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Condor-Bass, wer kennt ihn?

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Zugeordnete Kategorien: Electric Upright Bass (EUB)

seitwaerts Profilseite von seitwaerts, 15.10.2008, 21:11:19
Condor-Bass, wer kennt ihn?

Hallo,

ich habe seit ein paar Jahren einen Bass, mit dem ich mich ein wenig schwer tu.

Wenn ich die Definitionen richtig verstehe, ist das also ein EUB, 3/4, 104,5cm Mensur.

Auf dem Pickup steht "Condor", das ist aber schon alles, was mir weiterhelfen könnte.

Bilder habe ich auf meiner Webseite mal abgestellt: www.ringschmied.de/condor.htm

Eine erste kurze Klangprobe ergab einen sehr schönen warmen Sound (auf meinem Orange ORS100 gespielt)

Leider ergaben die Suchen im Netz bislang rein garnichts...

 

Meine Frage also ins Publikum: was ist das für ein Instrument? Wo kommt es her, wann wurde es etwa gebaut?

Welche Saiten wären hier empfehlenswert? Es ist eine Aufnahme für eine Seitenstütze vorhanden, welche aber fehlt. Wie könnte die ausgesehen haben? Dann könnte ich die evtl. nachfertigen...

 

Wäre schön, wenn ich doch noch ein paar Infos darüber zusammenbekommen könnte.

 

Auf Antworten gespannt,

Volker

 

jlohse Profilseite von jlohse, 16.10.2008, 13:21:42

 Könnte ein italienischer Blitz-Bass sein.

http://www.fetishguitars.com/html/wandre/uprightbass/blitz.html

seitwaerts Profilseite von seitwaerts, 16.10.2008, 15:11:55

 

 Hallo jlohse,

 

vielen Dank!

Ja, das schaut schon recht passend aus.

Wenn ich das richtig verstehe, ist der Framus Blitz der Pate, aber dazu finde ich schon wieder so gut wie nichts. Ausser, dass der selten ist...

Allerdings gibt es doch Unterschiede: an der Schnecke ist keine Kopfplatte, sie ist rund ausgeformt.

Der Wirbelkasten sieht sehr, sehr ähnlich aus. Bis auf den Sattel, der hat bei meinem Bass eine gerade Form, ist auch nicht mitlackiert (könnte Elfenbein sein)

Der Steg ist nicht höhenverstellbar (aber das muss ja mal nichts heissen..)

Ich werde mal schauen, dass ich mehr Bilder auf meine Seite packen kann. Derzeit zieht der Server um, ich muss ein paar Tage warten.

Auf jeden Fall habe ich noch eine Menge Arbeit mit dem Bass vor mir.

 

Kann mir jemand sagen, wie die Platte an der Anschlussbuchse ausgesehen haben könnte?

 

 

Grüsze,

 

Volker

seitwaerts Profilseite von seitwaerts, 16.10.2008, 16:16:25

 Es tut mir Leid, dass ich gleich noch mal schreibe, aber anscheinend kann man seine Beiträge nicht editieren?

 

Nun gut, kommen wir zu etwas völlig anderem:

Ich hab mich eben wieder an den Bass gesetzt, und ihn ein wenig weiter zerpflückt.

Die Mechaniken sind raus, der Pickup ist runter, der Steg ebenfalls.

Und nun stellen sich mir einige Frage zusätzlich:

Z.B.: wieviel der Patina sollte ich erhalten? Der Chrom am Pickup ist völlig ruiniert, an den Mechaniken sieht es nicht besser aus.

Die Beschichtungen am Korpus lösen sich (die Umleimer sind nur noch fragmentarisch vorhanden...

 

Sinnvoll im Sinne eines spielbaren Instrumentes wäre es nun, den Korpus neu anzufertigen, wass mich vor keine Schwierigkeiten stellt.

Der vorliegendde Korpus besteht aus Tischlerplatte mit Deckfurnier, dieses ist dann rot laminiert.

Das wäre also ein Klacks. Reizen würde es mich dann aber, einen Korpus massiv zu bauen, und ihn in diesen Farben zu lasierend zu lackieren-

Aber dann würde ich auch allen Chrom neu machen, statt ihn nur aufzupolieren.

Die Anschlussbuchse muss ersetzt werden, da hatte der spanische Kollege mal ein Plasteteil eingelötet.

Die Deckplatte für die Buchse würde ich gerne nach einem zeitgemässen Vorbild schneiden und verchromen. Dazu bräuchte ich (siehe obige Frage) ein Vorbild.

Auf dem Griffbrett sind Bundmarkierungen (nur noch fragementarisch erhalten), es sind Rillen im Griffbrett, der Lack ist teilweise durch.

Auch hier also die Frage: so lassen, oder abschleifen und neu lackieren?

Die Bundmarkierungen müsste ich dann anhand der Reste rekonstruieren, und neu aufkleben..

 

Wass meint ihr dazu?

 

 

Grüsze,

 

Volker

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 17.10.2008, 18:32:00

 Hi,

 

die von Fender gehen den umgekehrten Weg: neue Instrumente erst mal dem Hund zum spielen geben, das ganze dann Time-machine nennen und einen richtig dicken Aufpreis verlangen.......

Ob Du das alles so machen sollst, wie Du schreibst hängt meiner Meinung nach in erster Linie davon ab, wie fit Du handwerklich bist. Wenn Du sicher bist, daß Du das 1a hinbekommst und der Bass dann auschaut wie neu tät ichs machen.

Viel Spaß beim Restaurieren ;-)

 

 

Mit lieben Grüßen, Klaus

KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 17.10.2008, 18:34:51

 Noch vergessen:

 

ich hatte mal das Original, den Framus-Besenstil. Leider hab ich den vor ca. 20 Jahren verkauft, könnte mich jetzt noch in den A...... beißen dafür. Allerdings hatte der damals ein ziemlich nerviges Problem mit Nebengeräuschen. Inzwischen hab ich die STAGG-Version. Funktioniert, aber bei weitem nicht so fein wie es der Framus war.

 

MlG, Klaus

seitwaerts Profilseite von seitwaerts, 17.10.2008, 20:08:21

 Moin Klaus,



der STAGG sagt mir erstmal nix...



Muss mich da erstmal schlau suchen ;-)




Vielen Dank aber für Deine Anregungen!



Es scheint sich hier also um eine Blitz Bass- Kopie unbestimmter Herkunft zu handeln.


Hab mir gestern noch mal den Wirbelkasten angeschaut. Die Verarbeitung passt nicht ganz zum Rest, scheint mir höherwertiger (?)


Fotos sind da, können aber erst in ein paar Tagen online gehen.




Was das Handwerkliche angeht:



Ich sag mal so:


Gelernter Elektriker (Abteilung Dicksafter), Kfz-Mech. und Goldschmied...


Mein Bruder hat mir noch die wichtigsten Kniffe& Grundlagen des Schreinerhandwerks beigebracht.


Ich sehe da nur wenige Probleme.


Dinge wie Abrichten des Griffbretts würde ich einem Fachmenschen geben.


Den Korpus neu zu bauen wäre keine Überforderung für mich.



Ist halt eine Zwickmühle.


Der alte Korpus ist schon wirklich hin. Die Resopalähnlichen Laminate lösen sich, den Hals bekomme ich so also erstmal nicht fest. Krumm ist er auch (der Korpus)


Der Seitenhalter ist an einer Seite aufgerissen, verbeult ist er auch reichlich.


Der Chrom ist überhaupt so eine Sache... am Pickup ist er durch, das Messing blinkt grossflächig durch, das hat eine erste vorsichtige Reinigung ergeben.


An den Mechaniken wirds schwierig, weil die Schlüsselwellen schwarz lackiert waren, ich müsste die Krampen also aufbiegen, die Schlüssel irgendwie rausbekommen, und dann alles zum Aufarbeiten weggeben.


Oder ich lasse dort gezielt die Patina, und kümmere mich nur um den Korpus...


Ich tendiere aber zum Komplettprogramm.Das Ergebnis scheint mir lohnender, und auf die Zeit kommt es dabei ja nicht an.



Nun muss ich noch Infos über den Condor-Pickup finden... Nein, ich möchte das.


Funktionieren würde er ja auch so ;-)


Der könnte mir aufgrund seiner heftigen Mikrofonie noch einen Strich durch die (Sound-)Rechnung machen...



Ich bin grad dabei, die Geschichte dieses Instrumentes, soweit noch möglich, zusammenzustellen. Dazu muss icch den Menschen in Spanien aber erstmal erreichen.



Ich bin aber auf weitere Kommentare gespannt& für Ideen offen.




Grüsze,



Volker





KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 17.10.2008, 20:14:53

 Hi Volker,

 

klingt so, als ob Du da so ca. 678324905 Stunden Arbeit reinhängst ;-)

Der Stagg ist ein billiges Teil aus China, hier im Forum gibts da Threads dazu.

 

 

MlG, Klaus

bernie49 Profilseite von bernie49, 19.10.2008, 03:08:58

Hallo Volker,

vielleicht macht dir ja eine große Bastelei Feude, aber wenn ich so sehe, was da noch alles in diese Baß-Ruine an Arbeitszeit und Material hineingesteckt werden müßte...  Dabei ist es äußerst ungewiß, ob sich die ganze Mühe überhaupt lohnen würde, was den Klang angeht. Die Fotos sprechen auch nicht gerade dafür, überhaupt noch einen Cent oder eine Minute da zu investieren. Ehrlich gesagt (ohne dich verletzen zu wollen), ich würde ihn wegschmeißen und mir ein ähnliches Teil gebraucht suchen in einem spielbaren akzeptablen Zustand, vielleicht auch mal diesen Stagg Baß probespielen. Viel Glück!

PS Man muß nicht unbedingt nach jeder Zeile 5 mal den Zeilenschalter betätigen. 

Neuester Beitrag KlausHörberg Profilseite von KlausHörberg, 19.10.2008, 09:00:41

 Hallo Bernie,

 

wenns rein darum geht, ob das Ding hinterher praktisch was taugt, hast Du recht. Ein neuer Golf fährt sicher auch wesentlich besser als ein Käfer Bj. 1950, den man mit viel Mühe restauriert hat. Kannst halt nicht vergleichen. Und ein Stagg ist sicher kein Golf, eher ein Dacia.....

 

Mit lieben Grüßen, Klaus

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