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Zugeordnete Kategorien: Klassik
Warum versucht ihrs nicht mit freier Improvisation? Da kannst du espressivo Kantilenen (was immer das sein mag) spielen soviel du willst.
Es gibt da ein ganz wunderbares Streichquintett (Streichquartett + Kontrabass) von Edgar Meyer (das er auch selbst eingespielt hat). Es heisst "Quintet" und ist betörend schöne Musik!
Hallo Sergio,
ich bin nicht wirklich das, was man klassischer Kontrabassist nennt, habe das aber mal vor langer Zeit gelernt und habe wie viele vom Streichquartett geträumt...seit einem Jahr spiele ich jetzt mit richtig guten Leuten in München Streichquartett und bin hingerissen. Es ist kein reines Klassikquartett, sondern Crossover. Was bedeutet, wir schreiben uns eine Menge selbst - was in meinem Fall bedeutet: Solostellen satt... :-) ...Die anderen sind allerdings auch so tolerant, mit mir Dinge auszuprobieren, die man eigentlich nicht so spielt. Was heißt, wir spielen diverses "normales" Quartettmaterial, wobei ich mir die Cellostimmen halt umschreibe. Das bedeutet Arbeit, macht aber wirklich Spaß, weil ich endlich mal probieren kann, wie "Der Tod und das Mädchen" mit Bass klingt. (...unter uns: manchmal super, aber oft erkenne ich meine Grenzen - was für Leute, die mit dem Bogen besser umgehen, ja ganz anders sein sollte). Wir spielen das (noch) nicht auf der Bühne, aber das muß ja nicht bedeuten, daß andere das nicht tun können...
Ich finde also, daß man zusätzlich zu käuflichem Material durchaus selber tätig werden kann und - vorausgesetzt, man hat die entsprechenden Kollegen an der Hand - ohne allzugroßen Aufwand Streichquartett ohne Cellobeteiligung spielen kann (wie das ja wohl früher, also wirklich früher sowieso meistens der Fall war)... es gibt auch ein Streichquartett von Villa-Lobos, das wir probiert haben. Zu spielen ist es mit diversem transponieren schon, uns hat es aber nicht wirklich gefallen (allerdings gäbe es da schöne Stellen für den Bass)
Viele Grüße,
Alex
Hallo Sergio,
Was eigentlich auch geht sind Streicherserenaden (z.B besagter Dvorcak, Sibelius und viele Andere Komponisten wenn man sie denn mag), die in der Regel für fünfstimmige Streicher geschrieben sind und die man dann kammermusikalisch mit einem Instrument pro Stimme besetzt. Davon abgesehen finde ich das es bei vier- bzw, fünfstimmiger Musik um einen Gesamtklang gehen sollte und weniger darum dass eine Stimme den Hermann macht (espressivo Kantilenen) und die anderen deren Wasserträger sind, auch wenn die "Hermannrolle" reihum geht, finde ich persönlich diese Art von Kompositionsidee ziemlich einfältig. Mit den Kontrabassquartetten von von Lauber und Sperger- Streichquartettkompositionen in der Art kann man mich jagen und ich bin wahrscheinlich nicht der einzige der auf der Flucht ist. Ich frage mich, für wen ausser dem Kontrabassisten selbst hat das eine musikalische Bedeutung wenn er ein Backing benutzen kann um espessivo Kantilenen abzulassen? Ich denke nur für eine Minderheit und sehe dass vor dem Hintergrund dass ich Kontrabassist bin und ich soetwas innerhalb eines begrenzten Rahmens technisch sogar könnte. Ciao Roland
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