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Zugeordnete Kategorien: Unterricht & Didaktik
Hallo Ihr Lieben!
Es scheint ein großes Interesse an Streicherklassen zu geben.
Nach wie vor, denke ich, dass die Kontrabässe nicht genügend unterstützt sind in den Streicherklassen. Mögliche Gründe: Sehr geringe Ahnung über Bässe - die meisten Teamteaching lehrer sind Geige- oder Cellispieler, die kurz 1 bis 2 Tage Unterricht am Bass bekommen. Sie sind meistens begeistert, was man schon nach 2 Tagen spielen können - klingt auch teilweise wirklich gut - habe öfters zugehört. Abgesehen von den Blasen an den Fingern, verspannte Schultern und krumme Rücken, können sie leider wenig über Haltung (Bass und Bogen) wirklich sagen. Wie so auch - es dauert halt bis man seine gemütlichen Position gefunden hat oder ? Auch die Quartstimmung scheint ein Problemchen zu sein.
Wir brauchen im Gegensatz zu den anderen Instrumenten keine 3. Finger in den Tiefenlagen. (Erklärt die Knoten in meinen Fingern, wenn ich Geige, Bratsche und Cello spiele!!). Wenn der Lehrer Cellolehrer ist, kann er ganz gut das Vibrato erklären, das kommt aber meistens, wenn überhaupt, am ende des zweiten Jahres der Streicherklasse vor. Die linke Handhaltung ist auch ähnlich und Kraft ist in der Regel kein Problem - das alles kann ein Cellolehrer gut weiter vermitteln. Bogen und Basshaltung weniger.
Die Lehrpädagogik für Kontrabassgruppenunterricht sollte unbedingt verbessert werden, auch in einer Weise, dass an Streicherklassenlehrer gut weiter vermittelt werden kann. Auch die Bewußtsein, dass Bässe sehr unterschiedlich sein können, viel zu höhe Saiten haben können - schrecklich für die Kinderhände, Bogen zu groß usw...
Wäre es nicht Möglich hier im Forum einen Diskussionsbereich für Streicherklassen - natürlich mit Schwerpunkt Kontrabass - zu eröffenen?
Eure Meinungen höre ich gerne
Thank you and splease excuse the gramar mistakes!!
Släinte
Michelle
Hallo Michelle,
um die Diskussion in Gang zu bringen, gleich mal eine kritische Meinung zu Streicherklassen:
Mein Sohn ist in einer Bläserklasse. Neulich gab es einen Wettbewerb der Musikklassen und da hatte ich folgenden Eindruck: die Bläserklassen hatten in den 2 Jahren ihres Bestehens schon einiges auf dem Kasten (auch wenn das geeignete Repertoire eingeschränkt zu sein scheint, von 5 Bläserklassen hatte nur eine nicht die Ballade von Mac The Knife im Programm), während die Streicherklassen wirklich schlimm klangen. Das verkniffene Lächeln der Umsitzenden ließ darauf schließen, dass es den anderen Zuhörern ähnlich ging.
Meines Erachtens ist ein Streichinstrument etwas, das man bestenfalls im Einzelunterricht erlernt, man kann einfach zu viel falsch machen, so dass die ganze Aufmerksamkeit des Lehrenden gefragt ist. Diese Ansicht ist bei diesem Konzert bestätigt worden.
Besides: your gramar is much better than that of some German native speakers in this community!
Mazeltov,
max
"Und noch eine Frage hätte ich (sorry, falls die blöd ist): ich habe Verschiedenes in Büchern gefunden und verschiedenes bei anderen gesehen und gezeigt bekommen... unterrichtet ihr die Bogenhaltung (deutscher Bogen) so, dass Ring- UND Mittelfinger zwischen Stange und Bogenhaaren sind oder so, dass nur der Ringfinger durchgreift, während der Mittelfinger zusammen mit dem Zeigefinger an der Stange ist?"
Es hat schon seinen Grund, warum Du verschiedene Darstellungen und Eindrücke von einer möglichen Bogenhaltung hast und verunsichert bist. Es gibt bei Kontrabasstechnik viel weniger verbreitete und allgemein akzeptierte Standarts als bei der Geige (erwarte keine Backrezepte), daher wirst Du auch in dieser Frage mehrere Ansichten bekommen, welche am repräsentativsten ist weiss ich nicht. Und wenn es eine repräsentative Ansicht überhaupt gäbe, heisst das noch lange nicht dass es die Haltung ist die für Dich persönlich am stimmigsten ist. Ich sage zu Deiner Frage: Weder noch, es muss kein Finger in den Frosch gesteckt werden. Ein häufig von mir beobachteter Effekt ist sonst eine Bogenführung die eine Mischung aus Fingerhakeln und Baumsägen ist, das Handgelenk ist permanent meistens 90 Grad und mehr angewinkelt (aucund nicht mehr frei beweglich.
Bei den hohen Streichern lassen manche Kolleginnen anfänglich zu, dass die Kinder den Daumen unter den Frosch legen und später wird das geändert. Ich glaube das ist schon in Ordnung, wenn denn die Lehrkraft beides kann und später in der Lage ist und Vor - und Nachteile zu demonstrieren und einen methodisch schlüssigen Weg zur Korrektur hat.
Beim Untergriffbogen kommt es vor, dass Kinder die Finger mit in den Frosch stecken, weil sie Angst haben der Bogen würde ihnen sonst aus der Hand rutschen - tut er auch manchmal, das hat aber eher psychologiche Gründe als mechanische. Ich lasse das "Fingerreinstecken" gelegentlich zu aber nur begrenzt und auf der Grundlage, dass ich es auch anders kann und den Bogengriff ständig so mache wie ich es für richtig halte und so wie es bei mir auch am besten klingt. Kinder ahmen nach, daher meine Meinung, lern das erst mal selbst und zwar so dass du selbst damit zufrieden bist und es vertreten kannst. Gleiches gilt für die schlaffe Haltung des Jungen. Wenn Du darauf angewiesen bist Ansichten anderer Leute unreflektiert umzusetzen, möchte ich wirklich nicht in Deiner Haut stecken. Roland
„Wäre es nicht Möglich hier im Forum einen Diskussionsbereich für Streicherklassen natürlich mit Schwerpunkt Kontrabass - zu eröffenen?
Genau das ist passiert, im Rahmen dieses threads haben sich fünf Leute ausgetauscht. Bei über 1500 GEBA Mitgliedern drückt die Zahl 5 nicht gerade ein übermässiges Interesse an Streicherklassenunterricht aus. Ich denke ein nicht themenspezifisches Kontrabassforum wie das von der GEBA unterscheidet sich natürlich von einem Forum bzgl Streicherklassenunterricht und erst recht von einem Forum explizit für Kontrabasslehrer (was es allerdings nicht gibt). Immerhin aber, das thema wurde angenommen es wurde in diesem Sinne gefragt, darüber nachgedacht, geantwortet und Danke gesagt.
„Es ist sehr unfair, dass so viele sehr kompetente Lehrkräfte verunsichert werden, wenn sie mit den Bässen arbeiten müssen. Ich sehe dieses Forum nicht als Moglichkeit "Laiebässe" weiter zu verunsichern,.......“
Ich lese in den Beiträgen hier nichts, was in einer Weise unsachlich, irreführend oder sonstwie vorsätzlich destruktiv wäre. Das max eine offenbar schlechte Aufführung einer Streicherklasse mal erlebt hat und daraus pauschale Schlüsse zog, ist nun wirklich keine heftige Breitseite auf den Streicherklassenunterricht als solchen.
Du beklagst Unfairness, sagst aber nicht was Du in diesem Zusammenhang unter unfair verstehst. Wenn Du und ich unter unfair die gleiche Sache verstehen, dann weis ich ehrlich gesagt nicht was Du überhaupt willst oder womit du unzufrieden bist. Ich finde es diffamierend, wenn Du in pauschaler Weise von unfair redest, ohne zu sagen wer sich wann, wo und auf welche Weise unfair verhalten hätte.
„........sondern zu unterstützen und Mut machen sich mit dem Bass auseinander zu setzten.“
Lies doch mal die Einlassungen von Jürgen Michel, was erwartest Du auf schriftlichen Weg und via Forum denn noch mehr an Unterstützung und Mutmachen?
„Eure Meinungen höre ich gerne“
Das glaube ich Dir nicht, vielmehr habe ich einen ganz anderen Eindruck. Ich denke, dass Du Dich von abweichender Meinung und negativer Kritik schnell in Deinen Überzeugungen bedroht fühlst. Du tust Kritik hier ab als unkonstruktiv und bedeutungslos, sofern ihr nicht eine massgeschneiderte und „schmerzfreie“ Problemlösung direkt auf dem Fuss folgt. Das geht aber nicht immer, in der Tat aber ist z.B Deine Bekannte Sonja dankbar für Hinweise in der Art wie: „so auf keinen Fall“. Ich sagte sinngemäss: „Ohne Kontrabass erstzunehmend spielen zu können auf keinen Fall Kontrabass unterrichten“ Was ist daran unfair oder nicht konstruktiv? Es gibt die Möglichkeit Kontrabass zu erlernen, ich behaupte nicht, dass hohe Streicher dazu nicht in der Lage wären, entscheidend ist aber ob sie es umsetzen. Das ist meine Meinung und meine Erfahrung. Wenn Du das anders siehst OK.
Ich beispielsweise bin der Meinung, dass es bei vielen Gemeinsamkeiten unter Streichern doch gravierende Besonderheiten und Unterschiede gerade zum Kontrabass hin gibt und die lassen sich nicht wegdiskutieren oder mit Tips und Tricks überbrücken. Manches ist einfach Training. Es wird Dir nicht entgangen sein, dass beispielsweise zwischen der Feststellung „Dein Lagenwechsel ist nicht flüssig und unpräzise“ und dem Zeitpunkt an dem Du wusstest „Jetzt kann ich ihn“ wahrscheinlich Jahre gelegen haben.
„Wichtig ist es, den Kindern eine gute Grundlage zu geben - Haltung am Instrument -Links und Körper-, Bogenführung, Pflege (und erhalt!!!) des Instrumentes usw.“
Dafür brauche ich bei Kindern die nicht zum Instrument gezwungen werden maximal 4 Wochen, für die Bogenführung gelegentlich etwas länger ansonsten weden diese Grundlagen in der nomalen Lenzielprogression nur noch wiederholt und trainiert. Was kommt also danach, was passiert in den verbleibenden 23 Monaten was kontrabassistisch effektiv und förderlich sein könnte? Ich habe den Eindruck, dass die Kolleginnen in den Streicherklassen genau ab diesem Punkt nicht mehr recht weiter wissen.
Natürlich ist es hohen Streichern wie allen anderen Musikern sehr wohl möglich im Rahmen und innerhalb der begrenzten Ziele einer Streicherklasse Grundlagenunterricht auf Kontrabässen zu erteilen, für alles weiter Folgende kann aber niemand seine fehlende eigene Ausbildung am Kontrabass verschleiern. Will man das nicht, mag es sein, dass dies eine Auseinandersetzung mit dem Kontrabass bedeutet, die für einen hohen Streicher weniger problematisch und umfassend ist wie für einen Blechbläser oder Percussionisten aber es kann so oder so nicht an einem Wochenendseminar erledigt werden. Genau den Faktor Zeit hast Du ja einleitend auch angesprochen:
„Abgesehen von den Blasen an den Fingern, verspannte Schultern und krumme Rücken, können sie leider wenig über Haltung (Bass und Bogen) wirklich sagen. Wie so auch - es dauert halt bis man seine gemütlichen Position gefunden hat oder ?“
Ich bin da ganz Deiner Meinung Roland
Oh- ach so... ich hatte mich eigentlich noch nicht mal angesprochen gefühlt und die ganze Zeit überlegt, wer denn jetzt hier so unfair gewesen sein soll.
Natürlich war mein Beitrag ein rein subjektiver und nur anhand einer Aufführung von- immerhin- 5 Streicherklassen zustandegekommen. Ich meine, das habe ich auch deutlich gemacht.
Gewünscht war schliesslich eine Diskussion- das beinhaltet in aller Regel auch konträre Ansichten, und sei es nur, um sie fachlich zu widerlegen (oder, meinetwegen, zu ignorieren). Moralische Empörung sollte dann woanders stattfinden.
Wenn die grundsätzliche Frage, ob Streicherklassen überhaupt Sinn ergeben, gar nicht zur Disposition stand, hätte man das vielleicht eingangs deutlich machen sollen.
Ciao,
max
Hallo Jürgen, den Wind den Du aus der Diskussion nehmen möchtest wird hier zumindest nicht dadurch erzeugt, dass Streicherklassenunterricht grundsätzlich infrage gestellt wurde, zumindest ich habe das nicht getan.
Allerdings
„......England und Amiland, dort findet fast nur solcher Unterricht statt, aber viel ausgeklügelter und in bis in höhere Spiel-Ebenen. Einzelunterricht wird ab einer gewissen Zeit den höherbegabten -im Rahmen der Schule-immer eingebettet in den Klassenunterricht gegeben.“
Was ist daran ausgeklügelt, wenn Streicherklassenunterricht als grundsätzlich breitenwirksames Lehrprinzip zu einem Aussiebverfahren für eine Eliteförderung verkommt? Wo bleiben die Chancen für Quereinstieg und Spätentwickler – nur mit Kohle? Das gibt es in den Ostblockstaaten und Asien schon seit Jahren, hör Dir die Technik- Kampfmaschinen und Notenfresser an, wem nutzt es wirklich?
Mir sind bzgl Streicherklassenunterricht die Zeichen der Zeit sehr wohl bewusst und ich höre von Dir die z.T wörtlichen Botschaften von BZ und MG nur allzu deutlich nachgeredet. Ich glaube allerdings, dass besagte Botschaften lediglich die persönlichen Ideen und Idealvorstellungen dieser Leute sind und nicht das Ergebnis von Analyse einer bestehenden Bedarfsentwicklung. Ich halte diese Thesen für den Versuch zu einer gezielten Manipulation (von uns Musiklehrern) und um Unterrichtsangebote in eine spezielle Richtung zu lenken. Somit ein synthetisches Gebilde und ein Strohfeuer – was geschieht, wenn es für Herr Rüttgers keinen Sinn mehr macht sich mit süssen kleinen Kinderorchestern von der Presse zu zeigen? Forcierte Gruppen- und Klassenunterrichte dienen zweifellos auch dem Zweck Musikunterricht für die Träger der Bildungseinrichtungen einträglicher zu machen, nicht indem man die Unterrichtsentgelte überstrapaziert, sondern indem man pro Lehrerkopf den man bezahlen muss, die Zahl der zahlenden Schüler brutal heraufsetzt. Zuendegedacht und mit Blick auf die „Endlösung" Eliteselektion, sind das sehr unsoziale und gefährliche Gedanken. Was wird mit unserer musikkulturellen Entwicklung geschehen, wenn nur noch Hightechmusiker den Maßstab für komponierte Musik setzen?
„Auch Bässen wird guter Grundlagenunterricht gegeben, wenn die Lehrer gut sind“
Das sind sie in aller Regel aber nicht und die meisten von denen kriegen es nicht auf die Kette für sich daraus Konsequenzen abzuleiten. Daran sind nicht die Ausbilder Schuld, die können nur sagen wie man es machen könnte. Machen muss jeder selber und wenn schon Schuldzuweisung, dann an die Prüfer die anscheinend in Bezug auf Kontrabass eine himmelschreiende Ignoranz an den Tag legen.
Ich gehöre wahrscheinlich zu den Ausnahmen von Leuten dieses Forums, die wirklichen und ständigen Kontakt haben mit Streicherklassen, den jeweiligen Kolleginnen und deren Kontrabassschülern und - Schülerinnen die nach zwei Jahren in den Einzelunterricht kommen.
Ich bin Streicherklassenunterricht gegenüber nicht abgeneigt. Ich habe aber keine Rollandausbildung gemacht, weil ich nur Kontrabass spielen kann und keine Lust habe noch die hohen Streichinstrumente zu lernen. Ein wenig Cello kann ich wohl, habe aber nicht den dicken Nerv in einer Situation zu unterrichten, in der ich meinen Schülern gerade mal eine Unterrichtssequenz vorraus bin. Ich halte jemanden der soetwas tut für einen Lehrer der kalten Kaffee serviert, krampfhaft bemüht ist seine regelmässigen Einkünfte durch irgendwelche Unterrichtstätigkeit abzusichern und/oder jemand der seine Berufung zu Kinderbeglückung nicht von pädagogischen Handeln unterscheiden kann. „Ach wie süüss die kleinen Bässelein, Heitutei“
In diesem Zusammenhang entsteht meine Kritik an Leuten die Kontrabass unterrichten obwohl sie nicht wirklich Kontrabass spielen können, ganz egal ob in Streicherklasse 5.Schuljahr nach Rolland oder gemischte Streicher an Grundschulen. Mit Deiner Forderung : “ Die Zielsetzung sollte sein- ansonsten sollte man das Unterrichten von Bässen in der Klasse lassen- daß die Lehrer sich einen eigenen Bass anschaffen und auch drauf spielen und richtigen Unterricht bekommen!“ sagst Du genau das was ich mit anderen Worten hier schon mehrfach zum Ausdruck gebracht habe. Allerdings gehe ich weiter, das was sie auf dem eigenen Bass spielen, muss ein fixiertes Niveau haben, wie das aussehen könnte, darüber müsste man in der Tat diskutieren. Wie man an ein solches Niveau dann kommt, wird ein erwachsener Mensch, zumal ausgebildeter Musiker, wissen. Im Gegensatz zu Dir bin ich der Ansicht das es eben nicht Sache der Ausbilder ist sondern eine Frage von Eigenverantwortlichkeit der Fortbildungsschüler aber auch eine Frage des Ausbildungskonzeptes und darin festgelegter Standarts. Hier hapert es und genau da muss angesetzt werden, ich konnte an der Hochschule sowohl bei Aufnahme- wie bei der Abschlussprüfung eine Instrumenten – und Bogenhaltung durchaus unterrichten, musste aber trotzdem aus einer Liste von akzeptierter Literatur spielen und da waren keine Stückchen in drei Lagen dabei.
„Aber Ratschläge und Tips sollten doch von uns gerne gegeben werden, aufhalten können wir das ganze ja doch nicht.“
Wenn Du mit „das ganze“ Streicherklassenuntericht meinst will ich dir nicht widersprechen, ich glaube auch nicht das hier im Moment jemand die Idee hätte einen Aufhalteversuch zu machen. "Das ganze" halte ich für ein reines Politikum und wer glaubt man könne auf der Ebene einer fachdidaktischen Diskussion Streicherklassenunterricht aufhalten oder fördern sieht die Musikschulwelt auf jeden Fall mit ganz andern Augen als ich es tue. Meine persönlichen Ratschläge und Tips beschränke ich auf den Hinweis „Nur wer Kontrabass spielen kann kann versuchen zu lernen wie man Kontrabass unterrichtet“ Meiner Meinung nach sind nur in diesem Fall Hinweise und Tips überhaupt umsetzbar und im anderen Fall verleiten sie schlechte Kontrabasslehrer zu der Annahme man könne sich um das Erlernen des Instrumentes vorbeimogeln
Roland
Mich hat meine Mutter zum Klavierunterricht genötigt. Ok. Ich habe das nach ein Paar Jahren
hingeschmissen weil ich das Getuddel der gesammelten Mütterschaft nicht mehr ausgehalten habe.
Resultat war eine selbstgebaue (aus Resten) E-Gitarre mit dem zweckentfremdenden Röhrenradio
vom Obba. Da kam dann auch der Spaß an der Musik. Später "mußte" ich dann Keyboard spielen
(geile Sache, Du bist der einzige der Note kann und beim ersten Gig ist das Klavier zu Bruch gegangen).
So richtig losgegangen ist es mit Mandoline und Banjo, jetzt auch Kontrabaß :)
Mütter sind die Feinde der Kultur *messerzück*
Michelle
Wenn du unfair schreibst meinst Du barsch und wenn Du mich persönlich meinst streust Du erstmal pauschale Diffamierungen in die Runde. Das habe ich nicht geahnt. In der Tat, es gibt verschiedene Diskussionsformen - das ist nicht gut so, ich finde das sehr mühsam. Dass Du ein Persönlichkeitsprofil ablehnst war mir natürlich klar, denn das passt ja auch ins Persönlichkeitsprofil aber wen interessiert`s? Mir als Feierabendprofiler ist es jedenfalls egal Roland
Michelle , ist OK
vielleicht ist nicht ganz rübegekommen, ich will gar nichts verbessern, weder an der bestehenden Unterrichtssituation in Streicherklassen noch sonstwo im Unterricht von anderen Leuten, ich will aber auch nichts dort veschlechtern. Wenn ich Schüler aus Streicherklassen übernehme und das geschieht bei mir fast regelmässig einmal pro Jahr, dann sind es eher die Schüler die es ausbaden wenn sie Haltung und anderes korrigieren müssen. Es ist mein Job ihnen dieses möglichst schmerzfrei zu vermitteln, machen müssen sie es letztendlich ja doch selber. Was mich mehr als Haltungsfehler stört ist, dass sie nach zwei Jahren erste Lage spielen keine Tonnamen den Notenköpfen sicher zuordnen können und eigentlich nur Tabulatur spielen. Das was der Kollege Jürgen Michel u.a am Streicherklassenunterricht anpries, nämlich Intonation würde in der Gruppe erlernt, genau das passiert bei den Schülern die ich erlebe eben nicht. Ich muss dann mühsam Solmisation und Inervallsingübungen mit ihnen machen, das gefällt ihnen meistens nicht und ist mit den Jungen im Stimmbruch manchmal fast unmöglich. Das ist allerdings ein allgemeines didaktisches Problem was die Lehrer in den Klassen nicht in den Griff bekommen bzw. ihnen egal ist und hat nicht allein zu tun mit Leuten die Kontrabass unterrichten aber nicht wirklich Kontrabass spielen können.
Du hast hier oft belobigt, dass die Lehrer von hohen Streichinstrumenten nach ihrem Kontrabass Crashkurs spielen können und es sich erstaunlich gut anhören würde, ich kann das nicht bestätigen, was ich hörte klang dünn und unsouverän. Je kleiner Kontrabässe gebaut werden, desto schwammiger und schlapper klingen die Dinger, für mich sind die kleinen Grössen natürlich unverzichtbar für kleine Menschen, aber letztendlich klangliche Plazebos mit denen sie durchhalten müssen bis sie gross genug sind für einen Erwachsenenkontrabass. Aus diesem Grund finde ich es wichtig den Kindern wenigstens ein oder zweimal pro Woche ein echtes klangliches Pfund zu liefern und indem man mit ihnen mitspielt ihnen einerseits die Illusion geben sie wären ernsthaft an diesem tollen Klang beteiligt und andererseits sie an das Hören in tiefer Lage zu gewöhnen. Das können die Kolleginnen die ich kenne, durch die Bank alle nicht leisten und hier sehe ich das Dilemma. Ganz egal was immer man an Methodik und Didaktik in der Ausbildung für Streicherklassenlehrer auch verändern würde, die Leute müssen vor der Ausbildung schlicht und ergreifend Kontrabass spielen können. Die Begeisterung der Kinder für das Instrument muss warm gehalten und ausgebaut werden, wie soll das passieren, wenn deren Lehrer ihnen entweder gar nicht vorspielen oder aber beschissen? Durch diese Sichtweise werde ich aus freien Stücken keinen dieser Leute irgend welche methodische oder technische Tips geben, schon gar nicht öffentlich in einem Forum, das würde nach meiner Überzeugung nichts verbessern, jedoch das Kontrabass – Dilemma in den Streicherklassen nur manifestieren.
Hallo Michelle, wenn du behauptest das etliches im Untricht verbessert werden kann, warum sollte mich das nerven? Es nervt mich nicht, ich wundere mich höchstens warum Du anscheinend eine Idee hast in der Streicherklassen - Lehrerausbildung grundlegende Reformen zu initieren. Wie gesagt ich weiss mittlerweile sehr gut was die Absolventen von Streicherklassen (es sind bei mir übrigens drei verschiedene mit unterschiedlichen Lehrkräften) können und was nicht. Ich kann damit leben, leider ist die Abspringerquote hier viel höher als bei allen anderen meiner Schüler, liegt aber auch an pubertären Schwierigkeiten die sie dann umtreiben und wenn sie bassmässig dann noch kein Bein an die Erde bekommen haben sind sie eben weg. Es gibt neben der Klanglichkeit natürlich noch andere ganz entscheidende Notwendigkeiten für Erwachseneninstrumente bei Lehrern. Die Proportionen müssen stimmen, Kinder ahmen nachund können nicht abstrakt genug denken um falsche Proportionen zu erkennen. Wenn ich auf einem 1/16 Bass eine grosse Sekunde spiele, muss ich alle Finger ohne Spalt aneinander legen, das sieht aus wie eine enge Lage, die es auf einem Kontrabass der proportional die richtige Grösse zum Spieler hat in Sattelnähe aber defakto nicht gibt.
Machen die Kinder nach was sie bei mir sehen wenn ich am kleinen Bass agiere, dann greifen sie eine zu gross geratene kleine Sekunde. Es macht für Lehrer vielleicht Mühe einen grossen Bass parat zu haben, ich glaube alles Andere ist fahrlässig.
Hallo Sonja,
das kommt immer auf den Einzelfall an. Einfach anspielen.
einen "guten" Bass kann sich ein Normalsterblicher eh nicht leisten. Was kostet fuer dich eine mittelgute Geige? Geh meinetwegen davon aus dass Material nur 30% des Preises ausmacht und blase es auf auf Bassdimensionen, den Rest lass fix -wenn Du's mal ueberschlaegst, bist du in astronomischen Gefilden. Von daher sind erschwingliche Baesse eh alle Billigbaesse - wobei du natuerlich recht hast - schlimmer geht immer....
Aber die Qualitaet des Basses ist nur eine Seite der Medaille - es kommt sehr auf korrekte Einstellarbeiten an.
Ich habe (in Hamburg bei einem Geigenbauer der auch vermietet) schon 8000 Euro Baesse angespielt, die nicht ueberhaupt nicht klangen, dagegen woanders (ebenfalls HH) Sperrholz- und halbmassive Baesse, aus denen wenigstens was rauskam - auch wenn das klanglich natuerlich irgendwo limitiert ist. Als Musikerin kannst du das sicher beim Anspielen feststellen, ob da was klingt...
bon courage
... das sollte heissen "Ueberhaupt nicht"
...nicht "nicht ueberhaupt nicht"
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