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Hallo zusammen , ich hätte eine Frage an die Praktiker hier im Forum .Mein Bass , der schon etwas älter ist , zeigt eine Wölbung im Griffbrett auf , und zwar biegt sich dieses am Stegende ca. 1cm Richtung Saiten , so dass diese fast schon aufliegen . Gibt es eine Möglichkeite das Holz ohne grössere Mittel wieder zurückzubiegen ? Holz biegt man in der Industrie ja gerne mit Wärme , könnte man sich da mit einem Bügeleisen oder ähnlichem behelfen ? Der Bass ist nicht besonders wertvoll und eine teure Reparatur würde wohl eher ausscheiden , deshalb würde ich die Sache gerne selbst beheben . Danke für evtl. Tipps !
Hallo Bassphalt,
so, wie Du es beschreibst, könnte es sich um eine zu groß ausgefallene Hohlkehle handeln.
Sei doch so gut und poste hier mal ein Foto. Dann können wir besser verstehen, um was es eigentlich geht (bitte auch mit Steg und Stegposition!).
Generell kann ich Dir aber schon mal sagen, daß Du ein Kontrabass-Griffbrett nicht mit Wärme biegen kannst, sondern in die gewünschte Form schleifen mußt (mit Ziehklingen und Schleifpapier).
LG Jan
Hallo Ceperito, vielen Dank für Dein Interesse !Leider kann ich kein Bild einstellen , da der Bass im Moment ausser Reichweite ist . Das mit der Hohlkehle stimmt schon , aber wenn man von unten den Hals anvisiert sieht man deutlich dass der Hals etwas verbogen ist . Der freistehende hintere Teil zeigt etwas nach oben Richtung Saiten , so dass , wenn man am imaginären ca 24:Bund die Saite auf das Griffbrett drückt in der Mitte ca. 2 cm Platz sind . Das wäre für eine Hohlkehle schon etwas viel , wie Du auch schon vermutest . Das Griffbrett ist ja nicht so steif und man kann es mit der Hand etwas nach unten drücken , wenn es da so bliebe wäre alles ok .
Ich weiß nicht, aus welchem Holz Dein Griffbrett besteht.
Ich weiß aber, daß es vergebene Liebesmüh ist, schon ein verbogenes Kiefernbrettende zurückzubiegen - oder eine verbogene Tür wieder zu richten. Mein Trick in solchen Fällen (ich restauriere von Zeit zu Zeit hobbymäßig alte Möbel): erstens das Holz schwächen (eine Anzahl von Sägeschnitten senkrecht zur Biegeachse einbringen), und zweitens, ihm auf der Rückseite ein Korsett zu verpassen, das ist meist ein kleines L- oder U-Profil aus Stahl, oder ein Flacheisen, das sich in einem Sägeschnitt versteckt.
Ich schreibe das nicht, damit Du Ähnliches versuchst, sondern Du zum Baßbauer gehst.
Übrigens: zum Biegen von Holz gehört meines Wissens Wärme plus Feuchtigkeit, und Du bräuchtest außerdem eine Vorrichtung, um die Biegekraft definiert aufzubringen (und vom Rest des Instruments muß Feuchtigkeit und Wärme abgehalten werden). Das Griffbrett muß also ohnehin abgenommen und wieder aufgebracht werden.Und wenn das eh gemacht werden muß, dann ist ein verhätnismäßig wenig Aufwand, auch noch ein neues Griffbrett zu spendieren und abrichten zu lassen.
Gruß, Uwe
P.S. Ich weiß zwar noch einen fiesen Trick, aber dafür ist jeder Baß zu schade.
Hallo, ich hatte das Problem schon bei mehreren Bässen. Das Griffbrett zurückzubiegen ist ein Ding der Unmölichkeit. Das Holz ist dann einfach verzogen. Öfters verzieht sich auch der Hals und das Griffbrett biegt sich dann mit. Es gibt verschiedene Gründe, oft ist das Holz nicht so gut ausgewählt worden, hat nicht lange genug gelagert und bei der Weitertrocknung verzog es sich dann. Holz kann nach dem Fällen entgegen der Faser um 20 % schrumpfen. mit der Faser um 2-4%. Wenn der Baum nicht gerade wuchs, ergeben sich ungerade Biegungen. Dem kann man nur entgehen, wenn das Holz vor der Bearbeitung ein paar Jahre trocknet. In der Fabrikfertigung geschied das trocknen in großen Trocknungsöfen, oft ergeben sich da ungenauigkeiten die dann Verzug im Ergebnis haben.
Lange Rede, kurzer Sinn: Oft sind die Verbiegungen so hoch, dass Schleifen und Abziehen mit der Abziehklinge nicht reicht, es muß ein Hobel her. Mit einem gut eingestellten Putz-Präzisionshobel ist das bei Ebenholz oder anderem Hartholz kein Problem. Bei billigen Bässen hat man öfters das Problem, das es kein Ebenholz, sonder eirgendein lackiertes Holz ist, dann muß man nach dem Hobeln mit schwarzer Beize ran. Sie dann aber ok aus. Habe das, wie gesagt, das schon bei meheren Bässe getan - mal eine Schreinerlehre gemacht, irgendein Nutzen muß das doch haben-Nach dem Hobeln schleifen. Erst mit 100-120 er Papier und höher gehen bis 300-400 er Papier. Wenn man noch Beizen muß -dann.
Wenn das zu schwer ist: Zum Geigenbauer bringen. Aber die tuen das nicht so gerne, das aushobeln. Lieber erhöhen die das Griffbrett und dann hast Du eine irre hohe Saitenlage. Dann direkt zum Schreiner. Langes gerades Lineal mitnehmen und den genauen Abhub definieren, die sind in so was kompetent und denen macht so was riesen Spaß-ist mal was anderes als Möbel bauen-und die nehmen nicht viel.
Hallo Basspischler , interessanter Vorschlag . Besteht aber da nicht die Gefahr dass das Holz sich weiter aufbiegt , irgendwann ist ja das Griffbrett nur noch 2 mm dick Wie kann man mit dem Hobel erreichen dass die Rundung erhalten bleibt ? In der Mitte des Griffbretts wo die Biegung losgeht muss man ja auch weniger als am Ende abnehmen , stelle ich mir nicht so einfach vor , ist da Schleifen nicht einfacher ?
"stelle ich mir nicht so einfach vor" – genau. Man braucht schon ein paar Griffbretter, bis man das wirklich so hinbekommt, wie's sein sollte. Aber wenn an dem Griffbrett ohnenhin nichts zu retten ist, ist's vielleicht ein gutes Probestück.
" ist da Schleifen nicht einfacher ?" – vielleicht, aber da bist du schon ’ne Weile am schleifen … der Hobel ist effizienter. Das Schwierige ist, wie Du richtig vermutest, trotz der Wölbung in Querrichtung und der Hohlkehle in Längsrichtung keine Berge und Täler in Griffbrett zu bekommen.
Hallo, Ich muß Jonas in Bezug auf Hohlkehlen recht geben, da sollte man nur absolute Fachleute dran lassen. Aber hier geht es nur um verzogene Enden, so war es bisher bei meinen Problembässen. Da reicht es am Ende ca 10cm etwas weg zu nehmen. Das tangiert die Hohlkehle gar nicht. Aber man sollte beim hobeln nur einen scharfen Putzhobel benützen, und hobeln können, da Ebenholz doch extrem hart ist. Mit schlechtem Werkzeug sind da schnell ein paar Riefen drin. Schleifen ist da nicht so eine gute Option, da es doch sehr lange dauern kann, bis da was runter kommt. Schleifmaschine wird auf dem Bass dröhnen, habe ich noch nicht ausprobiert.
Nochmal: Die Hohlkehle wird nicht tangiert. Ich habe mit dieser Operation immer guten Erfolg gehabt. Als Option wäre anzuraten mal ein neues Griffbrett dafür vom Geigenbauer machen zu lassen. Aber der Kosten -Nutzen Faktor ist da zu beachten. Ich weiß den Preis den ein normaler Bassbauer dafür nimmt nicht, Rohlinge sind für ca 100 Euronen zu bekommen. Die Arbeitszeit? Denke unter 400-500 kommst du da nicht weg.
Grüße Jürgen
Sorry, wenn ich da widerspreche: wenn Bassphalt, und der Schreiner keine konkrete Vorstellung davon haben, wie die Hohlkehle des GB auszusehen hat, kann das Ergebnis nur Glückssache sein. Selbst wenn der Schreiner das handwerklich hinbekäme.
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