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Zugeordnete Kategorien: Bassbau - Pflege
Wie häufig gebt Ihr Euern Kontrabass in die Inspektion zum Geigenbauer? Reinigung, klangliche Feinjustierung, Fremdkörper aus Korpus entfernen (Lego meiner Tochter) usw. - Gerade bei Geigern soll die "Wartung" ja üblich sein und viel bringen.
Hintergrund:
Wenn ich mich richtig erinnere, kam mein alter Kontrabass vor 5 Jahren anfangs gut an. Er hat dann klanglich wohl schleichend nachgelassen. Zwischenzeitlich hatte ich mir mal Stegräder einbauen lassen und der Bass kam klanglich besser zurück. Inzwischen habe ich das Instrument gegen ein besseres gewechselt. Aber vermutlich werden Klang und Ansprache wieder nachlassen werden - auch mit neuen Saiten...
Welche Erfahrung habt Ihr gemacht?
Was sind dir Gründe für den "Verfall"? Gekippter Steg nach dem Stimmen?
Hallo Bassist 0815,
bei mir ist es genau umgekehrt, die üblichen Wartungs- bzw. Einstellungsarbeiten mache ich selber und nach jedem Saitenwechsel braucht mein Bass (vollmassiv) ein paar Wochen, bis er sich an die Saiten gewöhnt hat. Und dann nimmt er klanglich schleichend zu. Ich muß dazu allerdings sagen, daß ich öfter mal Saiten wechsel und derselbe Satz nie länger als ein halbes Jahr auf dem Instrument ist.
L.G.Jan
P.S.: Der Steg bewegt sich immer Richtung Griffbrett und sollte immer sofort korregiert werden, wenn er nicht so steht, wie er stehen sollte.
Wenn du Saiten lange genug (so ca. 20 Jahre) spielst, spleißen die sich auch auf wie die Borsten einer Zahnbürste!
Und bzgl. Steg "zurechtrücken". Über die Jahre verzieht sich ein Steg durch den Saitenzug tatsächlich Richtung Obersattel. Der muss beim Geigenbauer in der Pfanne dann wieder in Form gebracht werden, Stichwort "Steg grillen". Die Inspektionshäufigkeit hängt natürlich vom Gebrauch (und der Qualität sprich Abnutzung von Griffbrett und Saiten) ab. Mein Tipp: Hör doch mal rein!
Gute Idee! Wo kann man so einen Tonzähler kaufen? Wie teuer ist sowas?
Im Ernst: Ich glaube, die genannten Zahlen sind vollkommen unrealistisch. Ich denke dabei nur mal an Händel's "Messias", der dauert ca. 2 bis 3 Stunden und das Notenbuch hat über 40 Seiten. Dazu kommen vor der Aufführung noch mal 2 bis 3 Proben, in denen viele Passagen sogar wiederholt werden. Ganz grob geschätzt könnten also allein für dieses Konzert incl. Proben so etwa 12.000 bis 15.000 Noten gespielt werden. Wenn später dann noch ein anderes Werk in ähnlicher Länge gespielt würde, wäre danach schon eine große Inspektion (incl. Ölwechsel) fällig.
Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!
Diese Inspektionen sind schon irgendwie wichig. Mir ist zB passiert das sich einer der Stegfüße minimal verschoben hat. Das hatte ich nie bemerkt, auch nicht beim spielen. Kaum war der wieder zurechtgerückt (ein kleiner Schubser vom Bauer mit einem schweren Buch) und der Bass klang fast doppelt so gut, viel voller im Ton. Da war ich nicht schlecht beeindruckt!
Danke für die serösen Antworten. Auch wenns lustig war, die spaßigen Antworten zu lesen, habe ich die Frage (diesmal) ernst gemeint. Aber "Inspektion" war wohl das falsche Wort...
Letztendlich kommt es auf die Beanspruchung an; einmal/ Jahr ist wohl ein guter Anhaltspunkt. Grundreinigen und polieren kannst du dein Instrument übrigens mit ein wenig Übung auch selbst (frag doch einen Geigenbauer nach Material und Info, i.e., Bimsstein & säurefreies Öl + entspr. Politur), säubern mit z.B. La Bella erst recht. Bei Steg (verzieht sich auf Dauer Richtung Obersattel) musst du eben nachgucken, beim Griffbrett wirst du's schon am Schnarren hören bzw. bei weichem Griffbrett und harten Saiten die Rillen sehen. Und wenn's Risse gibt, hörst du das auch bzw. klopfst das Instrument mal danach ab. Ich habe meine Saiten immer einmal jährlich gewechselt. Gerold Genssler gibt auf seine neuen Custom-Made-Saiten nunmehr 2 Jahre Garantie (womit wir wieder bei Werkstatt und Inspektion wären :-)), so dass man sich den jährlichen Gang aller Vorraussicht nach ersparen kann. Und fürs Lego der Frau Tochter: Ebenfalls beim Geigenbauer gibt es flexible Drahtzangen, sehen ein bisschen aus wie die Teile in den Alien-Filmen, mit denen du auch in die hintersten Winkel kommst.
Was nagybgö oben schrieb. trifft auch auf mich zu. Eine "Vorsorgeuntersuchung" für den Baß wird leider nicht von der Krankenkasse bezahlt.
Den beschriebenen guten Trick, den Steg etwas zu kippen Richtung Saitenhalter, praktiziere ich genauso. Dabei sollte man das nötige Feingefühl walten lassen. Auch die Kerben im Steg sollten gut mit Graphit behandelt sein, damit die Saiten dort leicht gleiten können.
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