Saitenhalter schnarrt < | Na: Die üblichen 6! | > alter Bass - Vorteile/Nachteile |
Auf diese Beiträge antworten | Zurück zur Liste | Zum neuesten Beitrag springen
Zugeordnete Kategorien: Klassik
Als ich neulich den Bassisten eines Orchesters mit einer freien Stelle kontaktierte, um vorab ein paar weiterführende Informationen einzuholen, meinte er zu den Orchesterstellen, die verlangt werden würden: "Ich weiss es nicht genau, aber na, hier,...äh...dings...die üblichen sechs: Otello und so ....".
Nach dem Telefonat ging ich in mich:
Otello, Beethoven 9, Mahler 1, Mozart 40, Verkaufte Braut und noch ein Beethoven? Oder was sind "Die Üblichen Sechs"?
Also, Mahler 1 ist eigentlich nur üblich, wenn das eine Solo- oder Stellvertreterstelle sein wird.
Sehr oft wird Beethoven 5 (2. und 3. Satz) vorgelegt, ferner sind auch Wagner Vorspiel Walküre 1. Akt oder Strauss Heldenleben gerne genommen.
du hättest ihn aber auch direkt fragen können
Ja, hatte ich auch, da er es nicht so genau wusste, wollte er sich aber auch nicht festlegen. Er sprach erstmal nur von Otello und Beethoven. Er will sich aber schlau machen... und mich dann auch.
Na, dann geh mal von Folgendem aus:
- Othello
- Beethoven 5, 2. Satz, die lange Sechzehntel-Passage, ist auch im Probespielstellenheft abgedruckt
- Beethoven 5, 3. Satz, das Eingangsthema im pianissimo sowie die Sequenz davon in b-moll, sowie dann natürlich das Trio
- Beethoven 9, 4. Satz, Recitativ und ggf. auch das Thema
Das wären schon mal 4, und dann noch so das andere übliche dazu, wie Mozart KV 550, Wagner Walküre, Verkaufte Braut oder sonstwas
Richtig: Opernorchester. Traviata? Da sind doch mehrere Stellen. Welche hast du im Sinn?
Preis? Vielleicht kann ich vergünstigt eine Karte bekommen, wenn ich im Orchester drin bin, die werfe ich dann in die Runde... ;-)
So, bevor wir zur Preisverleihung kommen, erstmal das "richtige" Ergebnis:
Verdi (Otello und Traviata, 1. Akt, 4. Szene), Mozart (Sinfonie g-Moll, 1. und 4. Satz), Smetana (Verkaufte Braut, Ouvertüre), Beethoven (Sinf. Nr. 5, 3. Satz und Sinf. Nr. 9, Rec.), Wagner (Walküre, 1. Akt).
Leider muss ich im Hinblick auf die Anzahl der Stücke von dem Verleihen eines Preises absehen, da es sich um sieben Stellen handelt! Und zusätzlich zu Dittersdorf (1. Satz + Kadenz (keine Vorgabe des Komponisten der Kadenz, um mal auf einen heiß diskutierten Thread zu diesem Thema hinzuweisen) und 2. Satz) kommt doch noch der Kopfsatz eines romantischen Konzertes, was eigentlich nicht ausgeschrieben war...*seufz*
Unter uns sind doch auch einige Orchestermusiker (oder sollte ich besser Orchesterbassisten sagen?!), könnten die nicht mal aus dem Nähkästchen plaudern? Wie war es beim letzten Probespiel, dem sie als Juroren beiwohnen konnten? Was wurde verlangt? Warum wurde wer aus welchen Gründen nicht genommen?
Nur um den Kreis zu schließen: Ich habe die Stelle nicht bekommen. Allerdings wurde niemand genommen, was natürlich klar auf der Hand lag, nachdem ich ausgeschieden war...
Fazit: Hat Spass und Lust auf mehr gemacht. Nur schade, dass die nötige (oder besser: zielgerichtetere) Reflexionsenergie erst NACH solch einer Extremsituation vorhanden ist aber irgendwie muss man's ja lernen.
Hi!
Alter Thread, aber mir ist da heute etwas in die Finger gefallen: "Orchester Probespiel Kontrabaß", Schott Verlag, Herausgeber Fritz Maßmann und Gerd Reinke, 61 Seiten mit so ziemlich allem was in diesem Thread angesprochen wurde, dazu Solostellen von Berg, Hartmann, Mahler, Pfitzner, Strauss, Stravinsky, Verdi und Zimmermann. ISMN M-001-08142-9, 2. Auflage 2008, 19,99 €. Passende CD gibt's seperat auch dazu.
(Diskussionen über Gerd Reinke können wir uns an dieser Stelle wohl sparen...)
Grüße
Thomas
Was ist denn aus Ste-Fan geworden? Pizzataxi oder Bassist???
Na, Bassist! Und Kontrabasslehrer.
Saitenhalter schnarrt < | Zurück zur Liste | > alter Bass - Vorteile/Nachteile |
Nur angemeldete Benutzer dürfen Beiträge schreiben. Bitte hier einloggen: LogIn