Hallo Herr Schulz,
was du schreibst, macht musikalisch Sinn (Ohren aufstellen usw.). Trotzdem ist mir eines nicht klar: die Zuordnung von Fingern und Lagen wie sie im Simandl drin ist, ist doch Standard, oder? Und auch Sigis Schule beruht darauf?
Mir ist daher nicht ganz klar, ob du fuer ein anderes Fingersatzsystem Werbung machst (dann waeren Literatur oder Webpage Hinweise sehr hilfreich. Du musst wissen, dass ich so ignorant bin, dass mir bisher unbekannt war, dass die Italiener anders fingern). Oder ob du dafuer plaedierst, das ganze nicht so mechanisch zu sehen?
In meiner Erfahrung ist es weniger die angebliche Schwaeche des dritten Fingers, als die begrenzte Spannweite der Hand, die fuer den Standardfingersatz spricht. Ich benutze diesen daher auch in den unteren Lagen auf dem Fretless E-Bass - die Hand ist entspannt, dadurch bin ich trotz mehr Lagenwedchsel fluessiger.
Welchen Fingersatz man auch verwendet, viel ist dadurch gewonnen, wenn man die nicht gebrauchten Finger entspannt. Der Daumen und der Handruecken ist fuer mich die Lagenposition, wenn ich den dritten oder vierten Finger nicht brauche, ist es Unsinn und nur bremsende Spannungsquelle, diesen dort zu lassen, wo er greifen wuerde. Anstelle dessen einfach entspannen und der Finger flutscht dahin, wo die Hand ihn gerne haette. Meinst du, ungefaehr so kann man auch beim Kontrabass die Lage auf vier Halbtoene erweitern?
Gruss, Barmin