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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Geschichtliches
Deine Frage kann ich leider nicht definitiv beantworten, ich kann nur schätzen so Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts?
Aber: einen alten Baß retten, das klingt gut! Ich kann diese Musiklehrer jedenfalls nicht verstehen, in den Sperrmüll!
Dann kann er froh sein, bei dir sein Gnadenbrot zu fressen, obwohl, eigentlich "frißt er ja kein Brot" wie eine Redewendung sagt.
Im Ernst: Ist er noch in einem akzeptablen Zustand, waren noch Steg und Saiten drauf, hast du ihn schon gespielt, wie klingt er denn so?
Gruß, B.
In größeren Stückzahlen wurde Sperrholz m. E. erst nach dem 1. Weltkrieg verwendet, und zunächst vor allem in den USA, als Importe aus Europa wegbrachen.
Im übrigen sind Holzwirbel kein geeignetes Merkmal für das Alter eines Basses, die hat es durchgängig zu jeder Zeit gegeben.
@bernie 49
"Aber: einen alten Baß retten, das klingt gut! Ich kann diese Musiklehrer jedenfalls nicht verstehen, in den Sperrmüll!"
Schrottreife unspielbare Bässe bei denen man wirklich nur spekulieren kann ob sich eine Investitution für eine Reparatur lohnt haben mich schon öfter vor die Frage gestellt "ab wann ist denn nun wirklich Schluss mit einem Instrument?". Perse zu sagen -"Jedes Instrument nur weil es alt ist und ein Handwerker irgend wann mal mit einem Stechbeitel daran zugange war hat für alle Zeiten eine Restaurierung verdient", ist nicht meine Meinung, es erinnert mich irgendwie an Gerätemedizin mit der unrettbare Menschen am Leben gehalten werden. Wenn gar nichts geht, führt es zu einem Elefantenfriedhof bzw. zu einer Ansammlung von untoten Basszombies wenn Reparaturen aus pekuniären Gründen schlecht gemacht werden.
Wir haben bei uns an der Musikschule einen 120 jährigen Sachsen, der nach meiner Meinung mit einem vertretbaren Aufwand nicht nutzbar gemacht werden kann. Das Instrument darf aus betriebspolitischen Gründen weder an mich als Bastler verkauft werden
(man würde schlafende Hunde in Form unseres Stadtkämmerers wecken) noch darf es entsorgt werden. So lag das Teil herum und verstaubte (leider verwesen Kontrabässe nicht). Ich habe ihn auf einem Ständer fixiert, Saiten darauf eine Quart tiefer gestimmt (wegen gelösten Halsfuss) und habe das Teil in den Hausflur ddr Schule gestellt zum vorsichtigen Anzupfen für das Laufpublikum. So dient die Bassleiche dazu Anschauungsobjekt zu sein und durch Möglichkeit zu Körperkontakt, Werbung für die intakten Instrumente zu treiben. Ein ähnlich schrottreifes Instrument, was aber mein Eigentum war, habe ich mit Bauschaum ausgeschäumt, elektrifiziert und somit einen EUB als Überinstrument für einen Schüler geschaffen. Andere sinnvolle Verwendungsmöglichkeiten weis ich im Moment nicht. Dekozwecke in vermeintlichen oder echten Jazzclubs oder Hausbars unterstütze ich nicht, wenn ich denn selber Gast dieser Lokalitäten bin. Es gibt für mich keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Sex and Drugs and Rock and Roll (Alkohol, Nikotin, Nachtleben und Musik), obwohl ich das früher durchaus geglaubt habe. Ein Basswrack in der Ecke kann ich nicht so leicht ausblenden wie das Jim Beam Poster, es würde mich in meiner Konzentration aufs Trinken stören. (Volvic Naturell mit Eis)
Nebenbei schätzt Du hier dave2 falsch ein, der hat zwar eine Geige und spielt Streichquartett, kann aber trotzdem Kontrabass und kennt sich mit spezifischen Dingen wie Solobesaitung aus. Ausserdem ist er Tierarzt und hat als solcher Erfahrung mit Tiereuthanasie, er wird von daher auch sicher in der Lage sein zu entscheiden „jetzt ist Schluss“ oder „da haue ich nochmal eine Aufbauspritze rein“.
Ciao Roland
gemach, gemach, Kollege Roland! Noch wissen wir nichts genaues über den tatsächlichen Zustand, ob nun schrottreif oder erhaltenswert. Deshalb heißt es: sich in Geduld fassen, Tee (oder Volvic Naturell) trinken und abwarten!
Tja, und was die Erklärung mit den Solo-Saiten angeht: Ich wollte dave nur einen Hinweis geben, denn obwohl er sich bestens auskennt, weiß er offenbar nicht, daß "eingepunzte Buchstaben und Ziffern" zum Standard gehören bei vielen Saiten, es sich also nicht handelt um "Saiten mit aufwendig gepunzten Ball-ends".
Mit kollegialen Grüßen, Bernd
Ich habe mich nicht konkret zu dem Instrument was dave2 hier beschrieb geäussert und keinen Rat gegeben der ohne aussreichende faktische Grundlagen wäre und daher voreilig. Es ist mir vollkommen egal was mit diesem Instrument passiert, solange dave2 mir das Teil nicht in meine Garage stellt. Ich beschrieb meinen Umgang mit Schrottbässen und meine Gedanken dazu. Wenn das jemand nicht nachvollziehen kann oder nicht gefällt OK, vielleicht habt ihr ja alle grössere Garagen oder andere Vorstellungen davon, was ein brauchbares Instrument ist.
Die vielen Saiten bei denen Eingepunzte Buchstaben und Ziffern auf Ballends Standard sind zähl doch bitte mal auf, ich zähle Dir gerne die Saiten auf bei denen das nicht der Fall ist. Das hat bei einigen Herstellern glaube ich auch mal gewechselt, so wie z.B Pirastro mal die Farbumspinnungen für den Grundton der Saiten geändert hat. Daraus den Schluss zu ziehen (wie dave2 das tut), dass jemand das Instrument mal gut gefallen hat und darum investiert hat, ist sicher nicht angebracht. Wie oft schon habe ich abgespielte Markensaiten verschenkt oder billig abgegeben und die sind alle auf einfachen Kisten gelandet.
@dave2 in dem Zusammenhang ist es wahrscheinlich auch nicht angebracht den Kausalschluss zu ziehen " abgewetztes Griffbrett im Daumenaufsatz, ergo guter Spieler, ergo guter Bass. Vielleicht war ein Vorbesitzer Slapper oder ein Anfänger der noch geübt hat und jahrelang gotterbärmlich schlecht im Daumenaufsatz geübt hat bevor er sich "dann" ein gutes Instrument gekauft hat. Interessant wären aber die Umstände die dazu geführt haben dass ein Bass so marode wird, dsas macht ein guter Spieler mit einem guten Instrument nicht. `Mit brüderlichen Grüssen Roland
Hallo Roland,
bezüglich abgewetzte Daumenlage halte ich mich an einen Grundsatz der medizinischen Diagnostik: "Das Seltene ist selten, das Häufige ist häufig". Du hast einen wohl äusserst seltenen Abwetzungsgrund angeführt. Ich dachte stets, ich sei ein Pessimist; aber Du übertriffst mich.
Übrigens habe ich mittlerweile weitere Infos über des Basses Lebenslauf erhalten: An besagter Schule hielt sich vor Jahren ein Amerikaner mitsamt Bass auf. Als dieser wieder nach USA verschwand, blieb ein (sein?) Bass zurück.
mysterioso, dave
USA? Vielleicht ein bei manchen heiß begehrter Kay Bass (Sperrholz)?
Grüße
Uli
hallo dave,
die große Frage ist nun, ob sich eine Reparatur wirklich lohnt, was man vorher nie so genau wissen kann, ohne den Baß gehört zu haben. Es gibt viele Hinweise hier im Forum und auch auf Jonas' KB-Seite, worauf man achten sollte: z.B. ist das Griffbrett OK?, sind Risse oder offene Stellen im Korpus? usw. – Bevor man einen Baß-oder Geigen-Bauer konsultiert, würde ich dir raten, zunächst einen Bassisten zu bitten, sich den Baß mal anzusehen. - Übrigens können manche "einfachen sächsischen Manufakturgeigen" gar nicht schlecht klingen! Ach, noch was: die eingepunzten Buchstaben und Ziffern am Metall-Ende der Saiten machen schon Sinn, sind also nicht nur "für ganz Doofe" gedacht. Es gibt nämlich noch Solo-Saiten, die fast genauso aussehen, nur werden sie einen Ganzton höher gestimmt!
Jedenfalls wünsche ich dir jetzt schon mal viel Spaß beim Baß-Teln!
@ jonas:
Meine grobe Schätzung bezüglich Sperrholz-Verwendung war also gar nicht so daneben. - Was die Holzwirbel angeht: Sicher gibt es sie auch heute noch bei einigen Bässen auf Wunsch. Jedoch habe ich sie bisher fast nur an älteren Bässen gesehen (so ca. > 70 Jahre). Natürlich gibt es auch sehr alte Bässe, die sie nicht unbedingt haben, es gibt halt so viele unterschiedliche Mechaniken... Außerdem sind auch einige ganz alte Bässe irgendwann mal umgebaut worden usw. (aber wem sage ich das?)
Grüße, Bernd
hallo bernie49
-was die holzwirbel angeht- schaumal die seite an www.rubner-markneukirchen.de
es gibt doch die gute alte holzwirbel frisch vom band.
gruß
laoh
hallo laoh,
natürlich habe ich diese Seite von Rubner schon vorher gesehen, das sollte in meinem post auch indirekt ausgedrückt werden. Ich finde diese Holzwirbel nebenbei gesagt auch irgendwie schöner und stilvoller als die aus Metall. (nicht nur, weil ich sie an meinem alten Schätzchen habe!)
Gruß, Bernd
Ganz einfach: Man schmeißt kein Instrument in den Müll. Das könnte ich nie über's Herz bringen.
Und wenn's noch so schlimm ist. Genausos wie bei Motorrädern ... :)
Getreu dem mysteriösen Wort von KARL VALENTIN:
"Heutzutag gibts keine Alten mehr. Die Alten sind alle von früher."
dave
@ Scheppertreiber Für mich ist es aber nicht einfach Instrumente grundsätzlich nicht in dem Müll zu werfen. Würde ich beispielsweise meine ausgelesenen Taschenbuchkrimis nicht direkt ins Altpapier werfen, wäre kein Platz für die Dostojewski´s und Mann´s meiner Frau und auch meinem Riemann und Hindemith´s Unterweisung im Tonsatz (handsigniert) würde es zu eng im Bücherschrank. Letztendlich alles eine Frage von Präferenzen, ich habe entschieden, Zappa´s Songtexte sind mir wichtiger als Henning Mankell. Bei meinen alten Motorrädern hat sich diese Frage nie gestellt, weil ich sie jeweils alle verkauft habe um ein Neues zu finanzieren. Ich habe einfach nie solange gewartet bis sie nicht mehr zu verkaufen waren. Einmal habe ich gepokert und lagerte Rahmen und zerlegten Motor einer Commando zwei Jahre in der Garage, weil ich wusste, dass ich nach dem Bund für eine etwas längere Reise ein noch problemloseres Motorrad finanzieren musste. Es ging es mir allerdings richtig schlecht während ich die Norton montiert habe und weil ich grosse Probleme mit Ersatzteilbeschaffung hatte, hat es sich auch nicht wirklich gelohnt, manchmal überhöht man Legenden und die Gummikuh hat mich dann auch überall hin gebracht wo ich hin wollte.
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