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EUB für Klassik-Streicher zum üben?

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Zugeordnete Kategorien: Electric Upright Bass (EUB)

Michl Profilseite von , 20.04.2008, 21:38:47
EUB für Klassik-Streicher zum üben?
Liebe Kollegen, ich mache mir schon lange Gedanken darüber, ob es sich nicht lohnt, einen EUB anzuschaffen. Ich studiere Kontrabass als klassisches HAubtfach und bräuchte ein Instrument zu Hause, mit dem ich auch mal nach 21Uhr üben kann. Mein "richtiges" Instrument, auf dem ich tagsüber übe, steht halt in der Hochschule und ich hab keine Lust, es immer mit mir rumzutragen.
Hat damit jemand Erfahrung und kann mir vielleicht ein (nicht zu sehr teueres Instrument) empfehlen?

Bässte Grüße
Michael
tilmans Profilseite von tilmans, 20.04.2008, 22:09:47

 Ich bin kein Profi, nehme aber auf laengeren Dienstreisen immer mal meinen Alter-Ego EUB mit, um im Hotelzimmer ein wenig zu kratzen. Viel mehr geht damit aber auch nicht, auf Klang oder Intonation zu ueben bringt da nicht viel. Das ist eher dazu, die Finger gelaeufig zu halten. Dafuer ist das Teil aber ganz brauchbar, fuehlt sich dank der breiten Schulter und der angedeuteten Zargen doch recht gut nach Kontrabass an. Billig ist er allerdings nicht, der liegt weit ueber 3000,- EUR. Die ganzen "Brett mit Saiten und Kleiderbuegel zu anlehnen" Loesungen hatten mich damals aber nicht ueberzeugt.

Die Frage waere aber meiner Meinung nach in deinem Fall, ob das ueberhaupt Sinn macht. Kannst du nicht laenger als 21 Uhr in die Hochschule? Oder hast du bis 21 Uhr nicht genug geuebt? ;) Tilman

bassknecht Profilseite von bassknecht, 21.04.2008, 12:16:43

 Wie schon so oft, genau diese Thematik ist hier vor etlichen Jahren diskutiert worden. Ich habe seinerzeit ziemlich ausführlich über meine Erfahrungen mit den Yamaha SLB 100 und meinen Modifikationen hieran berichtet . Bis heute bin ich der Meinung, wenn es einen EUB gibt der für gestrichenen Kontrabass taugt, ist der SLB 100 für mich die erste Wahl. Zu Übezwecken brauchbar, zum akustischen Einsatz muss etwas modifiziert werden, das Tonabnahmersystem vom SLB ist in dieser  Preisklasse einfach eine Frechheit von Yamaha. Mittlerweile habe ich mit SLB und einem experimentierfreudigen Kirchenmusiker frühbarocke Solostücke in der Kirche gespielt sowie in Kantaten und Messen (z.B Mozart Krönungsmesse und Requiem) mitgemuckt, alles durchsichtige und daher "brandgefährliche" Stücke, wo man gnadenlos die Hose runterlasen muss. Wenn ich vielleicht auch nicht 100% ig gespielt habe war das trotzdem klanglich in Ordnung, auf der Ebene gab es nie ernstzunehmende Kritik. Leider ist der SLB wie übrigens auch der Alter Ego gnadenlos überteuert. Tip : Suchfunktion hier im Forum bzgl SLB - oder Ausschäumen und Elekrifizieren eines akustischen KB (Gesamtkosten deutlich unter SLB und Alter Ego) , auch hierzu mehrere threads. Ciao Roland

zwengelmann Profilseite von zwengelmann, 21.04.2008, 12:40:01

 Hi,

das Problem kenne ich - von zuhause. Altbau, frühes 18. Jahrhundert. Sehr schön und sehr hellhörig.

Ich übe mit einem Eminence. Allerdings gefällt mir der akustische Sound nicht so gut, ich gehe über einen Verstärker, den ich aber recht leise einstelle. Wenn es nach 22 Uhr sein muss, gehe ich über Kopfhörer.

Auch ins Enseble habe ich ihn schon mitgenommen, zusammen mit einem Verstärkerchen. Man wird zunächst dumm angeschaut, aber letztendlich wird das Instrument (unter Amateuren) akzeptiert.

Viele Grüße
Zwengelmann

Frank W Profilseite von , 21.04.2008, 13:07:06
Hallo,
ich habe mir vor der Geburt unseres ersten Kindes auch schon mal überlegt eien EUB zu kaufen, um den Kleinen nicht aufzuwecken. Am besten hat mir der Vektor gefallen. Aber auch der Eminence klingt erstaunlich gut fürs Geld. Alter Ego fand ich sehr schwer.
Letzendlich habe ich mir einen Ultradämpfer modifiziert, es gibt hier im Forum auch ein Bild davon.
GRüße
Frank
haltma Profilseite von haltma, 21.04.2008, 19:33:31

 Klingts denn gar so grauslig, wenn du übst, dass dein Kind aufwacht? Normalerweise gewöhnen die sich total schnell an die abendlichen Frequenzen. Wenn sie das natürlich zu gut tun, musst du zum "Einschläfern" immer Bass spielen!

Ich gebe i.Ü. mal ganz allgemein zu bedenken, dass fürs Zuhauseüben der schalldichte Ausbau eines Zimmers bzw. eine Übekabine billiger kommt als ein EUB!

Basstölpel Profilseite von Basstölpel, 21.04.2008, 13:45:37

 Moin,

habe mir gerade einen Ergo EUB gekauft. Wie bereits berichtet.  Hier kurz nochmal upgedatet die + und - Punkte

Plus:

- preiswert (im UK £500 [ca 650 Euro] inkl. Shipping und Import Taxes)

- schoen (Design, Holz)

- good hippy ethics, von Kleinstunternehmen in einer Garage in Tennessee zusammengeschraubt

- erstaunlich guter akustischer Klang

Minus:

- Stabilisierungsproblem, fuer mich haut das Prinzip Halterung auf Beckenstaender nicht hin - gewoehne mich zwar etwas dran, werde aber eine Stuetze anbringen

- gelieferte Saiten sind so lala, hohe C-Saite (5Saiter) ist anscheinend aus einem anderen Satz und besonders problematisch

- der Mensch der sie baut ist gegen Griffbretthohlkehlen. Ich habe es irgendwann aufgegeben in unserem Email-Austausch und gedacht, lass ihn mal machen. Also mit Saiten drauf hat das Teil eine ganz geringe Hohlkehle, und fuer mich haut es hin, da ich eh die Saitenlage recht hoch wollte. Das Griffbrett waere aber besser mit HK.

- das Finish auf der Halsrueckseite nervt (klebt), d.h. muss ich mal abmachen.

Tonabnehmer:

sehr billg und einfach - bei dem Preis OK.

gepizzt ist der Klang wirklich OK, gestrichen etwas kratzig, wozu die Saiten sicher auch beitragen

Gesamturteil:

gute Loesung fuer Bastler. Das Design des Basses als solches (alles aus einem Klotz, keine Leimungen)  ist genial, sieht edel aus, fuehlt sich gut an und hat wirklich einen ansprechenden Grundsound. Leider sind einige Details nicht ausgereift. Das Stabilisierungsproblem ist mein Hauptproblem  - Anschlagaktivitaet der rechten versetzen den Hals in leichte Schwingungen, furchtbar fuer Lagenwechsel. In der Grundlage ist es OK, da hier die linke hand am meisten Stabilisiert, schlimm ist es wenn man irgendwo in den mittleren/oberen  Lagen ist und wieder runterwill... da ergreift einen der Hoehenkoller!

Neuester Beitrag nagybögö Profilseite von , 21.04.2008, 21:51:35
Hallo Michael,

mir stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es sich lohnt, noch nach 21 Uhr zu üben. Meine Erfahrung war und ist, dass vier Stunden gutes Üben als Durchschnittswert absolut ausreichend sind. Lieber weniger üben, dafür aber alle Sinne dabei haben. Ich kann mir nicht vorstellen, auf einem elektronischen Instrument Solo-Literatur zu üben. Ein akkustisches Instrument liefert eine Lebendigkeit, auf die ich beim klassischem Repertoire nicht verzichten möchte.
Es gibt übrigens einiges an Literatur zum Thema mental üben. Ich habe ein Buch von Gerhardt Mantel gelesen, ehemaliger Cello-Professor in Frankfurt. Da war für mich einiges hilfreiches dabei. Es geht auch ohne Instrument! Ausserdem hat es meinen Knochen gut getan, wenn sie sich am Abend mal erholen konnten ...
Viele Grüsse,
Christof
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