiten. Kann natuerlich sein, dass das einfach der Preis dieser Stimmung ist - was meinst du?

Danke

A.

nagybögö Profilseite von , 31.10.2008, 16:47:01
Danke für die Tipps - meine Lieblingsstimmung neben der Quartstimmung ist aber die Terz-Quart-Stimmung der Gambisten ... Zur Quintstimmung will ich hier nicht viel schreiben, das ist für manche ein Glaubenskrieg. Ich habe damit herum experimentiert und bin zu keinem befriedigendem Ergebnis gekommen (Hauptproblem Intonation in der Tiefe). Ich habe zwei gute Bässe, noch ein dritter, da wird es langsam eng in der Wohnung. Ausserdem habe ich nicht das Geld für einen gut klingenden Fünfsaiter. Deshalb bin ich ja auf die Extension gekommen.
Hen Profilseite von Hen, 31.10.2008, 14:54:57

Hey, also...

1) Ich habe nie wirklich Etüden gespielt. Ich hatte nur ganz kurz Quinstimmung drauf (2 Wochen) und habe da einfach mal alle Beethoven-Sinfonien und das Weihnachtsoratorium durchgespielt. Fingersätze habe ich mir selbst ausgedacht bzw. von einem Cellisten mir seine Weihnachtsoratorium-Stimme ausgeliehen und die Fingersätze abgeschrieben. Mir hat das eigentlich gereicht um mich mit Quintstimmung zurecht zu finden. Ich musste aber auch keine freie Improvisation spielen, das ist natürlich was anderes. Vielleicht solltest du dich mal nach einer Cello-Schule erkundigen die das behandelt. Es ist ja die gleiche Stimmung und mit 4FT hast du auch die gleichen Lagen (einfache Lage, enge Lage, weite Lage). Trockene Lehrwerke welche Tonleitern und Skalen aufschreiben zum rauf und runter üben gibt es da bestimmt!

2) Mit Saiten kann ich dir leider nicht wirklich weiterhelfen. Ich habe ja nur 2 Wochen Quintstimmung gespielt und habe mir da einen Satz aus einem alten Original Flexocore Saiten meines ehmaligen Lehreres ausgeholfen (C, G mit Solo F# Saite eins höher, D normal und A ausm Solo-Satz). Das war nicht ideal aber reichte für die eine Mugge und es klang durch die Stimmung immer noch tausendmal besser als der schönste Satz in Quarten. Und bei der Mugge war ziemlich wenig pizz, und Orchesterpizz ist ja auch ganz anders als das in der Jazzband. Mein Favourit an Saiten in Quintstimmung ist der Quintstimmungsatz von Gerold Genssler. Die mit Darmkern sind einfach nur Traumhaft, dazu entwickelt er dir genau die passenden Saiten für deinen Bass wenn du ihm diesen bringst. Wenn du ihn mal fragst dann kann er dir bestimmt einen Satz machen der ordentlich Punch beim pizz hat und sich trotzdem super streichen lässt. Der Mann ist halt einfach genial und kein Vergleich mit der Pirastro Massenproduktion. Das einzige Problem ist halt der Preis. So 500 Euro kosten die halt. Aber wenn man sie mal hat will man nie wieder tauschen.

Grüße
 

Hen Profilseite von Hen, 31.10.2008, 16:59:35

@ nagybögö: Terz-Quart-Stimmung ist auch geil! Einmal habe ich Wiener Stimmung zum Spaß gemacht und ein wenig mit Vanhal gespielt, so einen Spaß wie da hab ich selten gehabt! Einfach geil diese offene Resonanz, wie das alles schwingt!

Klar bringt Quinstimmung auch Schwierigkeiten mit, besonders in der Tiefe ist das schon net ohne, und so eine dicke C-Saite lässt sich weder einfach greifen noch streichen. Mir kommt da halt die 4-FT zugute, ich finde das es damit nich so schwierig beherschbar ist, besonders mit Genssler-Saiten, die sich wie von selbst streichen. Ich würde halt in jedem Fall die Quintstimmung der Quarten bevorzugen. Nur ich glaube nicht das mich ein Orchester so nimmt später mal, deswegen übe ich in Quarten ;-) 

Ich finde aber das es keine Glaubenskriege geben müsste, alle Stimmungen haben Vor und Nachteile und die Abwechslung macht ja am meisten Spaß. Mit den Extensions konnte ich mich bisher aber noch nicht anfreunden, vielleicht habe ich aber einfach noch keine ordentliche gespielt.

Hen Profilseite von Hen, 23.02.2009, 10:05:09

Einen kleinen Nachtrag: Ich habe letztens bei Daniel Kress einen Bass mit C-Extention von ihm gespielt und ich bin beeindruckt. Seine Extention verlangt kein Loch in der Schnecke, die Saite wird einfach durch einen extra freigelassenen SChacht zwischen Extention und SChnecke vorbeigeführt . Klanglich ist diese super, was ich nie gedacht hätte. Sein System war das man 3 "Stopper" hatte. man konnte also leer entweder das E, das D, das C oder das H haben. Die Bespielbarkeit war echt gut und der Klang auch, man merke eigentlich nicht das diese Töne auf einer Extension gespielt wurden. Mich hat das sehr überzeugt, denn das ist allemal besser als ein fetter 5-Saiter. Ich könnte mir jezt durchaus vorstellen sowas später zu spielen und mir so einen weiteren Bass zu sparen!

Legshaker Profilseite von Legshaker, 23.02.2009, 19:43:03

 Mein Senf dazu:

1. Griffbrettverlängerung:      Quatsch

2. 5 Saiten am Bass:              Quatsch

3. Electric Upright Bass:         Quatsch

Warum ein so wunderschönes Instrument so verunstalten? Einfach mal mit den Möglichkeiten zufrieden sein, die man hat. Aber der Mensch ist ja nie zufrieden.

(In meinen Texten bitte nie alles auf die Goldwage legen!!!)

Legshaker Profilseite von Legshaker, 23.02.2009, 19:44:48

 Nachtrag von mir selbst: Goldwaage mit doppel a

...weiß ich auch!

Neuester Beitrag Hen Profilseite von Hen, 23.02.2009, 21:58:09

Antwort ganz einfach: Weil irgendwelche doofen ollen Komponisten das halt verlangen. Kann ich mir halt auch irgendwie net aussuchen, bin ja zufrieden mit dem Kontrabass, aber andere wares es wohl net ne

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