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Corelli Saiten leicht zu spielen?

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Zugeordnete Kategorien: Saiten

bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 03:57:37
Corelli Saiten leicht zu spielen?

Eine Schülerin möchte später ausschließlich arco (Orchester und Kammermusik) spielen. Sie hat zarte, nicht sehr kräftige Finger und spielt z.Zt. einen geliehenen 3/4 Baß mit Thomastik Spirocore Orchester. Die haben jedoch eine sehr schlechte Bogenansprache und klingen so kreischend. Auch mir fällt es schwer, damit einen schönen Ton zu erzeugen. Es liegt aber nicht am Instrument, das ist perfekt eingerichtet. Es geht hier auch nicht so sehr um Lautstärke, einfach nur um möglichst leichte Spielweise sowohl vom Bogen als auch von den gegriffenen Tönen.

Meine Idee ist nun, ihr die Corelli 370M oder 370F zu empfehlen, weil diese recht dünn sind und ich einige positve Kommentare darüber gelesen habe. Ich selber habe sie noch nie getestet. Eine Alternative wären vielleicht noch die D'Addario Helicore Orchestra in der Stärke Light? Ich selber spiele diese Saiten in der Stärke Medium und bin damit außerordentlich zufrieden. Allerdings würde ich die Medium nicht für zarte Frauenhände empfehlen, weil sie doch eine relativ hohe Spannung haben und ziemlich dick sind.

Deshalb wäre ich sehr dankbar für Erfahrungen und Hinweise von allen, die schon die Corelli M oder F oder die D'Addario Light gespielt haben oder noch spielen.

Bäßte Grüße, Bernd

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.07.2008, 08:06:55

 Hallo Bernd,

habe von Corelli nur Erfahrungen mit 370 Forte TX (in etwa Vergleichbar mit weichen Spiros) und 300A (medium, fuer 1/2 Mensur). Letztere hatten eine ziemlich geringe Spannung und haben mir auf meinem Bass klanglich nicht gefallen (dumpf, fuer ausschliesslich Streichen mag es gehen), die 370 Forte TX waren gut, aber halt eher mittel als weich (soo stark sind Corellis Staerkenangaben dann doch nicht in Richtung duenn verschoben...).

Hast Du mal an Obligatos gedacht?

Ansonsten schau mal im Marktplatz, da gibt's gerade Helicore Hybrid light.

Armin

bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 11:59:29

 Vielen Dank für deinen Kommentar, Armin. Ich freue mich über jede Erfahrung von euch, denn das ist wahrscheinlich aussagekräftiger als nur die Werksangabe.

Bezüglich der Obligatos bin ich etwas skeptisch, denn angeblich sollen sie nicht mehr klingen, wenn man sie einmal herunter genommen hat und später neu aufziehen will. Die Helicore Hybrid kenne ich aus eigener Erfahrung. Es sind zwar gute Allzwecksaiten (z.B. für Jazz), jedoch zum Streichen nur mit Einschränkung zu gebrauchen, nicht so gut für Anfänger. Da klingen die Helicore Orchestra einfach um vieles besser und sind wesentlich leichter zu streichen. Deshalb mein Gedanke, es mit der Stärke Light zu versuchen.

Über weitere Erfahrungsberichte mit den Corelli 370 M oder F würde ich mich freuen. Vielen Dank schon jetzt.

Grüße, Bernd

Pollux Profilseite von Pollux, 07.07.2008, 13:53:23

Guten Morgen Bernd,

ich spiele seit Jahren Obligatos auf einem 4/4 und einem 1/2-Bass (inzwischen gibt es sie ja speziell für Instrumente halber Größe) und kann überhaupt nicht bestätigen, dass die Saiten nach dem Abnehmen und Neuaufziehen nicht mehr klingen und deshalb unbrauchbar sind. Ich hatte sogar unglückliche Reparaturreihen, in denen ein länger gespielter Satz bis zu viermal innerhalb  eines Vierteljahres in der Geigenbauwerkstatt runter und rauf musste - es  gab danach keine Probleme mit den Saiten!

Noch eine bemerkenswerte Sache: bevor es die 1/2-Strippen gab, benutzte ich auf dem kleinen, dazu vom Geigenbauer regulierten Bass (100er Mensur) "normale" 3/4 Orchester-Obligatos . Ich habe die Saiten dazu nicht gekürzt, sondern mit allen notwendigen Mehrwindungen behutsamauf die Wellen genommen.  Keinerlei  Schäden  an  der Wicklung, vor der doch so viele Kollegen immer wieder warnen.

Ich hoffe, meine Ausführungen können Dir interessant und vielleicht hilfreich sein.

Schönen Tag, Pollux

bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 21:03:28

Guten Abend Pollux,

Danke für deinen Bericht. Was du über die Obligatos sagtest, habe ich so ähnlich auch von Heiner Windelband gehört. Auch er hat mir zu diesen Saiten geraten. Allerdings ist er - genau wie ich - offenbar auch ein Freund von Helicore (sowohl Orchestra als auch Hybrid). Es kommt sicher auch viel auf den Baß an.

Eigentlich wollte ich ja was erfahren über Corelli 370 M/L oder Helicore Light...

Grüße, Bernd 

Frank W Profilseite von , 07.07.2008, 18:36:29
Hallo,
Helicore light hatte ich mal, die klangen sehr dumpf.
Da mir auch gängige Stahlsaiten zu hart sind, bin ich auf Darm umgestiegen. Das ist preislich nicht Schüler-tauglich. Aber nichts spielt sich so schön wie Darm. Alternativ gibts auch Kunstfasersaiten, z.b. von Velvet oder sonores.
Solosaiten zu verwenden wäre auch eine Alternative, vor preiswert.
VG
Frank
bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 20:53:21

 hallo Frank, fandest du die Helicore Light wirklich "dumpf"? Kann ich mir nicht vorstellen - ich kenne allerdings nur die Medium, und die finde ich überhaupt nicht dumpf. – Vom Solosaiten-Runterstimmen halte ich nicht so viel, geht im Orchester gar nicht. Auch kommen Darmsaiten allein schon wegen des Preises nicht in Frage. Ich hatte mal vor Jahren auf einem geliehenen Baß mit Darmsaiten gespielt. Ich mochte sie überhaupt nicht, ich möchte nicht mit den Därmen von toten Tieren spielen! 

Grüße, Bernd

Frank W Profilseite von , 07.07.2008, 21:10:27
Hi bernie,
ich habe lange, die Helicore medium in Solo und auch in Orchesterstimmung gespielt. Eine Saite mit einem super Preis-Leistungsverhältmis. (Obwohl die Haltbarkeit nicht so toll ist, vor allem wenn man sie öfters mal rauf und runter macht). Ich gebe dir recht, die Medium sind nicht dumpf, aber bei den light war ich klanglich überhaupt nicht glücklich. Das klang auf meinem Bass wie alte Solosaiten runtergestimmt.

Darm fühlt sich halt sehr warm an und hat weniger Spannung. Auf meinem Violone spiele ich blank, modern spiele ich umsponnene und geschliffene Darmsaiten von Sonores.
VG
Frank
bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 21:32:11

 Hi Frank,

danke, das war für mich interessant, weil du also die Helicore Medium kennst. Ich war einfach vom gleichen Klang ausgegangen ebenso für die Light, nur eben etwas dünner und leiser.

Ich sehe schon, letzten Endes hilft wohl einfach nur, eine Sorte mal zu kaufen und zu testen. Ich denke aber, daß fast jede andere Saite arco besser klingt als die grausigen Spirocore. - Das ganze hat auch noch Zeit bis nach den Ferien.

Gruß, Bernd

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 07.07.2008, 21:31:54

 "wie alte Solosaiten runtergestimmt."

so fand ich auch die duennen Corellis 300A. Allerdings waren sie nicht ganz so schlaff, also das Intonationsproblem was es oft bei runtergestimmten Solosaiten gibt, fehlte. Leider aber auch jede Brillianz.

Vielleicht ist das der Preis unterhalb einer bestimmten Staerke?
Allerdings geht es ja in Bernds Anrage nicht um den optimalen Klang, sondern um eine bessere Ausgangssituation fuer eine Einsteigerin. M.E. koennte das sowohl bei Corellis als auch bei Obligatos und duennen Helicores der Fall sein.

Hast du nicht Gelegenheit, irgendwo bei einem Bassbauer die einen oder anderen Saiten anzuspielen?

Habe schon oefter gehoert dass das die Aussage  "Saiten klingen nicht wenn sie mal runter waren"  ein Mythos ist bei den Obligatos.

bernie49 Profilseite von bernie49, 07.07.2008, 21:40:37

hallo Baßtölpel,

Sicher, die Saiten bei einem Baßbauer anzuspielen wäre gut, aber deshalb extra nochmal zu Heiner nach Bramsche fahren? (= 2x 120 km) – Wie schon gesagt, das allerwichtigste für meine Schülerin ist: 1. ganz wenig Kraftaufwand, 2. gut arco zu spielen sowie reine Intonation, also keinesfalls Solo-Saiten. Letzten Endes dürfte die Auswahl auf eine der 3 von dir genannten Sorten hinauslaufen.

PS Der Mythos von den Obligatos stammt glaube ich von Pirastro selbst, die sowas darüber schreiben, wahrscheinlich aus Garantie-Gründen.

Gruß, Bernd

Juergen Michel Profilseite von , 09.07.2008, 15:05:48
Hallo, ich spiele seit Jahren Corelli Solosaiten auf Orchesterstimmung runtergestimmt. Ich hebe Probleme mit dicken Saiten, schnell werden meine Haende muede und tun mir nach gewisser Zeit weh. Mit diesen Saiten nicht. Ich unterrichte K.Bass und habe fuer alle Anfaenger Corelli Saiten, meistens Nickel Medium, Orchesterstimmung aufgezogen. Der Klang ist zwar sehr Hoehenbetont, aber nach einer Einspielzeit ist er akzeptabel. Gerade Kinder haben oft empfindliche Haende, und Corelli Saiten koennen Probleme damit direkt beheben. Fuer fetten Orchestersound oder viel Soustain sind sie nicht so gut. Solospiel in Daumenlage ist aber von grosser Durchschlagskraft dank der Hoehenbetonung. Hoffe der Rat hilft was. Fuer Kinder und Anfaenger und Leute mit empfindlichen Haenden die 1. Wahl.
bernie49 Profilseite von bernie49, 09.07.2008, 23:00:39

 Danke Juergen, für deinen informativen Beitrag mit den Erfahrungen auf Corelli-Saiten. Hört sich so an, als ob diese Saiten genau die sind, die meine Schülerin braucht. Ich werde mit ihr über alle Diskusssionen hier sprechen und wir überlegen dann, welche Stärke wir kaufen (M oder F).

Grüße, Bernd

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 10.07.2008, 00:05:54

 Hi Bernd,

die Diskussion zeigt auch, wie schwer es ist zu verallgemeinern. Jede(r) hat Erfahrungen mir einer bestimmten Auswahl von Saiten auf einem bestimmten Instrument, gemessen an den eigenen Vorlieben . Das gleiche Problem sieht man in der Saiten-Datenbank hier, die natuerlich trotzdem eine klasse Informationsquelle ist. (Abgesehen davon, dass ich dort nicht ganz durch das Bewertungssystem durchsteige, das sowohl Symbole wie +/- als auch ja/nein verwendet.)

Anyway, die mittleren Corellis sind schon ziemlich duenn (die gesamte Skala ist sehr verschoben: extra stark bei Corellis ist ungefaehr so dick und hart wie weiche Spiros...), Corelli medium waren mir persoenlich zu schlapp und auf meinem 1/2 Bass erstaunlicherweise trotz Duennigkeit ohne Brillianz, das bezieht sich jetzt hauptsaechlich auf den Pizz-Ton, war aber auch arco festzustellen (wobei ich kein Klassiker bin und vielleicht ein unorthodoxes Klangideal habe). Kann mir gut vorstellen, dass das fuer deine Schuelerin schon hinhaut. Corellis fuer Solostimmung auf Orchesterstimmung runterdrehen kann ich mir dagegen nicht so recht vorstellen, bei so wenig Spannung faellt vielleicht noch der Steg um, aber wer weiss, kommt immer auf die Details an. Z.B. haben mir die extra starken Wolfram-Corellis auf meinem 3/4 gut gefallen , dagegen die medium Corellis auf dem 1/2 Bass ueberhaupt nicht - hier gefallen mir Thomastik Superflexible Solo die beim Kauf drauf waren so viel besser (bisher die beste Saite fuer Arco fuer meinen Nicht-Klassikergeschmack, gepizzt fehlt ihr ein bischen das Sustain), dass ich lieber alles transponiere... (OK Geldmangel spielt hier auch eine Rolle...ist aber ne gute Uebung fuer Jazzstandards...)

Wie auch immer, bon courage an deine Schuelerin, sicher besser am Anfang gewisse Zugestaendnisse an den Sound zu machen als sich einen abzubrechen - am Sound kann sie ja noch arbeiten, wenn sie erstmal vom Bassvirus infiziert ist.

Armin

Armin

bernie49 Profilseite von bernie49, 10.07.2008, 00:37:29

 Hi Armin,

Danke für deinen Beitrag. Vollkommen richtig, was du sagst über "Lieblings-Saiten". Auch ich habe meine, und wer meine Posts gelesen hat, weiß welche das sind. Übrigens müßte die Saiten-Datenbank mal etwas überarbeitet werden, da sind einige objektiv falsche Wertungen drin. Dazu aber später gesondert ...

Kurz, alles scheint zu sprechen für die Corelli 370 F oder 380 F, also nicht M (weil zu dünn). Natürlich in Orchesterstimmung, Solo-Saiten kommen nicht in Frage.

Die Sorte "F" würde genau in der Mitte liegen zwischen den von dir genannten  "extra starken" und "medium". Ich nehme an, du meinst damit die "TX" und die "M". Die TX sind aber in diesem speziellen Fall wahrscheinlich schon wieder zu "dick" und schwerer zu spielen.

Weitere Erfahrungen mit Helicore Orchestra LIght wären sicher noch nützlich, um dann endlich eine Entscheidung für den Kauf zu treffen.

Danke an alle, die hier ihre Meinung geschrieben haben! 

Grüße, Bernd

bernie49 Profilseite von bernie49, 02.01.2010, 12:04:18

 NACHTRAG:

Leider hat sich die Schülerin als "treulose Tomate" erwiesen.  Ich war zwar zu ihrer Hochzeit eingeladen, habe danach aber nicht allzuviel mehr von ihr gehört,. Nur so ein vages Versprechen, danach dann nichts mehr. Ich selber bin zu stolz, um solchen unzuverlässigen oder unhöflichen Leuten hinterher zu telefonieren.

Nachdem sie mich monatelang im unklaren ließ, habe ich nun erst kürzlich über Umwege erfahren, sie sei beruflich überlastet (Lehrerin!) und mußte den geliehenen KB auch wieder zurückgeben, womit sich das Thema also vorerst erledigt hat.

Trotzdem würden mich weitere Erfahrungen interessieren, falls ich zukünftig noch einmal Schülerinnen habe, die nicht so kräftige Hände haben, um mit den normalen Medium-Saiten zurechtzukommen.

 

Vielen Dank und kollegiale Grüße,

Bernd

Ceperito Profilseite von Ceperito, 02.01.2010, 13:16:09

 Hallo Bernd,
ich kann da noch Pirastro Evah Pirazzi weich (c.a. 170€) und Velvet Blue (c.a.100€) empfehlen, beide Sätze sind sehr weich in der Spannung, arco und pizz lauter als die Corellis und klingen beide sehr gut. Wobei der Klang natürlich Geschmacksache ist und von vielen Faktoren abhängig ist. Zu den Velvet Blue hatte ich vor einem Jahr einen Testbericht in der Saitendatenbank veröffentlicht.
Zudem sind beide Sätze dicker im Durchmesser als die Corellis, d.h. sie "schneiden nicht so in die Finger" - was sicher auch ganz angenehm für´s Spielgefühl ist. Das Beste wären natürlich Darm (D & G) und Darmkern- oder Seidenkernsaiten (E & A), aber die sind auch leider nicht ganz billig...
LG Jan

bernie49 Profilseite von bernie49, 02.01.2010, 14:37:05

 Hallo Jan,

vielen Dank für deine Antwort! Nett, daß du daran gedacht hast.  

Vielleicht sollte man sich nicht nur auf die Corelli festlegen? Vom Preis her sehr interessant erscheinen mir die Velvet Blue, die Evah Pirazzi sind vielleicht etwas sehr teuer zum Testen. Auf jeden Fall werde ich mir deinen Testbericht (evtl. auch noch andere Meinungen sofern verfügbar) genau anschauen. Wichtig ist, daß die Saiten überwiegend tauglich sind für arco-Spiel im Orchester. Dein Argument, daß dickere Saiten nicht so in die Finger schneiden, erscheint mir auch sehr wichtig und plausibel. - Wie schon vorher gesagt, Darmsaiten scheiden grundsätzlich aus, allein schon wegen des Preises.

Ein frohes Neues wünsche ich noch.

LG, Bernd

nagybögö Profilseite von nagybögö, 04.01.2010, 22:51:20

 "In die Finger schneiden", "lauter als Corellis" - beide Aussagen kann ich nicht nachvollziehen. Wegen der Saitendicke: Dann müssten ja alle Streicher vom Cello aufwärts an in die Finger schneidenden Saiten leiden, da deren Saiten noch wesentlich dünner sind (sogar als Corellis ). Corelli-Saiten sind, trotz der geringen Spannung, laute Saiten. Sowohl pizz als auch arco hat mein Bass mit den extra forte einen gesunden, kräftigen Klang, der sich nicht hinter anderen Fabrikaten verstecken muss. Im Gegenteil, der Bass klingt frei und offen und hat durch die Saiten an Tragfähigkeit gewonnen. Hast Du einen direkten Lautstärkevergleich, Ceperito, der verschiedenen Saitentypen, EP weich und Velvet? Die forte sind nur ein wenig schwächer in der Spannung. Die medium sind wirklich spezielle Saiten, mit ihrem dünnen Durchmesser und der geringen Spannung. Dennoch kenne ich einen Bassisten dessen Bass mit den mediums nicht leise ist.

Ceperito Profilseite von Ceperito, 04.01.2010, 23:38:34

 Hallo nagybögö,
ich wollte (und will) mit meiner Aussage niemandem auf die Füße treten, aber ich empfinde es tatsächlich so, daß die dünnen Corellis "in die Finger schneiden" - ich bevorzuge G & D Darm pur und A & E Darm- oder Seiden- oder Synthetikkernsaiten, solche Saiten sind eben gegenüber Corellis viel dicker.
Ich habe Corelli forte mit Velvet Blue und Evah Pirazzi (und einige andere Sätze) auf drei Bässen (Mensur 100 - 112cm) verglichen, im pizz sind die Blue am lautesten (was auch das Durchsetzungsvermögen im Band-Kontext betrifft), knapp gefolgt von den EP´s und die Corellis fielen total durch: zu leise, kein Punch. Arco haben mich die EP´s am meisten überzeugt, knapp gefolgt von den Blue und die Corellis empfand ich als schrill - wenig Bass.
Das ist aber ein sehr subjektiver Eindruck, zumal ich mit dem Bogen kein Virtuose und auch kein "Klassiker" bin - einen "Paul Chambers-Sound" bekomme ich hin, das war´s dann aber schon, ich arbeite fast nur mit pizz.
Ich habe hier eine Solo-CD von Vithold Rek, was der aus den Corellis rausholt klingt einfach toll (arco und pizz) und mir hat mal jemand erzählt, daß F.Rabbath auch Corellis spielt - und der klingt auch toll.
Die entscheidenen Faktoren bei der Beurteilung von verschiedenen Saitenfabrikaten hängen eben nicht nur vom Instrument, sondern ganz besonders auch von dem Menschen ab, der selbes spielt (nämlich, wie er es spielt) und so sind unterschiedliche Beurteilungen eben möglich.
Und genau davon lebt ja auch so eine Diskussion im Forum.
Ich hoffe, ich konnte Deine Frage beantworten und mit meiner Einschätzung hier weiterhin einen Beitrag zu einer konstruktiven Diskussion über Saiten beisteuern.
LG Jan

Nachtrag: Ich bin im Hauptberuf Gitarrist und empfinde als Nylon-Saiten-Spieler auch Stahlsaiten auf Gitarren als welche, die "in die Finger schneiden".

nagybögö Profilseite von nagybögö, 05.01.2010, 17:50:13

 Hallo Ceperito,

ich finde Deinen Post sehr interessant (wie auch sonst Deine Beiträge ). Wirklich bemerkenswert, wie verschieden Saiten auf Instrumenten klingen. Meine Corellis habe ich mit Spirocore medium, Flexocor, Obligato, Superflexible und D'Addario verglichen, und sie waren Testsieger. Insofern zeigt es mal wieder, wie wichtig es ist, die passenden Saiten zum Instrument und Spieler zu finden.

Viele Grüsse,

nagybögö

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 05.01.2010, 12:45:51

 Ich finde die Corelli medium nicht schneidend, sondern im Gegenteil sehr easy zu spielen. Wobei ich bisher nur Stahlsaiten gespielt habe und nichts zu Velvet, EP und co sagen kann.

Allerdings finde ich die Corelli medium fuer Pizz nur bedingt geeignet - gestrichen klingen sie klasse, aber gepizzt haben sie wenig sustain. Ich hatte mal auf einem anderen Bass Corellis in XF drauf (Tungsten serie) und fand diese gut - man braucht sie nicht lange einzuspielen und sie klingen dunkler als Spiros, klingen sowohl gepizzt als auch gestrichen .

Meine pers. Philosophie ist, jede Saite ist dein Freund - das hat immer geklappt bis auf Lenzer Protos. Man gewoehnt sich an alles, und das ist auch billiger als staendig Saiten zu kaufen.

bernie49 Profilseite von bernie49, 05.01.2010, 17:14:43

 

Hallo Armin, nagybögö und Ceperito,

danke für eure Meinung zu den Corelli Saiten. Der Grund, warum ich nochmals hier im Forum nachgefragt habe, ist weil ich kürzlich von jemand hier direkt nach den "richtigen" Saiten gefragt wurde für nicht so kräftige zarte Frauenhände. (M., du bist hiermit gemeint!   )

Nach allem, was ich nun von euch gehört habe, denke ich man sollte zwei Sorten in die engere Wahl nehmen:

1. Corelli F forte, also in der Stärke zwischen M und TX.

Corelli F

2. Helicore Orchestra Light Tension

Helicore Orchestra Light Tension

Für D'Addario spricht noch der deutlich niedrigere Preis, nämlich ca. 109 EUR gegenüber 149 EUR für Corelli. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Helicore Light qualitativ sehr stark abweichen von den Helicore Medium. Denn mit diesen bin ich sehr zufrieden, sie lassen sich hervorragend arco spielen, ohne dabei im pizz. dumpf zu klingen wie viele andere Orchester-Saiten. Auch die Helicore Hybrid habe ich schon selbst ausprobiert. Für pizz. sind sie optimal, für arco dagegen nur bedingt tauglich. (siehe mein Kommentar in der Saiten-Datenbank.)

Auch ist ja klar, daß ein "guter Klang" immer sehr viel abhängt vom persönlichen Geschmack, von der Spielweise und natürlich vom Instrument.

Was nicht in Frage kommt sind Darmsaiten oder Saiten, die auf Synthese- oder Textil-Fasern basieren.

Grüße, Bernd

 

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 05.01.2010, 18:14:21

 Hi, danke dass du versuchst ein Resume aus diesem Fred zu ziehen, doch verstehe ich Deine Schlussfolgerungen nicht so ganz.

Egal wie deine Saitenwahl aussieht, es wird immer ein Kompromiss sein. Wenn es um KB light fuer Anfaenger geht, ist das doch voellig OK - muss man halt eventuell gewisse Abstriche am KLang in Kauf nehmen. Was die Corellis medium angeht, ich wuerde sie mir nicht nochmal kaufen, aber werde sie drauflassen bis sie abgespielt sind. Aus Geiz und weil eben mein Motto ist, versuche mit den Limitationen des Instrumentes zu arbeiten.

Wieso nur Stahlsaiten, verstehe ich auch nicht. Obligatos werden oft genannt als loesung fuer genau das Kraftproblem, und viele moegen den Klang, also, why not?

Ansonsten, Corellis TX sind auch noch relativ weich, etwa wie Spiros weich. Wie jetzt die dazwischenliegende F staerke in der Praxis ist, naja, das muesste man wohl antesten...

Neuester Beitrag bernie49 Profilseite von bernie49, 05.01.2010, 18:31:22

 Na, ich hoffe, wir reden nicht aneinander vorbei.  Ich habe versucht, die Wahl einzugrenzen auf 2 Sorten, sonst hätten wir eine zu riesige Auswahl. Es geht jetzt nur noch um

1. Corelli in Stärke F (nicht M oder TX)

2. Helicore Orchestra Light (nicht Medium oder Heavy)

Auch soll der Satz nicht viel mehr kosten als 100 EUR, deshalb sollen es Stahl- oder Nickel-Saiten sein. Außerdem traue ich den neumodischen Faser-Saiten nicht so recht. Ich glaube kaum, daß sie so eine lange Lebensdauer haben wie die herkömmlichen altbewährten Saiten.

Ansonsten teile ich deine Meinung, die gewählten Saiten auch zu spielen und zu versuchen, das beste daraus zu machen.

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