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Zugeordnete Kategorien: Bassbau

maddin Profilseite von maddin, 18.02.2008, 17:52:43
Cutaway

Moin Kollegas...bin auch neugierig etwas neues zu erfahren:

Is der Unterschied von Gambenform zu Cutaway KontraBässen deutlich hörbar? Klingt er "schlanker", weil ne Ecke fehlt..oder tut sich das nix, und es geht nur ums "Aussehen" und "ohne Daumenlage spielen"?

Thanx for answering....greez,Maddin.

jlohse Profilseite von jlohse, 18.02.2008, 18:15:12
Bei meinem vollmassivem Framus Cutaway kann ich keine Klangdefizite feststellen.
reyno Profilseite von , 20.02.2008, 15:59:40
Hallo Jonas,

ich hab auch noch so einen vollmassiven Framus Cutaway KB, der allerdings überarbeitet werden müsste. Ein Vollsimpel hat diesen im letzten Jahrtausend von ursprünglich schwarz mit weissen Bindings auf elfenbein umgepinselt, dafür habe ich ihn günstig bekommen. Kommentar des mittlerweile verstorbenen Vater des jetzigen Herrn Wilfer in Nauheim: "Lackentfernung kostet bei mir so viel wie ein neuer Wilfer (damals ca. 7000 DM), aber lass ihn so wie er ist, denn das erstaunlichste ist, dass der Bass super klingt. Und die Substanz ist grundsolide."

Das war in den 1990ern. Jetzt hat sich noch ein kleiner Riss in der Decke im Bereich Cutaway gebildet (klassischer Umfaller). Deshalb die Decke ablösen lassen widerstrebt mir irgendwie. Ich dachte, vielleicht flüssigem Heissleim in die Ritze zu giessen und das Ganze moderat zu fixieren. Klanglich gibt es meines Erachtens keine Einbussen zu vermelden, es ist nur die Optik. Aber die hätte ich gerne auch wieder "aufgemöbelt". Bei der Gelegenheit könnte ich auch den Türlack entfernen. Hättest du da vielleicht einen Tipp? Ich wohne im Rhein-Main-Delta.

Gruss Reyno
jlohse Profilseite von jlohse, 20.02.2008, 16:51:41
eigentlich ist die dicke Schicht Türlack ja dazu da, das Holz zusammenzuhalten und Risse zu vermeiden. Hat bei Deinem Framus offenbar nicht geklappt ;-)
Einfach nur Leim in den Schlitz zu gießen wird nichts nützen. Das muss schon ein Flicken drauf (bzw. drunter), wenn's halten soll.
reyno Profilseite von , 20.02.2008, 18:13:58
naja, von dick war ja auch nicht die Rede, der Bub wollte Rock&Roll spielen und einen Bass á la Bill Haley's Bassist Marshall Lytle (?). Den Lack hat er mal gerade so deckend aufgetragen. Und von weitem sieht das Teil sogar ganz ok aus (siehe Foto http://www.neue-haimat.de/reyno/prv/Pics/Neues%20Album2/slides/PudE%20work.JPG). Ich hab noch nen schwarzen massiven ohne Cutaway (Foto http://www.neue-haimat.de/reyno/prv/Pics/Neues%20Album/slides/Playing%20the%20Blues.JPG), der klingt irgendwie feiner, trägt dafür subjektiv besser, aber der Cutaway hat schon einen ordentlichen Rumms. Der knurrt und ballert etwas mehr, während der schwarze selbst bei gröberer Behandlung (z. B. Slappen) immer die Contenance wahrt. Meinst du ich kann da mit Abbeizer an den Türlack ran? Oder wie bekomme ich den runter, ohne das Holz zu ruinieren? Gruss Reyno
Neuester Beitrag jlohse Profilseite von jlohse, 20.02.2008, 18:31:30
das mit dem Lack war ja auch ironisch gemeint. Abbeizer ist vorallem für Sperrholzbässe nicht unproblematisch, aber bei massiven Bässen geht das schon. Wenn der Originalllack noch drunter ist, könnte das ganz einfach sein, weil der (zumindest bei meinem) ganz leicht abplatzt. Forumskollege Gerald hat da mal was zu verfasst: http://kontrabassbau.heim.at/ober_abbeizen.html
bassknecht Profilseite von bassknecht, 19.02.2008, 01:29:33

Bei meinem Sperrholzcutaway  kann ich ebenfalls keinen Klangnachteil wahrnehmen. Der Teil der  Decke am Oberbug ist viel unbeweglicher als beispielsweise zwischen den F-Löchern, schwingt  daher nicht mehr viel, hat daher keinen prägenden Einfluss auf Klang und Lautstärke. Andererseits bringt der Cutaway einen auch nicht so furchtbar hoch und ob ich ab klein  A oder C1 in den Daumenaufsatz wechsel ist erstens kein brachialer Unterschied ich sehe auch kein wirklichen Vorteil für mich, wenn ich länger in den Halslagen bleibe.  Wenn ich in dem Bereich spiele in dem ich auf einem konventionellen Bass normalerweise in den Daumenaufsatz wechsel, muss ich mich stark darauf konzentrieren und genau hinhören wo ich eigentlich genau bin. Ich habe sonst anscheinend immer den linken Oberbug im Augenwinkel und das ist dann komisch wenn er nicht da ist. Den Cutaway sollte man von seiner Funktion her glaube ich nicht überbewerten, ich sehe das als optischen Gag, passt ganz gut wenn man mit einem Gitarristen spielt, der eine akustische Cutaway Gitarre spielt (dort macht es auch mehr Sinn).  Wenn man dann noch die gleichen Hemden (gebügelt!) und Schuhe trägt kommt das vor allem bei den Müttern und Omas gut an, ich schäme mich meiner U - Musikwurzeln nicht. Mittlerweile bin ich es Leid darauf zu antworten wenn ich ständig danach gefragt werde warum "dieser Ausschnitt"  in meinem Bass ist, der kurze Verweis auf die Gesamtoptik verkürzt die Erklärung erheblich.

Weihnachten hatte ich mal den Bass festlich mit Kugeln und Lametta geschmückt, weil kein Platz für einen Tannenbaum in unserer Wohnung war, da fand ich es praktisch in den Cutaway einen Blumentopf  mit einer Christsternpflanze stellen zu können. Ciao Roland      

jlohse Profilseite von jlohse, 19.02.2008, 10:52:52
Von der Funktion her hat Roland recht: es geht ohne Cutaway genauso gut; deswegen hat ich das wohl auch nicht durchgesetzt (anders als bei der Jazzgitarre). Aber da ich auf 50ies-Design stehe, musste ich einfach so ein Ding in meiner "Sammlung" haben; ganz unabhängig von spieltechnischen Vor- und Nachteilen.
haltma Profilseite von haltma, 19.02.2008, 12:20:36

Ein definitiver Vorteil ist beim Cutaway aber, dass man mit den Händen viel leichter Slaps auf dem Holz hinbekommt (was dann dem Bass vielleicht nicht gut bekommt. Aber das ist eine andere Geschichte...)

bassknecht Profilseite von bassknecht, 19.02.2008, 22:18:56

Waddemah, das klingt nach einer Slaptechnik die ich nicht kenne.

Also ich haue immer mit der rechten Hand von rechts aufs Griffbrett, dass tue ich zwar mit "Leidenschaft" Mattin, aber in der Regel gemässigt. Höchstens wenn ich dem Drummer die 1 klar machen muss und ihm (dem Kontrabass) mit dem Handballen mal richtig einen mitgebe, dann schieße ich schon mal nach links übers Ziel hinaus (ein invertiertes Tirando sozusagen). Ich hatte dabei aber noch nie das Gefühl gleich vor den Oberbug zu knallen, demnach also egal ob da freie Bahn durch einen Cutaway ist oder nicht. Ich bin ein grosser Bewunderer von Tony Levin und seiner beidhändigen Spielerei auf dem Chapmanstick und habe daher sofort die Assoziation, dass Du auch mit links zuschlägst, ist das so? Habe ich die jüngste Entwicklung der Kontrabassspieltechnik verpasst und weiss nicht das schon längst auf dem KB getappt wird? Leider furchtbar schwierig komplexe Spieltechniken rein schriftlich zu beschreiben aber vielleicht kannst du etwas zur Klärung beitragen? Ciao Roland

haltma Profilseite von haltma, 19.02.2008, 22:33:26

Auch wenn ein Schlagzeuger mal sagte, dass jeder Ton ja auch nur ein schneller Rhythmus sei, wollen wir die Spitzenklöppler doch besser nicht überfordern. Aber man kann durchaus mit der linken Hand auf's Griffbrett hauen, während man mit der rechten den Schlagzeuger am Ohr zieht, sollte er seinen Einsatz verpennt haben (oder v.v.). Im Ernst: Ein KB ist auch ein prima Perkussionsgerät, gerade auf dem Cutaway lassen sich sehr schöne congaähnliche Slaps an nämlicher Stelle hinkriegen, dazu mit der rechten Hand, die überdies einen Shakér hält,  zwischendrin rhythmisch über Leersaiten gefasst (was es tonal natürlich ein wenig einschränkt), mit dem einen Fuss dazu eine schöne Bassdrum am Bassrücken simulieren, mit dme andern (Vorsicht: Gleichgewicht beachten!) eine Campana auf einer Fußmaschine bedienen, fertig ist die supertighte Rhythmusgruppe (jedenfalls solange es Bass, (Schlagzeuger) und die Polymetrik im Kopf mitmachen.

maddin Profilseite von maddin, 20.02.2008, 10:32:17

Ganz wichtig dabei..Grundton nich vergessen!

maddin Profilseite von maddin, 19.02.2008, 17:10:12

Ah, ich verstehe...es geht um "Leidenschaft"!!!!

So gefallt ihr mir.

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