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Kann mir bitte jemand helfen? Ich habe neue Saiten beim Bassbauer aufziehen lassen und habe leider vergessen welche genau das sind:
Pirastro
E - blau
A -gelb
D - grün
A - gelb
D - grün
G - grau
Ich hatte vorher Tomastik Spirocore drauf, die klangen gezupft gut aber waren schwierig zu streichen.
Die Pirastro lassen sich deutlich besser streichen, haben einen schönen weichen Sound, aber gezupft sind sie mumfig=net so toll.
Da ich mehr streiche habe ich mich für diese Variante entschieden. Jetzt wüßte jetzt aber gerne welche Pirastro das genau sind. Ich konnten den Farbcode leider nicht in der Datenbank finden. Kennt den jemand?
oha, ein sechsaitiger Kontrabass …
Oder: Eintragfressende Webseite - mit ienem Mal waren die D und A Saite im Eintrag verschwunden... Daher die Dopplung.
Nochmal für alle Scherzkekse:
E - blau
A- gelb
D - grün
G - grau
+ entscheidend ist die UNTERE umwicklung
(der farbe der oberen umwicklung nach müßten deine solosaiten sein)
Danke!
Der Link brachte folgendes: nach der unteren Wicklung und dem schicken weißen Puffer müssten es Pirastro Flexocor sein. Das meine ich, ist auch, was der Bassbauer nuschelte. Es soll das streichbare Gegenstück zu Thomastik Spirocore sein.
Nur die oberen Wicklungsfarben passen überhaupt nicht zu denen, die bei Pirastro aufgelistet sind.
Im Moment bin ich ziemlich unglücklich über die G-Saite (whaa, never change a running system). Sie hat eine scharfe, kratzige Ansprache und knallt ziemlich aus dem restlichen Set raus. Die Änderung der Saitenlage bringt keine Besserung. Möglicherweise muss man ihr und mir etwas Zeit geben und wir spielen uns noch aufeinander ein.
PS: Bassbauer freuen sich über Anrufe am WE :-)
>>>Nur die oberen Wicklungsfarben passen überhaupt nicht zu denen, die bei Pirastro aufgelistet sind.<<<
weil deine fis/h/e/a = solostimmung sind
OK - Danke, jetzt habe ich's kapiert. Informativer Link, Danke nochmal dafür.
Eine andere Frage: was macht man, wenn man hauptsächlich streicht, aber auch ab und an mal zupfen möchte (Klassik/Jazz).
Sehe ich das richtig, dass das zwangsläufig auf einen zweiten Bass raus läuft, einen zum Rumschleifen mit Zupfsaiten und den guten mit Streichsaiten?
Was für Lösungen habt ihr für das Problem gefunden?
>>>Sehe ich das richtig, dass das zwangsläufig auf einen zweiten Bass raus läuft, einen zum Rumschleifen mit Zupfsaiten und den guten mit Streichsaiten?
wäre schon ideal
>>>Was für Lösungen habt ihr für das Problem gefunden?
wenn du nur ein bass hast: evah pirazzi
Es gibt keine Lösung die für alle passt sondern jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Es hängt davon ab was du genau machst.
Du solltest Dir erstmal folgende Fragen beantworten:
- Was machst du klassisch (gestrichen) hauptsächlich? Solospiel oder Orchester? Entsprechend muss ein Bass eingerichtet werden mit Saiten, Saitenlange, Griffbrett, etc..
- Was machst du jazzig (gezupft) hauptsächlich? Richtigen Old-School-Jazz oder mehr Modern oder sogar Fusion? Auch da geht die Bandbreite von Darmsaiten bis Stahlsaiten und jedes muss anders eingerichtet werden.
- Einsatzgebiet des Bass? Nur in Konzertsälen oder auch in Kneipen? Outdoorveranstaltungen? Alles?
- Dein Budegt? Für jede Gelgenheit den richtigen Bass ist nicht verkehrt aber auch eine Geldfrage.
2 Beispiele:
Angenommen du würdest nur Alte Musik machen und old-school Jazz in guten Sälen machen dann reicht dir ein ordentlicher massiver Bass den du mit Darmsaiten einrichtest.
Wenn du im Orchester spielst und in der Freizeit ein wenig Jazz spielst ohne da ernsthafte Absichen zu haben, also just for fun, dann solltest du Dir einen guten Bass fürs Orchester kaufen (5-Saiter?) und ihn mit entsprechenden Saiten einrichten und einen einfachen Sperrholzbass mit entsprechenden Saiten einrichten welchen du nur zupfst und dir keine Gedanken um den machen musst.
Wenn du nun Solospiel und Orchester machen möchtest und dazu in einer ambitionierten Jazzband spielen willst dann solltest du Dir einen richtig guten Solobass zulegen und entsprechende Solosaiten einrichten lassen und dann einen weiteren Bass der für Orchester und Jazz eingerichtet ist (es gibt durchaus Saiten die beides können). Dann solltest du dich nur von open-air Veranstaltungen fernhalten denn das wird deinem guten massiven Bass bestimmt nicht gut tun ;-)
Am besten du machst Dir erstmal darüber Gedanken und schaust dann nochmal. Es gibt so viele Möglichkeiten an verschiedenen Bässen und Saiten und wie man es einrichtet, etc..
Gruß Hen
Danke erst mal für die ausführlichen Hinweise.
Den guten Bass für Klassik habe ich schon und wollte Streichersaiten drauf haben, weil mir die Thomastik Spirocore zu sperrig in der Ansprache waren auf Dauer. Also laut Tip vom Bassbauer Pirastro Flexocor in Solostimmung drauf. Resultat: die G-Saite gefällt mir überhaupt nicht. Bei den Thomastiksaiten war die A-Saite ein bischen heikel, dafür die restlichen ganz gut bespielbar. Die Saiten sind halt von Natur aus ein bischen ruppig und nicht so sehr samtig. Aber der Klang war, finde ich trotzdem nicht so schlecht. Bei den neuen Saiten, hm, bin ich da vom Regen in die Traufe geraten? Was habe ich von einer kratzigen G-Saite? Ich spiele eher Solo - ich brauche sie definitiv! Vielleicht legt sich das die nächsten Tage noch. Bin halt im Moment recht frustriert.
Diesen Bass würde ich, egal mit welchen Saiten auch immer, niemals für Kneipen oder Open air nehmen wollen (meine Nerven!). Daher trage ich die Idee mit dem einfachen Zweitbass schon länger mit mir rum. Dabei hoffe ich auch, dass sich das Saitenproblem löst (???).
Das Problem mit den Saiten ist, der Spaß des Wechselns und Ausprobierens ist halt verdammt teuer.
Zu den Solosaiten: Die besten Saiten macht Gerold Genssler. Die Kosten zwar etwas mehr als andere aber das Geld was man für das Suchen ausgiebt ist genauso viel. Und Klangprobleme mit einer Saite wirst du nie haben denn er macht dir die Saiten genau so wie dein Bass diese braucht. Gerade was den weichen, samtigen Sound angeht sind die Solosaiten mit Darmkern von Gerold unschlagbar.
Zum Zweitbass: Wahrscheinlich ist es das beste wenn du Dir einen recht einfachen aber ordentlichen Sperrholzbass zulegst den du mit den Zupfsaiten deiner Wahl bestücken kannst. Dann solltest du keine Probleme mehr haben denn du musst diesen ja nicht streichen.
"Thomastik Spirocore zu sperrig in der Ansprache waren auf Dauer. Also laut Tip vom Bassbauer Pirastro Flexocor in Solostimmung drauf." Das ist ein unreflektierter Pauschaltip, den man vor 30 Jahren schon von Leuten verschiedenster coleur bekam, ob gelernte Streichinstrumentenmacher (selten Praktiker) oder Leute die sich von Gottes Gnaden Bassbauer nennen, Kollegen, Lehrer ec. alle propagierten sowas . Mittlerweile weiss ich, das es ein scheiss Tip ist , sofern Du die Solosaiten einen Ton zu tief gestimmt, in Orchesterstimmung spielst.
Neben dem Umstand, dass Saiten mit zuwenig Zugspannung weniger Schwingungsenergie aufnehmen, bzw. schneller wieder verlieren,entsteht eine grössere Amplitude, die die Saite durchaus auch mal aufs Griffbrett schnarren lässt. Darmsaiten z.B. haben ja auch eine grosse Amplitude, diese ist aber gleichmässiger und wandert nicht an der Längsachse, wie es bei zu schlappen Saiten meistens geschieht. Dadurch, dass die Saite eiert wird der Ton noch unfocussierter als er bei vielen Instrumenten ohnehin schon ist. Am unangenehmsten aber finde ich die Intonationsschwankungen bei dynamischen Schwankungen im arco. Durch den erhöhten Zug des Forte erzeugenden Bogens, wird die Saite zur Seite gezogen und macht das, was man bei der Gitarre mit der linken Hand bewusst macht und dort Bending nennt, die Tonhöhe steigt und sinkt beim Wechsel der Strichart. Ludwig Streicher nennt diese Effekt "der Ton jault" und bezeichnet das Spielen auf tief gestimmten Solosaiten als Unart. Ich habe Streicher als Solisten immer viel viel höher geschätzt als wie in seiner Eigenschaft als Lehrer, dennoch liegt er meiner Meinung nach mit dieser Aussage, die aus seiner Schule stammt, vollkommen richtig. Runtergestimmte Solosaiten klingen leicht mal angepingt vielleicht schön weich, sind aber ansonsten schlecht. Ich mache mir da nichts vor. Natürlich kann man klangästhetische Fragen mit Verweis auf individuelle Gegebenheiten, immer als unbeantwortet stehen lassen. Ich mache das mit der Schlappsaiten auf jeden Fall nicht, ich höre das wenn jemand damit spielt und es gefällt mit nicht.
Wenn eine einzelne Saite aus einem Satz unangenehm kratzend auffällt (meist ist es die G Saite), kann es ein Defekt an der Saite sein das ist eher seltener der Grund, oder es liegt an ungünstigen Spannungszuständen igendwo im gesamten schwingenden System, dann kann die Ursache fast überall im oder am Kontrabass liegen, grund kann auch ein zu geringer Deckendruck durch falsch gestimmte Saiten sein. Versuchen würde ich zunächst eine Veränderung der Stimmstockposition, wenn das nicht funktioniert eine Änderung der Stimmstocklänge und seine optimale Anpassung an Boden- und Deckenwölbung. Hat das Instrument eine grössere „OP“ (Deckenabnahme, Halsanschäfter ec.) hinter sich, kann ein erneuter jahrelanger Einspielprozess nötig sein oder alternativ eine Vibrationsentdämpfung. Aber auch das Gegenteil, eine gezielte und begrenzte Bedämpfung kann Nutzen bringen (setz mal einen Piezo Pickup in die Stegflügel). Das Unterlegen einer Saite mit Filz oder Gummi bringt meistens eine Dämpfung im Mittenbereich, weniger im oberen Tonspektrum. Das Feld der Möglichkeiten ist weit. Erster Schritt für mich ist aber ein Satz für Orchesterstimmung, wenn Du in Orchesterstimmung spielen willst. Zum Thema "Zweitbass für pizz" lies mal im Saitenkatalog verschiedener Hersteller, heutzutage werden Hybrideigenschaften fast allen Saitensorten zugesprochen, zumindest werden Assoziationen in diese Richtung nahegelegt, wenn Streichsaiten zusätzlich ein kraftvolles Pizzicato unterstellt wird. Alles Lüge, Hybridsaiten im eigentlichen Wortsinn sind mit noch nicht untergekommen, ich habe da sehr kompromisslose Erwartungen. Ciao Roland
Das ganze Thema Saiten ist sehr subjektiv, haengt sehr auch vom Bass und der persoenlichen Technik ab.
Fuer Verhleiche kann ich dir die Saitenmatrix von Herve empfehlen:
http://www.hervejeanne.de/saitenmatrix.php
Es ist natuerlich ein bestimmter Bass ist, mit bestimmten Equipment aufgenommen, von einem individuellen Bassisten gespielt. Gibt aber einfach einen Eindruck, in welche Richtung der Sound sich verschiebt.
ansonsten
1) Es gibt schon eine Menge "Hybridsaiten" mit denen sowohl streichen als auch zupfen geht, auch ohne dass man ein Vermoegen ausgeben muss.
Thomastik Spiros und Pirastro flexocore sind halt Extreme Nicht-Hybridsaiten. Spiros haben viel Obertoene und viel Sustain gepizzt, Flexos genau das Gegenteil, es macht gepizzt plopp, und das wars. Umgekehrt neigen Spiros gestrichen zur "Kreischigkeit" bzw. sind sie ueberhaupt nur in "weich" einigermassen streichbar.
Hybridsaiten sind irgendwo dazwischen, d.h. getsrichen sprechen sie besser an und haben nicht so schraege Obertone, gepizzt haben sie mehr Sustain als Flexos aber weniger als Spiros. Hybridsaiten die ich ausprobiert habe sind Corellis und Pirastro Flatchrome Steel. Fand die Corellis in Wolfram/Extra forte auf meinem 3/4 ganz gut, die nickel in medium auf meinem 1/2 Bass gepizzt zu lasch. Die Flatchromesteels habe ich auf meinem EUB, der 5 Saiten hat mit hoher C-Saite, und hierfuer waren sie die beste Loesung.
2) Die Saiten von Genssler haben ja einige hardcore-fans. Ich finde sie auf der Saitenmatrix eher unspektakulaer, und weit ueber meiner persoenlichen preislichen Schmerzgrenze. Wobei ich dazu sagen sollte, dass ich mit Stahlsaiten gut bedient bin, die ja preislich eh unter Darmsaiten liegen und ausserdem recht lange halten.
Achtung: In der Matrix sind nur Gensslers Corax Saiten zu hören - die sind auch gar nicht zum streichen gedacht. Genssler hat aber verschiedene andere Sätze im Programm. (Ich weiß nicht ob er mittlerweile eine Website hat, ich habe jedenfalls noch nie eine gesehen.)
Erstmal Kompliment fuer die Saitenmatrix - tolle Idee.
Kleine Frage: Sind die Lautstaerkeunterschiede in etwa repraesentativ?
Ich habe das Gefühl dass die neueren Soundclips (die erkennt mal daran, dass die auch ein Arco Clip haben) leiser "gemastert" wurden als die alten. Ich weiß nicht genau wie das passiert ist und wollte es bei Gelegenheit noch korrigieren. Deswegen fallen auch die Sonores Corax Saiten etwas leiser aus, als die tatsächlich sind. Die Corax Saiten sind (subjektiv) ähnlich laut wie Velvet Garbo.
Diese Saitenmatrix ist ja ein Hobby von mir, der mir sehr viel Zeit gekostet hat und wofür ich nichts kriege (außer ein bisschen Eigenwerbung...) deswegen bin ich noch nicht dazu gekommen das ganze 100%ig zu optimieren.
Zu den Genssler-Hardcore-Fans: Ich bin wirklich einer davon. Aber dieses Urteil kommt durch viele Versuche mit anderen Saiten und die Offenbarung welche ich durch das Aufziehen der Gensslersaiten hatte. Ich werde nie vergessen wie ich bei meinem Geigenbauer war und meinen Bass zum Einrichten von Genssler-Solosaiten abgab (davor Permanent-Solo) und völlig frustiert über den Klang war welcher einfach nicht frei war, dazu noch totale Probleme in der Ansprache der tiefen Saiten dazkam. Genssler macht Spezialmodelle für jeden Bass mit verschiedenen Gewichtungen pro Saite, je nachdem wie der Bass das braucht und wie der Spieler gerne spielt. Als ich den Bass dann eine Woche später abgeholt habe und die D-Saite pizzicato angezupft habe kamen mir die Tränen in die Augen, so schön war der Klang, so voll, so frei, so obertonreich. Der Geigenbauer stand daneben und meinte auch nur: "Jaaa, so ging es mir gestern in etwa auch... Ein Genie der Mann." Den Effekt gibt es durch keine Aufnahme, man muss ihn erleben. Früher habe ich in jeder freien Minute wenn ich nicht am Instrument saß über meine Saiten nachgedacht und was ich da besser machen kann, das habe ich seit heute nicht mehr getan. So wird man auch zum Hardcore-Fan!
> Alles Lüge, Hybridsaiten im eigentlichen Wortsinn sind mit noch nicht untergekommen, ich habe da sehr kompromisslose Erwartungen.
>Die besten Saiten macht Gerold Genssler. Die Kosten zwar etwas mehr als andere aber das Geld was man für das Suchen ausgiebt ist >genauso viel. Und Klangprobleme mit einer Saite wirst du nie haben
Leute, das Problem mit Wertungen ist halt, dass sie subjektiv sind.
Konsensfaehig sind fuer mich Aussagen wie Flexocor sind fuer Pizz nicht geeignet, oder runtergestimmte Solosaiten sind Kaese. Das werden sicher nicht alle so finden, aber die meisten.
Was jetzt eine "gute" Pizz Saite ausmacht, das ist wiederum Gechmackssache. Ich kann gut verstehen, wenn Leute Darm und Co (also Saiten die irgendwie in diese Richtung gehen) spielen, fuer den percussiven Old school Wumms. DEn Unterschied hoere ich natuerlich. Gibt trotzdem 1000 Jazzbassisten die Stahlsaiten spielen. Ist halt die Frage ob man diesen Wumms will.
WAs Hen zu den Genssler Saiten sagt, ist interessant. Bleibe da trotzdem skeptisch. Lasst mir doch den Glauben, sonst muesste ich traurig sein, dass ich mir sowas nicht leisten kann.
Den Glauben lasse ich Dir doch gerne! Ich denke auch das bei der Saitenwahl ein großes Maß an Subjetivität dabei ist. Bei bestimmten Saiten schwingt das Instrument aber besser als bei anderen Saiten und das ist für mich ein Punkt der Objektiv bewertet werden kann. Schwingung und die dadurch enstehende Resonanz ist das wichtigste, besonders für uns Bassisten denn wir leben von der Tiefe die erst durch viel Schwingung entsteht. Wenn man durch bestimmte Saiten den Bass beim schwingen behindert dann ist das negativ. Ein schönes Beispiel sind die Evah Pirazzi auf alten Bässen. Diese sind steif und üben einen sehr hohen Druck auf die Decke aus. Alte Bässe, welche noch für den Gebrauch von Darmsaiten gemacht wurden, halten den erhöhten Druck zwar aus aber werden am schwingen behindert. Moderne Bässe mit Decken die für einen höheren Druck gebaut wurden klingen auch nur unter diesem Druck gut. Da sind dann die Evahs eine super gute Saite denn die speziellen Eigenschaften wie die gute Ansprache kommen da zur Geltung, bei alten Bässen ist dies meistens nicht so.
Wenn eine Saite einen Bass am schwingen hindert dann kann dies nicht gut sein denn der Klang wird klein, quackend und dünn - Eigenschaften die bestimmt keiner von seinem Sound behaupten möchte. Saiten welche den Klang eines Instrumentes frei machen (in dem sie den optimalen Druck ausüben und so das Instrument bestmöglichst schwingen lassen) erzeugen immer einen Klang der groß, tief und obertonreich ist. Das sind aber grundlegende Klangeigenschaften die ein Bass braucht um seine musikalische Funktion als Bassinstrument wahrzunehmen, egal ob in Jazz, Klassik oder Rockabilly. Wie dieser Klang dann speziell gefärbt wird in seinem Character, durch Darm, Stahl, etc.. ist Geschmackssache und subjektiv.
Ich lehne mich vielleicht hier ein wenig weit aus dem Fenster aber ich möchte nur ein Produk fördern von dem ich sehr überzeugt bin. Gerold macht jedem seine Spezialsaiten wie der Bass sie braucht um optimal schwingen zu können, Pirastro oder Thomastik macht das meinen Wissens nicht (zumindestens nicht für die kleinen Leute). Die Vorteile die maßgeschneiterte Saiten für einen Bass haben sind vergleichbar mit denen von maßgeschneiderten Anzügen: Auch Anzüge von der Stange sehen sehr gut, ich habe einen schönen von Daniel Hatcher und einen noch besseren von Hugo Boss, habe aber diesen Sommer meinen ersten eigenen Anzug vom Schneider gemacht bekommen (Geschenk von Oma) und den Unterschied merkt man dann doch beim Tragen und beim Hinschauen. Man sollte aber das Geld immer gut anlegen. Ich hätte mir diesen nicht zugelegt wenn ich ihn beruflich nicht brauchen würde (auf der Bühne will man ja gut aussehen), solch einen Anzug auf ner gehoben Party zu tragen um in dann nachm sechsten Bier zu beckleckern.. ne das muss net sein. Da tut es auch einer von C&A. Ähnlich verhällt es sich mit den Saiten von Gerold Genssler. Ich würde einem Anfänger oder reinem Freizeitmusiker nie raten 500 Euro für Saiten auszugeben (es sei denn Geld wäre für ihn wirklich gar kein Problem), kann aber einem ernsten Musiker nur empfehlen sich die Saiten von Gerold mal anzuschauen, mit ihm zu reden und über die individuellen Möglichkeiten zu sprechen denn momentan hat Gerold anderen Saitenmacher etwas vorraus. Rabbath wäre nicht in seinem Alter dieses Jahr auf seine Saiten umgestiegen nachdem er früher immer die gleichen gespielt hat (nach seiner Aussage) und Gerold namentlich beim Konzert dafür gelobt hätte ("You German, you can be proud of him.." köstlich sein Englisch :-)
Natürlich darf aber jeder dazu stehen wie er möchte, verschiedene Ansichten hällt die Diskussion interessant und belebt das Geschäft ;-)
Zitat:
"Ein schönes Beispiel sind die Evah Pirazzi auf alten Bässen. Diese sind steif und üben einen sehr hohen Druck auf die Decke aus. Alte Bässe, welche noch für den Gebrauch von Darmsaiten gemacht wurden, halten den erhöhten Druck zwar aus aber werden am schwingen behindert. Moderne Bässe mit Decken die für einen höheren Druck gebaut wurden klingen auch nur unter diesem Druck gut. Da sind dann die Evahs eine super gute Saite denn die speziellen Eigenschaften wie die gute Ansprache kommen da zur Geltung, bei alten Bässen ist dies meistens nicht so."
Da bin ich allerdings nicht einverstanden.
Hast Du die Evah Pirazzi "weich" auf einem alten Bass, welcher für Darmsaiten gebaut wurde gehört?
Ich glaube nicht, denn die weichen sind in der Lage auf alten Bässen die allerbesten Töne hervorzubringen, gestrichen und gezupft.
Auf meinem alten Italiener will ich keine andern mehr!
Und genau diese weichen Evah Pirazzi haben auch - um mal vom Gegenteil eines alten Italieners zu berichten - auf meinem Sperrholzbass wahre Wunder bewirkt. Wenn man den Bass blind hört, kann man kaum erahnen, dass es ein Sperrholzbass ist. Aber das funktioniert nur mit den Evah Pirazzis. Stahlsaiten oder Velvets holen nicht diesen Klang aus dem Instrument. Anscheinend funktioniert das an beiden Enden der möglichen Kontrabassqualitäten.
Ich wollte nichts gegen die Saiten sagen, ganz im Gegenteil, wahrscheinlich sind es aktuell mit die besten Saiten für Kontrabass in der Kateogrie Hybridsaiten die der Markt zu bieten hat. Abgesehen davon ahabe ich von den Evahs gesprochen und damit natürlich von den normalen und nicht der weichen Ausführung sonst hätte ich diese auch erwähnt. Die weiche Ausführung ist ja aus den von mir beschriebenen Problemen erst entwickelt worden da ich wahrscheinlich nicht der einzige Bassist war der darüber geklagt hat.
Es ist müssig darüber zu reden, als Gegenfrage könnte man auch fragen: Habt ihr eure Bässe mit Saiten von Genssler gehört? Das Problem ist das dies uns in eine Sackgasse führt. Deswegen lassen wir das auch. Ich möchte hier niemanden seinen Glauben an seine Saiten absprechen, bitte das nicht so verstehen. Ich habe lediglich eine Empfehlung die ich weitergeben weil ich das Produkt unterstützten will.
Bitte um ein klein bisschen Logik:
wenn Du von Evah Pirazzi sprichst ohne weitere Angaben dann sind wohl alle Evah Pirazzis gemeint.
Sonst schau doch bitte in einen neueren Bestellkatalog wie hier
http://saitenkatalog.de/shop2/index.php?manufacturers_id=114&osCsid=b07ad4b6b378f5768d37113a8509a06f
Es gibt drei Variationen der Evah Pirazzi Kontrabasssaiten:
1. Orchestra - das war die erste Version, die auf den Markt kam und hatte zuerst nur die Bezeichnung "Evah Pirazzi".
2. Weich - also die weichere Variante, die später auf den Markt kam.
3. Solo - in Solostimmung: Fis, H, E, A
nachzulesen auf: http://www.pirastro.de/homeset.html
LG Jan
Und, sind die weichen weniger kratzig beim Streichen als die ursprüngliche Normal-Version?
Sorry, ich kenne die Weich-Evah´s noch nicht. Ich hatte mal die erste Version der Orchestra-Evah´s kurz ausprobiert, bin aber inzwischen auf Seidenkern- und Darmkernsaiten umgestiegen.
Vielleicht kann ja mal jemand berichten, der sowohl die Orchestra-Evah´s als auch die Weich-Evah´s ausprobiert hat.
LG Jan
Sorry, auch ich kann Dir keine Antwort geben, abwohl ich die "medium" und die "weich" auf zwei verschiedenene Instrumenten spiele. Ich finde beide geeignet und leicht zu streichen (und auch zu zupfen) und gar nicht kratzig.
Hallo Hen,
Auf der Bühne gut aussehen ist ja eigentlich ein Thema für einen neuen, potentiell sehr interessanten thread. Mit zunehmenden Alter und wachsender Körperfülle wächst anscheinend auch die Notwendigkeit zu Massanzügen (beim Blick in den Spiegel dünkt es mir so), eigentlich dürfte dass für Dich kein wirkliches Thema sein, aber früh krümmt sich was ein Häkchen werden will, oder? Wie geht so eine Massanfertigung hierzulande ab? Natürlich geht es mir um die Genßler Saiten, so schlimm ist es um mich optisch nun auch wieder nicht bestellt. Nach langer Zwangspause möchte ich es nochmal wissen und dafür da klangliche Maximum aus mir und meinen Instrumenten herausholen.
Ein Freund, hat Massklamotten zwar nicht so nötig (jünger, schlank und optisch meist vom Flügel verdeckt) macht seit Jahren Urlaub auf den Phillipinen und hat dort seinen Schneider kennengelernt . Der hat ihn vermessen um ihm Hemden zu schneidern, aber in einem Abwasch auch alle anderen relevanten Masse mit abgebrochenen Bleistift auf einen alten Briefumschlag geschrieben. Wenn Paul (mein Kumpel) seinen Anzug oder Hemd beim Currywurstessen ruiniert hat, greift er zum Handy, brabbelt etwas in unverständlichen Englisch und bekommt 10 Tage später einen neuen Massanzug zu einem Preis den weder C&A noch Real toppen können. Trotzdem ernährt der phillipinische Schneider davon angeblich eine Grossfamilie, gleichwohl würde ich Kleidung und Saiten lieber hier herstellen lassen.
Muss ich nun einen Temin machen, mit Bass zum Vermessen nach Berlin reisen und nach 14 Tagen wieder um das klangliche Ergebnis anzuprobieren? Ich mag Berlin als Ausflugsziel eigentlich nicht, die Umstände und die Reisekosten kämen für mich dann noch zum Saitenpreis hinzu. Vielleicht sollte ich doch lieber Velvet oder Oliv von der Stange probieren, gegfls. kann ich die als Konfektionsware auch leichter weiterverkaufen als Mass - Saiten die nur auf meinem Bass ihr Geld wert sind.
Also, wie hast Du das gehandhabt? Ciao Roland
Hallo Roland,
ich habe das ohne Reise nach Berlin gehandhabt. Ich habe mit Gerold lange telefoniert und über meine Wünsche geprochen, also über Spielgefühl, Klangvorstellung, usw.. Dann habe ich ihm alles über meinen Bass erzählt was ich weis, welche Probleme es beim spielen gibt, und was halt alles noch dazugehört und er hat mich dann gebeten einige Fotos von dem Instrument zu machen welche ich ihm per Mail geschickt habe. Er hat dann "ein Gefühl für das Instrument bekommen" (so nannte er das) und mir gesagt was er genau machen will, wie viel Gewicht pro Saite und wie stark die umwickelt werden, etc.. Dann hat er die Saiten gemacht und direkt an meinen Bassbauer mit Einhängeseil geschickt damit er den Bass für diese Saiten einrichtet. Und dort hatte ich dann nach einer Woche den "Wow-Effekt" und alles war so wie ich es mir vorstellt habe. Wie der Mann das aber macht kann ich dir nicht sagen, entweder er hat einfach nur total viel Plan oder großes Glück (oder nen Pakt mit dem Teufel, ich lese gerade Dr. Faustus, sowas kommt ja anscheinend öfters vor.. ;-)
Als ich Gerold dann auf dem Kontrabass-Kaleidoskop getroffen hat er dann sich meinen Bass mal angehört und seine Schlüsse daraus gezogen. Für den nächsten Satz in ca. etwas über einem Jahr werden wir dann die Spanung verändern müssen da der Klang insgesamt noch ein wenig hart. Dies war aber beabsichtig, ich habe auf seine Empfehlung zu beginn erstmal etwas straffere Darmsaiten machen lassen damit die Umstellung nicht so stark sein würde. Beim nächsten mal werde ich aber trotzdem nach Berlin fahren denn dann kann man noch deutlich mehr probieren, schauen und tüfteln. Das ist das tolle an ihm denn er macht sich die Mühe.
Gruß Hen
Hallo Hen,
Gerold gab Dir seine Saiten zusammen mit einem Einhängeseil, ja? Aus welchem Material war das?
"Leute, das Problem mit Wertungen ist halt, dass sie subjektiv sind."
Sehr richtig! Macht aber nichts, wenn die Subjektivität einer These eindeutig hervorgehoben wird, dann kann jeder schauen was er davon glaubt oder nicht. Formulierungen wie z.B. "sind mir noch nicht untergekommen und " ich habe da sehr kompromisslose Erwartungen" definieren Subjektivität eindeutig. Ich denke Belehrungen über Subjektivität, die sich sowieso zwangsläufig innerhalb eines Forums ergibt sind genauso entbehrlich wie subjektive Spekulationen darüber was die meisten für eine Meinung haben.
NB Peter Kowald hat zeitlebens Thomastik Spirocore gespielt und wie man weiss schwerpunktmässig arco. Übrigens auch schon zu der Zeit, als er bei unserem gemeinsam früheren Lehrer noch schön brav Simandl Etüden, de Fesch Sonaten und Cappuzzi geübt hat. Solostimmung hat er immer abgelehnt , mit der Begründung "ich finde Ochesterstimmung ehrlicher". Peter war in vielen Dingen eben sehr kompromisslos,straight und basstechnisch konservativ im besten Sinne.
Danke fuer deine Offenheit.
"Komissbrot" : Du sagst nicht, WAS fuer dich eine gute arco oder pizz Saite ausmacht.
ICH (EGO) habe ganz subjektiv den Eindruck, du (THE OTHER) fuehlst dich angegriffen, auch wenn das ueberhaupt nicht so gemeint war.
"Du sagst nicht, WAS fuer dich eine gute arco oder pizz Saite ausmacht."
Das hatte ich auch gar nicht vor zu sagen. Ich kenne keine Hybridsaite die Eigenschaften besitzt die für mich dem eigentlichen Wortsinn entsprechen. Diese Meinung habe ich formuliert.
Wenn Du unabhängig davon wissen willst, was für mich eine gute arco oder pizz Saite ausmacht, dann frag mich das doch konkret. Du hast Dich in ähnlich pauschalisierender Weise wie ich es auch gern mal tue ausgedrückt, mich aber nicht angegriffen und ob ich mich so fühle ist Deine Interpretation. Wenn ich über Peter Kowald aus dem Nähkästchen plaudere, dann kann das eigentlich nur an Dich gerichtet sein und irgendwie beschreibt es ja auch einen ästhetischen Ansatz in Bezug auf Saiten.
Hmm jetzt verstehe ich gar nichts mehr.
Also, Hybridsaite heisst, fuer Bogenspiel und Pizz geeignet, oder?
Falls ich da nichts falsch verstanden habe: Klar interessiert es mich, wie du eine gute arco oder pizz saite definierst, und das wird sicher auch andere hier interessieren, weil darum geht es doch in diesem Fred, oder nicht?
Saiten sind Mittler zwischen mir und dem Holz, denn das Holz ist es was man hauptsächlich hört. Meine Definition guter Arco und Pizz Saiten ist, sie müssen im einen Fall mit Bogen gespielt und im anderen Fall gezupft das Maximale an Bandbreite von Dynamik und Klangfarben des Holzes innerhalb kürzester Zeit anregen, aber auch dämpfen können (deadnotes/ Staccato). Saiten die dieses in beiden Disziplinen leisten können sind ein Wunsch vieler Bassisten den ich seit Jahrzehnten kenne (ist auch mein Wunsch). Die Saitenhersteller haben auf den Wunsch der breiten Masse reagiert, und bieten Saiten an die das können sollen und nennen diese Saiten Hybridsaiten. Ich hatte bislang nicht Zeit und Geld um alle so bezeichneten Saiten auszuprobieren. Die Saiten die ich bislang probieren konnte, waren nicht in der Lage in beiden Tonerzeugungsdisziplinen jeweils das Maximum aus dem Holz zu holen, und es geht mir in jedem Fall um das, was ich für besagtes Maximum halte. Darum schrieb ich:
„Alles Lüge, Hybridsaiten im eigentlichen Wortsinn sind mit noch nicht untergekommen, ich habe da sehr kompromisslose Erwartungen.“
Es ist meine bisherige Quintessens (daher „mir“ und „ich“) und selbstverständlich nicht repräsentativ, bzw. ist es nicht die einzige Wahrheit, aber wer erwartet hier sowas ernsthaft?
Ich hab Dir das gerne aufgeschrieben, glaube aber nicht, dass es viele Leute in dieser Form stark interessiert, weil die Sache eigentlich klar ist und weil viele Leute keine Definitionen aufdröseln mögen, sondern Problemlösungen erwarten.
Danke fuer die ausfuehrliche Antwort.
Ich habe nachgefragt, weil zumindest was Pizz angeht gibt es ja mehrere Ideale, fuer mich 2 Abteilungen. Die eine ist Spiro, d.h. nette Obertoene, langes Sustain, schoen laut, aber nicht zu viel Attack, die andere ist alles was in Richtung Darmsaiten geht (sowas hatte ich noch nie drauf, kenne ich nur vom hoeren), d.h. viel Attack (UMpf), wenig sustain, nicht so viele Obertoene, ziemlich leise abgesehen von dem Attack. Und jetzt gibt es natuerlich auch Saiten, die irgendwo zwischen diesen Extremen liegen.
Was Bogenspiel angeht, kann ich nicht mitreden, da ich halt aus der FRee-Abteilung komme, wo gilt: eher selten als schoen. Also was jetzt das Ideal ist fuer Leute mit KLassikausbildung weiss ich nicht. In der Musik die ich mache gibt es keinen KLang, der nicht verwendet werden kann.
Ich kenne folgende Saiten : Corellis in XF und medium, Spiros in mittel und weich, Superfl;exibles in solostimmung, ach ja, und Lenzner Protos. Von denen fand ich Corellis in medium fuer pizz zu lasch, spiros in mittel gestrichen zu kreischig - lenzner protos insgesamt zumindest auf meinem bass furchtbar - alles andere ging. klar muss man da hier und dort abstriche machen, bzw. seine Technik aendern.
Also meine nachfrage bezog sich darauf, zu verscuhen, das "Maximum" eher qualitativ zu beschreiben, aber das ist vielleicht muessig, weil selbst 2 1/2 Din A4 Saiten Metaphern sind halt nicht das was man hoert, also ist schon OK wenn du da keine Lust zu hast.
Sind die Evah Pirazzi Orchester weich weniger kratzig beim Streichen als die normalen Standard Evah Pirazzi?
Klasse Diskussion! Danke für die vielen erhellenden Beiträge.
basskenecht, ich kann dir nur zustimmen: die Solostimmung ist nichts in meinen Ohren. Ich habe jetzt ein paar Tage mit den Saiten experimentiert und bin auch auf diese merkwürdigen Jaultöne gestoßen. Irgendwie scheint mir die Intonation auch leicht anders zu sein, die ganze Angelegenheit ist ziemlich schlabbrig und holt überhaupt nicht aus meinem Bass heraus, was er hergeben könnte. Ich werde sie noch meinem Basslehrer vorführen, der wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und dann entweder die alten Thomastik wieder aufziehen oder doch auch mal die Evah Pirazzi ausprobieren. Die G-Saite ist nach einigem Bespielen beherrschbarer geworden, mittlerweile stört mich eher der gesamte Satz.
Welcher Unterschied ist da zwischen Medium und Weich? Die Beschreibung bei Pirastro hört sich gleich an. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der beide Saiten kennt?
Ich spiele die Medium und die Weich auf zwei verschiedenen Bässen.
Die Weich hat etwas weniger Spannung, gibt dadurch etwas weniger Druck auf die Decke und fühlt such unter beiden Händen weicher an. Erstaunlich dabei ist jedoch, dass die Weich auf meinem alten Bass nicht leiser klingen als die Medium auf meinem neueren (bei beiden handelt es sich um Vollholzbässe, der ältere ist sogar etwas kleiner als der neuere).
Das Spielgefühl der beiden ist jedoch ähnlich, auch die Ansprache.
Aufgrund der Erfahrung mit meinen beiden Instrumenten würde ich sagen, dass die Weichen für alte Kontrabässe, welche für niedrige Saitenspannungen gebaut worden sind, besser geeignet sind. Auf dem älteren habe ich von den Medium auf die Weich gewechselt und bin vom Sound überzeugt (ebenso wie von den Medium auf dem neueren 35-jährigen deutschen Meisterbass).
Medium und Weich schwingen beide nicht mit sehr grosser Amplitude - beide Bässe sind auf eine niedrige Saitenlage eingestellt.
Danke basstuba! Wieder eine Frage geklärt, das ist ja eine richtige Wissenschaft!
Und jetzt noch die Frage: wer kennt den Unterschied zwischen Thomastik spirocore und Pirastro Evah Pirazzi Medium. Lohnt sich ein Wechsel von Thomastik spirocore auf Pirastro Evah Pirazzi Medium?
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir die alten Saiten (Thomastik S.) wieder drauf machen lasse - und überlege jetzt nur noch, ob ich vielleicht die Pirastro Evah Medium mal ausprobieren soll.
1) Die Saiten wechseln kannst Du auch selber. Dabei den Bass auf den Ruecken legen und immer nur eine Saite austauschen, damit der Druck auf die Decke erhalten bleibt und die Stimme nicht umfaellt.
2) Spiros haben einen unverwechselbaren Pizz-Sound - siehe auch Herve's Matrix. -Evah Pirazzi gehen klanglich halt in eine andere Richtung. Bei spiros kommt es auf die Staerke an. Siehe Farbe der Umspinnung oben (unten immer rot): Medium ist oben rot, weich ist lila. Stark weiss ich nicht, ich glaube gruen. Je dicker desto fetter der Pizz-Sound, desto schwerer runterzudreucken, und desto weniger gut zu streichen. Die meisten spielen medium oder weich. Was die Streichbarkeit dieser Saiten angeht, so gehen die Meinungen auseinander. Ich als Nicht-Klassiker wuerde sagen, in weich geht es wenn sie etwas gealtert sind. Kenne einige Free Jazzer, die wie Peter Kowald auch mit Bogen Spiros spielen, in medium oder stark, und die klasse klingen. Des weiteren gibt es auch Klassiker, die Spiros spielen - ist aber eher die Ausnahme, und wenn dann wohl eher weich.
Interessanterweise spielt Renaud Garcia Fons
E: Spiro-Weich
A-G: Spiro-Solo runtergestimmt (mist, dann kann es doch nicht völliger Käse sein, mit dem runterstimmen von Solo Saiten...)
Hohe C Saite: Pirastro Flat Chromesteel
Danke nochmal - demnach habe ich Spirocore weich :-)
Und gestern wieder selber aufgezogen: was war ich vom dem Sound begeistert! Die Saiten kommen mir nicht mehr so schnell runter.
Ich habe übrigens keine Evah Pirazzi für 1/2 KB gefunden :-(
Zumindest bei keinem Lieferanten. Also werde ich bei den Spirocore bleiben und versuchen mit der etwas schwierigeren Ansprache beim Streichen klar zu kommen.
Hmm, das Problem ist, es gibt fuer 1/2 Mensur nicht zu viele Fabrikate. Soweit ich weiss von Piratstro nur Obligatos und Flexos. Falls jemand da einen Tipp hat, waere ich dankbar. Hatte auf meinem 1/2 bisher Lenzner Protos, THom. superflexibles(solo-st.) und Corelli mediumj drauf, und das war alles nicht 100%. Wenn ich da nochmal geld investiere, kommen Spiros drauf.
Zu den anderen saiten kurz, die superflexibles klingen in solostimmung gut, sind mir aber etwas zu hart, und das Transponieren ist mir zu nervig. Runtergestimmt schrecklich - der oben angesprichene Leiereffekt. Corellis sind in medium schon recht duenn - gestrichen faqnd ich sie OK, gepizzt kam mir da zu wenig raus. Lenzner Protos fand ich durchweg furchtbar (hart, sprechen gestrichen schlecht an, klangen auch gepizzt nicht), wobei der set eine nicht ganz billige sonderanfertigung fuer Quintenstimmung war, ueber die normalen Protos kann ich nichts sagen.
Hallo Basstölpel,
probier doch mal die Velvet Blue (Standart-Länge), damit habe ich auf einem Bass mit 99cm Mensur tolle Ergebnisse - pizz wie arco - erzielt.
Das Instrument klang mit Spiros oder D´Addario Hybrids überhaupt nicht gut, mit den Velvet Blue klasse und mit Pirastro Chorda und Pizzicato auch nicht mehr besser (aber die beiden letztgenannten Sätze kosten das Vierfache). Der Satz kostet etwa 100€.
Bleibt lediglich offen, wie Du mit der rauhen, oxidierenden Kupferoberflache klar kommst.
Je nach Handschweiß oxidiert die Oberfläche nach kurzer Zeit von nicht-klebend braun (wie bei mir - und es färbt auch so gut wie nicht auf die Fingerkuppen ab) bis klebend grün (was ich bei einem Kollegen gesehen habe - furchtbar) und färbt dessen Kuppen schwarz.
LG Jan
Hallo Armin,
es gibt speziell für 1/2-Kontrabässe "von der Stange" z.B. noch Innovation - 140 H Jazz/Orchester und Pyramid Gold - Darm (wahlweise mit A & E blank oder umsponnen). Ich spiele seit über einem Jahr G & D (blank) aus dem Pyramid-Satz, in wechselnden Kombinationen mit verschiedenen A- & E-Saiten. Auf meinem Instrument sprechen gerade die Pyramids sehr gut an, klingen hervorragend und scheinen darüber hinaus besonders robust - benötigen wirklich wenig Pflege.
Zudem weiß ich von einer geplanten Produktion 1/2-Thomastik Dominant - Zeitpunkt für den Markt aber leider noch offen.
Herzlichen Gruß vom Pollux
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