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Zugeordnete Kategorien: Gesundheit
Hi
Ich bin gerade von einem bigband-wochenende nachhause gekommen:
Freitag 4h Probe,
Samstag 6h Probe + 2h Konzert,
Sonntag 5h Probe mit Aufnahme
Es war echt sehr schön, und hat sehr viel gebracht in unserem Zusammenspiel, aber es war sehr anstrengend...
zum thema:
Obwohl ich eine dicke Hornhaut auf den Fingerkuppen habe, diese Belastung (mit stetig dominanten Walkingbass) sind die Finger dann doch nicht gewohnt.
In weiser Vorausicht hab ich mir daher von Beginn an (und nicht erst, als Schmerzen auftraten) Zeige- und Mittel-Finger mit "Leukoplast" (Pflaster von der Rolle ohne Wundauflage) abgeklebt (Form eines Fingerhuts).
Damit hatte ich eigentlich Beschädigung (Blasen, gerötete Haut) an den Fingern (das wäre mit Zwangspause verbunden gewesen) verhindert.
+:
Das Pflaster verhält sich vom Reibungswert ähnlich wie die natürliche Haut (nicht so glatt und rutschig wie Gaffa-Tape).
Am Anfang ist es ein wenig steif, aber mit der Zeit wird es supergeschmeidig und "gefühlsecht".
-:
Leider ist das Tape nach einer 0,5-1 Stunde durchgescheuert und ich musste noch eine Schichte darüberkleben...
Ich wasche mir IMMER, bevor ich ein Instrument spiele vorher die Hände mit Seife, damit ich Schweissbildung weitestgehend vermeide (ich schwitze auf den händen und Finger sehr wenig, ist halt so ein Tick).
Trotzdem bildet sich natürlich unter dem Pflaster trotzdem Schweiss und die Haftwirkung des Pflasters lässt nach, und der Pflaster-Fingerhut löst sich und verrutsch. da hilft dann nur Händewaschen und neu kleben...
Wie überlebt Ihr derartige Hardcore-Proben am KBass??? auch mit Tape? Mit Gaffa? Dünne Lederhandschuhe?
... oder mit Alkohol nachhelfen, damit der schmerz erträglicher wird???
Ich hatte am Samstag einen Duo-Gig von 18 bis 2 Uhr nachts (ein 60. Geburtstag). Zum Glück mit Pausen dazwischen. Klebeband verwende ich nicht, aber wenn's nicht mehr so flutschen will, mache ich mir Hirschtalg auf die Finger. Das reicht bei mir; Blasen bekomme ich nur auf fremden Bässen, nicht auf meinen eigenen, deren Saitenlage ich gewohnt bin.
Habe, so ich im Training bin, auch bei akustischen Marathon-Gigs keine Probleme und verwende, wenn's mal zu sehr klebt, etwa bei Open-Air-Geschichten, Klever-Ballistol-Waffenöl; diese säurfefreie Vielzweckwaffe (auch gut gegen Warzen, Moskitos, aufdringliche Teebaumöl-Trägerinnen und für Leder etc. geeignet, gibt nicht nur einen scharfen Ton, sondern macht die Fingerchen auch geschmeidig und blasenresistent. Ich habe aber auch schon mal mit einem Kunststofffaserklebstreifen wie er in Krankenhäusern zum Tapen verwendet wird gute, nämlich blasenfreie Erfahrungen gemacht. Ansosnten kannst du Blasen nur über weniger festes Zupfen vermeiden.
Nachdem ich Hirschtalg jetzt einige Zeit ausprobiert habe, habe ich eher das Gefühl, dass das mehr bringt nach dem Spielen. Wenn ich es während des Spielens auftrage, saut erstens der Bass zu und zweitens wird die Haut eher weicher und die Hornhaut schabt schneller ab. Solange man noch Fett auf der Nase, hinter den Ohren oder am Haaransatz hat, halte ich das für die bessere Lösung. Ich habe aber auch immer Leukoplast dabei für den Fall, dass es ganz hart kommt (kommt zum Glück selten vor). Wenn man die ersten zwei Glieder der Finger komplett umwickelt, und zwar von der Spitze des Fingers (das ist wichtig, sonst ist das Band nach zwei Minuten ab) nach unten hin, hält das bei mir einige Stunden. Ich wickele es relativ dick. Der Finger klingt dann natürlich nicht mehr ganz wie ein Finger, sondern härter und aggressiver (ist manchmal auch ganz schön), hält aber deutlich länger durch. Ansonsten hilft nur: Schmerzfreiheit erarbeiten und die Hornhaut durch regelmäßigeres Üben fitter halten, wenn das eine zeitliche Option ist.
Ich hatte vor ein paar Wochen zwei Tage lang je 7Std Probe und bin mit Vaseline blasenfrei über die Runden gekommen. Vaseline schätze ich auch, weil es bei klebrigen oder verschwitzten Händen genauso hilft wie es auch gegen Kolophonium-Reste schützt.
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