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bassqualität-intonation

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vincent Profilseite von , 21.03.2009, 20:56:35
bassqualität-intonation
liebe musikanten

mir stellt sich die frage, in wie weit die qualität des (kontra)basses die fähigkeit des spielers richtig zu intonieren beeinflusst. ich spiele seit einigen jahren auf einem mittelklasse KB und habe das gefühl, auf upperclass bässen etwas besser intonieren zu können. was meint ihr, was sagt eure erfahrung?

gruß

vincent
bassknecht Profilseite von bassknecht, 21.03.2009, 23:44:26

 Ich denke schon, ein Instrument welches einen gut focussierten Ton macht  und diesen schnell bildet, kann Dir eine bessere Information liefern.  Wo es intonatorisch langgeht teilt es Dir über das Gehör, wahrscheinlich mehr noch über Körperschall und taktile Eindrücke mit.  Das bietet dem Spieler die Chance schnell genug darauf  zu reagieren. Ein Instrument was das gut kann, muss nicht unbedingt zu upperclass gehören, die Wahrscheinlichkeit hier ein solches zu finden ist hier aber grösser.  Ob Du die Konsequenzen Du aus diesen intonatorischen Informationen ziehst in die richtige Richtung und schnell machst, ist eine ganz andere Frage, und hängt ausschließlich von Dir allein ab. Ich stimme Rostropowitsch in seiner Ansicht zu  "jeder saubere Ton ist das Ergebnis einer Korrektur", daher spielt es natürlich auch eine grosse Rolle wie schnell ein Instrument auf eine Korrektur reagiert ,  je schneller und klanglich besser es das tut, desto präziser kannst du die Korrektur machen. Trotzdem finde  ich es schwierig den Einfluss des "Materials" richtig zu bewerten. Lüg Dir nicht selbst einen in die Tasche.  

Gibt es andere Leute die Intonation zuverlässig beurteilen können und dich sowohl auf Deinem mittelklasse KB, als auch auf  einem upperclass Bass hören konnten und Deinen Eindruck bestätigen? Wenn man intonatorisch nicht völlig souverän ist, fällt man leicht mal auf die eigene geänderte Tagesform herein. Ciao Roland   

Bassfron Profilseite von Bassfron, 22.03.2009, 12:59:04

 also bei mir in der hochschule gibt es einen masterstudenten aus osteuropa und dieser spielt auf einem bass der grade mal nach seinen angaben 500 euro wert ist wenn nicht weniger. Seine Intonation ist sehr gut und sein Ton auch. Hab ihn im vergleich mit 2 anderen Masterstudenten gehört welche jeweils auf einem bass für mehr als 20000 Euro spielen. Einen unterschied hört man schon, doch hätte ich es wahrscheinlich nicht gewußt hätte auch nicht sagen können welcher der 500 euro bass ist.
Ich finde der Ton kommt aus den Fingern und dem Bogen mehr oder weniger und die Intonation aus dem Kopf und den Ohren.

ludwig s. Profilseite von , 22.03.2009, 14:50:08
ich glaube das die qualität des basses weniger die intonation beinflußt. wenn wie über die materielle komponente reden und das gehöhr außen vor lassen, denke ich das ein ordentlich abgezogenes griffbrett eher zu guter intonation beitragen als der bass selbst.
KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 22.03.2009, 16:34:09

 Hi,

 

zwei Sachen:

-es kann sein, daß der "upperclass-Bass" halt insgesamt wesentlich angenehmer geklungen hat und die schiefen Töne deswegen immernoch relativ angenehm geklungen haben. Mach mal das Experiment, wenn 2 Musiker mit Instrumenten unterschiedlicher Klangqualität zusammen spielen und sich mit der Intonation weder mit den Herren Temperiert oder Rein noch untereinander einig sind - fast immer wird der Spieler des qualitativ schlechteren Instrumentes des Falschspiels verdächtigt.

-Korrektur der Intonation: das blitzschnell zu beherrschen ist auf der Bühne überlebenswichtig, aber beim Üben tödlich. Lieber bewußt auf dem falschen Ton stehen bleiben, kurz überlegen ob zu hoch / zu tief und wieviel und dann ein paar Töne vorher nochmal die Passage anfangen. Nach einigen Versuchen sollte es dann auf Anhieb sauber sein, und wer gewohnt ist so zu üben, der bekommt langfristig eine 1a Intonation....

MlG, Klaus

vincent Profilseite von , 23.03.2009, 14:57:54
vielen dank für die vielfältigen berichte.
der sound meines basses ist ziemlich fett. das problem aus meiner sicht, um das ganze noch zu konkretisieren, ist, dass er eine relativ hohe saitenlage besitzt und die saiten auch relativ schwer zu bespielen sind. mir fällt vor allem, an anderen bässen, der extreme unterschied im benötigten kraftaufwand beim spielen auf. ich habe die vermutung, dass ich also auf leichter zu bespielenden bässen auch leichter den ton korrigieren kann. (nach rostropovich) was meint ihr?
nagybögö Profilseite von , 23.03.2009, 23:31:58
Eine angenehme Saitenlage und nicht zu harte Saiten helfen natürlich für die Intonation. Saitenlage kann man niedriger machen (Steg runter feilen, wenn die Hohlkehle ok ist), keine grosse Sache. Weichere Saiten kann ich Dir auch empfehlen. Neben der besseren Intonation danken es Dir auch Deine Sehnen, die weniger beansprucht werden.
Zum Ausgangsthema: ich hatte als erstes Instrument einen geliehenen Sperrholzbass, der passabel war. Ich hatte grosses Glück mit meinem ersten Bass, ein wunderbares altes Instrument, welches ich heute noch spiele. Meine Intonation wurde besser, weil ich mehr Freude am Spielen hatte und mehr übte! Ich denke, ein gutes Instrument hilft, weil man ein positives und damit motivierendenes "Feedback" bekommt. Ich hatte einen Studienkollegen, der auf einem billigen Bass sehr gut spielte. Ich habe mich immer gefragt, wie er auf einem richtigen Bass abgehen würde.
Christine Knobel Profilseite von , 24.03.2009, 08:54:36
Moin Vincent,
möglicherweise addiert sich auf Deinem Baß zur hohen Saitenlage noch ein zu hohles Griffbrett. Das kannsst Du mit einem Eisenlineal checken. Wenn die Höhlung zu groß ist, überdehnst Du die Saite,bis sie auf dem Griffbrett liegt, dadurch steigt der Ton. In Bereichen, in denen dann die Höhlung nicht so groß ist(am Anfang bzw Ende der Kurve), mußt Du nicht überdehnen, das heißt, Du greift nicht kürzer wie bei der großen Höhlung. Das erschwert eine sichere Intonation sehr.
lg Christine
HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 23.03.2009, 18:32:49

 Hallo,

 

mir ist aufgefallen das manche Bässe das Intonieren insofern erschweren, dass sie eine Reihe Obertöne poduzieren, die "unpassende" Töne darstellen.

Ein Beispiel: Ich besitze einen Bass, der klingt wunderschön obertonreich. Es handelt sich um einen alten Italiener. Das Problem ist folgendes. Bei leerer Saite schwingt immer die große Terz mit. In einem Mollakkord eher nicht erwünscht.

Die Mitmusiker denken nur "Nanu? Was kommt denn da vom Bass? Ein Fis in einem D-moll Akkord? Da hat er wohl mächtig daneben intoniert."

Dabei spiele ich doch nur die leere D-Saite.

Kennt Ihr das Problem? Fällt Euch eine Lösung dazu ein?

 

Herzliche Grüße

Hendrik

sascha Profilseite von , 23.03.2009, 22:36:54
Hallo Hendrik,
wenn du die saite an dem punkt anregst, wo das fis einen knoten hat, dann wird das fis nicht klingen. d.h. dort wo man das fis flag auf der d saite greift müsstest du zupfen bzw. streichen und zumindest theoretisch sollte es dann keine probleme mehr machen.
gruß,
sascha
HendrikNehls Profilseite von HendrikNehls, 25.03.2009, 14:39:19

 Aha, klingt interessant. Werde ich ausprobieren. Mal schauen, ob ich Fis Flageolett auf der D-Saite am Ende des Griffbretts (wo ich zupfe) finde.

 

Danke Dir erstmal.

 

Hendrik

Neuester Beitrag Frank W Profilseite von , 25.03.2009, 15:17:22
Hallo Gemeinde,
im Orchester gilt ja: am saubersten spielt der, der am schnellsten korrigiert. Mit meinem ARCUS Carbonbogen fällt es mir leichter als mit meinem auch sehr guten Fernambukbogen, mich in der Gruppe zu hören und deshalb auch schneller reagieren zu können, da der Klang einfach sehr klar und fokusiert ist.
VG
Frank
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