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Wie würde denn ein Vergleich zwischen Evah Pirazzi und Eudoxa ausfallen- sowohl gestrichen als auch gezupft?
Grüße
Uli
Die Evah Pirazzis sind dicker als die Obligatos, da ist unter Umständen Feilen angesagt.
L.G.Jan
Hallo,
auf Hervé Jeannes Seite habe ich mir die Saiten mal im Vergleich angehört und ich musste leider feststellen, daß die Pirazzis weniger brilliant als die Obligatos sind. Das ist auch der Tenor in diversen Erfahrungsberichten, die ich finden konnte.
Leider sind die Saiten so keine Alternative für mich. Ich werde sie sicherlich mal selbst ausprobieren, um mir einen eigenen Eindruck zu verschaffen, aber ich habe die Befürchtung, daß sie klanglich, im Gegensatz zu den Obligatos, im Pizzicato zu sehr abfallen. Da reißt dann auch die erhöhte Steifheit nichts raus.
Viele Grüße,
Frederik
Also ich kenne beide Saiten recht gut. Generell kann man NICHT sagen, für welche Stilistik die eine oder die andere Saite besser geeignet ist. Egal obs um Jazz oder Klassik geht, ist es hier reine Geschmackssache. Beide Saiten machen beides gleich gut, meiner Meinung nach jedenfalls. Die Obligatos tendieren mehr in Richtung Stahl, die EVAHs mehr in Richtung Darm. Beide bleiben aber eindeutig dazwischen. Wenn es Dir in erster Linie darum geht ein weiches Spielgefühl und langes Sustain zu haben, nimm Obligato. Wenn Du eher einen erdigeren, Bassigen Sound möchtest, dann die EVAHs.
Ich selbst spiele EVAHs. Für mich bisher die beste hybrid-Saite. Unglaublich laut, aber trotzdem differenziert. Die Obligatos klingen mir pizzicato zu komprimiert und zu wenig "bassig". Mit EVAHs klingt mein Bass wie mein Bass und nicht wie die Saite die drauf ist, wie es z.B. mit Spiros schnell der Fall sein kann.
Ich finde man kann nich allgemein sagen ob die eine Saite besser pizzt oder besser streicht und mit steifigkeit oder weichheit argumentieren. Das ist reine Geschmackssache? Der eine findet Spiro Mittel für pizz genial, der andere Darm. Der eine findet Corelli zum streichen toll, der andere Original FlatChrome, ein dritter Velvet 180. Völlige Gegensätzte. Der eine meint Spiros klingen modern und meint damit Stanley Clarke, der andere meint Garbos klingen modern und meint damit Larry Grenadier. Klingt Rabbath mit Corellis modern, oder klingt DallaTorre modern mit Darm? Vor fünf Jahren waren die 80er völlig out, jetzt sind sie wieder total angesagt.
Zugegeben etwas off topic, aber was ich eigentlich sagen möchte ist, dass man wenns um Saiten oder sonstiges geht, nicht pauschalisieren kann, aber dafür bitte konkretisieren sollte. Wenn wir hier von pizz oder arco oder Jazz oder Klassik oder Rockabilly reden, haben wir dann alle sen gleichen Sound im Kopf? Sicher nicht.
Nochmal konkret zur Fragestellung: EVAHs sind sicher besser geeignet, wenns in erster Linie um die Tragfähigkeit geht. Obligatos eher, wenn ein schlankerer solistischerer Ton gefragt ist, egal ob Jazz/pizz oder Klassik/arco.
Man könnte bessere Tips geben, wenn Du uns mitteilen würdest, welche Saiten Du vor deinem Wechsel auf Obligato aufgezogen hattest.
Am nähesten an der Eudoxa ist schon die EVAH. Wenn Dir die Flexocores aber eigentlich schon gut gefallen haben, nur eben zu dumpf, kannst Du auch mal Pirastro Permanent oder sogar Flat Chromesteel ausprobieren. Lassen sich beide unglaublich gut (noch besser als EVAHs, finde ich) streichen. Die Permanents klingen immernoch warm, haben aber deutlich mehr Obertöne, als Flexochores. Laut sind sie auch. Mit Flat Chromessteel gehts dann schon in Richtung Cello, ist aber auch wieder leiser.
Wenn sich dein Bass generell hart anfühlt, könntest Du etwas an deinem Setup ändern. Falls Du einen massiven Messingdraht am Saitenhalter hast, kannst ihn durch ein Stahlseil, oder noch besser eine Synthetikschnur, z.B. von Velvet oder Jonas Lohse ersetzen. Das bringt mehr, als man meint. Und ansonsten reagieren mache Instrumente auch teilweise ziemlich stark, wenn der Steg einen millimeter zuweit recht steht, usw.
Ich habe auf einem meiner Bässe den d’Addario Pizzicato Satz und wollte für diesen Baß einen old fashioned klingenden Satz haben, ausschließlich für Jazz. Ich habe die G-Saite der EPs aufgezogen und dann doof geguckt, weil die Saite erheblich leiser als die alte Saite war. Der Unterschied war so groß, daß ich es mit dem restlichen Satz erst gar nicht ausprobiert habe. Dann habe ich die Pizzicato-G-Saite wieder aufgezogen. Ich bin mir im nachhinein aber nicht sicher, ob es nicht falsch ist, bei einem Satz nur eine Saite aufzuziehen, insbesondere wenn der alte Satz eine höhere Zugspannung als der neue hat. Ich kann mir vorstellen, daß bei einer hohen Spannung auf der Decke eine einzelne weichere Saite schlechte Karten hat und sich gegen den Zug der anderen drei Saiten nicht durchsetzen kann.
Auf einem anderen Baß hatte ich die unumsponnenen Lenzer-Darmsaiten, zu denen es einen ausführlichen Thread gibt. Bei dem Baß habe ich das gleiche Experiment gemacht und war erstaunt, wie laut der Baß mit den EPs wurde. Bei einer hohen Saitenlage hatte der Baß ein erheblich besseres Durchsetzungsvermögen, allerdings sind wegen der höheren Saitenspannung auch keine Daumenlagensolos mehr möglich, was mit den Darmsaiten noch gerade ging.
Zwei Bemerkungen:
- Man liest, daß die EPs darmsaitenähnlich sein sollen. Mit unumsponnen Darmsaiten haben die EPs wenig zu tun. Wer auf einen Mingus- oder Paul Chambers-Sound steht, wird mit den Saiten nicht glücklich. Sie haben schon ein langes Sustain, klingen modern, wenn auch wärmer als Stahlsaiten, aber nicht so schäbig wie Darmsaiten.
- Ich habe die Obligatos nur auf fremden Bässen gespielt. Bei ihnen störte mich enorm das Drehen der Saiten beim Zupfen. Das ist bei den EPs kein Problem. Die Saiten fühlen sich gut und ausgewogen an. Ich habe sie bei einer 104-er Mensur. Die Saitenspannung ist recht stark. Für einen 4/4-Baß würde ich sie nur bei bequemer Einrichtung empfehlen.
Viele Grüße
Jörn
Klingen die Evahs denn wirklich mehr nach Darm? Ich habe hier noch einen Satz rumliegen aber trau mich irgendwie nicht den aufn Bass zu machen weil meine Permanent so gut klingen.. Auf meinem anderen spiele ich Oliv G&D und Obligatio E&A. Wenn die Evah mehr nach Darm klingen, kann man diese dann gut mit Oliv kombinieren? Hat da jemand Erfahrung?
Bei dieser Gelegenheit würde mich interessieren wie die Eudoxa so im Moment im Rennen bei euch sind? Was ich gehört habe sollen diese ja sehr weich und warm klingen. Darmsaiten halt. Haben sie dabei jetzt aber trotzdem noch die Spieleigenschaften von modernen Stahlsaiten oder Syntetischen Saiten? Denn immer wenn ich meine Oliv streiche sind dir mir einfach zu langsam im Ansprechverhalten und irgendwie träge. Ist das bei den Eudoxa auch noch so? Ach und kann man die auch hochstimmen in Solostimmung oder ist das zu viel für Bass und Saite?
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