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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Unterricht & Didaktik
In der Klasse meines Sohnes (nach den Ferien 4. Klasse) sind die Größenunterschiede so groß, dass man das gar nicht so bestimmt sagen kann. Aber wenn die Kinder die Bässe mitnehmen bzw. transportieren müssen, sind die 1/8-Bässe sicher geeigneter.
Guten Tag Michelle,
die verantwortungsvolle Kaufberatung stellt gewiß einen Schwerpunkt zu Beginn des Anfängerunterrichtes dar. Ich denke aber, dass es über die bloße Ermittlung einer passenden Instrumentengröße hinaus, besonders bei der pädagogischen Herausforderung des genannten Projektes ("Streicherklassen an Grundschulen"/"Jedem Kind ein Instrument"), weitere wichtige Voraussetzungen gemeinsam mit den jungen Schülern und deren Eltern zu planen sowie zu organisieren gilt.
Dazu brauchst Du im Idealfall ein ganz ordentliches Fundament an Wissen und Erfahrung im Bereich Streichinstrumente für Kinder, Geigen- und Kontrabassbau, kleine Kontrabässe, "Mini-Bass", Zubehör, Unterrichtskonzepte, Lehrwerke, , Bezugsquellen, u.sw., u.s.w. Solltest Du da, speziell beim Kontrabass, ein noch unsicheres Gefühl haben, könntest Du Dich einmal intensiver mit einem Kollegen/einer Kollegin austauschen, der/die bereits mit längerer Berufserfahrung im Musikschulfach "Kontrabass für Kinder" arbeitet und den Du dann vielleicht um unterstützenden Rat und weiterführende Hinweise bitten könntest.
Warte mal noch einige Reaktionen auf Deine Frage ab - Du wirst die Schreiber mit Kompetenz und reichhaltiger Erfahrung erkennen. Ich hatte bereits des Öfteren das Vergnügen, hier im Forum solche freundliche Hilfe gefunden zu haben!
Viel Glück und Erfolg,
der Pollux
Hallo Michelle,
das hört sich, was du da schilderst, absolut unprofessionell an! Sicherlich dauert die Probenarbeit im Orchester, wenn die Vorbereitung im Einzel- oder Gruppenunterricht gut war, für den Bass etwas kürzer, da die Arrangements bei den Kleinen meist auf Funktion aufgebaut sind. Aber auf den Kontrabass komplett zu vergessen ist absolut verletzend und unmotivierend.
Meine Tochter war, als sie mit dem Kontrabassspiel begonnen hat, ca. 135 cm groß und hat seither den 1/4 Bass, jetzt ist sie 152 cm. Der Stachel ist noch nicht ganz ausgezogen und für den Herbst werden wir uns um einen 1/2 Bass umschauen. Wichtig finde ich es, dass die Saiten weich sind. Ich selbst habe mit sehr harten Saiten beginnen müssen und es war eine Qual - fast hätte ich das Handtuch geworfen! Die Saiten auf dem Bass meiner Tochter sind ganz easy zu drücken, scheppern aber nicht einmal. Leider weiß ich nicht, welche Saiten aufgezogen sind (es ist ein Leihinstrument aus der Musikschule).
Lg
Richard
Hallo Toby, danke für die Blumen, aber einen Fachlehrer für das Kontrabassspielen mit Kindern gibt es im Sinne einer Berufsbezeichnung nicht. Das wäre auch lächerlich, da verbreiteter und systematischer Kontrabassunterricht mit Kindern noch nicht lange gemacht wird, gibt es keine repräsantiven Langzeiterfahrungen. Ich kenne durchaus etliche Kolleginnen und Kollegen, darunter ist aber definitiv niemand (incl mir selbst) der weiß wie es wirklich geht! Einige beschäftigen sich in diesem Bereich mit Entwicklung eigener Methoden, das steckt aber alles noch in den Kinderschuhen und basiert auf unterschiedlichsten Voraussetzungen und Zielvorstellungen - zu diesen Leuten gehöre ich auch, bin nicht unumstritten und bisweilen streitbar, das ist schon alles.
Ciao Roland
Hallo Sonja, Du berichtest hier von einem Jobangebot "Streicherklasse an einer Grundschule" mit Teamteaching . Das interssiert mich . Was soll da denn genau passieren?
Als Streicherklassenunterricht bezeichnet man gewöhnlich das Unterrichtskonzept von Paul Rolland. Es ist nicht für die Grundschule gedacht und daher fachdidaktisch anders konzipiert. Mit anderen Worten, die Rollandmethode funktioniert in ihrer Reinform im Grundschulbereich nicht!
Ich kenne aber Leute bzw. deren fast noch druckfrisches Unterrichtskonzept, die seit 3 Jahren Streicherklasse in der Grundschule auf lokaler Ebene machen. Das sind Kolleginnen, die beides gleichermassen fundiert drauf haben, nämlich Streicherklassenunterricht und elementare Musikerziehung (früher auch AME genannt), so finden sich im Lehrerkommentar deutliche Hinweise und Elemente aus dem Elementarbereich. Dass das anderweitig auch gemacht würde habe ich bislang noch nicht gehört und da deren Unterrichtwerk erst im Frühjahr erschienen ist könnte andeswo erst jetzt nach den Sommerferien begonnen werden.
Wo wirst Du den Job denn machen? Kann es sein, dass es sich um eine gemischte Streichergruppe im Rahmen vom JEKI Instrumentalunterricht handelt? Das würde sich z.T deutlich von Streicherklassenunterricht unterscheiden.
Ciao Roland
Schönen Dank Sonja, und ich hab immer gedacht ich würde hier die ausführlichsten Postings machen, so habe ich meine Meisterin gefunden. Ich dachte zunächst Du würdest mir konkret antworten, ist aber nicht der Fall, anscheinend möchtest Du primär viele Leute begeistern. OK , einige didaktische Prinzipien von Rolland sind angesagt, wenn im Grundschulbereich mit gemischten Streichern gearbeitet werden soll. Übrigens auch durchaus im traditionellen Einzelunterricht und auch mit Erwachsenen kann man vergleichbar viele Rolland - Elemente übenehmen (das Ding mit der Lokuspapierrolle ist beliebt bei Jung un Alt). Aber die ganze Lexe von Stücksammlungen, EME Methodiken usw. die Du aufzählst zeigt doch wie wenig vom Rolland "Urtext" beim Einsatz an einer Grundschule übrig bleiben kann. Das ist ja auch nicht schlimm. Ich denke insoweit sind wir durchaus konform. Übel wird es, wenn die nötigen umfangreichen Modifikationen stümperhaft gemacht werden z.B von Leuten die EME nicht drauf haben un meinen man könnte sowas eben mal aus der Hüfte machen. Von mir aus kann das von dem du sprichst ruhig Streicherklassenunterricht genannt werden, es ist aber eine Verwirrung von Begriffen vorprogrammiert und das kann sehr lästig sein wenn man sich in einem Forum ernsthaft über die Sache austauscht. Das wars eigentlich schon. Roland
@Sonja Du hast mich in der Tat falsch verstanden, ich habe sehr deutliche Eindrücke davon was man in einer Gruppe gemischter Streicher in der Grundschule maximal machen kann, auch was mann machen muss, das war nicht meine Frage. Ich dachte das ich mit der Bemerkung das ich das Konzept und den Lehrerkommentar von "4beginnt" kenne, ausgedrückt habe, das ich mich in diesen pädagogischen Gefilden umtue und mir Gedanken über Machbarkeit und Praxis mache. Ist scheinbar nicht rübergekommen. OK. Also es gibt Leute die haben Streicherklassenunterricht für die Grundschule entwickelt, sozusagen Rolland runtertranskribiert dazu gehören neben Frau Riese auch die Boch´s die Dir wohl auch bekannt sind. Übrigens alle nicht schlecht. Das diese Leute ihre Unterrichtswerke nicht am grünen Tisch geschaffen haben weiss ich wohl, von daher gibt es ausserhalb vom Emsland mindestens zwei andere Streicherklassen an Grundschulen.
Dass die beiden etwas älteren Konzepte von andern als den AutorInnen selbst benutzt würden, dass eben habe ich noch nicht gehört und darauf bezog sich meine Frage, habe ich anscheinend unklar formuliert, sorry. Unterichtsmaterial für die eigene Klasse daraus zusammenzusuchen finde ich nicht in Ordnung, das führt zu fliegenden Blättern und ist illegal, es wird nicht lange dauern und die Agenten der entsprechenden Urheberschutzorganisationen werden hier lustig mitdiskutieren. Hartung Ehlert und Sassmanshaus machen Spass, berücksichtigen den Kontrabass aber nicht, es führt entschieden zu weit an dieser Stelle über Sinnhaftigkeit von unkompletten Konzepten zu diskutieren. Ansonsten hat mich hauptsächlich interessiert wo Du demnächst möglicherweise tätig sein wirst, weil wenn es sich um eine JEKI Klasse handelt hätte das für Dich ganz andere Konsequenzen und es käme nochmal ein ganz anderer Aspekt in die Diskussion zu dem viel zu sagen wäre.
Wenn es dazu kommt dass eine Gruppe mehr als 10 Kinder hat, spricht man von Klassenunterricht, das ist ebenso bei andern Musikfächern wie z.B Musikalische Grundausbildung, MFE sowie EMU. Von mir aus kann in diesem Kontext den Begriff Streicherklassenunterricht gebrauchen obwohl, und Du hast es ja deutlichst ausgeführt, die Unterschiede sind beträchtlich zu dem Unterricht den man am gebräuchlichsten damit bezeichnet. In aller Regel verzichtet man dabei auf das Suffix "nach Paul Rolland".
"Wenn man sich intensiver austauscht, merkt man, denke ich, schon, wovon der andere spricht.
Ist aber unnötig kompliziert, weil die Eine merkt früher, der Andere später. Ich verwende gern Begriffe die eindeutig sind, sodass sie vom Sinn her für alle Beteiligten gleich belegt sind. Dass ich nicht der Einzige bin der gern eindeutig kommunizieret siehst Du z.B an der von Dir zitierten Bezeichnung vom Landesmusikrat. Als nächstes wirst Du mir Kleinkariertheit was begriffliche Bestimmungen angeht vorwerfen. Wir brauchen uns aber nicht zu streiten, hier ist nun klar wer was meint und im übrigen habe ich schlechte Erfahrungen damit hier im Forum über didaktische Themen zu schreiben und werde das hier zunächst nicht weiter tun.
Wie man sieht hat sich mit einem Richard schon der erste pädagogisch überforderte "Bauchmusiker" zu Wort gemeldet und echauffiert sich mit einfältigen Floskeln über eine Diskussion in der er nicht ernsthaft mitreden kann. Das ist mir echt zu doof.
"Machst du denn Streicherklassenunterricht in irgendeiner Form?"
Nein!
Ach so - und noch was: EME - ist das das Gleiche wie MFE (musikalische Früherziehung) oder EMP (elementare Musikpädagogik)?"
Nein, ich habe mich vertippt ich meinte natürlich EMP. EMP früher AME = allgemeine Musikerziehung, ist ein Oberbegriff und keineswegs gleichbedeutend mit musikalischer Früherziehung, vielmehr ist die MFE eines von mehreren Unterrichtsfächern das man zumindest früher während eines AME - Studiums zu unterrichten lernte, wie die Studiengänge heute aussehen weiss ich nicht. MFE setzt im Vorschulalter an, damit sind die hier gebräuchlichen Arbeitsweisen nicht in direkter Form in der Grundschule angesagt (z.B ist es nicht günstig mit Grundschulkindern während längerer Phasen am Boden zu arbeiten).
Roland
Du hast Recht, die Bochs haben nichts für Grundschulunterricht veröffentlicht. Ich habe mir kürzlich die Klavierbegleitungen gekauft und beim ersten Blick "Mary has a little lamm" und "Auf der Mauer..." gesehen und mir gedacht na wo haben wir denn "au claire de la lune" - aber falsch gedacht. Beim weitern Durchsehen wird klar, das ganze Ding ist nichts für die Grundschule. Du hast es postum ja doch noch kapiert, natürlich ist es immer illegal Noten zu kopieren und weiterzugeben, es sei denn der Verlag und Autor hätten es ausdrücklich erlaubt. Noten Abschreiben, Transponieren, mehrstimmig Hamonisieren, dann zu Kopieren ist gleichfalls verboten. Es gibt sehr genaue und heftige Regeln wie weit man ein Original verändern muss um es so zu unterscheiden, dass es als eigenes Werk anzusehen ist was man dann kopieren darf. Da würde ich mich schon drum kümmern, sowas kann echt Ärger geben. Aus diesem Grund ist die Anschaffung eines kompletten Unterrichtswerkes anzuraten und sich bestenfalls von grundsätzlichen Ideen anderer Autoren inspirieren zu lassen und wirklich selbst zu komponieren oder freies Material wie überlieferte Volkslieder zu verwenden. In diesem Sinne frohes Schaffen!
Roland
allgemeiner Suchtipp: 1/16 und 1/10-Bässe haben annähernd die selbe Größen, die Bezeichnung variiert hier je nach Hersteller.
konkreter Tipp (in eigener Sache, also Schleichwerbung…): www.christopher-bass.de
Ja was denn, geht Rolland nach deiner Ansicht nun im Grundschulbereich oder nicht? Wo hast Du es denn schon gemacht und wo hat es funktioniert?
Ich bin sicher das es nicht geht und das hat nichts mit einer vermeintlichen Verkopftheit von Rolland zu tun. Es ist eher die Abwesenheit von Spielthemen als Basis der Gesamtidee. Nette Liedchen und Ausmalbilder im Schülerheft sind dafür kein Ersatz und selbst die, lassen bei Rolland zu wünschen übrig. Trotzdem ist das ganze OK wenn man bedenkt, das es niemals jemand im Kopf hatte, dass das Konzept 40 Jahre nach seiner Entwicklung an deutschen Grundschulen Verwendung finden könnte. Stücke und Lernprogression können ab Stunde X nicht klappen weil für Grundschulkinder uninteressant und zu schwer.
Ein spielerischer Ansatz beim Unterricht ist für Grundschulkinder sicher angesagt. Es ist aber ein Problem genau das mit einem progressiven Gruppenunterricht auf Streichinstrumenten unter einen Hut zu bekommen - das fängt bei pfleglicher Behandlung der Instrumente an, und geht über Bewegungsdrang und das ständig nötige Eindämmen von freien Assoziationen bei den Kindern weiter...... . Abgesehen vom anderen Schul- und Gesellschaftssystem in Ammiland hat Rolland schon genau gewusst warum er sich diesen pädagogischen Spagat nicht angetan hat. Genau dieser Problematik haben sich aber die Kolleginnen aus dem Emsland gewidmet und zwar sehr wohl auf rolland´scher Grundlage aber genau praxisorientiert an Möglichkeiten und Grenzen in der Grundschule. Damit ist es Streicherklassenunterricht aber nicht mehr Rolland, genausowenig wie RG Fonds einen reinen Rabbathstil spielt, indem er Fünfsaiter benutzt und überhaupt eigene Stücke spielt.
Eine Kontaktdresse habe ich nicht, es sind auch weder direkte Kolleginnen von mir noch Grundschullehreinnen, sondern Musikschullehrerinnen die den Job soviel ich weiss "ambulant" an Grundschulen machen. Das Unterrichtswerk heisst "4 beginnt" ich pesönlich finde es vom Papier her sehr gut, wobei man natürlich gewisse Details immer anders macht aber die aufgezeigte generelle Arbeitsweise kann ich mir absolut zu Eigen machen. Ich glaube davon wird man noch einiges hören und es kommt un ja auch absolut passend zum JEKI - Boom, sicher wird es in nochmal zu modifizierender Form hier seine Hauptverwendung finden.
Ciao Roland
An unserer örtlichen Grundschule gibt es eine Streichergruppe (3.+4. Klasse), die von einer Musiklehrerin und einer externen KB-Lehrerin der örtlichen Musikschule (Bad Vilbel/Karben) nach Rolland betreut werden. Ich werde mal versuchen, die beiden auf diesen Thread aufmerksam zu machen.
???
Habt ihr nur ein bisschen Gespür??? Die Beiträge sind für mich so etwas von Nichtssagend! Da werden seitenlang irgendwelche Theorien abgehandelt - was soll denn das??? Wenn die Autoren genauso unterrichten, wie sie schreiben, kann ich mir den Kb-Unterricht äußerst uninteressant für die Kinder vorstellen?!
Aus der Praxis leben wir, die Technik kommt mit den steigenden Anforderungen, die die Songs, welche die Schüler sich meist selbst aussuchen, so mit sich bringen. Da kommt es halt auf den Lehrer an, der geeignete Basslinien für seine Schüler schreibt oder noch besser sie mit ihnen entwickelt.
Nicht die Hirn-, sondern die Bauchmusiker brauchen wir in dem Alter!!! Sonst geben die Kids sowieso auf, und das wäre schade, denn so viele Kontrabassistinnnen wie in den letzten zwei Jahren haben wir noch nie gehabt - und jedes Jahr werden es mehr, wenn der Unterrichtsstil passt! Die Bachlinien kommen später - erst wenn sie den Schülern selbst Spaß machen. Und das kommt!!!
LG Richard
Im Anhang die Adresse für Mini-Bässe, die nicht nur bei den Kids Eindruck schinden:
bassico - Mastri GmbH Schellingstr. 21 D-80797 München
Generalvertretung für Österreich: Didi Hollinetz (Linz) MAil: didi@bassico.eu Tel.: +43-0676-37 41 602 Bernhard Ziegler (Wien) 0699-10 16 90 87 MINIBÄSSE für Kinder in rot- gelb- grün und mehr! Ab EUR 990,--
Das ist zweifellos eine Möglichkeit, mich stört, dass die Mastri 1/16 Instrumente unnötig teuer sind (ich muss sie allerdings nicht bezahlen) und zumindest im Moment inakzeptable Lieferzeiten haben, das nervt mich sehr, weil ich davon ganz direkt im Rahmen meiner Arbeit betroffen bin.
"Zum einen bin ich jemand, der sich grundsätzlich eher zuviel als zu wenig Gedanken macht, der eher zu vorsichtig als zu draufgängerisch, zu verantwortungsbewusst als zu verantwortungslos ist............."
"und die Kinder als Versuchskaninchen halt leider auch, auch wenn mir das oft echt leid tut....."
Spiegelt sich Dein Verantwortungsbewußtsein wenn Du sehenden Auges Versuchskaninchen benutzt, darin das es dir leid tut?
Obwohl ich verklärende Sichtweisen nicht mag, kann ich Deine Ergriffenheit nach den von Dir zitierten Kinderaüsserungen schon nachvollziehen, ich glaube aber, sie allein kann Dir nicht helfen. Es wäre praktischer, wenn Du in der Lage wärest eine runde und umfassende musikpädagogische Dienstleistung anzubieten. Deine eigene Rührung ist Dein privates Ding, das ist es nicht was Du verkaufst oder arbeitest Du ehrenamtlich?
Was den Kontrabass anbelangt wirst Du nicht darum herumkommen Dich von jedem Chrashkursgedanken zu lösen und Träume von problemlösenden Tips zu vergessen. Grundlegend und intensiv solltest Du Dir wirkliche Fähigkeiten und Kenntnisse zuzulegen, die Betonung liegt auf Fähigkeiten. Lern 5 Jahre Kontrabass bevor Du jemanden durch das erste Jahr am Instrument zu leiten versuchst. Musizieren ist eine völlig praxisorientierte Angelegenheit, das muss man einfach drauf haben. Ich zumindest habe das nicht gelernt weil ich herumlamentiert hätte und nur Gedanken- und Erfahrungsaustausche betrieben hätte. Ich habe schlicht und ergreifend geübt und den nötigen Faktor Zeit dabei akzeptiert, erst als ich soweit war habe ich es gewagt mich an einen Lehrer zu wenden um ein zweites Handwerk, nämlich das musikpädagogische Handwerk zu lernen, vorher wäre es mir echt zu peinlich gewesen auf intrumental wackligen Füssen und ohne einen erfahrenen Mentor im Rücken in eine Unterrichtssituation zu gehen. Wenn es einen Weg für mich gegeben hätte daran vorbeizukommen, habe ich ihn auf jeden Fall verpasst. Vielleicht erfahre ich ihn nun. Roland
Liebe Sonja,
um es auf den Punkt zu bringen, nach dem was Du von Deiner Arbeit schreibst und nach den Fragen die Du stellst, drängt sich mir der Eindruck auf, dass Du mit Kenntnissen und Fähigkeiten die unakzeptabel gering sind Kontrabass unterrichtest, das hast du bislang nicht anders dargestellt. Das finde ich nicht in Ordnung und unfair den Kontrabassschülern und deren Eltern gegenüber, indem du Geigen- Bratschen- und Celloschüler vermutlich gut oder akzeptabel unterrichtest, aber den Kontrabassschülern kalten Kaffee und Ungares servierst . Die ganze Selbstkritik nutzt Deinen Kontrabassschülern gar nichts, wenn Du in weiterer Folge nicht in der Lage bist Konsequenzen aus der Selbstkritik umzusetzen.
Ich habe zuletzt versucht Dir zu raten selbst Kontrabass zu lernen und zwar gründlich. Ich finde das ist ein sehr konstruktiver und ein an Deinen Prpblemen orientierter Vorschlag, ich gebe aber gern zu, dass dies einen grossen Aufwand an Willen und Zeit bedeutet. Wenn Deine Schwärmereien für das Instrument wirklich ernst sind, wirst Du die nötige Energie finden. Ich vermute, dass Dein Unterricht bezogen auf die Kontrabassschüler, dem von Michelle geschilderten Eindruck entspricht, nämlich dass die Kontrabassschüler in Streicherklassen manchmal katastrophal schlechten Unterricht bekommen. Zit:"Bei den Streicherklassen kommen die Bässe immer noch zu kurz - gerade, weil es wenige ausgebildete Lehrer gibt. Sie spielen meistens Cello oder Violin als Hauptfach und haben wenig Erfahrung von Kontrabassspielen. Bei meinen verschiedenen Hospitierungen, habe ich unglaubliche Fehlhaltungen bei den Kindern gesehen und sogar erlebt, dass die Bässe während des Unterrichts komplett vergessen worden sind! Das tut weh oder?" Vergessen tust Du die Kontrabassschüler sicher nicht denke ich.
Diesen allgemeinen Eindruck habe ich auf lokaler Ebene auch und des Pudels Kern ist ganz einfach, da unterrichten Leute Kontrabass, die nicht wirklich Kontrabass spielen können. Ich kenne die Kolleginnen die das in meinem Umfeld machen sehr gut und weis auch was diese können bzw. nicht können und zwar aus der Perspektive dessen, der Unterricht und Konzerte besucht und als Lehrer, der deren SchülerInnen nach zwei oder drei Jahren Streicherklasse in den Instrumentalunterricht übernimmt.
Die Ratschläge im Stile von "einmal muss man ins kalte Wasser spingen" kenne ich genauso wie Du auch. Solch ein Ratschlag ist grober Unfug wenn eine Handlungsgrundlage (in Deine Situation die instrumentale Basis) des Beratenen nicht da ist. Wenn du glaubst damit Deinen eigenen Perfektionismus ausgetrickst zu haben und somit Ziele mal anders angehst, halte ich das für einen grossen Selbstbetrug der zu Lasten der Schüler geht, Schade.
Kontrabass kann man nicht selbst lernen indem man ihn unterrichtet. Es ist auch nicht zu lernen während man mit einer Co - Lehrerin die Kontrabassistin ist in der selben Gruppe mitunterrichtet, ein paar methodische Kniffe vielleicht, nicht aber das "Kerngeschäft" und ohne dieses sind auch besagte methodische Kniffe nicht authentisch umzusetzen. Gibt es irgendwo eine Hochschule mit Ausbildung zu Lehrbefähigung am Kontrabass, an der man nicht vorspielen müsste?
Grüsse Roland
Hallo Sonja,
beruhigen musst Du mich gar nicht, ich kann schon trennen zwischen dem was mich konkret und unmittelbar betrifft und Geschehnissen die irgendwo in der Pfalz abgehen, ein Sendungsbewusstsein habe ich soweit ich es beurteilen kann nicht. Ich bin immer dafür umfassend und gründlich Auszuführen, ich nutze meine eigenen Beiträge meistens um Dinge für mich persönlich auf den Punkt zu bekommen. Es interessiert mich durchaus was Du zu sagen hast aber es besteht für Dich keinerlei Notwendigkeit mir oder irgend jemand anderen gegenüber hier Rechenschaft abzulegen für das was Du bassmässig vergurkt hast oder noch vergurken wirst. Die meisten Leute hier sind für mich nichts als Pixel auf einem Monitor und umgekehrt ist es vermutlich (und hoffentlich) genau so.
Die Umstände sind also so, Du bist überrumpelt worden und quasi in pädagogischer Notwehr hast Du vor irgend welche verhaltensauffälligen Aufmischkiddys, die zu Unterrichten Du nicht ablehnen kannst, mit Minikontrabässen in Schach zu halten. Dazu kommt dann noch ein Kind was augenscheinlich ein wirkliches Interesse am Kontrabass hat und letztendlich findest Du eine Basslastigkeit in einem Kinderstreichensemble ganz reizvoll. Dass sind alles Umstände die ich gut nachvollziehen kann, ich bezweifel allerdings das es so funktionieren wird wie Du es Dir vorstellst , selbst wenn demnächst noch ganz viele Leute die sich freuen das ihr (?) es mit den Bässen mal versuchen möchtet, Dir zustimmen und Mut machen werden.
Dumme oder banale Fragen oder etwas in dieser Art habe ich Dir nie unterstellt, Du solltest mich hier nicht falsch interpretieren. Fragen darf jeder und soll jeder. Natürlich habe ich auch Fragen in pädagogischen Dingen und stelle die durchaus im Kolleginnenkreis, bei bassspezifischen Fragen gibt es aber nicht viele die ich fragen könnte. Ich kenne auch nicht viele Kontrabassisten mit denen ich ein wirklich pädagogisches Fachgespräch führen könnte, hier kann ich das auch nicht und sicher merkst Du das die Mehrzahl hier eher Künstler sind. Ich finde das in Ordnung und freue mich daher dass ich mit Dir hier trotzdem mal jemand getroffen habe mit der ich von Lehrerin zu Lehrer mal sprechen konnte, auch wenn Du nicht Kontrabass spielen kannst und auch wenn es sonst hier niemanden (ausser Pollux vielleicht) interessiert. Schönen Sonntag noch. Roland
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