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Tag zusammen!
Warum dieser Test in diesem Forum? Ich wollte schon seit einiger Zeit mal einen Akustikbass als preisgünstiges, leichtes und leicht transportables alternatives akustisches Bass-Instrument ausprobieren, insbesondere auch zum Jazz-Spielen. Dafür hätte ich mir einen Test eines solchen Instruments aus Jazz-Musiker-Perspektive gewünscht. Sowas gab es aber nicht. Jetzt hab ich mir so einen Bass einfach mal bestellt und schreibe den Test dazu selbst :-)
Das Instrument
Es handelt sich um diesen Bass eines großen Musikhauses. Mit einem Preis vergleichbar mit einem Satz Kontrabasssaiten ein echtes Schnäppchen. Das Instrument kam drei Tage nach Bestellung unbeschädigt in einem großen (aber flachen) Karton bei mir an. Die Verarbeitung des Instruments ist ordentlich. Klar ist auch: Bei dem Preis darf man keine Wunder erwarten. Die Mechaniken sind nicht die allerbesten (funktionieren aber) und für Fretless-E-Basser dürften auch die Bund-Punkte irritierend sein, da sie nicht an der Stelle des Bundes sitzen, sondern etwas verschoben (eben da, wo sie bei bundierten Instrumenten sitzen würden). Keine Ahnung, ob das vielleicht sogar so üblich ist. Ich beachte die Punkte eigentlich kaum beim Spielen (und ansonsten kann man sich ja merken, dass man etwas weiter als der Punkt rutschen muss). Weiterhin ist zu erwähnen, dass das Intrument nur einen Gurtpin am unteren Ende des Korpus hat. Man kann es zwar bequem im Sitzen spielen. Will man aber stehen, muss man wohl noch einen weiteren Pin anschrauben. Mit einem testweise am Kopf befestigten Gurt bin ich nicht gut zurechtgekommen, da dann der Hals waagrecht hängt -- ich bevorzuge eine steilere Halshaltung beim Stehen. Weitere technische Daten s. Th.....-Webseite (z.B. integrierter Tonabnehmer mit 4-Band-EQ...)
Ich empfinde die Instrumenteneinstellung übrigens als sehr brauchbar. Saitenlage und Halskrümmung sind ok. Einzig die Kerben im Obersattel (vor allem E- und A-Saite) werde ich vielleicht noch etwas tiefer feilen.
Die Saiten
Der Bass wird mit roundwound-Saiten ausgeliefert. Für mich sehen sie aus wie gewöhnliche E-Bass-Saiten. Ich bin kein E-Bass-Saiten-Experte, aber da ich vom Kontrabass her ein flatwound-Spielgefühl gewohnt bin und mich auch die starken Saitengeräusche beim Lagenwechsel bei roundwounds nerven, hab ich mir gleich einen Satz Thomastik jazz flatwound strings (eigentlich für Fretless-E-Bässe) mitbestellt und aufgezogen. Damit gefällt mir der Klang viel besser. Wahrscheinlich klingen andere flatwounds ähnlich. Da E-Bass-Saiten ja (vergleichsweise) billig sind, kann ich da auch noch ein bisschen experimentieren.
Der Sound
Unter diesem Link habe ich ein paar Sound-Demos aufgenommen. Man muss sich mit "geba" und "online" einloggen. Die Aufnahmen habe ich mit einem direkt an einer Roland-USB-Soundkarte angeschlossenem Rode-NT3-Mikro gemacht. Bei den Tracks ist die Bassspur im Panorama komplett links und ein Playalong rechts (bei fast allen Tracks), damit man beurteilen kann, wie sich der Sound mit anderen akustischen Instrumenten mischt. Dreht man den Balance-Regler ganz nach links, hört man nur den Bass. Das viele Geklapper liegt an meiner noch nicht ganz so gut angepassten Technik -- ist mittlerweile besser. Kommentare zu den Tracks:
ballade [mic].mp3 Hier habe ich ein Thema und kurzes Solo in relativ hoher Lage gespielt.
blues [amp].mp3 So klingt der Bass über den Tonabnehmer und meinen Acoustic Image Contra Amp. Die Tonregelung beim Amp ist neutral, beim EQ des Basses ist zunächst "Bass" und "Presence" auf Mitte und "middle" und "treble" komplett raus, dann habe ich "middle" auf mittlere Position geregelt. Die "Treble" sorgen sound-mäßig eher für "trouble" (um Charlie Haden zu zitieren).
bossa [mic].mp3 eine Bossa-Begleitung.
bossa [mic] EQed.mp3 dasselbe Stück nocheinmal mit EQ-Bearbeitung (Höhen gesenkt, Frequenzen um 350Hz etwas angehoben). Beim besagten Rode-Mikro sind die Höhen sehr präsent -- bei der Bassabnahme vielleicht nicht immer gewünscht...
uptempo [mic].mp3 Ja, mein Geeiere braucht Ihr nicht zu kommentieren ;-) Es ging mir hier eher darum zu sehen, wie das Spielgefühl und der Sound bei schnellen Nummern ist. Auf (bundierten) E-Bässen fühle ich mich da meist sehr unwohl -- auf diesem Bass ist es viel angenehmer. Das Klappern ist -- wie gesagt -- mittlerweile nicht mehr so schlimm.
Mein Fazit
Zunächst sollte ich vielleicht betonen, dass ein Akustikbass (im Prinzip eine große Westerngitarre mit vier Saiten) niemals wie ein Kontrabass klingt. Das mag E-Bassisten vielleicht subjektiv so erscheinen, was entsprechende Behauptungen in vielen anderen Foren rechtfertigt, aber zum Kontrabass fehlt eben einfach eine ganze Menge Holz. Ein Kontrabass klingt lauter und hat wesentlich mehr "Bumms". Daher ist das Instrument auf jeden Fall keine Alternative zum KB.
Warum mir das Instrument trotzdem Spaß macht: Zu E-Bässen konnte ich bisher irgendwie nie eine richtige "Beziehung" aufbauen -- zu kalt und passiv ist mir da das Spielgefühl. Mit einem Akustikbass hat man ein Instrument, das wirklich klingt, auch unverstärkt. Der Sound ist auf seine eigene Art reizvoll, wie ich finde, über Pickup vielleicht nicht so gut wie akustisch. Vor allem ermöglicht einem die Größe des Instrumentes aber Dinge zu tun, die mit Kontrabass viel umständlicher sind: Man kann mit dem Fahrrad zur Probe fahren, mit Bus und Bahn reisen, im Sitzen spielen (ich klimpere auch gerne mal beim Fernsehen vor mich hin und probier ein paar Bassläufe aus oder mach Fingerübungen), am Lagerfeuer Country Roads begleiten ;-), den Bass mal ohne mulmiges Gefühl unbeaufsichtigt stehen lassen...
Für mich ist das Preis-/Leistungsverhältnis top. Einzig ein Live-Einsatz-Test fehlt mir noch, bevor ich mich endgültig dazu entscheide, ihn zu behalten.
Viele Grüße,
Johannes
P.S.: Das ist ein rein subjektiver Test von mir persönlich. Ich bekomme von Th..... kein Geld dafür und weiß auch nicht, ob ich abschließend empfehlen würde, sich den Bass zu kaufen. Ich denke, das muss jeder selbst entscheiden.
P.P.S.: Natürlich hätte ich noch viel lieber gerne den Eminence RN. Die Investition lohnt sich für mich aber wohl nicht. Vielleicht mag ja jemand tauschen? :-)
Danke fuer den Test, stimme zu dass es sound maessig passabel ist (bzw sogar gut).
"Beziehung zum Instrument " : E-Bass war mein erstes Instrument, von daher habe ich schon eine Beziehung - was mir persoenlich nicht gefaellt ist der typische Fretless "Mwahh" sound. Finde das haelt sich hier in Grenzen, nicht weil es nicht da waere, sondern weil das "Attack" schon anders ist ("akustischer") als bei fretless E-Bass.
Einziges problem bei EUB/E-Bass/Gitarrenbass als KB-Ersatz: Sind halt alles Instrumente mit einer eigenen Identitaet, und unterscheiden sich spieltechnisch vom KB, wobei E-Bass wiederum seine eigene Tradition hat, die ich persoenlich auch ganz interessant finde.
Also entsprechend muss man da genauso investieren wie bei KB, um ein eigenes Verhaeltnis zum Instrument, Vokabular usw. zu erreichen.
Hallo DrJohn,
ich denke, die akustischen fretless Bässe werden immer unterschätzt. Ich meine damit gar nicht den Einsatz in einer Akkustikgruppe - dort gehen sie nach meinen Erfahrungen meistens unter- sondern verstärkt im Bandkontext bei Stücken, bei denen der E-fretless zu sehr nach E-Bass klingt und der KB zu bombastisch oder einfach nicht zum Stil passt. Das Auge hört ja schließlich auch mit.
Ich war vor längerer Zeit bei Session in Walldorf und habe aus Spass mal ein paar Akkustikbässe ausprobiert. Dabei war auch ein Michael Kelly Dragonfly als 5-saiter fretless. Eine Hammeroptik und ein Hammerklang, der zwischen E und KB liegt, und den man selbst mit einem guten EQ auf E- oder Kontrabass nicht zu kopieren ist. Natürlich wird der Akkustik nie einen der anderen Beiden ersetzen oder verdrängen können, aber er ist allemal eine Alternative. Die Gittarreros suchen ja auch ständig nach neuem Sound.
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Spass mit dem Teil.
Gruß Jürgen
Ciao DrJohn
Als passionierten Couch-Potato hat mich dein Testbericht voll erwischt. Bisweilen pflegte ich eine Klassik-Gitarre oder einen E-Bass vor dem TV zu bearbeiten, doch die langen Winterabende schreien nach etwas Neuem, und da geht mir der bundlose Akustikbass nicht mehr aus dem Sinn.
Die Sound-Files sind beeindruckend. Vor allem der unverstärkte Bass klingt echt schön, was vielleicht auch an den neuen Saiten liegen mag. Hauptsächlich liegt es natürlich daran, dass du verdammt gut spielst. Doch führt mich das zur Frage, ob jemand schon mal Darm- oder Synthetiksaiten auf so ein Instrument gespannt hat. Klangmässig stelle ich mir damit noch etwas mehr Wärme vor. Und da ich annehme, der Tonabnehmer ist ein Piezo, würde das auch die Verstärkung nicht weiter stören.
Hi Dusan,
erstmal danke für die Blumen :-)
Zum Thema Saiten: Mir gefallen eigentlich Saiten mit ausgeprägtem Oberton-Spektrum ganz gut. Hab ja jetzt die THOMASTIK JF344 drauf. Vor allem die E- und A-Saite klingen auf dem Bass echt gut und haben auch innerhalb der letzten Woche, in der ich viel auf dem Bass gespielt habe, nicht an Prägnanz verloren. Die G- und D-Saite gefallen mir mittlerweile nicht mehr so gut. Insbesondere die D-Saite klingt dumpf.
Duchaus interessant fände ich es, mal solche mit Nylon-Tape umwickelten Stahlkern-Saiten zu testen, wie z.B. (Produktbezeichnungen von Th.mann) die ROTOSOUND RS88LD BLACK NYLON, LA BELLA BLACK NYLON 760N, FENDER 9120, PYRAMID BLACK TAPE NYLON SET 648/1 (was ist bitte Nylonflach"draht"?) oder Galli Black Nylon (s. http://www.tonetoys.com/de/fuer_den_Bass.html). Das ist ja dann das gleiche Prinzip wie bei den Presto-KB-Saiten. Noch interessanter fände ich ja Nylon-Saiten mit Stahl-Umwicklung, so eine Art Obligato für den Akustik-Bass. Sowas hab ich aber nicht gefunden. Liegt wahrscheinlich daran, dass solche Saiten mit magnetischen Tonabnehmern nicht funktionieren und deshalb von E-Bassisten nicht gekauft werden. (Kann man auch Kontrabasssaiten für 1/2-Bässe aufziehen?)
Generell habe ich aber die Befürchtung, dass mir Nylon-Saiten zu dumpf klingen. Ist sicher Geschmacksache - ich mag auch lieber Stahlsaiten als Darmsaiten auf dem KB, oder zumindest Hybrid-Saiten...
Sag mir bescheid, wenn Du Dir den Bass bestellt hast und die Nylonsaiten getestet hast ;-) Meine nächste Anschaffung war erstmal ein Gigbag. ein Gurtpin und ein Gurt für den Bass (ist noch unterwegs). Ich werde ihn "anbohren" und einen zweiten Gurtpin festschrauben, damit ich auch im Stehen spielen kann...
Schöne Grüße,
Johannes
Nachtrag: Ich habe gerade eben nochmal google bemüht und dabei folgende Saiten gefunden: Thomastik Acousticore AB344: "Acousticores are made of a proprietary phosphor-bronze alloy, wound around a pure nylon silk core." (http://www.uptonbass.com/Thomastik-Infeld-Acousticore-AB344/) Mit den Stärken .041, .053, .068, .086 scheinen sie mir aber recht dünn zu sein. Außerdem habe ich keinen deutschen Händler gefunden.
Also ich besitze 2 bundierte Akustik-Bässe von IBANEZ. Einen AEB-20 mit den bereits genannten Thomastik-Flats und einen AEB-10E mit Pyramid Black Tape Nylons.
Die Pyramid-Saiten geben dem Instrument einen völlig eigenen Charakter, den ich schon in Richtung KB einordnen würde. Auch das Spielgefühl ist auf Grund der Oberflächenbeschaffenheit der Saiten völlig anders als mit "normalen" Flats. Nach kurzer Eingewöhnung macht es aber riesig Spaß und ich persönlich finde den Sound wirklich gut.
Kannst Du vielleicht mal ein paar Takte aufnehmen und im Forum hochladen? Besonders interessant wäre natürlich der Vergleich der beiden Bässe mit den verschiedenen Saiten...
Kann das mal versuchen. Eventuell habe ich sogar noch was. Aber die Qualität wird sicher nicht besonders gut sein, da ich keine vernüftige Möglichkeit habe um Aufnahmen zu machen.
Wie lädt man hier was hoch? Kriege das nicht auf die Reihe.
Auf die Büroklammer im Editor klicken und dann "neue Datei hochladen".
Habe es gerade selbst ausprobiert, aber bei mir stimmt da was nicht, denn das sich öffnende Fenster ist winzig klein.
Falls es so nicht klappt, kannst Du auch www.zshare.net benutzen, dort die Dateien hochladen und die Links hier posten.
Genau das Problem mit dem kleinen Fenster hatte ich gestern auch.
Versuche heute Abend mal die Files über zshare.net hochzuladen.
Ansonsten schick mir eine Nachricht mit Deiner Emailadresse und ich schicke sie direkt.
Die MP3s sind jeweils ca. 1,5MB groß...sollte also gehen.
Bei mir war das sich öffnene Fenster ebenfalls winzig klein und ließ sich nicht größer machen.
Ich dachte erst, es liegt an meinem Betriebssystem (Linux) aber ich scheine ja nicht der einzige zu sein, bei dem das so ist.
LG Jan
Danke für den Hinweis. Das Fenster sollte nun wieder eine normale Größe haben. Falls nicht, bitte mich noch mal direkt anschreiben.
Mark
Das Fenster ist jetzt groß. Danke für die schnelle Reaktion!!!
Na dann...schaun wir mal ob´s geht.
Bitte achte nicht auf Spielfehler...habe das gestern auf die Schnelle gemacht.
Ich denke die Dateinamen sind selbsterklärend. Flat bedeutet EQ stand komplett auf neutral
Hej sonic69, danke für die Mühe. Man hört wirklich deutlich den Unterschied. Die Pyramid-Saiten sind im Ausklang-Verhalten (schneller Ausklang) und auch durch den dumpferen Ton einem KB wirklich ähnlicher. Hast Du die Aufnahmen jetzt über den Tonabnehmer gemacht? Oder nur akustisch per Mikro? Auf welchen EQ bezieht sich das flat? Auf den vom Tonabnehmer? Klingen beide fett, deine Bässe.
Johannes
Die Aufnahmen sind nur mit den PU´s aus den Akustik-Bässen direkt in ein Mischpult gespielt und von da in die Standardsoundkarte meines Laptops.
Sämtliche EQ (an den Instrumenten und am Pult) sind flat eingestellt.
Habe nur den Signalpegel nachgeregelt, da der AEB-20 durch den "dünneren" Body etwas leiser ist als der AEB-10 mit dem Jumbokorpus.
Dadurch sind die Aufnahmen meiner Meinung nach besser zu vergleichen.
Ich hab gerade spaßeshalber mal ein paar Töne von demselben Basslauf aufgenommen mit dem Harley Benton. Man hört ganz gut, wie bescheiden doch der interne Pickup ist, verglichen mit Deinen Files. Es kommt dreimal das Gleiche, einmal EQ flat, dann Höhen raus, anschließend Höhen und Mitten raus (Bässe und Presence ist immer auf mittlerer Stellung).
Klar, man muss dabei beachten, dass mein Bass fretless ist....
Klingt doch nicht so schlecht...aber irgendwo muß der Preis ja herkommen.
Wenn Du Interesse hast...ich möchte den AEB-10 (der mit den Pyramid-Saiten) verkaufen, da sich meine Akustikband aufgelöst hat.
Habe ihn heute auf dem Marktplatz eigestellt.
Es gibt auf jeden Fall geeignetere Saiten für Akustik-Bässe, La Bella Flats sollen sehr gut sein.
Das der Bass eher schwach ist, liegt ja auch am Preis. Bei Akustikbässen gehts auch durchaus hoch bis 2000 Euro,
für ein vernünftiges Instrument. Wer mehr ausgeben will, kann auch 5000€ für einen guten Akustikbass ausgeben.
Hier bekommt man dann natürlich auch viel mehr Volumen und Sound. Wir erwarten ja auch nicht, dass aus einem
400€ Kontrabass ein vernünftiger Ton kommt!
Grüße,
K
> Es gibt auf jeden Fall geeignetere Saiten für Akustik-Bässe, La Bella Flats sollen sehr gut sein.
Quellen dafür? Eigene Erfahrung?
Im Übrigen: Wenn ein Bass "schwach" klingt, liegt das nicht am Preis, sondern an der Konstruktion des Instruments. :-) Natürlich sind hochwertiger gebaute Instrumente meist teurer, aber ich finde eben, dass der Bass erstaunlich gut klingt. Mit anderen Instrumenten der Preisklasse 400-600€, die ich schon anspielen konnte, kann er durchaus mithalten.
Hallo DrJohn,
ich habe die mit flachem Nylon umwickelten Fender Saiten vor einigen Jahren auf einem Fretlessbass ausprobiert. Diese Saiten klingen entgegen meinen Erwartungen gar nicht mumpfig oder dumpf. Das Spielgefühl ähnelt geschliffenen Kontrabasssaiten, und ist darüber hinaus natürlich noch sehr schonend für die Bünde bzw. das Griffbrett.
So schön ich übrigens einen Aksutikbass auch finde, ich konnte keinen Vorteil feststellen. Akustisch kommt selbst die preisliche Oberklasse kaum gegen einen Westerngitarre an, womit man dann neben einem monströsen Koffer trotzdem noch einen Verstärker mitschleppen muss. Ich fand den Akustikbass zu Hause sehr nützlich zum Üben, oder um schnell mal eine Idee anzuspielen. Was die Saiten anbelangt - zumindest bei dem von mir gespielten Akustikbass von Ovation durften keinesfalls "normale" Saiten für Ebass gespielt werden - die Spannung wäre zu hoch für die Decke gewesen. Alsso zur Sicherheit erst nachfragen, ob die Kombination ncht den Bass ruiniert.
MfG, Christoph
Aber auf dem E-Bass werden die Saiten ja magnetisch abgenommen. Könnte mir gut vorstellen, dass das auf einem Akustikbass schon anders klingt...
Es spielen übrigens viele Leute E-Bass-Saiten auf ihren Akustikbässen. Habe noch nichts davon gelesen, dass diese die Bässe ruinieren würden und außerdem bisher auch keine speziellen Flatwound-Akustikbass-Saiten gesehen.
Die Vorteile, die ich bei einem Akustik-Bass sehe, habe ich ja in meinem Test beschrieben. Dazu gehört natürlich nicht, unverstärkt so laut wie ein KB spielen zu können...
Bei youtube habe ich diesen Knaben gefunden, der an seinem Akustikbass E und A Oliv Darm-Cellosaiten aufgezogen hat. Müssten wohl C und G sein, wobei ich mich frage, ob die von Stärke und Spannung her tatsächlich zum Bass passen.
Von Deutschland aus kann man auf das Video nicht zugreifen. (GEMA sei Dank?) Man kann es aber unter http://keepvid.com/?url=http://www.youtube.com/watch%3Fv%3D3rNqVbA__YE herunterladen und dann ansehen... Leider sehe ich da aber nicht die Video-Beschreibung, also was er dazu schreibt.
Ja, er spielt Blue in Green, da will die GEMA vielleicht auch was für.
Er schreibt:
Playing through Blue in Green by Miles Davis. One of my absolute favorite jazz pieces. Playing my Kinal Kompact Acoustic Fretless Bass. The E and A strings are gut-core Oliv Cello strings (sweet!), and the D and G are Thomastik-Infeld Acousticores. Recorded with a 50/50 blend of the piezo pickups and a mic'd signal.
Danke für den Beschreibungstext. Das ist sehr interessant. Insbesondere erklärt es, warum sein Sound doch relativ Amp-mäßig klingt (50/50 blend) und mich deshalb vielleicht nicht so überzeugt.
In einem anderen Video spielt er den Komplett-Satz Acousticore und man hört den Bass ausschließlich akustisch: http://www.youtube.com/watch?v=lMGhJ9JAECs. Wobei das schon ein besonderer Bass ist (30"). Das erklärt auch, wieso die Cello-Saiten passen.
Oh, wie doof, der Punkt wurde mitverlinkt. Hier nochmal der (funktionierende) Link: http://www.youtube.com/watch?v=lMGhJ9JAECs
P.S.: Der zweite Gurtpin ist angeschraubt. Operation gelungen :-) Kann jetzt auch im Stehen spielen (ist aber wegen des großen Korpus' gewöhnungsbedürftig).
Nun habe ich mir das Ding also auch besorgt, in der (trügerischen) Hoffnung, Gross-T lässt es unter menschenwürdigen und umweltgerechten Bedingungen, ohne Zuhilfenahme von Korruption und anderen fiesen ökonomischen Tricks produzieren. Um mein Gewissen zu beruhigen, könnte ich anmerken, dass ich das Instrument einem anderen Bassisten abkaufte, dem es anscheinend geschenkt wurde und der damit nichts anzufangen wusste.
Hier 2 Soundfiles des selben Songs, einmal mit Pickup plus etwas Effekte, dann mit Mic aufgenommen - gewidmet dem chinesischen Arbeiter und Bauern.
Ich habe die Pyramid Black Nylon Tape drauf gezogen. Die haben einen wesentlich geringeren Zug als die Originals, sind auch entsprechend leiser. Hat aber zu Folge, dass die Hohlkehle des Griffbretts nicht mehr da ist, und in den oberen Registern surrt es. Da gilt es also diese Halsschraube mit mitgeliefertem Imbusschlüssel zu betätigen. Ich denke, man muss dort etwas lockern, um mehr Hohlkehle zu kriegen. Oder täusche ich mich?
Ich plane den Bass nur auf der Couch vor dem TV zu benutzen. Da macht es auch ordentlich Spass. Trotzdem würden mich Erfahrungsberichte vom Life-Einsatz interessieren.
Hallo Dusan! Willkommen im Club der Akustikbass spielenden Couch-Potatoes! :-D
Die Black-Nylon-Tape-Saiten klingen gut. Schöne Nummer auch! Mir gefällt der Attack noch etwas besser als bei meinen Flatwounds. Ist etwas mehr "thumpy", wie man so sagt :-) Mich würde vor allem interessieren, wie die Saiten in zwei Wochen klingen. Bei meinem Satz hat die Prägnanz in Punkto Obertöne auf der G- und D-Saite doch sehr abgenommen. Diese Saiten klingen jetzt etwas flach. Vielleicht ist das bei den Black-Nylons ja besser, dann würde ich die auch mal ausprobieren. Interessieren würden mich ja auch sehr die oben angesprochenen Acousticores.
Live habe ich den Bass bisher nur einmal eingesetzt mit einer kleinen Jazz-Combo. Mir gefällt der Pickup-Sound überhaupt nicht gut. Mit dem Piezo-Abnehmer werden fast nur die Seiten abgenommen, es klingt sehr (fretless-)E-bassig mit wenig Attack. Ein 10€-Piezo-Abnehmer, den ich an die Decke geklemmt habe, klingt viel holziger und akustischer. Damit habe ich aber auch noch keine Live-Erfahrung gemacht. Wahrscheinlich koppelt der bei höherer Lautstärke. Mittelfristig würde ich gerne irgendwo innen ein oder zwei Piezo-Elemente am Korpus anbringen und die mit der Buchse verbinden. Aber für größere Experimente hatte ich bisher noch keine Zeit (und Lust). Vielleicht reicht es schon, wenn man den internen Piezo an einen besseren Preamp hängt. Akustisch gefällt mir der Sound jedenfalls sehr gut, aber das habe ich ja schon geschrieben.
Viele Grüße,
Johannes
Ich konnte es nicht lassen und hab mit dem Bass und meinem Looper auch noch einen kleinen Song in Gedenken an die chinesischen Arbeiter aufgenommen, angelehnt an die deutsche Volksweise "Hänschen Klein".
Dabei hab ich den Bass über ein angeklemmtes Piezo-Element (~10€ bei eBay) abgenommen:
Der Sound ist im Gegensatz zum internen Pickup ganz brauchbar, finde ich. Muss mal ausprobieren, ob das auf der Bühne dann leichter koppelt, ansonsten verlege ich das Kabel einfach zum internen Preamp und benutze den Klemm-PU.
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