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Ich glaube nicht, dass es bei gleicher Saitensorte Unterschiede in der Flexibilität (bzw. Härtegrad) gibt, wenn sie für 3/4 oder 4/4 Instrumente abgelängt sind. Obligato würde ich als eine schon relativ weiche Saitensorte bezeichnen, das hängt auch vom Instrument (Halswinkel / Steghöhe usw) ab. Da der Faktor Instrument bei Dir gleich bleibt, wird der fühlbare Unterschied zwischen Obligato und Spiro, egal welche Länge kaum wahrnehmbar sein. Ciao Roland
Die selbe Saite ist auf einem 4/4-bass "härter" als auf einem 3/4-Bass – das ergibt sich aus der Physik, denn da die schwingende Saitenlänge größer ist, muss auch die Spannung größer sein, um auf die selbe Tonhöhe zu kommen.
Ich weiß nicht, ob die Spirocores 4/4 einfach nur länger sind, oder ob sie auch dieses Zugspannungsunterschied kompensieren (durch unterschiedliche Masse/Durchmesser). Sollten sie angepasst sein, sind die 3/4-Saiten (für 105er-Mensur) auf deinem 108er-Bass aber sicherlich härter zu spielen als die 4/4-Saiten.
Ich glaube nicht dass Spiros bei unterschiedlichen Längen mit einem anderen Durchmesser gewickelt werden, daher glaube ich auch nicht, dass sich ein fühlbarer Härteunterschied von 4/4 zu 3/4 ergibt. Es kann aber sein, dass Du die Spiros unabhängig von ihrer Länge, weicher als die Obligatos emfindest, insofern kannst du eigentlich nichts falsch machern. Hier wird sehr viel über Saiteneigenschaften geschrieben. Bestimmt wird Dir hier jemand sagen können welche Saiten auf jeden Fall weicher als Obligatos eingeschätzt werden, ich weiss es auf jeden Fall nicht. Wenn Du dass gleichwohl mit den Spiros machst, berichte doch mal. Roland
Ist mir bei meinem 111-Mensur-Bass tatsäschlich mal passiert. Beim 108er sollte es gehen, hängt aber weitgehend davon ab, wie gross der Abstand zwischen Saitenhalter und Steg ist.
Eine kleine Frage habe ich, die gut hier reinpaßt. Ich konnte weder durch die Suchfunktion noch durch die informative Webseite von Jonas eindeutig klären, was mein Baß denn nun für eine Größe hat und welche Saitenlänge am besten geeignet wäre.
Mein Baß (Baujahr etwa 1920, unbekannter Meister aus Markneukirchen?) hat eine schwingende leere Saitenlänge von genau 107 cm, liegt damit also irgendwo zwischen 3/4 und 7/8 wenn ich das richtig sehe? Ich würde ihn als 4/5 Größe einordnen, aber diese Zahl habe ich bisher noch nirgendwo gesehen!
Ein Saiten-Hersteller (D'Addario) gibt als Maß für 3/4 übrigens 106 cm an. Macht denn nun dieser eine zusätzliche Zentimeter was aus?
Wäre dankbar für eine Klärung oder Kommentare.
Grüße, Bernd
Diese Größenangaben weichen je nach Quelle mehr oder weniger stark voneinander ab, und unterliegen auch keiner wirklich nachvollziehbaren Systematik. Wichtig für Dich ist in der Praxis letztendlich nur die Saitenlänge, und die lässt sich ja zweifelsfrei ermitteln.
Wenn die Saitenlänge von einer Angabe des Saitenherstellers abweicht, bedeutet dass, dass die Saiten sich etwas anders spielen. Wenn Du Saiten für 108 cm auf einem Bass mit 103er-Mensur spielst, werden die Saiten etwas "weicher". In deinem Fall ist es umgekehrt, aber der eine cm macht bestimmt nicht viel aus. Du kannst die eigentliche Spannung simulieren, indem Du z. B. auf der G-Saite 1 cm vom Sattel greifst, und dann die diesen Ton auf G runterstimmst.
Die Mensurlänge bestimmt nicht automatisch die "Größe" des Basses.. So gibt es beispielsweise durchaus "4/4 oder 7/8"-Bässe mit einer Mensur, die durchaus zu einem 3/4-Bass passen würde und umgekehrt. Ich kenne z.B. einen Bass, der eine 112-Mensur hat, dessen sonstige Maße aber eher zwischen 3/4 und 7/8 liegen. Guggst Du auch hier.
Konkret würde ich durchaus 3/4-Saiten nehmen... gerade die von d'Addario sollten eigentlich passen.
Danke, Jonas und Samy, für eure Beiträge. Die sind klar und deutlich und haben mir weitergeholfen. Das Prinzip von Saitenlänge, Mensur und Saitenspannung habe ich auch verstanden. MIt meiner Frage wollte ich nur genauer erfahren, ob die 3/4-Saiten bei 107 cm nicht zu sehr gespannt werden. Vielleicht spielt noch jemand so eine Zwischengröße? Direkt genannt habe ich die Zahl nicht gefunden, außer sie taucht auf in der Angabe ">107 cm".
Grüße, Bernd
So, zurück zum ursprünglichen Thread: Spirocore 3/4 oder 4/4 auf einem 7/8 Bass (Mensur 108 cm):
Es gibt unterschiedliche Angaben zur Definition einer 3/4 Mensur: 104 - 106 cm, oder auch z.T bis 108 cm. Nachdem ich nun 3/4 spiros gekauft hatte, stellen sie sich natürlich als zu kurz heraus. Der umsponnene obere Teil liegt zur Hälfte noch am Sattel auf (bei gestimmter Saitenspannung). Das liegt vielleicht auch an dem relativ großen Steg (könnte durchaus 4/4 sein: 16.7 cm Höhe von Bauchdecke zu A und D Saite).
Nun eine Frage:
Kann ich das mit dem Stahlseil am Saitenhalter (ca. 3 cm länger machen) korrigieren, oder sind definitiv 4/4 spiros angesagt?
Ja, Du kannst das mit dem Stahlseil am Saitenhalter korrigieren. Es ist durchaus möglich, daß sich dadurch das Schwingungsverhalten des Saitenhalters und damit des gesamten Instruments verändert: Wolftöne entstehen oder verschwinden. Das kannst Du dann korrigieren, indem Du den Steg schwerer oder leichter machst.
Viel Spaß beim Experimentieren.
L.G.Jan
"Das kannst Du dann korrigieren, indem Du den Steg schwerer oder leichter machst."
Ich würde dann eher den SH leichter/schwerer machen.
sorry, natürlich meinte ich den Saitenhalter!
Die Größe des Steges leitet sich nicht von der Mensur her, sondern von baulichen Merkmalen des Basses wie z. B. Lage des Bassbalkens und Halswinkel.
Die Saiten unterhalb des Steges (engl.: afterlength, ein schönes kurzes Wort dafür …) könnten Dich aber u. U. weiterbringen. Wie sind denn die Längenverhältnisse? Manchmal kommt es bei großen Bässen vor, dass der Saitenhalter zu kurz ist. Für den Abstand zwischen Steg und Saitenhalter gibt es unterschiedliche "Theorien". Man kann die Saiten auf eine Quarte oder Quinte (mehrfach oktaviert, versteht sich) der Leersaiten stimmen. Entsprechend ergibt sich dann z.B. 1/6 der Mensur als Abstand zwischen Steg und SH, und daraus ergibt sich in Abhängigkeit der Saitenhalterlänge die Länge des Einhängeseils … (siehe auch hier: http://www.kontrabassblog.de)
Das Einhängeseil länger zu machen, ist grundsätzlich eigentlich kein Problem (wenn es denn lang genug ist). Dadurch wird die Aufhängung es SH nur flexibler, was obendrein von Vorteil sein kann. Muss aber nicht: manchmal schwingen die afterlengths, SH und bei entsprechender Länge auch Einhängeseil ungünstig mit, dass es zu Interferenzen kommt. Dann muss das wieder irgendwie gedämpft bekommen.
von Steg zur Mitte der Saitenlöcher im SH sind es 24 cm. Einhängeseil kann nicht verlängert werden.
Ich denke ich besorge mir 4/4 Spiros, die 3/4 Spiros sind auch um einiges kürzer als die bisherigen Obligatos.
Wobei hier fällt mir auf: was macht denn ein relativ kleiner 3/4 (mit z.b. 103er Mensur) mit den langen Obligatos ???
24 cm erscheint mir zu viel, aber um zu beurteilen, ob der SH zu kurz ist, müsste man den Bass mal sehen.
Zu lange Obligatos sind nicht so tragisch: der mulitifile Faserkern bricht nicht so leicht wie Stahlseil, wenn er um die Wirbel "geknotet " wird.
Mit der Laubsäge Ornamente reinsägen?
Ich würde am SH nichts basteln, sondern ihn durch einen anderen, leichteren (oder schwereren, je nachdem) ersetzen. SH gibt es ja aus allerlei Materialien: Ebenholz, Palisander, Buchsbaum, "Hartholz" (z.B. Buche oder Ahorn, oder was auch immer sich unter der schwarzen Farbe verbirgt), Alu oder eben Composite Kunststoff. So kann man das Gewicht recht genau austarieren, sofern gewünscht.
Übrigens ist ein neues, längeres Einhängeseil günstiger als ein neuer, längerer Satz Saiten
Auf der Seite des Saitenhalters, die der Decke zugewand ist, kannst Du mit Schnitzwerkzeug Holz entfernen. So wird der Saitenhalter leichter und dünner, bis er das gewünschte Gewicht erreicht hat. Wer´s mag kann sich dann einen neuen Saitenhalter mit genau diesem Gewicht kaufen, ich fand´s bisher immer schöner, den alten Saitenhalter dranzulassen.
L.G.Jan
Hallo Dusan,
Jonas denkt an die WITTNER "Ultra"-Saitenhalter aus Composite-Kunststoff. Ich habe schon vor einigen Jahren meine beiden Instrumente damit umgerüstet. Gleichzeitig auch die Stachel, inklusive Birnen und Hängelsaiten, gegen Karbonbauteile ausgetauscht und damit das gesamte sogenannte "untere Ensemble" im Gewicht spürbar reduziert. Die sehr alten Bässe (4/4 und 1/2) wurden mit Hilfe der modernen Weltraummaterialien nicht nur handlicher, sondern haben darüber hinaus auch in Klang und Ansprache gewonnen! Im Übrigen finde ich, dass die Wittner-SH von ihrer Form und Oberflächenstruktur her gesehen äusserst gelungen sind - ich vermisse die alten Ebenholzteile nicht.
Schönen Abend in's Forum
Pollux
Danke für den Hinweis. Vorläufig gedenke ich jedoch, mit meinem Bass auf der guten alten Mutter Erde zu verweilen und werde somit auf Weltraumtechnologie verzichten. Doch wer weiss was die Zukunft...
Also ich habe meinen Bass schon sicherheitshalber mit Keramik-Platten vom SpaceShuttle gepanzert, man weiß ja nie wie das mit dem Global Warming weitergeht.
Würde ich mich aber nicht zu sehr drauf verlassen; beim letzten Space-Shuttle-Unlglück lag's ja genau an einer fehlerhaften Keramikplatte.
Stimmt, als sich bei mir kürzlich eine der Platten während des Fluges Solos löste, vergaß ich prompt sogleich den B-Teil.
Hart aufgeschlagen oder in der Atmosphäre verglüht?
Ich bin mittels Schleudersitz ausgestiegen und mit meinem Basstaschen-Fallschirm zur Erde hinab gesegelt.
So, meine 3/4 Spiro weich/light (Thomastik Produkt No. 3885,0W) stehen zum Verkauf, da zu kurz für meinen 108er 7/8, werde wohl die Spiros s42 brauchen. G und D sind noch original verpackt und versiegelt, E war noch nicht auf dem Bass, Packung ist aber schon geöffnet. A war kurz für 5 Minuten drauf und es wurde 3x dran gezupft, also so gut wie neu. Werde sie auch hier in den Marktplatz stellen. Hat jemand interesse?
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