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Bin im Forum bisher nur bedingt fündig geworden, deswegen hier meine Frage, die mich immerwieder beschäfitgt. Ich sehe sehr oft in Zeitschriften und im Netz Fotos von Bässen, bei denen der Steg sehr weit oben zwischen den F-Löchern sitzt. Ich dachte bisher, daß der Steg normalerweise auf Höhe der Kerben (in den F-Löchern) sitzt. Jemand schrieb mal im Forum, daß der Stimmstock dann auch höher sitzt. Könnte mich jemand von meinem Unwissen befreien, und mich aufklären, wie sich das mit dem Thema "Position des Stegs" verhält?
LG, Alex!
Hallo Legshaker,
Du vermutest richtig, der Steg sollte auf der Höhe der inneren Kerben (in den F-Löchern) stehen.
Es gibt sehr seltene Ausnahmen, bei der - aus klanglichen Gründen - diese Position geändert wird. Und es passiert weitaus häufiger, daß der Steg aus Unwissenheit an anderer Stelle - wie von Dir beschrieben - positioniert wird.
Die Stimmstockposition hat großen Einfluß auf den Klang des Instruments und hat erst mal nichts mit der Stegposition zu tun, da diese ja - wie oben beschrieben - definiert ist.
LG Jan
Das sind auch oft Praktiken, die angewendet werden, um die Saitenlage höher zu bekommen....viele nehmen beim Basteln am Steg soviel weg u. merken spätestens im Winter, dass die Saiten zu tief liegen.....dann kann man theoretisch den Steg etwas nach oben schieben...aber nicht weiter als 1cm.....dann geht's langsam an den Klang. Andersrum kann man den Steg auch in'nem gewissen Bereich nach unten schieben, um Saiten ohne Stegfeilerei tiefer zu bekommen. Kann bei einigen wirklich der Fall sein........bei anderen steht er da einfach...lach...weil er immer seit dem Kauf da stand........!
Richtig ist normal zwischen den Stegkerben
Ich habe meinen Steg etwa 8 mm tiefer gestellt, da ich die Mensur verlängern wollte. Muss dann auch der Stimmstock auch 8 mm weiter unten stehen?
Eigentlich müßte der Stock mitverschoben werden, da er nur dann korrekt funktioniert, wenn er die Schwingungen aus dem Steg auch direkt als Longitudinalwelle aufnehmen und weitergeben kann. Andernfalls kriegst Du durch den Versatz noch eine Biegeschwingung in der Decke mit rein, die dann ein alternierendes Moment im Stock und somit wieder zusätzliche (unerwünschte) Schwingungen erzeugt. Wolftöne etc. können dann die Folge sein. Da aber Deckendruck etc. Dinge sind, die das Klangverhalten des Basses extrem beeinflussen, würde ich diese diffizilen Ecken nie ohne Fachmann anfassen. Da kann man sich dran totexperimentieren - und auch dem Baß schaden, wenn z.B. Steg und Stimmtstock nicht mehr aufeinander stehen und dann noch hohe Saitenspannung draufkommt (je höher die Saitenlage, umso höher auch der Druck auf die Decke bei gleicher Saitenspannung).
Gruß
Roman
"... wenn z.B. Steg und Stimmtstock nicht mehr aufeinander stehen..."
-ich vermute mal, Du meinst beieinander.
http://www.polychord.com/deutsch/seiten/streichersaite.html (ganz unten, ist zwar nicht Baß direkt, aber so extrem weicht der nicht vom Grundprinzip ab - meiner zumindest nicht:)
Na klar stehen die gerngfügig versetzt, aber das Kraftdreieck (Durchleitungskegel vom Fuß zur Deckeninneseite) trifft den Stimmstock immer noch. Ob man das nun aufeinander oder nebeneinander nennen mag, will ich mal offen lassen. Wenn er den nun spürbar weiter weg stellt (also weiter weg als die Deckendicke - und so wie er schrieb meint er ja auch cm statt mm), dann schwingt die Decke irgendwann zwischen Stockauflage und Stegfuß unkontrolliert. Was dann nach hinten auf den Boden übertragen wird ist nicht mehr das, was vorn reinkommt sondern eine ganz andersartige Schwingungsform. Und die z.B. ergibt dann Wölfe als hörbare Nebenschwingungen.
Gruß
Roman
So sollte es aussehen. Und nun kann man den Stimmstock solange ein paar Millimeter verschieben, bis man mit dem Klangergebnis zufrieden ist.
LG Jan
(Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber Ausnahmen gibt´s immer wenn es um KB geht.)
Das obige Bild habe ich eben von der Seite:
http://shop5.mailordercentral.com/lemurmusic/ ... an-Bromberg/productinfo/BA255/
kopiert, ich hoffe, das ist in Ordnung. Wenn nicht, bitte das Bild löschen.
Äm.
Mich würde interessieren welche Funktion die Position und Form der F-Löcher haben. Soll ich dazu mal eine Thread aufmachen oder gibt es da eine einfache Erklärung ?
Grüße Joe.
Hey Joe
Betrachte den Bass (oder Geige, Bratsche, Cello) als einen Lautsprecher. Die Schwingungen der Saiten überträgt der Steg auf die Decke. Diese ist aus Weichholz (z.B. Fichte) und daher leicht in Schwingung zu versetzen. Das ist die Membrane des Lautsprechers. Über den Stimmstock ist die Decke mit dem Boden verbunden. Der ist aus Hartholz (z.B. Ahorn) und daher steif. So wird die Decke einerseits gestützt, andrerseits werden die Schwingungen vom Boden wieder auf die Membrane zurück geworfen und damit verstärkt. Die F-Löcher in der Decke verhelfen der Membrane zu einer freien Schwingung. Die weitläufige Meinung, der Klang käme dort raus, halte ich für falsch. Ursprünglich waren die Löcher in C-Form. Dynastien von Geigenbauern hatten das zum F ummodeliert. Ist schon erstaunlich, dass seit Stradivaris und Amatis Zeiten dies Konzept und Design unübertroffen scheint.
Dies nur ein kurzer Abriss aus meiner Sicht und wahrscheinlich nichts Neues für dich. Ein eigener Fred bringt vielleicht mehr an den Tag.Danke !
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