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Ah ja, jetzt wo du´s sagst...Tja, wer lesen kann ist klar im Vorteil ;-) Danke.
Tja, es wurde ja schon der italienische Kontrabassist Nicola Moneta erwähnt, welcher sich 1997 einen Oktobaß nachbauen ließ. Hier gibts jetzt eine eigene interessante Seite, leider auf Italienisch, aber man kann vieles auch so verstehen, wenn man die Sprache nicht sprechen sollte:
Auf der Seite wird auch auf diverse Konzerte und auf das mögliche (verwegene) Repertoire verwiesen. Frage in die Runde: Hat einer das Ding schon mal gehört? Auch CDs soll es schon geben, wenn einer darüber was weiß, wär das klasse.
Noch etwas zum Klang: Ein Sub-Contra-C als tiefsten Ton kann ich mir sehr gut klanglich vorstellen, da dies ja auch der tiefste Ton des 32'-Registers einer großen Orgel ist. Das klingt dann Solo zwar wie ein Helikopter aus dem Vietnamkrieg, aber im gesamten Akkord ist das eine immense Wirkung. Und mit einem normalen 5-Saiter kann man ja auch durch das Unterquart-Spiel ein Sub-Kontra-E klanglich imitieren.
Hallo Jörn,
das, was der Herr Moneta da spielt, ist ein sechssaitiger Violone. Es handelt sich also um eins der vielen Barockbaß-Varianten, die größtenteils direkt aus der Gambenfamilie hergeleitet waren. Genaueres zum Violone findet man bei Planyavsky oder auf Jerry Fuller's Seite www.earlybass.com. Fast alle Violonen haben übrigens auch Bünde, die verschiebbar sind, so auch auf dem besagten Foto.
Heutzutage gibts eigentlich drei Möglichkeiten für barockes Baßspiel in der 16'-Lage:
1. Sechssaitiger Violone. Gestimmt wie Baßgambe, dur eine Oktave tiefer (D1 - G1 - C - E - A - d)
2. 5-saitiger Violone. Früher auf C1 - F1 - A1 - D - G gestimmt, oder aber häufiger wie der moderne 5-Saiter, nur halt mit Darmsaiten und Bünden. Das bevorzuge ich selber auch *grins*
4. 4-saitiger Barockbaß, entweder in Quintstimmung C1 - G1 - D - A, oder aber wie der normale 4-Saiter mit Scordatur auf der untersten Saite.
Aber ich glaub, dafür sollte man dann nen eigene Thread aufmachen, denn dann gäbe es noch 8'-Violonen, Bassettos und so weiter.
1. Ist bekannt als großer 6-Saitiger Violone in Quart-Terz-Stimmung. Spielt im 16-Fuß, also eine Oktave tiefer als notiert wie der Kontrabass.
1b wäre der G-Violone als fünf oder sechsseitiger Terz-Quart-gestimmtes Instrument, der jedoch in überwiegendem Maße im 8-Fuß, also wie notiert (wie ein Violoncello), spielt. Dieses Instrument hat häufig Generalbass gespielt und wird heutzutage in der Regel durch das Violoncello ersetzt.
2b ist der E1-A1-D-G-c gestimmte Violone, der bereits im 16. Jh. bei Michael Praetorius erwähnt wird. Die auf C1 beginnende Version ist mir unbekannt, aber das heißt ja nicht, das es diese Stimmung nicht gegeben hat. Ansonsten variierte der Stimmton damals frequenzmäßigja stark, so dass das im Zweifelsfall eine Frage der Perspektive ist.
Damals wurde aber alles mögliche gebaut und gestimmt und kombiniert (auch was Bögen und deren Haltung angeht). Da wird es fast alles gegeben haben inkl. Quintstimmung, Quintstimmung-Quartstimmung etc., erlaubt war was gefällt und funktioniert.
Das nur als Kommentar, der hier, wie schon angedeutet, eher nicht hingehört, aber die den vorhandenen Beitrag ergänzt und relativiert.
...und hier ist er nochmal:
http://www.youtube.com/watch?v=2WVT321LSUc&feature=related
das kommt schon hin mit dem "subcontra c", oder? die grösse des bogens ist auch beeindruckend... muss ein vermögen gekostet haben, das ganze setup. was für saiten man da wohl benötigt?
Hier zu Deiner weiteren Information:
http://www.aquilacorde.com/en/researches/projects/octobass.html
Gruß & schönen Tag, Pollux
Vielen Dank!
Wow, eine 8 Millimeter Saite.. Respekt. Wirklich eine Superlativ Instrument, die Siten kosten wahrscheinlich schon soviel wie ein normaler 4/4 Bass... der Klang - naja, im Orchester kann man sich das vorstellen, aber im Duett mit Violine ist es schon ein wenig brutal. Dennoch hochinteressant!
*gg*
das teil wird sicher (genau wie ne Ampeg SVT-anlage) den namen "roadiefreund" haben(*) bei meiner suche gestern nacht habe ich gelesen, das so ca. 10 leute den transport bewerkstelligen müssen! das ist sowas in der art wie die "wunderwaffe" schwerer gustav^^
vermutlich wird für die herstellung der saiten ne ganze schafherde gebraucht, haha ...
8mm saiten *hüstel* ... wann traut sich endlich einer das ding zu slappen, hihi... so ein teil sollte gleich nen motor eingebaut haben, dann gilt das in deutschland als "selbstfahrende arbeitsmaschine" (oder wie das heisst)
saludos,
gerdi
(*) hab so ne anlage mal 4 etagen hochschleppen "dürfen" da die box nich in den fahrstuhl gepasst hatte ... es waren genau 111 stufen *kotz*
Bin grade über diesen Link gestolpert und dachte mir, ich poste ihn hier in diesen Fred:
http://www.hornoxe.com/sehr-grosse-geige/#comment-111119
Gruß,
Pablo
Faszinierend sind nicht nur die beiden Notenhalter am Bogen, sondern auch die Kinnstütze. Das ist endlich der Beweis, daß es den Golem wirklich gegeben hat. Da dieser ja nicht sprechen konnte, mußte er sich musikalisch artikulieren.
Hmmm...
Was ist das denn? Also, ein Oktobaß ist es jedenfalls nicht! Kein 3-Saiter, keine hängenden Schultern, keine Griffmechanik. Also ist es doch "nur" ein großes Cello, ob Quart- oder Quintstimmung kann ich nicht beurteilen. Die Musikalität und Virtuosität der Darbietung hat mich nicht so ganz überzeugt...
Faszinierender finde ich den Bogen: Was müssen damit für Legatos auf einem richtigen Baß möglich sein! Und es stellt sich mir nebenbei die Frage: Wo gibt es so große Pferde, die die Haare für den Bezug liefern?!
Grüße
Thomas
http://www.youtube.com/watch?v=FP1QqtGe8ts
Danke Claas. Der selbe Link nochmal klickbar:
http://www.youtube.com/watch?v=FP1QqtGe8ts
Bei 2:50 klingt das Ding tatsächlich wie ein Hubschrauber.
Und Quintstimmung hat es auch noch, das Ding.
Hi Uwe!
Nicht nur... Stimmung ist C G C, also eine Quint-Quartstimmung.
Mit Mikrofon und Lautsprecher wird aus dem samtig-weichen Klang eines Oktobasses meist ein hubschrauberartiges Brummen oder Knattern.
Zwar ist eine originalgetreue Wiedergabe wohl nicht unmöglich, aber gefühlt 95% der Soundanlagen sind dafür einfach ungeeignet.
Ein 32' - Register einer großen Orgel eignet sich gut um die Schwierigkeiten in dieser Tonlage verstehen zu lernen.
Eine Pfeife von ca.7m Länge und 30 cm Durchmesser klingt zwar meist entschieden lauter als ein Oktobass, jedoch nicht annähernd so schön.
Ein Kontra C eines Kontrabasses auf Subkontra E herab gestimmt klingt zwar meist schon recht gut, ist aber wesentlich leiser. (Stimmung nach Gehör zum kontra E, ein Stimmgerät lehnt so einen Ton oft schon ab oder zeigt einen der Obertöne an.)
Um jetzt noch mal wieder einen seriösen Beitrag zu schreiben und ebenso den 20 Jahre alten Thread mal hervorzuholen und die Entwicklung zu zeigen:
Seit kurzem gibt es drei Oktobaß-Nachbauten, die intensiv bei entsprechender Literatur genutzt werden, und zwar im Orchestre symphonique de Montréal, Kanada:
https://www.osm.ca/en/octobass/
Mich würde mal interessieren, wie eine Stellenbeschreibung bei denen dann aussieht:
"Zu besetzen: Kontrabaß tutti, Extremsportler bevorzugt, mit Verpflichtung zu 5-Saiter, Extension und Oktobaß (stehend, nur mit Nachweis von Höhen- und Bergsteigererfahrung..."
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