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oliv - eudoxa

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Zugeordnete Kategorien: Saiten

donquixote Profilseite von , 25.06.2008, 13:23:14
oliv - eudoxa
hallo, kann mir jemand sagen, wo der Unterschied zwischen diesen beiden Saiten liegt? Sie sind beide umsponnene Darmsaiten des gleichen Herstellers ......
ich bedanke mich schon im voraus für eure Stellungnahmen!
Frank W Profilseite von , 25.06.2008, 13:32:06
Hallo,
soweit ich gehört habe, klingen die Eudoxa etwas brillianter und haben mehr Sustain. Eudoxa werden auch ab und zu in der Alten Musik-Szene auf den tiefen Saiten gespielt. Darm ist ja wieder im kommen, auch im modernen Orchester. Es gibt für mich keine Alternative zu Darm. Weder die Evah Pirazzi noch die Obligatos klingen nach Darm.
Ich persönlich spiele Solosaiten aus umsponnenem Darm von Gerold Genßler. Man kann sie aber auch gut runterstimmen.
Mein Kollege spielt auf seinem Kammermusik-Bass Oliv und ist auch sehr zufrieden.
Leider ist es sehr teuer, mit Darmsaiten zu experimentieren.
Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
VG
Frank
Ceperito Profilseite von Ceperito, 25.06.2008, 17:03:34

 Hallo donquixote,
unter der Rubrik "Saiten" findest Du einen Link zu Herve Jeanne`s Saitenmatrix, dort kannst Du Dir anhören, wie Oliv und Eudoxa im Vergleich klingen. L.G. Jan

donquixote Profilseite von , 25.06.2008, 19:03:43
danke für den tipp, das problem ist nur, ich würde die Saiten gerne auch gestrichen hören!!!
Hen Profilseite von Hen, 25.06.2008, 20:42:34

Also donquixote, ich streiche die Oliv sehr viel da ich zur Zeit einige Muggen in nem Barockensemble habe und dafür halt die Darmsaiten spielen möchte. Gestrichen haben die Oliv einen sehr dicken und warmen Klang mit diesem typischen "Darmsaiten-Schnarren". D&G lassen sich wunderbar streichen, die Umstellung von Stahlsaiten ist auch nicht sehr groß. E&A waren mir dann doch zu träge und dumpf. Sie sprachen sehr sehr schwer an und man brauchte sehr viel Druck hinter dem Bogen um schnellere Passagen zu spielen. Bei langen Tönen musste dafür auch ein Vibrato her bis der Hand schwindelig wurde. Ich habe diese duch Obligato E&A ersetzt was pizz iwe arco wunderbar funktioniert. Aber mein Bass auf dem diese Saiten drauf sind ist auch nicht der allerbeste Bass, bei einem schöneren und sonoreren Instrument mag das anders sein. Mach dich bei den Oliv auf eine hohen Saitenlage bereit denn die Amplitude ist riesig und es kommt schnell zum schnarren am Griffbrett.

Die Eudoxa habe ich auch einmal über 2 Monate spielen dürfen. Es sind wunderbare Saiten! Sie klingen genauso schön warm wie die Oliv, sind aber nicht so unglaublich dick, dafür aber eine ganze Portion brillianter! Alle Saiten lassen sich toll streichen und harmonieren sehr gut. Der Pizzklang ist nicht ganz so wuchtig und warm wie bei Oliv, der arcoklang dafür aber deutlich ausgewogener. Ich hab auf den Saiten mal ein kleines Solokonzert mit einem ausgewachsenen Konzertflügel als Begleitinstrument gepielt und der hatte keine Chance gegen mich! Ich habe ich richtig weggeblaßen! So konnte zum ersten mal bein Pianist "normal" und nicht extra leise spielen damit ich als Bassist da durchkomme.

Da ich ein Klassiker und Jazzer gleichermaßen bin kann ich dir folgenden Eindruck der beiden Saiten geben: Oliv haben einen richtig schönen Pizzicato Sound, besonder in Kombination mit Oliv. Sie sind meine Wahl auf meinem Jazzbass. Eudoxa ist für mich die bessere Streichersaite und klingt wunderbar warm aber ist sehr teuer! Auch kann man sie nicht in Solostimmung spielen (zu viel Saitenspannung und dadurch zu hart für den Bass, es klang nichts mehr warm sonder einfach nur kratzig). Für Orchester aber einfach zu teuer um zwischen 6 Bässen zu wummern. Pizzicato in Ordnung aber für meinen Geschmack nicht druckvoll genug.

Hoffe das ist eine Hilfe. Sind aber alles subjektive Eindrücke von mir. Wenn es Eudoxa aber als Solosatz geben würde dann würde ich sie wahrscheinlich spielen! Der Klang ist das Geld auf jeden Fall wert. Oliv spiele ich weil ich Oldschool-Jazz spiele!

donquixote Profilseite von , 25.06.2008, 22:37:09
VIELEN DANK!!!!!!!!!
jlohse Profilseite von jlohse, 26.06.2008, 11:14:12

 " Oliv haben einen richtig schönen Pizzicato Sound, besonder in Kombination mit Oliv."

??

donquixote Profilseite von , 26.06.2008, 12:37:37
wenn man ins Konzert geht um Fehler zu suchen anstatt Musik zu hören, wird man mit Sicherheit fündig.....
Ich glaube wenn man den ganzen Text liest, versteht man trotzdem was gemeint ist!!
Uli Profilseite von Uli, 25.06.2008, 20:59:10

 Hallo donquixote,

wo der Unterschied zwischen Oliv und Eudoxa liegt, kann ich Dir nicht sagen- aber seitdem ich mal einen Satz gebrauchter Eudoxas günstig ergattern konnte, weiß ich: Das sind meine Saiten!  Enorm bassig sowohl pizz als auch arco auf meinem halbmassiven 50jährigen Höfner.

Vorher waren Spirocore Orchester mittel drauf, die mir gestrichen gar nicht gefielen. 

Lediglich bei der Eudoxa E Saite, wenn sie sich denn mal verabschiedet, wüßte ich nicht, ob ich nicht die Spiro wieder drauf mache.

Grüße

Uli

donquixote Profilseite von , 25.06.2008, 22:40:21
Oder besser, vielen Dank an euch allen!!
bässte grüsse
Hen Profilseite von Hen, 26.06.2008, 13:08:30

 Ich verbessere auch nochmal:

Oliv haben einen wunderschönen Jazz-Pizzicato-Sound, besonders in Kombination mit den Obligato!

 

Jetzt würde mich mal interessieren was für Saiten du suchst donquixote, für welche Musikrichtung und so. Das ist für den Erfahrungsaustausch doch immer sehr hilfreich!

donquixote Profilseite von , 26.06.2008, 13:39:16
Ich bin auf der Suche nach Saiten, mit denen ich in Barock- und Jazzensembles (gleiches Instrument plus Barockbogen) spielen kann. Stimmung von 415Hz bis 443Hz. Ein schwieriges Unterfangen, ich weiß.... Ich habe auch gehört dass sich echte Barockfetschisten sich mit umsponnene Saiten nicht zufrieden geben, und blanke Darmseiten möchte ich im Jazz nicht verwenden. Im Orchester verwende ich ein anderes Instrument das ich mit Belcantos bezogen habe, wunderbar!
nagybögö Profilseite von , 26.06.2008, 15:45:11
Die Oliv sind dicker und "darmiger" als die Eudoxa. Eudoxa sind näher dran vom Spielgefühl und Klang an "normalen" Orchestersaiten.
Beides sind aber moderne Saiten, da sie glatt sind. Umsponnene Darm-Saiten für Barock-Instrumente sind ungeschliffen, wie z.B. tiefe Gitarrensaiten. Zudem ist es Standart, dass man in der Barock-Szene D- und G-Saite blank spielt. Manche spielen auch blanke A-Saite. Glatt umsponnene Darmsaiten sind halt eine Erfindung des 20. Jahrhunderts, klingen und spielen sich anders.
Ich spiele Barockbass, habe am Anfang auch nach einer Kompromisslösung gesucht und eine blanke G-Saite und drei Eudoxas gespielt. Auf Dauer war es unbefriedigend, manche Kollegen haben auch recht misstrauisch geschaut, was für Saiten ich spiele.
Oliv sind für Barock-Bass der bessere Kompromiss.
donquixote Profilseite von , 26.06.2008, 17:22:14
Danke für deine Stellungnahme!
Hast diesbezüglich auch Erfahrungen mit Velvet Anima gemacht? Sie sind nicht aus Darm, jedoch ungeschliffen. Velvet selbst schreibt: "Von Jazz bis Barock...."
Hen Profilseite von Hen, 26.06.2008, 18:12:55

 Also ich habe Erfahrung mit Anima und ich muss sagen das sie mir nicht gefallen haben. Sie haben einen eigenen Klang der durchaus schön sein kann, aber es klingt nicht nach Darm und ein echter Kenner (Barockmusiker wie Jazzer) würde das merken.

Aber in deiner Situation würde ich dir die Kombination empfehlen: Oliv E&A und Chorda D&G
Alle Barockbassisten die ich kenne oder mal gehört habe spielen blanken Darm. Es ist authentisch und in professionellen Ensembles wird es einfach erwartet. Was mich dabei interessiert ist was für Jazzbassisten dich beeinflusst haben? Mit der Kobination bist natürlich etwas eingeschränkt. Aber das ist der Paul Chambers Sound und der ist nachwievor ja ein echtes Stilmerkmal im Jazz. Und mit den Oliv auf den tiegen Saiten haste auf jeden Fall noch etwas Sustain und bist nicht sofort "tot" im Ton. Ich denke es ist dabei halt die Frage was der "wichtigere" Stil ist. Barock oder Jazz? Je nachdem muss man auswählen. Ich spiele auf meinem Jazzbass ja Obligato E&A und Oliv D&G. Ich muss aber kein Barock machen darauf. Nur ich könnte mir vom Ton schon vorstellen das es einigermaßen gehen würde. Mi Oliv/Chorda geht Barock auf jeden Fall und Jazz auch. Ist aber dann natürlich Geschmackssache. Aber eine Richtung wird in jedem Fall einen Nachteil haben. Ansonsten hilft nur noch nen weiteren Bass anschaffen...

donquixote Profilseite von , 26.06.2008, 21:11:57
Danke für den Tipp!!
Natürlich gefällt mir Paul Chambers, wie mir auch Scott LaFaro gefällt und ebenfalls Marc Johnson und Charlie Haden..... Das Problem ist, daß gerade diese Musiker mit jeglicher Saite immer einen Bobensound haben werden. Deßhalb bin ich auf der Suche nach einer bestmöglichen Kombination und auf der Suche nach meinem eigenen Sound. Ich würde mit Sicherheit daran scheitern, wenn ich solche Grössen kopieren möchte
Hen Profilseite von Hen, 27.06.2008, 01:26:04

 Hmmm, also um solche Sachen würde ich mir keine Gedanken machen. Nur weil diese großartigen Musiker einen Sound haben der zu deinem Sound ähnlich ist wirst du doch nicht an denen gemessen. Es verlangt auch niemand das du einen kopierst! Deinen Sound macht doch viel mehr aus, deine Licks, dein Rhythmusgefühl, deine Ideen, deine Inspiration, ja und vor allem dein Anschlag! Ich glaube nicht das man im Jazz noch irgendwas "Neues" machen kann. Es gab alles schon irgendwie irgendwo irgendwann! Aber wenn du dich für einen bestimmten Grundcharakter deines Klanges entscheidest machst du damit nichts verkehrt, ganz im Gegenteil. Du gibts den Leuten etwas bekanntes und bewährtes, etwas mit dem sie was verbinden. Aber du gibts ihnen auch was neues und einzigartiges und das ist deine Persönlichkeit. Diese ist immer in deinem Ton enthalten,ob du willst oder nicht. Du kannst gar nicht wie Paul Chambers oder Scot LaFaro klingen, selbst wenn du es noch so sehr versuchsen würdest. Das ist ja das schöne am Jazz und das was ich in der Klassik so bemängel: Induvidualität ist first! Mach dir um sowas lieber keine Gedanken denn dann dürftest du gar kein Bass mehr spielen. Sei eher froh und stolz darauf in der Tradition solcher großer Bassisten zu stehen und sich in deren Liste der Musiker, die sie prägten, einzureihen!

Vielleicht solltest du es auch einfach mal ausprobieren. Das Problem dabei sind immer die Kosten der Saiten, da ist es schwer mal schnell probieren und wieder runter wenns nicht ist. Aber du wirst an nichts scheitern wenn du dir immer bewusst bist wer du selber bist! Und ein komplett eigener untypischer Sound kann auch schnell in die Hose gehen, das sollte man sich trotz allem Individualismus immer bewusst sein. Diese Soundideale der großen Musiker sind nicht ohne Grund so erfolgreich geworden. Ich glaube die Oliv/Chorda Kombination wäre wohl die einzige Lösung die nicht ein Kompromiss ist. Ansonsten zu Gerold Gensler gehen und der macht die Spezialsaiten die auf jeden Fall das erfüllen werden was du dir wünschst. Aber das wird richtig teuer..

Offtopic: Ich habe neuwertige (3 Tage auf meinem Bass gewesen) Oliv E&A Saiten abzugeben. Wenn du Interesse daran haben solltest melde dich bei mir. Ich brauch sie ja nicht und könnte mir gut vorstellen sie abzugeben. Aber das soll hier keine Werbung oder sowas für mich sein um meine Saiten loszuwerden. Hoffe das versteht sich aber von selbst...

Neuester Beitrag donquixote Profilseite von , 01.07.2008, 11:39:14
danke für dein Angebot und vor allem für deine ausführlichen Stellungnahmen. Nach langem Überlegen habe ich mich dafür entschieden, vorerst gar nichts zu machen. Neben der teuren Saitenanschaffung müsste ich mir auch einen Barockbogen zulegen und somit wird mir im Monment die ganze Sache ein wenig zu aufwändig. Trotzdem vielen Dank an alle!!!!
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